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Kommentar WikileaksSo what?

Kommentar von Julia Seeliger

Gelästert wird überall und Quantität allein ist auch kein Wert. Die neueste Veröffentlichung auf Wikileaks ist wenig mehr als Gossip und zeugt vom Zerfall des Projekts.

The end of diplomacy as we know it" soll die neueste Veröffentlichung von Wikileaks-Dokumenten sein. Das kann man doch sehr anzweifeln. Politiker und Journalisten geißeln die Veröffentlichung als "verantwortungslos". Dabei ist es doch keine Neuigkeit, dass Guido Westerwelle kein sonderlich souveräner Politiker ist. Der CSUler Horst Seehofer "begrenzt" und Angela Merkel "selten kreativ". All dies war schon in deutschen Zeitungen zu lesen und es ist wohltuend zu erfahren, dass man dies in den Vereinigten Staaten auch so sieht.

Der große Knaller, den Wikileaks-Sprecher Julian Assange im Vorfeld vollmundig ankündigte, ist die neueste Veröffentlichung nicht. Eher doch Eigen-PR mit einem, mit Verlaub, äußerst boulevardesken Touch. Über die Dokumente zur deutschen Politik kann man eher lachen, als dass sie schocken. Die Beurteilungen über ausländische Politiker sind zum Teil gravierender, gleichwohl sind die neuen Dokumente im Vergleich zu dem, was Wikileaks in der Vergangenheit veröffentlichte, uninteressant. Und Quantität als Wert machts dann auch nicht so.

Kein Vergleich zu den Kriegsverbrechen in Afghanistan und im Irak, die durch Wikileaks aufgedeckt wurden. Hier muss sich die US-Regierung in der Tat fragen lassen, warum die Dokumente nicht schon innerhalb der US-Institutionen aufgefallen sind und diesen Verbrechen nicht vorher nachgegangen wurde. Man sieht: Eine Aufarbeitung innerhalb der Institutionen findet ganz offensichtlich nicht statt, Verbrechen werden vertuscht, Kriegs-Realitäten geleugnet. Insofern ist die Veröffentlichung richtig, auch wenn es sich hierbei um Geheimnisverrat handelt. Es braucht weiterhin mutige Informanten, die dies tun – und zwar so, dass sie ihre eigene Sicherheit möglichst wenig gefährden.

Bild: privat

Julia Seeliger ist Redakteurin bei taz.de

Anonym etwas durchstechen zu können, ist weiterhin notwendig. Das Prinzip von Wikileaks hat Zukunft, jedoch nicht das Wikileaks, wie wir es heute kennen. Die neueste Veröffentlichung ist nichts als Gossip, ganz normale Lästerei. Die Vermutung liegt nahe, dass Wikileaks-Macher Julian Assange und seine paar verbliebenen Weggefährten ihr Material verschießen, um noch etwas Aufmerksamkeit zu erzielen, bevor das Projekt ganz den Bach heruntergeht. Es wird andere, neue, viele Wikileaks-Nachfolger-Projekte geben. Die neueste Veröffentlichung ist nicht das Ende der Diplomatie, sondern der Anfang vom Ende von Wikileaks. Und der Anfang von einer neuen, transparenteren, ehrlicheren Demokratie.

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56 Kommentare

 / 
  • R
    rampenquet

    Das "Pulver", das da "verschossen" sein könnte, sind doch die Dokumente von Whistleblowern, und da werden doch auch immer wieder neue folgen. Sucht man "wikileaks2 bei twitter, siehts nicht so sehr nach absteigendem Ast aus, sondern eher nach trending topic (von twitter als tt aber wie bei "s21" zensiert - warum wohl und auf wessen Veranlassung hin? darüber hätte man vielleicht eher was spannendes schreiben können). Typisch Dagegen-Partei :)

  • M
    moritz

    Ihr KOmmentar ist unter aller Kanone!!! Die Dokumente enthüllen genügend Verbrechen; dass die Medien sich lediglich mit Diplomatenlästereien beschäftigt, ist nicht der Fehler Wikileaks'!

    Bewerben Sie sich doch bei der FAZ, FRau Seeliger

  • GW
    G. Wohlfahrt

    Auch auf die Gefahr hin, das schon alles zum Thema geschrieben wurde, bin ich dankbar, daß eben der Artikel von Frau Seeliger irgendwie verwaschen wirkt, sie kommentiert selbst

    "Mein Kommentar bzw. meine Einschätzung zur aktuellen Situation von Wikileaks ist Ergebnis vieler Diskussionen und Gespräche über Wikileaks, zuletzt am gestrigen Abend sowie heute in der taz".

    Ich persönlich würde mich nicht trauen, derartig die Verantwortung des Selbstgeschriebenen auf werte Kollegen mit Reputation zu schieben. Ich selbst habe mir gerade den Journalismus der taz fundierter vorgestellt als ein Kollegengeplänkel (vor meinem inneren Auge taucht ein Stammtisch auf, Meinungspluralität hin oder her). Deshalb liest sich der Artikel gar so verwaschen.

    Deshalb, Frau Seeliger: das "wie" ist immer genauso wichtig wie das "was", wenn man nun mal wie Sie kurz angebunden, Gossip-Soundalike einfach behauptet (weitertratscht?)ohne formell ausreichend zu begründen und Relevanz nicht nach Gewicht sondern nach, naja, ihrer persönlichen Filterung eines Gesprächs mit Kollegen angibt schafft man Raum für Unbehagen, und dieses Unbehagen schafft sich mit all den vorangegangenen Posts Platz.

    Aber grade die Unvollständigkeit ihres Artikels schafft Raum für Diskussion. Bricht Dämme für Wikileaks. Gerade weil man ihren Artikel nicht vorbehaltlos nachplappern will, schafft er eine Meinungspluralität, und das wollen wir doch alle, vorallem Wikileaks und vielleicht sogar die taz.

    Nicht falsch verstehen, ich akzeptiere ihre Meinung und sie beinhaltet verschiedene interessant Aspekte.

     

    Was für mich sehr offensichtlich durchklingt ist die Verbitterung darüber, das ein Medium wie Wikileaks nun so relevant geworden ist, das es nicht nur von taz-lesern gekannt wird, nein, über den Umweg der Boulevardpresse kennt nun jeder Wikileaks.

    Und zurückgeschlagen wird mit einem Kommentar, der so eben auch in der Boulevardpresse hätte stehen können, der beinahe blutrünstig von der (doch streibaren) Harmlosigkeit enttäuscht ist.

