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■ Der ewig ungeliebte Saberschinsky

Eine Lex Saberschinsky wäre nötig, um die verwirrende Situation zu lösen. Nicht daß sich der Polizeipräsident mit Ruhm beklekkert hätte und deshalb die denkbar beste Lösung für die Stadt wäre. Doch noch herrscht die Große Koalition, und eine andere Besetzung als Hagen Saberschinsky zeichnet sich unter dieser Konstellation nicht ab.

Ohnehin dürfte Saberschinsky nur das, was seine Nachfolger bald dürfen werden – nämlich bis 65 Jahre amtieren. Doch eine solche Ausnahme, ermöglicht durch eine schnelle rechtliche Regelung, ist mit den beiden Parteien der Großen Koalition nicht zu machen; auch wenn sie realpolitisch das Naheliegendste wäre.

Bei den SozialdemokratInnen braucht die Blockade niemanden zu überraschen. Mit dem amtierenden obersten Polizisten der Hauptstadt konnten die GenossInnen noch nie eine enge Zusammenarbeit aufweisen. Und wer dazu so deutlich auf CDU-Ticket fährt wie Hagen Saberschinsky, der kaum einen Parteitag der Christdemokraten ausläßt, braucht nicht nach GenossInnenunterstützung zu suchen.

Saberschinskys Ansprechpartnerin heißt CDU. Doch auch hier sucht er vergeblich. Ein Jahr Verlängerung, das will man ihm zugestehen, doch fünf Jahre? Keine Stimme wird hier laut, um den eigenen Mann zu stützen. Kein Landowsky, der sagt, was Sache ist, kein Regierender Bürgermeister, der sich hinter seinen Polizeichef stellt. Und nicht einmal ein Innensenator, der entschieden genug dafür sorgt, daß der Polizeipräsident, den man ja immerhin selbst an die Spree geholt hat, auch Polizeipräsident bleiben darf. Statt dessen nimmt die CDU die Ungewißheit in Kauf. Es könnte sonst vielleicht gar heißen, eine vorgezogene 65-Jahre-Regelung sei unsauber. Als wenn das für die CDU im Interesse ihrer politischen Linie je das alleinentscheidende Argument gewesen wäre.

Doch die CDU schießt sich selbst ins Knie: Läßt ihren seit langem ungeliebten Polizeipräsidenten auflaufen und riskiert damit, daß die Stelle bis nach den Wahlen im Herbst vakant bleibt. Und – so ist zu hören – Grüne wie SozialdemokratInnen haben bereits bessere Vorschläge in den Schubladen zu liegen. Barbara Junge

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