Kommentar rechtsextreme Aktionen: Nazis sind Nazis
Rechtsextreme setzen ihr menschenverachtendes Weltbild in die Tat um. Sie jagen Migranten und bedrohen Aktivisten und Journalisten.
Nazis sind Nazis. Sie propagieren nicht nur ein menschenverachtendes Weltbild, sie setzen es auch in die Tat um. Sie zünden Flüchtlingsheime an. Sie bedrohen und töten Migranten, Obdachlose, Punker. Und manchmal bedrohen sie auch Menschen, die sich ihnen in den Weg stellen, oder Redakteure, die über sie berichten.
Das mussten NRW-Journalisten, gegen die Nazis kürzlich mit fingierten Todesanzeigen vorgingen, ebenso erfahren wie NDR-Moderatorin Anja Reschke, die nach ihrem „Tagesthemen“-Aufruf gegen rechts mit Kommentaren wie „verbrennt die Alte“ bedacht wurde. Das muss man einkalkulieren, wenn man gegen Rechtsextreme Stellung bezieht. Und man muss es aushalten.
Die Kapitulation des Kolumnisten Heinrich Schmitz vor dem rechten Pöbel ist menschlich verständlich; die Methode, ihn bei der Polizei als Mörder seiner Frau zu denunzieren, ebenso neu wie perfide. Und dennoch ist seine Reaktion ebenso falsch wie seine Begründung. Er werde sich für seine „lieben Mitbürger“, die ihren Arsch erst hoch bekämen, wenn sie von einem Hooligan aus dem Sofa geprügelt würden, nicht mehr den Arsch aufreißen, schreibt er.
Im Visier der Rechtsextremisten ist aber nicht die „schweigende Mehrheit“ der Deutschen, sondern es sind die Minderheiten, die sich allein nicht schützen können. Wer sich gegen Nazis engagiert, setzt sich dafür ein, dass Migranten auch um Mitternacht noch über ein Straßenfest in Dresden oder Dortmund gehen können, ohne im Krankenhaus zu landen.
Nazis sind Nazis. In den letzten Jahren, als Rechtsextreme bei ihren Demonstrationen oft wie ein klägliches Häuflein wirkten, dem Tausende Gegendemonstranten gegenüberstanden, ließ sich das übersehen. Jetzt, wo sie sich in Orten wie Freital mit Teilen der Anwohner zum Mob verbünden, hat ihre Aggressivität zugenommen. Ohne Zivilcourage wird in der Auseinandersetzung mit ihnen nichts zu holen sein.
Leser*innenkommentare
nzuli sana
In einer Gesellschaft mit viel Egoismus, Konkurrenz und Repression müssen sich auch noch diejenigen rechtfertigen, die Nazis als solche benennen, outen, und das Zirkulieren ihrer Ideologien kritisieren.
Beispiele: Verschwörungstheorien über das Wirken der USA. bei nahezu jedem kriegerischen Konflikt in der Welt.
Verschwörungstheorien über das böse Geld und seine magische Wirkung.
Es gibt noch zu viel Ignoranz gegenüber diesen Ideologien, die häufig auf ihre rechtsradikalen Webseiten linken und damit enorme Kreise ziehen.
Dass der Staat lieber seine V-Leute schützt als Morde des NSU aufzuklären, ist der nächste Punkt.
Seeräuberjens
Die weiter unten angeführte Verantwortungsethik übrigens habe ich mich jetzt 20 Jahre einzuüben versucht. Hat sich nicht bewährt. Ich bin dabei, mir die gesinnungsethische Rigorosität meiner Jugend zurückzuerwerben.
Bei jedem einzelnen der Kriege, die wir, der Westen, seit dem Fall der Mauer geführt haben, habe ich mich gefragt, ob da nicht verantwortungehtische Gründe dafür sprechen könnten. Aber nichts ist gut in Afghanistan, nichts ist gut in Ex-Jugoslawien, nichts ist gut im Irak, nichts ist gut in Syrien. Da wäre ich mit einer rigorosen gesinnungsthischen "Kriege sind a priori scheiße!"-Haltung wesentlich ökonomischer gefahren und gedenke, das für die nächsten 20 Jahre auch zu praktizieren.
Und heute bin ich z.B. der Meinung, mit Nazis wird nicht diskutiert, da wird nicht einmal hingehört. Eine falsche Bewegung, und sie werden angezeigt, ansonsten werden sie mit Ignorieren und Mißachtung gestraft.
Seeräuberjens
Um mal wieder zur Sache zu kommen.
Kant hatte ja bekanntlich die These, man müsse zwar nicht immer alles sagen, was man denkt. Man dürfe aber nie die Unwahrheit sagen bzw. etwas sagen, daß man nicht auch denke, weil dann ein authentischer Diskurs nicht mehr möglich sei, den anderen aus einem ehrlichen Diskurs ausschließe.
Wir Deutschen haben das leider widerlegt. Die Antwort auf die Frage "Haben Sie Juden in Ihrem Keller versteckt?" muß unabhängig vom Wahrheitsgehalt "Nein!" lauten.
Warum ist das so? Warum sind Nazis aus der Diskursgemeinschaft ausgeschlossen? Weil sie sich selber entmenscht, ausgeschlossen haben. Gesetzlich müssen wir denen Meinungsfreiheit einräumen. Praktisch haben wir sie zu ignorieren. Nazis ist nicht zuzuhören, auf ihre Argumente ist, solange sie von ihnen vorgetragen werden, nicht einzugehen.
Seeräuberjens
Zu freundlichst, daß Sie mich für noch so jugendlich halten. Ich habe die Mauer noch gesehen.
"Heute lerne ich, ich sei ein weinerlicher Konservativer. Nein, Sie meinen nicht nur mich. Sie handeln das ja gleich für alle von Ihnen als Konservative entlarvten Schreiber ab."
Richtig. Das tönte mir zum Beispiel bei meiner jahrelangen Lektüre der Jungen Freiheit immer wieder entgegen, so daß ich sie heute nicht mehr lesen mag (obwohl ich Pankraz z.B. sehr schätze). Und auch im Leserforum von kath.net immer das selbe Gegreine, ich mag mich da nicht anmelden.
Berufsverbote gab es in Deutschland nur für DKP-Mitglieder, nicht für NSDAP-Lehrer. Die Rechten – und schon gar nicht die Konservativen – haben in Deutschland nie Verfolgung erlitten. Na, werden in Leserforen linker tageszeitungen mal bißchen schräg angequasselt. Und kommen dann gleich wieder mit "oooooch, die mainstream-Medien berichten über uns sooo unfair!"
Keinen Mumm, diese Leute.
76530 (Profil gelöscht)
Gast
Ich habe nichts gegen Feindbilder. Denn ich weiß: Feindbilder geben dem Tag Struktur.
Aber lassen Sie mich bitte aus dem Spiel. Weder bin ich Mitglied einer konservativen Partei (für mich sind das alle außer der Linken) noch deren Sympathisant.
Wäre ich ein Konservativer, würde ich vielleicht die Junge Freiheit oder Focus lesen. Tue ich aber nicht. Aus guten Gründen.
Das Beispiel aus dem Deutschen Herbst habe ich übrigens damals selbst erlebt. Auf der A61 in der Nähe von Speyer. War überhaupt nicht lustig. Ich habe selten in meinem Leben solche Angst gehabt.
Soviel dazu.
Seeräuberjens
Gut, dann war das von mir ein Schnellschuß. Sie sind kein Konservativer, nehme ich zur Kenntnis und bitte um Entschuldigung. Paranoide Weinerlichkeit, wie Sie sie hier zelebrieren, und Sprüche über "dogmatische Gesinnungspolizisten, die dem Irrglauben unterliegen, zu entscheiden, wer ein Nazi ist", kannte ich bislang nur aus der Ecke, darum hatte ich Sie fälschlich da hin sortiert.
Wenn Sie im übrigen die Sympathisantenjagd am eigenem Leibe erlebt haben, verstehe ich nicht so ganz das Bohei, das Sie darum machen, wenn im Leserforum einer linken tageszeitung Nazis – und um die geht es hier, nicht um von uns als Nazis angesehene – rauh angefasst werden. Im Übrigen (aber das mag auch an der Modertion liegen) ziemlich zivil im Vergleich, was anderswo im Internet abgeht.