  • T
    Tajmahal

    Frau Seeliger, das ganze Gequatsche der Main-Stream- Jornaille über Wikileaks-Enthüllungen bezüglich Merkel, Westerwelle usw. ist doch wohl nicht ernsthaft Ihre Basis der Reflexion bzw. des Kommentars, denn Sie sehen es doch, dass zb. das Drängen arabischer Potentaten nach einem Krieg gegen den Iran, nach Afghanistan und Irak, nun den dritten Krieg im Mittleren Osten mit weiteren hunderttausenden Toten vorbereiten soll. Wer will denn weitere Kriege in dieser Region? Uns wurde Israel als einziger genannt, der das will. Und nun sehen wir, dank Wikileaks, dass es auch die Potentaten, Diktatoren, Scheichs, mit einem Wort: die reichen Herrscher einer undemokratischen Region sind, nach außen dem Islam treu, die einen solchen Krieg wollen, sogar darauf drängen, aus Angst um ihre merkwürdige Herrschaft, Reichtum und Privilegien. Schon alleine diese Enthüllung ist doch wohl ein Erdbeben, was sonst, auch im Nahostkonflikt!

  • D
    DanielC

    Es ist ja völlig legitim solche Schlüsse zu ziehen, doch schließe ich mich einigen meiner Vorredner an und finde es in diesem Fall doch etwas voreilig.

     

    Ohne irgendwie die Plattform Wikileaks zu bewerten, frage ich mich, wie eilig darf das Nachrichtengeschäft noch werden? Insbesondere in der Inetpress werden ja so genannte Nachrichten produziert, ohne deren tatsächliche Relevanz abzuschätzen.

     

    Ich möchte Ihnen damit nicht zu Nahe treten Frau Seeliger, möchte aber darauf hinweisen, dass man nicht gleich jede sich anbietende Interpretationsweise eines "Information"bündels auch nutzen muss. Geschehnisse (und damit verbunden die Informationen) müssen meiner Ansicht nach reifen, bevor sie verarbeitet werden können (oder besser sollten). (Im Gegensatz zu Fakten und wahren Informationen)

     

    Ausserdem, ohne Sie oder die Redaktion dafür verantwortlich zu machen, erschrecken mich die Zeiträume, in welchen Entwicklungen als historifiziert betrachtet werden. Wenn Sie und sie von in der Vergangenheit veröffentlichten Knallern sprechen, dann möchte ich auf den doch sehr kurzen Zeitraum hinweisen der seitdem verstrichen ist. Diese Themen sind vlt. oberflächenmedial abgeschlossen, aber sicherlich nicht Geschichte.

     

    Der „Platz“ im Internet ist ja schier unbegrenzt und Nachrichten (in der instrumentalen Bedeutung des Mediengeschäfts) werden immer schneller produziert. Ohne zu bestreiten dass diese Nachricht ihre Abnehmer hat und damit auch ihre scheinbare Relevanz, muss ich jedoch sagen, dass ihre Halbwertzeit relativ gering sein wird, da sie ahistorisch argumentiert.

     

    Wie Sie sehen Frau Seeliger kritisiere ich eigentlich das heutige Mediengeschäft, dessen Diktat Sie sich verständlicher Weise unterwerfen müssen, also bitte ich Sie mir zu verzeihen.

     

    Viele Grüße

  • T
    tazitus

    "..Über die Dokumente zur deutschen Politik kann man eher lachen, als dass sie schocken. Die Beurteilungen über ausländische Politiker sind zum Teil gravierender.."

    Überraschung? Natürlich hat das amerikanische Außenministerium nichts Gravierendes über weltpolitische Leichtgewichte aus Deutschland zu vermelden. Und zur Strafe bekommt A.Merkel jetzt die Freiheitsmedaille angehängt, da sie doch so gern deutsche Soldaten in den "Befreiungskrieg" im Irak geschickt hätte.

  • B
    Bernd

    Julia Seliger schrieb:

    "Mehr als einen wichtigen Informanten haben sie nach meinem Wissen nicht. Kein sonderlich nachhaltiges Modell, kein Modell, das darauf schließen lässt, dass diese Plattform Zukunft hat."

     

    Hallo Frau Seliger,

     

    Sie schreiben doch selbst in Ihrem Arikel "Anonym etwas durchstechen zu können, sei weiterhin notwendig."

    Wie also können Sie auch nur irgendwelche Rückschlüsse auf die menschlichen Quellen von Wikileaks ziehen, noch dazu quantitative?

  • VO
    Victor Ostrovsky

    Soll man hier lachen oder weinen?

     

    Nur mal einige Enthüllungen der ersten ca. 300 cables:

     

    - die endgültige diplomatische Bestätigung von 20 US-Atombomben in der BRD, gelagert im Fliegerhorst Büchel

     

    - der Vorschlag des Saudi-Königs Abdullah an die USA, Guantanamo-Insassen nach deren Freilassung RFID-Chips(!) zur Überwachung einzupflanzen...

     

    - die Anordnung der US-Außenministerin an ihre Leute, von hohen UN-Vertretern DNA-Material, Fingerabrücke, Iris-Scans, Vielfliegernummern und Passwörter auszuspionieren, einschließlich des UN-Generalsekretärs

     

    - die diplomatische Bestätigung, die USA und ihre Verbündeten wussten genau, dass Georgien den Kaukasuskrieg 2008 begonnen hatte; insbesondere die Reaktionen der USA auf den Krieg und die öffentliche US-Behauptung, Russland hätte den Krieg begonnen, sind hier zu bedenken

     

    - die Diskrepanz der öffentlichen Meinung in der arabischen Welt bezüglich der positiven Rolle Irans und dem Denken und Handeln der autokratischen Regime in Saudi-Arabien, den Emiraten, Jordanien etc.

     

    - die diplomatische Bestätigung der völkerrechtwidrigen Bombardierung der jemenitischen Houthi-Rebellen und deren Verbündeten durch US-amerikanische Mord-Drohnen und die Vertuschung als Akt der jemenitischen Streitkräfte

     

    - die Enttarnung Guttenbergs als transatlantischen Kriegstreiber, der lieber gestern als heute eine massive Truppenaufstockung der Bundeswehr im völkerrechtswidrigen Afghanistan-Krieg veranlassen wollte

     

    Das war nur ein Auszug der ersten Leaks und die Autorin nennt das dann Gossip und Tratsch! What the fuck?

     

    Der ganze Kommentar liefert mehr Einblick in das außenpolitische Verständnis der Autorin als über die Bedeutung von Wikileaks für die Schaffung von Transparenz in den internationalen Beziehungen.

     

    MfG Viktor Ostrovsky*, Politikwissenschaftler

     

    * Name vom Kommentator geändert

  • A
    Anon

    Etwas voreilig, dieser Schluss! Oder hast du schon alles ausgewertet? ;-) Schon jetzt gibt es Anzeichen dafür, dass sich da doch weitaus mehr als Boulevard hinter verbirgt.

  • K
    kriskelvin

    Das Ende von Wikileaks als relevante Plattform ist abzusehen, Assange verkommt immer mehr zum Einzelkämpfer. Aber das Ende von Napster war ja auch nicht das Ende von Filesharing, sondern der Anfang.

  • GM
    Gosig Mus

    LOL, da donnern offenbar mal wieder die Welten der Online- und Offline-Diskussionskulturen aufeinander. Das Ende von Wikileaks heraufzubeschwören finde ich -- angesichts der Intransparenz des Projekts -- etwas beliebig. Und in der Tat hat Wikileaks ja auch grade wieder Leaks aus anderen Bereichen angekündigt. War das auch Manning?

  • F
    Frederic

    Na hoffentlich wird es viele Wikileaks Nachahmer geben.

    Auch eine whistleblower Plattform braucht Konkurrenz, damit nicht eine einzige Organisation über alle geleakten Informationen verfügen kann und damit über die Macht sich dann gezielt aussuchen zu können, was davon sie an die Öffentlichkeit weitergeben wollen und was nicht.

    Bei Wikileaks selbst gibt es ja keinerlei Transparenz.

  • 3G
    372 (Profil gelöscht)

    Hallo FloSu,

     

    ich finde nicht, dass Sie sachlich geblieben sind. Deswegen meine Kritik.

     

    Ihnen und allen anderen einen schönen Tag! Und danke für das Feedback.

     

    Julia Seeliger

  • H
    hto

    "So what?"

     

    Ich denke diese "Enthüllungen" sind eine frustbeladene Intrige der Konservativen - Assange, der wahrscheinlich auch nur ein stumpf- wie wahnsinniger Konservativer ist, hat es ja ziemlich deutlich ausgesprochen: "Seit der Obama-Regierung ..."

     

    Wenn ein Weißer / eine Weiße an der Macht wäre, dann ...!?

  • WS
    Willi Schulz

    leicht o.T.:

     

    Es liegt mir daran, festzustellen, dass Frau Seeliger KommentatorInnen nur dann zur Kenntnis nimmt, wenn selbige unter Klarnamen schreiben, zumindest dann, wenn sie nicht lobhudeln.

     

    Das ist ein interessantes journalistisches Selbstverständnis.

    Mir stellt sich die Frage, ob die taz überhaupt ein Interesse an Reaktionen hat oder ob den Lesern vermittels der Kommentarfunktion nur ein solcher Eindruck vermittelt werden soll?

     

    Ich weiß jedensfalls, warum ich die letztens versuchte Wiederanwerbung als Abonnent gleich zerrissen habe.

  • T
    Total-Antialles

    ich dachte immer, die websites leben von der echt lächerlichen Werbung, und brauchen deswegen so viel Aufmerksamkeit um noch mehr lächerliche Werbung zu bekommen. Aber solche Aufregung um so ein Thema, das doch eigentlich nur zum lachen ist (zumindest was ich hier darüber gelesen habe). Am besten war wirklich die "emotionale" Debatte hier. Deswegen werde ich aber bestimmt nicht anfangen in einer so elenden Anzahl von Dokumenten zu "stöbern". Das machen doch sicher nur die, die dafür bezahlt werden, oder tut sich jemand das freiwillig an??? Ich suche auf jeden Fall noch einen Job. Stöbern werde ich erst, wenn der Lobbyismus an der Reihe ist.

  • H
    hancock

    deutschland sucht den superstar

     

    die einschaetzungen deutscher politiker durch wl sind nun wirklich nicht besonders skandaloes oder informativ, doch was an aussagen arabischer potentaten zum thema gewuenschter amerikanischer agression im iran bzw. militaerischer vertuschungen im jemen zu lesen sind schon.

    ich aergere mich ueber den grossteil der deutschen presse inklusive der taz, die mehrheitlich ueber die bekannten peinlichkeiten deutscher politiker berichten aber anscheinend kaum ueber den nationalen tellerrand hinausschauen.

    ist das nun ignoranz oder teil einer ablenkungsstrategie

  • M
    Mistral

    Ach, das ist alles nur Gossip? Woher wissen Sie das Frau Seeliger, haben Sie die 250.000 Dokumente auf Wikileaks bereits gelesen und ausgewertet?

     

    Nur weil sich die deutschen "Leitmedien" zunächst auf den Tratsch und die Lästerei von/über deutsche Politiker gestürzt haben, müssen dies nicht zwangsläufig die brisantesten Informationen sein, die man diesen Dokumenten entnehmen kann.

     

    Gleichsam zeigt dies, wie gut es ist, dass diese Depeschen nun öffentlich zugänglich sind und nicht nur einigen klatschsüchtigen "Qualitätsjournalisten" exklusiv zur Verfügung stehen. Einige Leute werden dort bestimmt mehr finden als nur Gossip.

     

    Also die Info, dass Saudi Arabien die USA zu einem Militärschlag auf den Iran gedrängt haben soll, halte ich jedenfalls nicht für banal.

     

    Die New York Times hat in den Dokumenten übrigens einen weiteren interessanten Punkt entdeckt:

     

    "American officials sharply warned Germany in 2007 not to enforce arrest warrants for Central Intelligence Agency officers involved in a bungled operation in which an innocent German citizen with the same name as a suspected militant was mistakenly kidnapped and held for months in Afghanistan. A senior American diplomat told a German official “that our intention was not to threaten Germany, but rather to urge that the German government weigh carefully at every step of the way the implications for relations with the U.S.”

    http://www.nytimes.com/2010/11/29/world/29cables.html?_r=2&pagewanted=2&hp

     

    Dabei handelt es sich wahrscheinlich um den Fall Khalid El-Masri.

     

    Anstatt hier rumzumaulen Frau Seeliger, sollten Sie als Journalistin vielleicht einmal nachhaken und untersuchen, worum es dort genau geht.

  • SD
    Stefan Dernbach

    Vollmundiger Kommentar, recht schnelle Analyse bei

    250 000 Dokumenten.

  • SJ
    Sane Jane

    "Die neueste Veröffentlichung ist nichts als Gossip, ganz normale Lästerei."

     

    Unfug, die Medien legen den Schwerpunkt auf den Gossip.

    Die "cables" enthüllen eine Reihe von handfesten Skandalen,Rechtsbrüchen und zeigen auf, was wir unter Diplomatie zu verstehen haben.Guter Anschauungsunterricht für deutsche Geschichtslehrer.

    http://www.salon.com/news/wikileaks/index.html?story=/politics/war_room/2010/11/29/wikileaks_roundup

    http://www.guardian.co.uk/world/2010/nov/29/un-reacts-us-embassy-cables

  • CL
    Christoph Leischwitz

    Die bisherigen Veröffentlichungen auf Wikileaks haben sich oft mit Brisantem befasst, jetzt ist der diplomatische Alltag dran. Und langfristig gesehen halte ich das für bedeutend schlimmer, vor allem, wenn Wikileaks weiter Infos zugespielt werden. Gegenseitiges Vertrauen auf Vertraulichkeit rechtfertigt überhaupt erst die Existenz von Diplomaten, und es ist ein Beruf, in dem Privates eben nicht zum Thema werden soll. Wenn jemand auf facebook etwas Privates über, sagen wir mal, eine taz-Redakteurin posten würde, würde sie das sicher auch nicht mögen. Allerdings würde dadurch wohl nur in seltenen Fällen ihre Arbeit behindert werden. Ich halte Wikileaks für mehr schlecht als recht, und ich finde, gegen die Seite muss vorgegangen werden. Sie ist eine Katastrophe für die internationale Politik.

  • C
    Christoph

    Liebe Julia,

     

    da liegts du gleich zwei mal daneben.

     

    1. Auf internationaler Ebene sind die Cables teilweise wesentlich interessanter, wichtiger und auch erschreckender. Schau dir mal die Cables zu Honduras an. Muss nicht immer nur Deutschland bezogen betrachtet werden.

     

    2. Ob das wirklich der Anfang ist wage ich zu bezweifeln. Im Moment sieht es eher nach einem neuem Mittelalter im Internet aus. (Nationlisierung, Zensur, Personalisierungen). in diesem Sinne ist es wichtig eben nicht gegen Wikileaks vorzupreschen.

     

    Lg

  • D
    dennis

    julia, nett geschrieben, aber nichts neues erkannt. Plus: Deine Weissagungen werden nicht zutreffen.

     

    Das es für Assange eng wird, ist wohl nicht zu übersehen. In meinen Augen kein Zufall, das die schwedische Justiz ihn erst ausperrt (Arbeitserlaubnis/ Journalistenschutz) und ihn nun gleich wieder dabehalten will (Affaire um mutmassliche Sexualstraftaten).

     

    Und natürlich streckt auch er seinen Finger gegenüber den Drahtziehern noch weiter heraus: In Form der eben veröffentlichten Dokumente.

     

    Das Wikileaks mit Assange fallen wird, glaube ich nicht unbedingt. Es kann auch eine Erneuerung geben.

     

    Und ganz ehrlich: wäre ein Assange, ausserhalb der öffentlichen Wikileaks als im Hintergrund operierendes Phantom nicht noch viel spannender?

     

    Vor allem für ein Feind-Freundspiel speziell zwischen US-Regierung und den Medien? Da würde er doch seine Freude dran haben.

     

    Osama bin Laden beherrscht doch immernoch die Politik der USA, wie wir an den US-Truppen im Irak & in Afghanistan sehen.

     

    Und da weiss niemand ob er noch lebt oder schon längst tot ist.

     

    Jedenfalls, die USA wird Assange nicht tolerieren können, sondern wird ihn zur Gerichtbarkeit bringen müssen. Das ist so sicher wie ein Dementi des Vatikans nach einer allgemeinen Kondom-Befugniss durch den Papst.

     

    Man reisst einfach nicht die Säulen des eigenen Weltbildes ein.

     

    Und Assange wird desshalb eines Tages verschwinden oder ins Exil gehen müssen. ob er am Leben bleibt oder stirbt ist egal, er wird viel Spekulationen verursachen.

     

    Und ob wir wirklich zu einer transparenteren Demokratie kommen, deine zweite prophezeiung, das steht auch noch nicht fest. Zur Zeit sehen wir da keine Zeichen, die internationale Agenda verlangt weitere Regressionen gegenüber dem Bürger, egal ob sicherheits-, sozial- oder wirtschaftspolitisch.

     

    Ich glaube das das Staats-Bürger-Verhältniss die nächsten Jahre sogar weiter aufbrechen wird.

     

    und die jüngste wikileaks-VÖ ist bloß ein spektakel über das sich alle entblössten gegenseitig und mit viel etikette hinweghelfen werden.

     

    das wirds gewesen sein. ein internationaler schenkelklopfer.

     

    dennis

  • H
    Hmmm

    Die Überschrift passt sehr gut zum Artikel. Noch ein Text, wo nochmal jemand irgendeine Meinung zu den Wikileaks-Dokumenten loswerden wollte, so ausgedacht und unbegründet sie auch sein mag. Vielleicht hat Frau Seeliger Recht, aber begründet wird nichts. Hinzu kommt: Nicht Wikileaks hat die Memos wichtig gemacht, sondern die USA selbst, als sie Tage vorher schon quasi präventiv entschuldigend auf diverse Nationen zugegangen ist, um sie auf etwas vorzubereiten. Ich finde es einfach herzerfrischend, neben diesem ganzen Global-Polit-PR-wir-sind-eigentlich-alle-Freunde-Geblubber auch mal kurze, prägnante und meiner Meinung nach präzise Einschätzungen zu lesen. Wenn man möchte, kann man mit Sprache sogar etwas aussagen. Schön.

  • M
    mickio

    Julia Seeliger kann ich in ihrer Wertung der neuesten Wikileaks-Veröffentlichungen nicht zustimmen. Nur, weil die vielleicht unsere Lust auf Skandal und Aufruhr nicht befriedigen, sind die noch lange nicht uninteressant. Ihr unschätzbarer Wert liegt doch in der vollkommenen Entzauberung der Diplomatie durch die umfassende Darstellung ihres fast schon banalen Charakters am Beispiel des diplomatischen Dienstes einer Supermacht. Das „haut“ doch um Größenordnungen „stärker rein“, als der erst kürzlich veröffentlichte, erwartungsgemäß skandalöse und doch schon fast vergessene Bericht der Historikerkommission zur Geschichte des AA im 3. Reich. Das ist so wirkmächtig, wie die erst vor wenigen Monaten längst überfällige Entzauberung katholischen Priestertums durch den massenhaften Verdacht systematischen und berufsbedingten sexuellen Missbrauchs. Ich glaube sogar, dass es den Berufsstand der Diplomaten insgesamt – nicht nur der US-amerikanischen – betrifft. Oder sollte irgendjemand glauben, dass gut bezahlte Beamte des deutschen auswärtigen Dienstes weniger peinliches und verfängliches aus den Gastländern nach Hause kabeln. Leute, bei denen man sicher öfter als zuträglich annehmen darf, dass sie die politischen Verhältnisse nach den sanitären Verhältnissen vor Ort beurteilen, und womöglich aufgrund ihres in der Regel eher privilegierten Status noch glauben, Deutscher sein heiße besser sein, werden sich eher noch dämlicher blamieren. Es ist deshalb vielleicht nicht das Ende der Diplomatie, „as we know it“. Aber es ist ganz sicher das Ende des Selbst- und Fremdbilds der Diplomaten, „as we know it“. Herr Kornblum konnte seine Zerknitterung bei Anne Will ja kaum verbergen, auch wenn die vordergründig nicht aus Demut gespeist war.

     

    Abgesehen vom Unterhaltungswert durch Schadenfreude ist diese „Vorveröffentlichung“ doch ganz im Sinne von Seeligers Fazit vielleicht wirklich der nächste Schritt zur Erreichung einer transparenten Demokratie ganz im Geist des in den USA immerhin bald schon 45 Jahre alten Freedom of Information Act: Die perfekte Demokratie kennt nur private Geheimnisse. Defacto hat Wikileaks mit dieser "Vorveröffentlichung" doch nur die Schwelle dessen abgesenkt, was nach gängiger Meinung verblasener Bürokraten den Bürgern an Informationen zugemutet werden darf. Ich sage "Vorveröffentlichung", weil nach Ablauf einer Schonfrist von 25(?) Jahren die Archive in der Regel ohnehin zugänglich gemacht würden. Die vorzeitige Veröffentlichung wird deshalb auch ein kleines Fest für Zeithistoriker sein. Und damit ein Gewinn für alle, die nicht auf die Erkenntnisse von „Insidern“ angewiesen sein möchten, wenn sie bestimmte aktuelle Vorgänge verstehen möchten.

  • T
    Tom

    Die Überschrift und der Kommentar insgesamt treffen es auf den Punkt. Mal wieder ein Medienhype mit wenig Inhalt. Komisch nur, dass auch bei der taz gerade jeder zweite Artikel sich darum dreht.

  • WG
    Wolfgang G. Wettach

    Liebe Julia,

     

    von mir, wie gewohnt, nicht anonym. Die Kritik mancher an dem "So what" Kommentar kann ich mich anschliessen: zu schnell, zu früh, zu sehr den Eindruck weckend, mehr (oder nur) das deutsche Medienecho (also die Fotostrecken mit Brisant-Kommentaren) als (bzw anstatt) die Dokumente zu bewerten.

     

    Ja, die Enthüllungen haben diesmal vom bisher bekannten ausgehend noch nicht die Brisanz der Kriegsdokumente aus dem Pentagon. So what?

     

    Bespitzelung der UN und anderer Diplomaten bis hin zu snooping von Access codes ist schon raus, Unterstützung der PKK ist etwas was die Türkei nachhaltiger zum Nachdenken über ihre US-Beziehungen bringen könnte als die Kommentare zu Erdogan.

     

    Die grundlegende Frage des Kommentars auf der Metaebene aber scheint mir doch zu sein: Ist Wikileaks am Ende der Relevanz angekommen wenn es auf absehbare Zeit keine so reichhaltige Quelle mehr hat?

     

    Meiner Überzeugung nach nicht - viele Dokumente bei Wikileaks haben nur überregionale oder nationale, nicht internationale Bedeutung. Dennoch sind sie wichtig, weil anders als vor etwa 30 Jahren niemand mehr dem Spiegel oder Stern solche Informationen exklusiv anvertrauen würde.

     

    Wikileaks wird anders als die BILD/Bildblog Kombi aus absehbare Zeit nicht unsere tägliche Quelle für Skandale und Skandälchen werden. Muss es auch nicht.

     

    Die Bedeutung von WikiLeaks ist und bleibt erstmal nicht darin, Quelle für uns Lesende oder Schreibende, sondern darin Ventil für Whistleblower zu sein. Früher waren das radikalere Elemente einer radikal freien Presse - einst eben auch der Spiegel. Aber wann haben die taz oder der Freitag, der Stern oder Spiegel, der Guardian oder die New York Times, zuletzt investigativ und mit Whistleblowern einen wirklich grossen Skandal aufgedeckt?

     

    Als mindestens mehr oder weniger funktionierendes Ventil für Whistleblower, als Weg den Dokumente die an die Öffentlichkeit müssen nehmen können, bleibt Wikileaks meiner Überzeugung nach notwendig für eine offenere, demokratischere Gesellschaft.

     

    Ich würde mich freuen, wenn du, Julia, das doch auch ein Stück weit einsehen oder als valide Kritik an den "so what" Kurz-Schlussfolgerungen sehen könntest.

     

    Mit grünem Gruß aus Tübingen

    von diesem nicht anonymen WikiPedia/WikiNews-Mitarbeiter.

  • M
    max

    Ich verstehe nicht was die Aufregung soll, denn erstens gehe ich davon aus dass auch "wir" (die BRD, der BND) "so was" (Dossiers, Einschätzungen) zu amerikanischen Politikern haben und zweitens ist das was da nun "enthüllt" wurde weder brisant noch eine wirkliche Überraschung...

  • F
    FloSu

    Liebe Frau Seeliger,

     

    es lag mir gewiss nicht daran, Sie persönlich zu diskreditieren, aber: Wie man in den Wald ruft, so schallt es zurück. Ich bin in meinem Kommentar sachlich geblieben, habe mir aber erlaubt, Ihren mit ähnlicher Sprache zu bewerten wie Sie darin Wikileaks.

     

    Auch ich habe mich sehr über Wikileaks informiert und war erschüttert über die deutsche Berichterstattung, die sich tatsächlich lediglich auf Gossip stützt. Ich fand es einfach sehr schade,dass daraufhin die taz nichts Besseres zu tun hatte, als aufgrund der Nicht-Arbeit in anderen deutschen Redaktionen das ganze Projekt herunter zu machen. Insbesondere, weil Sie sich nur auf den Gossip konzentriert haben und die wirklich interessanten Sachen ausgeblendet haben - sich also nicht an die Substanz heran wagten.

     

    In der Zwischenzeit haben das ja Ihre Kolleginnen getan und auch einen Kommentar verfasst, der dann doch konträr zu ihrem steht. Schön, dass die taz für Meinungsvielfalt steht.

     

    Mir lag es auch nicht daran, mich hinter einem Pseudonym zu verstecken. Wenn hier Klarnamen erwünscht sind, werde ich mich in Zukunft darunter melden - auch wenn ich nicht verstehe, warum ich erst dadurch zu einem ernstzunehmenden Diskussionspartner werde.

