Kommentar von Eiken Bruhn über Baugemeinschaften: Rot-Grün guckt weg
Ganz schöne Papiere verfasst Lohses Koordinator für Baugemeinschaften darüber, wie wertvoll selbst organisierte Baugemeinschaften für die Stadtentwicklung sind. Sie sorgen für günstigen, dennoch häufig barrierefreien und energieeffizienten Wohnraum und würden aufgrund der hohen Identifikation mit dem Stadtteil positive Impulse in die Nachbarschaft setzen.
Liest das eigentlich irgendjemand außer den vielen Leuten, die davon träumen, in genau so einem Haus zu leben? Aus dem man nicht wegen angeblichen Eigenbedarfs rausfliegen kann, in dem man sich die NachbarInnen selbst aussuchen kann, wo SpielkameradInnen für die Kinder leben und Jüngere, die einem im Alter mal zur Hand gehen können?
Bremer PolitikerInnen ganz offensichtlich nicht. In zehn Jahren hat sich die Bremische Bürgerschaft kein einziges Mal mit dem Thema beschäftigt. Niemand hat je nachgefragt, wie viele „neue Wohnformen“, die Rot-Grün doch fördern will, mit Unterstützung des Bausenators entstanden sind. Niemand reagiert auf einen offenen Brief, in dem nachgehakt wird, warum sich die Stadt – wie in Schwachhausen geschehen – von einem Investor sagen lässt, wie die Baugemeinschaft auszusehen hat.
Es ist Zeit, dass sich der Bausenator und die rot-grünen ParlamentarierInnen entscheiden, ob sie Baugemeinschaften wirklich unterstützen wollen.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen