Kommentar: Wofür noch AfB?
■ Wählergemeinschaft ringt um ihr Profil
„Arbeit für Bremen“ war das Stichwort, ein „Alle-Manns-Manöver“ zur Rettung Bremens das Ziel, Arbeiter und Kaufleute sollten an einem Strang ziehen. Was die Bremer AfB derzeit aufführt, hat mit dieser Zielsetzung nichts mehr zu tun. Offensichtlich sehen die Aktivisten der Fraktion und der kleinen Wählergemeinschaft keinen zwingenden Grund mehr, ihre persönlichen Ambitionen den hohen Zielen des Gründungsaufrufes unterzuordnen. Aber diese hehren Ziele sind im politischen Alltag längst verblaßt: Das Profil der AfB ist gegenüber der großen Koalition nicht mehr erkennbar. In der wirtschaftspolitischen Grundsatzdebatte über die Köllmann-Projekte gestern hätte der AfB-Sprecher Lojewski gut und gerne für die Regierungskoalition sprechen können, Satz für Satz.
Das macht die Frage drängend, wie die AfB ihren Anfangs-Erfolg im kommenden Jahr wiederholen soll, um wieder in die Bürgerschaft einzuziehen. Friedrich Rebers war mit seinen wolkigen Sprüchen als Persönlichkeit glaubwürdig. Welches Zugpferd kann die AfB beim nächsten Mal ziehen? Elke Kröning hat dieses Probem offen angesprochen und damit offensichtlich einen blank liegenden Nerv getroffen. Daß die Köpfe der AfB sich erbitterte Konkurrenzen liefern, war zu Rebers Zeiten noch intern geblieben. Nun geht es um die Wurst. Aber eine auf Personal-Intrigen reduzierte AfB hat am Wahltag, dem 6. Juni 1999, keine Chance. Klaus Wolschner
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