  • H
    hto

    "Eine solche Welt würde durch mehr Trasparenz via Whistleblowing/Leaking "verbessert" (hoffe ich)."

     

    Einzig SUBSTANZ von / zu wahrhaftigem Verstand von wirklicher Vernunft würde diese Welt verbessern - geistig-heilendes Selbst- und Massenbewußtsein, auf der Basis eines GLOBAL bedingungslosen MENSCHENRECHTS auf Nahrung, Wohnen und Gesundheit, mit allen daraus MENSCHENWÜRDIG resultierenden Konsequenzen / Möglichkeiten!?

  • 3G
    372 (Profil gelöscht)

    Hallo "HolySea"

     

    Sie schrieben

     

    "Es ist nicht die einzelne Nachricht, sondern die kollektive Wirkung des Ganzen."

     

    Das wäre ja ganz schön. Also wenn Sie mit "kollektive Wirkung" meinen, dass Politik, selbst Kriegspolitik transparenter wird und Verfehlungen aufgearbeitet werden. Skurriler Nebeneffekt: Wikileaks hätte mit dem neuesten Leak das Bild der USA in der Welt tendenziell verbessert. (ein Freund witzelte schon, die Leaks seien "doch von absteigendem Antiamerikanismus gewesen.")

     

    Wobei ich an diese nachhaltige kollektive Wirkung noch nicht so glauben kann, wie ich ja schon sagte.

     

    "Allerdings gibt es in einer durch und durch schmutzigen Welt, in der ein nicht ganz demokratisch gewählter Präsident, der eben abgetreten ist, stolz zugibt, die Folter(waterboarding) persönlich angeordnet zu haben - gibt es nicht mehr viel, was erschrecken mag."

     

    Eine solche Welt würde durch mehr Trasparenz via Whistleblowing/Leaking "verbessert" (hoffe ich). Ich meine nicht, dass die "Diplomatie" durch diesen Leak nachhaltig verändern wird.

  • H
    hto

    "Kein Vergleich zu den Kriegsverbrechen in Afghanistan und im Irak, die durch Wikileaks aufgedeckt wurden."

     

    Kein Vergleich?

    Ich sehe da auch nur opportunistischen Populismus / den stumpfsinnigen Finger in einer symptomatischen Wunde dieser Welt- und "Werteordnung", OHNE ... - nur der Grad der schwach- wie blödsinnigen Empörung bei GLEICHERMAßEN unverarbeiteter / MANIPULIERBARER Bewußtseinsschwäche in Angst, Gewalt und "Individualbewußtsein" auf systemrationaler Sündenbocksuche ist anders, dem "aufgeklären" Surfer auf dem Zeitgeist entsprechend!?

  • SS
    Sascha Stoltenow

    Ein aufschlußreicher Aspekt an den Veröffentlichung ist auch, dass relativ plausibel dargestellt wird, dass Westerwelle im sicherheitspolitischen Kontext angeblich seine Eigeninteressen über die der Soldatinnen und Soldaten am Hindukusch stellt und ihnen angemessene Ausrüstung und Unterstützung versagt. Wenn das stimmt, ist Westerwelle als Außenminister untragbar und wäre gut beraten, das klar zu stellen sich von Auftritten bei der Bundeswehr oder bspw. Trauerfeiern für gefallene Soldaten fern zu halten.

  • H
    hto

    Politiker und Journalisten geißeln die Veröffentlichung als "verantwortungslos".

     

    - sie halten sich die zu Suppenkaspermentalität gutbürgerlich-gebildete Öffentlichkeit von "Demokratie" durch Kreuzchen auf dem Blankoscheck ja auch als verantwortungslose Verbraucher, Konsumautisten, "der kleine Mann", usw., damit ihr Teil an der konfusionierenden Überproduktion von systemrationalen Kommunikationsmüll für den "freiheitlichen" Wettbewerb wie geschmiert weiter läuft - Lügen, Heuchelei und Intrigen gehören zum Geschäft!?

     

    Für eine wirklich-wahrhaftig freiheitliche Gesellschaft wären solch Enthüllungen kein Thema - keine Angst vor Macht- und Profitverlust!?

  • 3G
    372 (Profil gelöscht)

    Lieber Herr Monnerjahn,

     

    ich wundere mich über Ihre harsche Reaktion. Warum zwingen Sie mich in einen Streit, der gar nicht ihrer ist? Ich fänds echt nett, wenn Sie mir überlassen würden, wie ich mit Leserkommentaren umgehe. Sie mögen da eine andere Policy haben - ich habe für mich entschieden, dass ich ungern mit anonymen Kommentierenden diskutiere. Zumal ich mich von dem Kommentar angegriffen fühlte.

     

    Ich verstehe auch nicht, warum Sie meine Beurteilung der Situation von Wikileaks so harsch ablehnen. Ich danke Ihnen für die zusätzlichen Fakten, die sie mir nannten, die aber, wie Sie auch sagten, nicht belegt sind. Mein Kommentar bzw. meine Einschätzung zur aktuellen Situation von Wikileaks ist Ergebnis vieler Diskussionen und Gespräche über Wikileaks, zuletzt am gestrigen Abend sowie heute in der taz. Lassen Sie uns doch abwarten, wie es mit Wikileaks weitergeht und das ganze weiter diskutieren. Und lassen Sie mir bitte meine Einschätzung, dass ich vermute, dass es mit Wikileaks abwärts geht. Sie können ja Argumente nennen, warum Sie explizit dem Portal Wikileaks (und nicht anderen derartigen Projekten, die es in der Zukunft geben könnte) so sehr vertrauen.

     

    So oder so möchte ich Ihnen als Feedback geben, dass ich mich von ihrer harschen Art zu diskutieren angegriffen fühle und wieder mal ein wenig mehr die Lust an Leserkommentaren verloren habe. Sie wissen sicherlich, dass Kommunikation im Netz anders funktioniert als offline.

  • H
    Hamed

    Deutschland ist uninteressant.

    Dass "arabische Staaten" die USA zu einem Militärschalg gegen den Irak gedrängt haben sollen ist schon eher ein Knaller. Al Jazeera berichtet darüber nicht...

  • HS
    Holy Sea

    Liebe Julia,

    was die Interna von wikileaks angeht - auch die Bradley Manning-story - mögen Sie ja Recht haben - aber ich war schon stark beeindruckt von der enormen Fülle von sehr 'sicherheitsrelevanten' etc.leaks, die man in Le Monde, dem Guardian etc. heute lesen konnte. Es war mehr als Geschwätz(gossip) und wird starke Spuren hinterlassen in den nächsten Wochen.

