piwik no script img

KommentarFahrlässig

■ Warum Tariferhöhungen beim HVV aus jedem Blickwinkel falsch sind

Das Thema hat viele Facetten, doch von welcher Seite auch immer man es betrachtet: Die Verteuerung der Fahrpreise im HVV ist falsch. Aus haushaltspolitischer Sicht ebenso wie aus umwelt- und sozialpolitischen Gründen.

Die Basis jeder verkehrspolitischen Vernunft in dieser Stadt und ihrem Umland muss ein attraktives Angebot des ÖPNV sein. Und dies wird von den KundInnen gemessen an den vier Kriterien Bequemlichkeit, Zuverlässigkeit und Sauberkeit sowie – am Preis. Und letzteres ist das wichtigste Argument, vor allem für Umsteiger.

Der Senat dieser regierenden sozial-ökologischen Koalition aber reagiert nur. Zwar ist es seine Schuld nicht, dass die Ökosteuerreform keine Ausnahmen für öffentliche Verkehrsmittel beinhaltet, dass ihr Ziel nicht ist, den Liter Benzin teurer zu machen als ein Ticket in der Großstadt. Aber auch die Steuerungsinstrumente, über die der Senat verfügt, nutzt er nicht.

City-Maut? Fehlanzeige. Parkplatzverknappung und Verkehrsberuhigung? Bestenfalls halbherzig. Prinzipieller Vorrang des Nahverkehrs plus Taktverdichtung und Begleitangeboten in der gesamten Stadt, risikolose Radstreifen und begehbare Fußwege? Wo kämen wir denn da hin. Zum Beispiel in eine Stadt, die nicht am gesundheitsgefährdenden Lärm und Schadstoffausstoß des individual-automobilen Verkehrswahns kol-labiert.

Die jetzige Tariferhöhung beim HVV ist nur ein Element in diesem Puzzle. Aber es ist das falsche Bild, das zusammengesetzt wird. Und das ist fahrlässig. Sven-Michael Veit

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen