Kommentar: Armes kleines Bremen!
■ Mit Schröder wäre das nicht passiert
Aus Bremer Sicht kann man nur mit Neid daraufgucken, wie Gerhard Schröder industrielle Krisen managt. Wenn Schröder als Ministerpräsident damals, 1995, die Verantwortung für die Stadt Bremen gehabt hätte, wäre die Vulkan-Krise anders behandelt worden als mit dem Hinweis auf die gebotene staatliche Zurückhaltung.
Bremen kann sich nun seiner Erfolge als Konkurs-Begleiter rühmen, und die Kosten dafür steigen immer weiter: Der größere Teil der 38 Millionen, die die Wirtschaftsförder-Ausschüsse gestern bewilligten, sind Konkurs-Folgekosten. Und dafür ist Geld da im Überfluss. Einigermaßen blind wird das Geld auf die Industrie-Brache geschmissen, zig Millionen für das Fünkchen Hoffnung, dass hier einmal Daewoo-Autos geparkt werden könnten. Allein 7,5 Millionen Mark kostet es, vor der Kaje den Schlick wieder auszubaggern für den Fall, dass hier mal Schiffe heranfahren wollen.
Warum kann Daewoo seine Autos nicht wie bisher nach Bremerhaven verschiffen? Auf diese schlichte Frage gibt es seit einem Jahr keine Antwort. Bremens Wirtschaftsstrategen verstecken sich hinter dem Argument, sie hätten ja nur mit der Transportfirma Verträge und könnten sowas Daewoo nicht direkt fragen.
Partner, die sich so klein machen, steckt der Daewoo-Konzern in die Westen-Tasche. Bremen fühlt sich geehrt, Geld darf bei soviel Ehre keine Rolle mehr spielen. Klaus Wolschner
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