    Es ist nicht die einzelne Nachricht, sondern die kollektive Wirkung des Ganzen.

    Allerdings gibt es in einer durch und durch schmutzigen Welt, in der ein nicht ganz demokratisch gewählter Präsident, der eben abgetreten ist, stolz zugibt, die Folter(waterboarding) persönlich angeordnet zu haben - gibt es nicht mehr viel, was erschrecken mag.

  • PM
    Peter Monnerjahn

    „ich fand den Kommentar unsachlich, da ich in meinem durchaus auf die außenpolitische Brisanz eingegangen bin.“

     

    Da bin ich gespannt, wo Sie das lesen. Wenn wir hier alle über den ursprünglichen Text reden („So what?“), dann steht zu dieser Brisanz eben nichts darin. Und genau darauf bezog sich der Kommentar von FloSu.

     

    „Er qualifizierte meinen Kommentar grundsätzlich ab, ohne auf Einzelaspekte einzugehen.“

     

    Im Gegenteil hat FloSu einige direkt relevante Details genannt, darunter: daß Sie sich nur auf die Berichterstattung *über* WikiLeaks stützen, daraus aber ein Urteil über WikiLeaks selbst ableiten; und daß Sie durchaus interessante Details ignorieren, wie z.B. daß die USA der Bundesregierung mit Konsequenzen gedroht haben, sollte sie versuchen, gegen die Verschleppung eines deutschen Staatsbürgers durch CIA-Agenten rechtlich vorzugehen.

     

    „und wenn da einer auch noch ohne seinen Namen zu hinterlassen kommentiert, muss ich mir das nicht antun.“

     

    Was sowohl dessen gutes Recht als auch komplett irrelevant ist. Entweder hat derjenige etwas zu sagen oder nicht. Wenn ja, ist das diskutabel, wenn nicht, dann braucht man auch keine Ausrede wie „da kommentiert einer anonym“.

     

    „Mein Troll-Toleranz-Limit für mein Leben ist erreicht.“

     

    Da der Kommentar von FloSu offensichtlich Substanz hatte, läuft das darauf hinaus, einen Leser als Troll zu diffamieren, nur weil er anonym postet. Das ist hoffentlich nicht Ihr Ernst.

     

    „Meine Einschätzung zur Zukunftsfähigkeit von Wikileaks habe ich weiter unten genannt - meines Wissens speist sich die Masse an Informationen aus einer Quelle (Bradley Manning).“

     

    Diese Einschätzung kommt aber in Ihrem Artikel nicht vor – dort schreiben Sie als Grund nur, das sei alles „gossip“, weswegen es den Bach runtergehen werde. Die Kritik ist also offensichtlich berechtigt.

     

    Was das Wissen angeht: Im Moment weiß *niemand*, wer die Quelle für die Dokumente zu Irak und Afghanistan ist. Manning ist allem Anschein nach für das „Collateral Murder“-Video aus Bagdad verantwortlich sowie für eine Zahl diplomatischer Depeschen, die ihn für das jetzige Cablegate immerhin in Frage kommen läßt.

     

    Es ist zur Zeit also *niemandem* klar, ob Manning mit den Irak- und Afghanistan-Dokumenten überhaupt zu tun hat. Als Begründung für den angeblichen Quellenmangel bei WikiLeaks kann er also schon logisch nicht taugen. Ganz abgesehen davon hat WikiLeaks auch vor den Irak-Dokumenten schon jahrelang Veröffentlichungen getätigt. Damit wird dann die Schlußfolgerung, ohne Manning werde WikiLeaks bald am Ende sein, ziemlich absurd.

     

    „Es freut mich, dass Sie meinen, dass noch andere derartige Quellen auftauchen werden, allein: ich halte dies für eher unwahrscheinlich.“

     

    Ob der Sarkasmus hier irgendeinen Zweck erfüllt? Und daß Sie das für unwahrscheinlich halten, ist zwar schon unmißverständlich aus dem Artikel hervorgegangen, aber leider auch ohne Belang. Was zählt, sind vernünftige Gründe dafür, die ein Leser auch nachvollziehen könnte. Und wie hier in den Kommentaren bleiben Sie die auch im Artikel schuldig.

  • 3G
    372 (Profil gelöscht)

    Hallo Peter Monnerjahn,

     

    ich fand den Kommentar unsachlich, da ich in meinem durchaus auf die außenpolitische Brisanz eingegangen bin. Er qualifizierte meinen Kommentar grundsätzlich ab, ohne auf Einzelaspekte einzugehen. Das macht es mir schwer zu diskutieren, und wenn da einer auch noch ohne seinen Namen zu hinterlassen kommentiert, muss ich mir das nicht antun. Mein Troll-Toleranz-Limit für mein Leben ist erreicht.

     

    Meine Einschätzung zur Zukunftsfähigkeit von Wikileaks habe ich weiter unten genannt - meines Wissens speist sich die Masse an Informationen aus einer Quelle (Bradley Manning). Es freut mich, dass Sie meinen, dass noch andere derartige Quellen auftauchen werden, allein: ich halte dies für eher unwahrscheinlich.

  • K
    kantig

    Sorry, wenn der Kopf schneller ist:

    NUR, man muß net mit jeden "Zug", wenn der net das gewünschte Ziel ansteuert, MITFAHREN.

  • S
    Sea

    Lese ich da eine gehörige Portion Neid zwischen den Zeilen der TAZ-Autorin? Ja.

     

    Belustigend auch die unqualifizierte Einschätzung, Wikileaks würde zu Grunde gehen.

     

    Aber der deutsche Pressespiegel (Auszüge hier nachzulesen: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,731680,00.html) zur Veröffentlichung dieser Dokumente spricht ja Bände... die Mehrheit der (Print-)"Journalisten" hält die Menschen hier draußen offensichtlich für zu dumm solche Inhalte zu lesen, zu verstehen und evtl. zur Grundlage zu nehmen, die eigene Meinung entsprechend der neuen Erkenntnisse zu ändern und anzupassen. Da muss erst die redigierte Fassung eines weltverstehenden "Journalisten" her, bevor diese Dokumente massentauglich sind.

     

    Muss schwere Kost für viele Schreiberlinge sein, wenn den anderen Menschen mal kein gleichgeschalteter Nachrichtenmüll aufgezwungen werden kann.

  • PM
    Peter Monnerjahn

    „Der große Knaller, den Wikileaks-Sprecher Julian Assange im Vorfeld vollmundig ankündigte, ist die neueste Veröffentlichung nicht. Eher doch Eigen-PR mit einem, mit Verlaub, äußerst boulevardesken Touch.“

     

    Fällt das eigentlich niemandem im Vorfeld auf, daß diese Verbindung nicht nur unlogisch ist, sondern die Tatsachen verdreht? Die *Berichterstattung* in vielen deutschen Medien war durchaus kindisch und auf „Brisant“-Niveau – für diese Auswahl, die z.B. Spiegel oder ZEIT treffen, dann allerdings WikiLeaks verantwortlich zu machen, ist schon hanebüchen.