76530 (Profil gelöscht)
Gast
Eine kuriose Art der Entschuldigung, den Schnellschuss relativierend, und die PARANOIDE Weinerlichkeit unmittelbar dran hängend. (Wissen Sie eigentlich, was paranoid ist?) Ich habe dies in 63 Jahren zu niemandem gesagt, nicht einmal zu meinem ärgsten Feind. Steht wohl für die neue Form des Umgangs. Ich bleibe dann lieber altmodisch.
Dass ich Sie mit meiner selten anzutreffender Differenziertheit überfordere, tut mir leid. Sie ist Ausdruck von Verantwortungsethik. Im Gegensatz zu Gesinnungsethik. Nachzulesen bei Max Weber. Vielleicht kann dies Ihre Irritation auflösen.
Seeräuberjens
Eine kuriose Art der Entschuldigung, mag sein. Immerhin ist es eine. Auf die Ihre warte ich noch. Daß Sie mich für jugendlich halten vergebe ich Ihnen gerne, aber wieso Sie mich als "Linken" abbuchen erschließt sich mir immer noch nicht.
Ansonsten, Achgottchen. Irgendjemand hat Sie irgendwo mit einem SS-Mann in eine Reihe gestellt, und weil dies irgendwer irgendwo gemacht hat, darum zeigt sich Ihnen auch hier, wie unqualifiziert mit Ihnen gestritten wird.
"Paranoid" hat ebenso wie "autistisch" zum einem eine harte medizinische Bedeutung, zum anderem aber auch eine umgangssprachlichere. Verschwörungstheoretiker nennt man z.B. paranoid (auch wenn die Grenzen zum klinischen da fließend werden, wo sich jemand durch Juden und Freimauerer bedroht sieht), auch wenn sich dann herausstellt, daß der NSA tatsächlich alles abschorchelt. Die medizinische meine ich meistens, und so auch bei Ihnen, nicht. Aber diese "Überall linke Gesinnungsschnüffler, die mir was unterstellen, die mich gar zu Nazis erklären!"-Attitüde, die Sie hier an den Tag legen, belehren Sie mich bitte, wie würden Sie denn sowas nennen?
76530 (Profil gelöscht)
Gast
Belassen wir besser das Ganze.
Was es bedeutet, mit Menschen Frieden zu schliessen, die Ihre eigenen Anteile an Konflikten verharmlosen, aber sehr genau herauszufinden glauben, was die Fehler der Anderen sind, damit habe ich reichhaltige Erfahrungen gemacht.
Ich ziehe dann lieber den geordneten Rückzug vor als auf der Strecke zu bleiben.
Der Hinweis mit Max Weber bleibt bestehen. Sie müssen meine Haltung nicht teilen. Aber wenn Sie Weber lesen, besteht immerhin die Chance, dass Sie vielleicht verstehen, weshalb ich als Linker manche Menschen von Rechts oder Rechtsaußen in Schutz nehme.
Eva Herrmann ist im Übrigen ein Paradebeispiel für Mobbing und Existenzvernichtung, natürlich nur im Dienste der 'guten' Sache.
Gruselig.
Rainer B.
Wenn ich mich recht erinnere, war und ist Eva Herrmann der festen Überzeugung, Frauen gehören an den Herd.
Der NDR ist dann schließlich nur ihrem Wunsch nachgekommen. Was soll daran bitte jetzt wieder nicht in Ordnung gewesen sein?
Seeräuberjens
Zu Max Weber habe ich oben was gepostet, damit wir aus dem persönlicheren Fahrwasser wieder herauskommen.
Eva Herrmann ist kein Paradebeispiel. Weil sie ein Beispiel für gar nichts ist. Das mit Eva Herrmann war eine unerträgliche Sauerei, zumal man damit auch ihre persönliche Existenz vernichtet hat. Auch wenn ich ihre Ansichten überhaupt nicht teile, ist sie für mich eine Heldin der Meinungsfreiheit. Nur eben, einen zweiten Fall Eva Herrmann gibt es nicht.
76530 (Profil gelöscht)
Gast
Immerhinque.
Genau dieser 'Fall' Eva Herrmann ist es, der mich damals auf den Pfad der Nachdenklichkeit und Zurückhaltung in Sachen 'Nazis' geführt hat. Nicht, weil ich mein Herz für Nazis entdeckt hätte oder gar Sympatie für sie hege. Das Gegenteil ist der Fall. Aber es kann und darf nicht sein, dass Menschen mit derart perfiden und unhaltbaren Vorwürfen ins Elend gestürzt werden.
