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KommentarSchnell und billig

■ Warum es in Hamburg plötzlich so einfach ist, Kampfhunde zu verbieten

Der Senat hat sich weit aus dem Fenster gelehnt. Oft blieb es in der Vergangenheit wirkungslos, wenn sich NachbarInnen über Kampfhunde beschwerten – auch in Wilhelmsburg wurden AnwohnerInnen von der Polizei mit einem ratlosen Achselzucken abgespeist. Plötzlich ist es sogar möglich, den HalterInnen Tiere einer bestimmten Rasse wegzunehmen und sie einzuschläfern.

Es wäre müßig, die gestern meistgestellte Frage zu wiederholen: Warum erst, nachdem ein Kind getötet wurde? Denn immerhin hat der Senat nun in einem Tempo reagiert, als sei er ruckartig aus dem Winterschlaf erwacht. Anstatt ihn für Versäumtes zu schelten, sollte man lieber die Scheuklappen ablegen, die den Blick derzeit auf die Gefahren durch Kampfhunde verengen, und die derzeitige Tatkraft der Regierung nutzen. Denn es gibt noch mehr für die Sicherheit zu tun, als Hunde zu beseitigen: Geht es nicht um Populismus, sondern wirklich um den Schutz von Menschen, müsste beispielsweise umgehend Tempo 30 auf allen Straßen eingeführt werden. Und gäbe es attraktive Jugendklubs und Sportangebote für Mädchen und Jungen, würden die wohl ihre Zeit dort verbringen und nicht auf der Straße, wo man mit Fäusten, Hunden oder markigen Sprüchen um Anerkennung ringt.

Das allerdings kostet mehr Geld als ein zusätzlicher Zwinger für Kampfhunde im Tierheim. Und ein Tempolimit zweifellos die WählerInnenstimmen vieler Menschen, die nun nach dem Tod des kleinen Volkan lautstark nach einem besseren Schutz für Kinder verlangen.

Elke Spanner

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