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Kommentar (vgl. taz überregional)Erfolgsgeste siegte

■ Bremer SPD kann sich jetzt bekennen

Das Spiel „Schröder oder Lafontaine“ist zu Ende. Niemand kann vernünftig erklären, warum die Entscheidung so gefallen ist. Denn was bewegte jene letztlich entscheidenden plus-minus zwei bis drei Prozent der WählerInnen, die vor einer Woche noch nicht erklären konnten, wofür sie sich entscheiden? Die SPD hat an die Stelle ihrer politisch begründeten Entscheidung das niedersächsische Wahlergebnis gesetzt.

Schröders Charme besteht darin, daß er sich in erster Linie als Mann des Erfolgs präsentiert – daß das Erfolg hatte, fasziniert die SPD. Daß Niedersachsen dank Schröder besonders gut dasteht, kann niemand behaupten. Die Geste des Erfolgreichen entscheidet über den Erfolg.

Dagegen steht Parteichef Lafontaine, der mit authentischen Inhalten für seine SPD Profil gewinnen wollte: Ihm haftet der Makel des Verlierers von 1990 an. Kohl hat ihn vernichtet, indem er ihn zum Wunschgegner machte. Gegen das erfolgreiche Erfolgsprinzip kann sich so einer nicht durchsetzen.

Die Bremer SPD verfolgt de facto eine „Schröder-Politik“, hat dies aber bisher mit besonderer Liebe zu Lafontaine überdeckt und öffentliche Distanz zu Schröder gepflegt. Der Erfolg Schröders gibt der Bremer SPD die Chance, sich zu ihrer eigenen Realpolitik zu bekennen. Klaus Wolschner

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