Nichts mehr meine ich. Aber auch nicht weniger. Wo Vorwürfe sich als berechtigt erweisen, sehe ich das Ganze anders. Da ist ÜBERLEGTES Handeln zwingend geboten. Zum Beispiel in Sachen NPD-Verbot. (Dies scheint aber nicht opportun zu sein.)
Den Lautsprecher mit markigen Worten abzugeben, ist mir fremd. Denn das führt zu nichts - außer der eigenen Triebabfuhr.
kleinalex
An dieser Stelle muss ich mich fragen, ob Sie zwei beiden, Hr. Leiberg und Seeräuberjens eigentlich noch selbst wahrnehmen, was sie sagen (bzw. schreiben)? Genau das Verhalten ist es, was ich hier zuvor bemängelt habe:
"Frau Herrman sagt Dinge, die man gut oder schlecht finden kann, die einen Anteil daran haben, Frauen überall auf der Welt ihrer Grundrechte zu berauben" --> Meinungsfreiheit
"Kritiker von Frau Herrmann sagen Dinge, die man gut oder schlecht finden können, die einen Anteil daran haben, dass Frau Herrmann ihren Job verliert" --> KEINE Meinungsfreiheit.
BITTE WAS????
Und dann wundern Sie sich, wenn jemand darauf hinweist, dass ihr Verhalten die Freiheitsrechte gefährdet?
Sie lehnen ganz offensichtlich die Meinungsfreiheit dem Grunde nach ab; sind lediglich bereit, sie in einzelnen, ausgewählten Fällen zu tolerieren. Ich suche einen Unterschied zu dem Umgang mit Meinungen wie man ihn von faschistischen Gewaltherrschern gewohnt ist, finde aber keinen.
Wer damals öffentlich gesagt hat, dass er diese Aussagen als Nazi-Thesen betrachtet, hat damit von seiner Meinungsfreiheit gebrauch gemacht. Wer das schlimm findet, lehnt die Meinungsfreiheit als solchen ab.
Wer damals öffentlich gesagt hat, dass er es nicht ok findet, wenn sowas mit Geldern der GEZ unterstützt wird, hat damit von seiner Meinungsfreiheit gebrauch gemacht. Wer das nicht ok findet, lehnt die Meinungsfreiheit dem Grunde nach ab.
Und die Kritiker von Fr. Herrmann, nur als Beispiel, verlieren ihr Recht auf Meinungsfreiheit auch nicht dadurch, dass es so viele waren, dass der NDR auf ihre Meinung gehört hat.
Entweder ist man IMMER für Meinungsfreiheit, dann gilt diese eben auch für Kritiker von Frau Herrmann; oder man ist ein Gegner der Meinungsfreiheit.
Seeräuberjens
@Seeräuberjens Ähm, das mit dem Hern Leiberg antworten ruckelt heute wirklich irgendwie!?
kleinalex
Gefährlich wird es für alle Freiheitsrechte dann, wenn Menschen behaupten, Freiheitsrechte der einen würden
a) nicht durch Freiheitsrechte der anderen beschränkt werden
und
b) Die Freiheitsrechte der einen würden gar die der anderen negieren.
Meinungsfreiheit, beispielsweise, bedeutet zuallerst, dass jeder Nicht-Nazi das Recht hat, den Nazi Nazi zu nennen. Dadurch wird dieser in keinster [sic] Weise in seiner Meinungsfreiheit beschränkt, und auch nicht in sonstigen Freiheiten.
Ein Mensch, der bspw. die Meinungsfreiheit dazu gebraucht, anderen ihre Menschenrechte abzusprechen (sprich: ein Nazi),
der hat KEINEN Anspruch darauf, dass die anderen das gut finden.
Er hat KEINEN Anspruch darauf, dass die anderen das nicht kritisieren.
Er hat KEINEN Anspruch darauf, dass die anderen ihr eigenes Hausrecht aufgeben, um ihm eine Plattform zum verbreiten seiner Meinung bieten.
Er hat KEINEN Anspruch darauf, dass die anderen mit ihm den selben persönlichen Umgang pflegen wie sie dies mit anderen tun.
All dies würde die Freiheitsrechte aller anderen negieren.
