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Kommentar von Benno Schirrmeister über die Tricks der MissionareEin gezielter Angriff

Mit Wohlwollen schaut die Bremer Bildungssenatorin nach eigener Darstellung auf die Kooperationsbestrebungen der Bremischen Evangelischen Kirche (BEK) mit den öffentlichen Schulen. Das wäre fast schon eine gute Nachricht, denn das hieße ja, dass sie hinschaut. Genau genommen lässt sie nämlich einfach nur gewähren. Das ist ein Problem.

Denn die weltanschauliche und religiöse Neutralität der Schulen ist eine wichtige Errungenschaft. Sie ist, man erinnere sich an die diversen Kopftuchstreitereien, eine umkämpfte und aktuelle Frage. Zudem ist sie in Bremen aus historischen Gründen besonders ausgeprägt, hat Verfassungsrang und genießt den Schutz durch die Bremer Klausel im Grundgesetz.

Darüber zu wachen ist eine wichtige Aufgabe einer Bildungsbehörde. Auch wenn die Schulen einen höheren Grad an Autonomie haben als früher: Dass die Senatorin nicht einmal mitbekommt, dass etliche Schulen die Ausrichtung verpflichtender Klassenfahrten an einen externen Veranstalter vergeben – das darf einfach nicht passieren. Und dabei ist ein Unterschied, ob NGOs als Anbieter auftreten, die in ihren Sachgebieten fachliches oder naturkundliches Wissen und angemessenes Verhalten in solchen Landschulheimaufenthalten vermitteln können – was wünschenswert ist.

Oder ob eben eine Religionsgemeinschaft, die Kompetenzen allein in Sachen Bekenntnis hat, ein All-Inclusive-Paket serviert, noch dazu zum Dumpingpreis: kann die Kirche dank Steuereinnahmen.

Wer sich – hoffentlich tut das die Senatorin irgendwann! – anschaut, wo die BEK die entsprechende Projektgruppe angesiedelt hat, unter wessen Obhut sie steht und in welcher Gesamtausrichtung, der wird feststellen: Hier wird gezielt ein Raum geschaffen für Mitgliederwerbung, Evangelisierung, Missionierung, mit Methoden, für die Kinder und Jugendliche besonders anfällig sind.

Es ist möglich, dass sie aus eigenem Antrieb oder durch familiäre Traditionen in dieses Fahrwasser geraten. Das sollen sie dürfen. Schule aber muss ein Ort sein, der sie davor schützt, dort hinterrücks hineingezogen zu werden.

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