Kommentar: Schnellschuss
■ Warum die Entscheidung zur Messe-Zukunft nur Schwierigkeiten hervorruft
Ob der Senat der Öffentlichkeit die wahren Pläne der Messe-Erweiterung vorenthält, wie Regenbogen sagt, oder tatsächlich mit offenen Karten spielt, wie die Wirtschaftsbehörde behauptet – so oder so zeigt es die Verunsicherung, die die rot-grüne Regierung mit ihrer Entscheidung zur Messe-Erweiterung angerichtet hat.
Der Senat hat sich für die Erweiterung mitten in der Stadt und gegen eine Verlagerung nach außen nicht entschieden, weil der alte Standort die besseren Argumente hat. Die Entscheidung wurde getrieben von der Angst, bei einer Verlagerung würden sich Investoren auf das freiwerdende Gelände stürzen und dafür die Flächen in der Hafen-City vernachlässigen. Die Probleme, die mit einer sich breit machenden Messe in Richtung Karo- und Schanzenviertel verbunden sind, hat man dabei schlicht vernachlässigt. Das rächt sich nun.
Die AnwohnerInnen befürchten ein Verkehrschaos, sie haben Angst, dass Karo und Schanze ihr Gesicht zur Unkenntlichkeit verändern. Dem Fleischgroßmarkt samt den zahlreichen an ihm hängenden kleinen Betrieben droht die Pleite, wenn die Messe ihm Flächen wegnimmt. All das hat man beim Senat offenbar nicht ausreichend bedacht. Die Bestandsgarantie für den Großmarkt, die Wirtschaftssenator und Bürgermeister jetzt stets verkünden, wird unter diesen Bedingungen nicht zu halten sein.
In seiner Entscheidung vom Dezember hat der Senat von einer „zügigen Realisierung“ gesprochen. Aber es gibt einen Unterschied zwischen zügig und überhastet. Peter Ahrens
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