Der einzige Anspruch, den er hat, ist der, dass "der Staat" ihn nicht daran hindert, seine Meinung zu äußern, solange diese nicht gegen Gesetze verstößt.
Vor diesem Hintergrund muss man sagen, dass es in der Tat unschön ist, zum "unschädlich" machen aufzurufen. Ziemlich genauso unschön wie anzudeuten, in Deuschland wäre in den letzten 50 Jahren irgendein Nazi in seiner Meinungsfreiheit eingeschränkt worden, ohne dass er gegen Gesetze verstoßen hätte - das ist nämlich nicht ein einziges Mal passiert.
Denn, siehe oben: Wenn jemand einen Nazi kritisiert; wenn eine Zeitung sich weigert, einen Nazi-Leserbrief abzudrucken; wenn eine Plakatfirma sich weigert, ein Nazi-Plakat aufzuhängen; wenn ein Webseiten-Betreiber sich weigert, Nazi-Kommentare zu veröffentlichen; dann ist das stets keine Einschränkung der Meinungsfreiheit, sondern eine Wahrnehmung ihrer Freiheitsrechte durch die anderen.
kleinalex
@kleinalex Das sollte eigentlich eine Antwort auf Wolfgang Leiberg sein, das mit dem antworten klappt hier leider nicht immer.
76530 (Profil gelöscht)
Gast
Sie irren, und zwar gewaltig!
Es gibt hier nicht nur eine Reihe von dogmatischen Gesinnungspolizisten, die dem Irrglauben unterliegen, zu entscheiden, wer ein Nazi ist. Mehr noch: sie stellen andere Menschen in die Nähe von Nazis (der bekannte Kommunarde lao nannte meinen Namen locker-flockig in einer Reihe mit dem SS-Mann Priebke. Übrigens ein Vorgang, der den Straftatbestand der üblen Nachrede erfüllt.)
In solch menschenverachtenden Entgleisungen dokumentiert sich ein Ungeist, schlecht getarnt mit dem barmherzigen Mäntelchen der 'richtigen Gesinnung'.
Wer solchermaßen mit ihm unliebsamen Äußerungen umgeht, hat es in meinen Augen verspielt, sich zum Richter über andere aufzuschwingen. Er sagt viel über sich selbst, aber wenig über das Objekt seiner Kritik aus - und schon gar nichts über Nazis.
Wie sagt ein altes chinesisches Sprichwort: "Ehe Du daran gehst, die Welt zu verändern, gehe drei Mal um Dein eigenes Haus."
Bei solchen Zeitgenossen möchte ich das Ergebnis dieses Rundgangs lieber nicht sehen.
Seeräuberjens
@76530 (Profil gelöscht) Was mir an euch Konservativen permanent auf den Zeiger geht, das ist Eure paranoide Weinerlichkeit. "Oooooch, ich werde mit Nazis in eine Reihe gestellt, wie gemeeeein ..." Linke hatten in der Zeit der RAF und der Sympathisantenhatz ganz anderes zu erdulden. Meinen Onkel haben sie auf der Autobahn angehalten mit MG im Anschlag: Seine Beifahrerin hatte einen Afro-Look, könnte eine Terroristin sein.
76530 (Profil gelöscht)
Gast
Kurzer Nachtrag:
Es bedurfte noch niemals einer besonderen Kunst, sich Linkssein auf sein Fähnlein zu schreiben. Anders verhält es sich im Handeln.
In was zeigen Sie sich hier als links? Indem Sie mir Ihre Projektionen der Welt um die Ohren schlagen? Das ist links? Früher war das mal anders.
Der Großvater vom Enkel.
Seeräuberjens
Hatte ich irgendwo gesagt, ich sei ein Linker? Ich hatte gesagt, daß mir Konservative auf den Zeiger gehen mit ihrer paranoiden Weinerlichkeit. Und daß die Linken haben ganz anderes einstecken müssen. Machen mich Tatsachenfeststellungen schon zu einem Linken? Ach ja, so hieß es ja in meiner Jugend: "Kaum sagt einer mal was Wahres, schon ist er Kommunist."
Aber wir werden doch verfolgt! Aber Martin Hohmann! Aber Bischof Mixa! Und der arme Herr Filbinger! Gut; Eva Herrmann lasse ich sogar gelten.
