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Kommentar von Malene Gürgen über Vorbereitungen auf den KlimastreikAn diesem Streik kommt keiner vorbei

Foto: taz

Malene Gürgen ist Redakteurin für soziale Bewegungen.

Ein Geschäftsführer, der die für diesen Tag geplante Schließung seines Unternehmens zwei Wochen vorher per Pressemitteilung ankündigt. Ein Arzt, der seinen Mitarbeitern nahelegt, für symbolische fünf Minuten die Arbeit niederzulegen. Ein Regierender Bürgermeister, der über Facebook bekannt gibt, dass die Verwaltungsmitarbeiter freimachen dürfen – sofern sie die versäumten Stunden vor- oder nacharbeiten. Eine Tageszeitung, die ihre Leser und Genossen zum Streik aufruft, für die eigenen Mitarbeiter aber keine Regelung getroffen hat.

Berlin bereitet sich auf den globalen Klimastreik am Freitag vor – mal entschieden, mal ungeschickt, mal aus PR-Gründen, mal aus politischer Überzeugung. Bemerkenswert aber ist: Dieser Streik geht an kaum einer Schule, kaum einem Unternehmen, kaum einer Institution vorbei. Fast alle positionieren sich unterschiedlich, aber fast alle müssen sich positionieren.

Ignorieren ist keine Option

Das allein ist schon ein Erfolg für die Klima­bewegung. Wenn eine Bewegung – und eben keine Gewerkschaft – beschließt, einen Streik auszurufen, könnten Unternehmen das schließlich auch einfach ignorieren. Mit dem Klimastreik am Freitag ist das anders, Ignorieren ist keine Option.

Mit einem richtigen Generalstreik hat die Art, wie viele Berliner Unternehmen und Institutionen auf den Positionierungsdruck reagieren, dabei natürlich wenig zu tun. Ein richtiger Streik dauert länger als fünf Minuten, ein richtiger Streik soll wehtun, zumindest aber Konsequenzen haben, und für einen richtigen Streik arbeitet man nicht vor oder nach. Aber der letzte richtige Generalstreik ist eben auch richtig lange her. Vielleicht muss Berlin erst mal noch ein bisschen üben, wie das mit dem Streiken geht. Zum Thema

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