Kommentar Winternotprogramm: Eine Frage der Humanität

Mehr als 1.000 Obdachlose gibt es in Hamburg. Der Bedarf ist deutlich höher. Und deshalb muss auch in diesem Winter wieder mit Erfrorenen gerechnet werden. muss.

Alle Jahre wieder kommt die Beteuerungsformel aus der Chefetage der Hamburger Sozialbehörde. Niemand müsse im Winter auf der Straße schlafen, der das nicht möchte, verkünden immer im November die jeweils regierenden SozialsenatorInnen, ganz gleich welcher Partei. Auch dieses Jahr, und auch dieses Mal stimmt es wieder nicht.

Mehr als 1.000 Obdachlose gibt es in Hamburg, etwa nur für jeden vierten steht ein Schlafplatz in einer städtischen Unterkunft zur Verfügung. Schon rein rechnerisch kann das nicht gut gehen, und auch menschlich wird es das nicht. Der Bedarf ist deutlich höher, und alle wissen das. Und alle wissen auch, dass folglich auch in diesem Winter wieder mit Erfrorenen gerechnet werden muss.

Wenn die Unterkünfte aber jetzt schon voll sind, ist es notwendig, weitere Plätze einzurichten. Dass das passiert, ist so recht nicht erkennbar. Und es ist auch nicht ersichtlich, dass die seit Jahren von den Sozialverbänden geforderten kleineren Unterkünfte mit Rückzugsräumen eingerichtet werden, in denen sich die Betroffenen vor Diebstahl und Schlimmerem halbwegs sicher fühlen können.

Sicherlich ist das Problem nicht so einfach zu lösen. Und sicherlich ist die Klientel auch nicht allzu pflegeleicht. Doch gerade die braucht Hilfe. Dabei es geht nicht um Luxusunterkünfte, und es geht nicht um Unsummen an Geld. Es geht um eine Frage der Humanität.

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