76530 (Profil gelöscht)
Gast
Oh, wie peinlich, oh, wie peinlich. Ein junger Gesinnungspolizist, der mir der Welten Lauf nahe bringen will! Getreu dem Motto: Gefühlsintensität ersetzt das rationale Defizit.
Einladungen zum Dialog klingen anders. Heute lerne ich vom Neffen eines Onkels, ich sei ein weinerlicher Konservativer. Nein, Sie meinen nicht nur mich. Sie handeln das ja gleich für alle von Ihnen als Konservative entlarvten Schreiber ab.
Mein Tipp: schwadronieren Sie besser nicht von Zeiten, die Sie nur vom Hörensagen aus dem Feuilleton kennen. Vor allem nicht an die Adresse derer, die den Deutschen Herbst - und das hautnah - erleben 'durften'.
Wie peinlich, wie peinlich ... Hättest Du geschwiegen, wärest Du weise geblieben ...
DR. ALFRED SCHWEINSTEIN
@76530 (Profil gelöscht) Auch ich erinnere mich noch an meine Kindheitsjahre 77 und davor. Und daran, daß viele Erwachsene sagten "So Unrecht haben die gar nicht."
Rainer B.
@76530 (Profil gelöscht) Es wundert mich, dass Sie bei Ihren Rundgängen ums eigene Haus überhaupt noch Zeit und Kraft für Kommentare finden. Aber Sie wollen ja schließlich die Welt gar nicht verändern, Sie wollen sie nur immer wieder so vorfinden, wie die Nazis sie hinterlassen haben, gell.
76530 (Profil gelöscht)
Gast
Ein Mann und seine Obsession!
Immer noch nicht in der Demokratie angekommen? Überlassen Sie doch einfach jedem die Deutungshoheit über sich selbst. Dann können wir auch über unser Zeitmanagement sprechen. Ach, ich vergaß: Dialog war nicht Ihr Thema und ich interessiere Sie nicht die Bohne.
Deshalb auch Ihre reflexartigen Reaktionen!
Rainer B.
Parteiergreifen für Neofaschisten, ist nichts, was man mit dem Begriff Demokratie auch nur im geringsten an irgendeiner Stelle noch zur Deckung bringen könnte, auch und gerade, wenn es notdürftig mit Ahnungslosigkeit getarnt daherkommt.
Und wo Sie das Thema schon mal ansprechen - Deutungshoheit erlangt man nicht so einfach wie Pofalla das Geld der Bahnkunden. Dafür muss man dann schon richtig was tun. Da müssen Bretter kommen und nicht nur Astlöcher und da muss in aller Regel auch mal Klartext gesprochen werden. Wenn Neofaschisten Klartext sprechen wollen, kommt allerdings immer nur so'n komisches Grunzen und Gröhlen dabei raus. So wird das nix und das ist auch gut und richtig so.
Rainer B.
@76530 (Profil gelöscht) Schön, dass Sie sich mal ein paar andere Schlagworte angeeignet haben. Immer nur Autobahn und falsche Zitate ist auf Dauer auch viel zu blassgrau.
76530 (Profil gelöscht)
Gast
@Rainer B. ---
76530 (Profil gelöscht)
Gast
Auch für Menschen, die Sie als Nazis bezeichnen, gelten die gleichen Gesetze wie für alle Anderen. Das Recht auf Meinungsfreiheit etwa. Oder die Unangreifbarkeit der Würde. Beides ist im Grundgesetz (zumindest auf Papier) garantiert.
Etwas anders stellt es sich bei NACHGEWIESENEN Straftaten da. Hierfür ist die Strafgesetzgebung zuständig und hat die Möglichkeit, mit aller Härte zu reagieren. Aber nur dann.
Gefährlich wird es, wenn das Eine mit dem Anderen in einen Topf geworfen und kräftig rumgerührt wird. Dann kommen vermeintliche Lösungen zum Vorschein wie der Aufruf zum 'unschädlich' machen (in Lager sperren, ausweisen oder was sonst ist damit gemeint?).
Wo liegt da der Unterschied zu den 'Lösungsmodellen' der vorgestrigen Rechtsaußen?
Seeräuberjens
Nö.
