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■ Warum in der Hamburger Politik langsam die intellektuellen Lichter ausgehen

„Eher wird Guildo Horn in der Hamburgischen Staatsoper den Lohengrin singen, als dass Ole von Beust Bürgermeister von Hamburg wird.“ Das prognostizierte bemüht komisch der SPD-Fraktionsvorsitzende Holger Christier während der Haushaltsberatungen der Bürgerschaft im Dezember.

Und natürlich kommt es immer noch schlimmer als der ohnehin schon pessimistische Betrachter erwartet: Guildo Horn wird an der Staatsoper der Hansestadt aus der Wagner-Oper singen. Wie die Welt am Samstag berichtete, hat der Sänger eine Einladung von CDU und FDP angenommen und wird im März ohne Gage im Foyer der Oper auftreten.

Von Beust selbst hält das für einen „witzigen Gag“. Und setzt gleich selbst noch einen obendrauf: In einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa schloss er eine Koalition mit Ronald Schill nicht aus: Der ist „zwar Rechts, aber kein Undemokrat“, auch wenn er dessen Programm „diffus“ und seine Ziele „nebulös“ findet.

Schill dagegen benennt seine Partei in sich selbst um. PRO heißt jetzt SCHILL. Eine grandiose Selbstüberschätzung des Größten Anzunehmenden Unfalls innerhalb der offensichtlich wahnsinnig gewordenen Hamburger Politwelt. In dieser Parallelgalaxie neurotischer Volksvertreter-Darsteller wird Nachdenken offenbar mit physischer Vernichtung bestraft.

Im wahren Leben dagegen hat der Hamburger Schriftsteller Hans Henny Jahnn recht. Der schreibt in seinem Roman Fluß ohne Ufer die funkelnden Worte: „Es ist wie es ist, und es ist fürchterlich.“ Eberhard Spohd

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