"Es gibt einfach Menschen, die kein Recht darauf haben, Recht zu haben." Ernst Bloch prägte diesen schönen Satz für Menschen, die völlig zu Recht auf die Verbrechen des Stalinismus verwiesen – Um damit den Holocaust zu relativieren. Aber auch heute gilt noch: Nazis mögen Rechte haben, aber sie haben niemals Recht. Und wenn Nazis behaupten, die Erde sei rund, dann weiß ich, daß sie eckig ist.
Daß Gesetze für alle gelten ist eine Binse und braucht nicht erwähnt zu werden. Natürlich haben Nazis das Recht, Webseiten zu betreiben. Und ich habe das Recht, sie nicht aufzunehmen in mein Lesezeichenverzeichnis.
76530 (Profil gelöscht)
Gast
Kurzer Nachtrag:
Es bedurfte noch niemals einer besonderen Kunst, sich Linkssein auf sein Fähnlein zu schreiben. Anders verhält es sich im Handeln.
In was zeigen Sie sich hier als links? Indem Sie mir Ihre Projektionen der Welt um die Ohren schlagen? Das ist links? Früher war das mal anders.
Der Großvater vom Enkel.
Erdbeerbaer
Es ist unglaublich, dass dieses braune Pack - mit Hilfe und Unterstützung der Partei des verlogenen schwarzen C - schon wieder die Straße beherrscht.
Rainer B.
Nazis wurden hier, soweit ich überhaupt zurückdenken kann, immer nur verharmlost und klein geredet. Unter dem Vorwand falsch verstandener Toleranz und Meinungsvielfalt konnten sie sich hier schnell und weitgehend ungestört wieder hoffähig machen. Das war und ist ein schwerer, existenzbedrohender Fehler. Die meisten Leute denken, dass sich so etwas wie 1933 bei uns nicht wiederholen könnte und blenden die Wirkmechanismen der Vorlaufzeit seit etwa den 1880er Jahren bis hin zum Nationalsozialismus völlig aus. Stete Tropfen höhlten auch damals den Stein. Ständiges Volks- und Vaterlandsgequatsche vernebelte nach und nach die Hirne. Man darf diesen Leuten und ihren rassistischen Wahnvorstellungen nicht eine Handbreit Raum geben, wenn man morgen noch in einer halbwegs freiheitlichen und pluralistischen Gesellschaft leben möchte.
Jom
@Rainer B. Das war kein Fehler. Man sollte dem argumentativ entgegentreten. Wenn das die Leute überzeugt, hat man überzeugt...wenn nicht, wäre es angebracht nach Fehlern zu suchen.
Rainer B.
@Jom Es ist nicht möglich, etwa rassistischen oder völkischen Wahnvorstellungen argumentativ entgegenzutreten, weil sie gar nicht auf der Ebene des rationalen Bewusstseins angesiedelt werden. Aus dem gleichen Grunde ist man auch gegen Vorurteile machtlos. Die Nazis haben gezielt die uralte germanische Mythologie für ihre Zwecke ausgeweidet, obwohl die wenigsten der führenden Herrschaften von dem ganzen Germanenkult selbst irgendwie überzeugt waren. Als Resonanzboden für kriegstreibende, nationalsozialistische Propaganda eignete sich das jedenfalls ganz hervorragend. Der Hörer "denkt" innerlich "kenn ich irgendwie, stimmt, so isses", ohne dass jemals auch nur eine Millisekunde lang eine kritische Prüfung durch das Bewusstsein stattgefunden hätte. Auch ein Grund dafür, dass eine große Mehrheit in Jubel ausbrach, als die Ausrottung der Juden auf die Tagesordnung kam und hinterher - konkret mit den Vernichtungslagern konfrontiert - eine ebenso große Mehrheit fest behauptete, "das haben wir weder gewusst noch geahnt". Man darf die Perfidie dahinter nicht unterschätzen und man darf nicht den Fehler machen, sich überhaupt erst auf das Gleis der Nazis zu begeben - man kann und man muss genau wissen, wohin das letztlich führt.
DR. ALFRED SCHWEINSTEIN
Richtig. Man muß das absolut illusionslos betrachten. Gegen die braune Seuche helfen weder schöne noch wahre Worte. Da helfen überhaupt keine Worte, sondern nur der entschlossene Widerstand der - hoffentlich immer vorhandenen - Mehrheit.
Aber um ehrlich zu sein: Ich sehe das zunehmend pessimistisch. Bis in zehn, zwanzig Jahren wird sich die braune Seuche so verwurzelt haben, daß man ihrer nicht mehr Herr werden wird.
amigo
Das rechte Pack bleibt gemeingefährlich, bis es unschädlich gemacht wird. Sonst muss zu jedem Zeitpunkt und überall mit neuen Morden gerechnet werden.
Der Ball liegt bei Justiz und Polizei.
DR. ALFRED SCHWEINSTEIN
"Der Ball liegt bei Justiz und Polizei."
Da liegt er sicher.
Peter Klein
"Und dennoch ist seine Reaktion ebenso falsch wie seine Begründung."
Hier gibt es kein falsch und kein richtig. Diese Entscheidung bleibt jedem selbst überlassen und muss so von anderen akzeptiert werden. Denn niemand steht im Zweifelsfall bereit um zB die gestrige (vermutliche) Brandstiftung beim Ehepaar Lohmeyer zu verhindern.
Effektive Hilfe gibt es derzeit nur bei den Nazis mit ihren gut funktionierenden Netzen.
Das Schlimme ist, dass hier doch zwangsläufig Vergleiche angestellt werden könnten mit den Verhältnissen um 1930 als Uniformierte ungestraft und später mit (organisiertem) Applaus ähnlich und schlimmere Tatgen verübten.
Manche Entscheidung von mir ist ähnlich wie die von H. Schmitz.
Kurz : Ich bin relativ vermögend, Unternehmer und Rollifahrer; bei der Entscheidung von 1,5 Jahren wohin meine Firma umziehen soll stand lange Zeit MeckPomm neben SLH ganz oben auf der Liste.
Meine Firma geht nun nach SLH, da ich es mir und meiner Frau nicht antun kann mich dem rechten Gesocks auszusetzen, dies und nichts anderes gab den Ausschlag für die Entscheidung.
Ja, ich bin feige; als ich noch laufen konnte war ich in Brokdorf, an der Startbahn West und bei manch anderem dabei. Ich habe dort die ein oder andere Verletzung eingesteckt; ich hatte jedoch nie wirklich Angst, dass mein Leben bedroht sein könnte.
Diese Angst hätte ich jedoch heute wenn ich in der Nähe eines dieser Orte mit netten Nazi-Onkels leben würde und ich bewundere alle die sich davon nicht verschrecken lassen.
Es wird imo auch noch schlimmer werden und wir werden in der nächsten Zeit immer mehr von Angriffen der Nazis lesen.
Ein Grund dafür ist, dass auf der Gegenseite dem Hass und der Gewalt nichts passendes gegenüber steht und Polizei sowie die schweigende Mehrheit tendenziell immer mehr die Seite der Nazis akzeptieren.
DR. ALFRED SCHWEINSTEIN
"Ein Grund dafür ist, dass auf der Gegenseite dem Hass und der Gewalt nichts passendes gegenüber steht und Polizei sowie die schweigende Mehrheit tendenziell immer mehr die Seite der Nazis akzeptieren."
Es gibt die Antifa. Aber die wird ja vom "Staatsschutz" und Spießbürgen effektiv kleingehalten.
kleinalex
Ich muss Ihnen hierbei vorbehaltlos zustimmen:
"Diese Entscheidung bleibt jedem selbst überlassen und muss so von anderen akzeptiert werden."
Wenn nun einmal Gefahr existiert, kann man von niemandem verlangen, er müsse ein Held sein. Und wer "kein Held" ist, ist damit nicht etwa ein Feigling, sondern ein Normaler.
kleinalex
Ein - verständlicher - Fehler im Artikel. Man will ja nicht als gemein und rücksichtslos gelten.
Richtig müsste es heißen:
In den letzten Jahren, als *aktive* Rechtsextreme bei ihren Demonstrationen oft wie ein klägliches Häuflein wirkten, dem Tausende Gegendemonstranten gegenüberstanden, ließ sich das übersehen. Jetzt, wo sie sich in Orten wie Freital mit *den bisher nicht so aktiven lokalen Rechtsextremen* zum Mob verbünden, hat ihre Aggressivität zugenommen.
Ein Nazi ist ein Nazi - auch und gerade dann, wenn er von sich behauptet, kein Nazi zu sein.
Fotohochladen
@kleinalex ...genau so ist es!
Markus Müller
@kleinalex Absolut richtig!