     

    Und auf derselben fadenscheinigen Grundlage dann zu verkünden, WikiLeaks pfeife offenbar aus dem letzten Loch – ist das voreilige Schadenfreude? Ein rationalerer Grund ist jedenfalls aus dem Text leider nicht ersichtlich.

     

    Nebenbei: Der Kommentar von FloSu war ziemlich treffend und zeigt ein gutes Gespür für die Qualitätsansprüche, die die taz tatsächlich haben sollte. Daß der Kommentar anonym abgegeben wurde, kann wohl kein ernstgemeinter Grund dafür sein, sich einer Diskussion zu entziehen.

  • 3G
    372 (Profil gelöscht)

    @ "DNMK"

     

    Können Sie ihre Frage bitte präzisieren? Danke.

  • K
    kantig

    @ FloSu

     

    Wenn der Kommentar "ohne Substanz" ist, warum mühen Sie sich so heftig ab?

    Was Sie zitieren ist auch in deen Medien nachlesbar.

    NUR, man muß net mit jeden "Zug", wenn der net das gewünschte Ziel ansteuert.

     

    Der Kommentar trifft den Nerv und die mögliche Aussicht.

     

    Der letzte Satz, im Kommentar, hat es in sich und trifft den Kern (nämlich nicht Hype )und spricht FÜR die Zukunft:

    "Und der Anfang von einer neuen, transparenteren, ehrlicheren Demokratie."

  • D
    DNMK

    @ Redaktuer:

    Wie kommen Sie bitte auf diese Schreibweise "Kriegs-Realitäten"?

  • M
    merte

    Ich hab ehr das Gefühl, die Veröffentlichung durch Wikileaks wird abgeurteilt, weil damit das Versagen der Journaille schlechthin verschleiert werden kann.

    Das Versagen ist doch allgemein bekannt, und jetzt schlägt halt die Stunde der Rache!

    Lief doch gestern Abend sogar bei Twitter der Vorwurf, das Selbige schon mal zensieren, die Top-Themen waren gemeint.

    Neenbei bemerkt, es wäre doch das Beste, wäre Wikileaks überflüssig, aber dann müsste sich die Politik ändern.

    Sagte nicht heute Morgen ein Reg.Politiker sinngemäß,

    Es wird jetzt schwieriger dahin zu kommen, wo wir hinwollen.

    Gehts denn noch schlimmer, egtl nicht.

    merte

  • N
    Name

    Also mir wäre es mehr als peinlich einen solchen Artikel/Kommentar zu veröffentlichen..

     

    Sie hätten lieber ein paar Tage mehr warten sollen, im Moment kann sich keiner ein Vorurteil erlauben.

  • 3G
    372 (Profil gelöscht)

    FloSu Warum genau soll ich mit ihnen diskutieren, wenn sie meinen Kommentar absolut als "ohne Substanz" abqualifizieren? Und das auch noch anonym?

  • AV
    andreas v

    "(...) der Anfang von einer neuen, transparenteren, ehrlicheren Demokratie"

     

    Ich würde mich schon als Verfechter einer transparenten Demokratie bezeichnen, aber ich warne davor einen guten Gedanken durch Totalisierung zu pervertieren.

     

    Ziel einer transparenten Demokratie ist meines Erachtens, politische Prozesse von einer bestimmten Relevanz insoweit durchsichtig zu machen, dass jede® Bürger(in) einen etwaigen Interessenkonflikt zu Ungunsten der Interessen der Bevölkerung nachvollziehen kann um daraus persönliche Konsequenzen zu ziehen.

     

    Weder handelt es sich - im Gegensatz zu den bisherigen Veröffentlichungen etwa zum Irak-Krieg - um wirklich relevantes Material (in dem Sinne, dass es Menschenleben retten könnte, Unrecht aufdeckt etc.), noch kann man hier einen Interessenkonflikt erkennen der die Verletzung vertraulicher und persönlicher (nicht jeder der für den Staat arbeitet ist muss deswegen gläsern sein!) Informationen rechtfertigen würde.

  • F
    FloSu

    Liebe Frau Seeliger,

    leider scheinen Sie sich noch gar nicht wirklich über die genauen Inhalte der bei Wikileaks nun online gestellten Daten informiert zu haben. Als Grundlage für Ihren Artikel scheint nur die aktuelle Berichterstattung in den deutschen Medien Grundlage zu dienen, die sich auf die Beurteilung europäischer Politiker beschränkt.

    Wahrlich brisant ist z.B., dass Irans Nachbarn sehr zu einem Militärschlag gegen Ahmadenidschad raten; dass diverse kleinere Staaten im Gegenzug für das Aufnehmen von Guantanamo-Häftlingen Gegenleistungen wie beispielsweise ein Treffen mit Obama erhielten; die Strategie gegen Nordkorea; etc.

     

    Auch die Nachrichten aus der deutschen Botschaft bieten einiges zumindest Fragwürdiges auf:

    Verteidigungsminister zu Guttenberg sprach bei einem Botschaftsbesuch offen davon, dass er gerne 1.500 Bundeswehr-Soldaten mehr in Afghanistan eingesetzt hätte;

    dazu kommen mehrere Versuche des Einwirkens auf die deutsche Regierung durch die Amerikaner, beispielsweise im Falle El Masri, wo die Bundesregierung gebeten wurde, sich nicht hinter die Forderung, die verantwortlichen CIA-Agenten auszuliefern zu stellen;

    oder auch im Falle des Datenschutzabkommens, in dem dringlich vor der deutschen Haltung (insbesondere Leutheusser-Schnarrenberger) gewarnt wurde mit der Bitte, eine Delegation nach Berlin zu entsenden.

     

    Sicherlich werden sich in den kommenden Tagen und Wochen nach gründlicher Recherche noch viel mehr solcher Informationen finden, die Tragweite ist heute, 16 Stunden nach der Veröffentlichung (!) noch gar nicht abzusehen.

     

    Also: Bitte erst einmal selbst genau informieren, wie es eigentlich für den taz-Journalismus selbstverständlich sein sollte - anstelle gleich der Boulevardmedien einen Kommentar ohne Substanz rauszuhauen..

  • 3G
    372 (Profil gelöscht)

    Hey "Egal",

     

    mal sehen, was noch kommt. Vom heutigen Standpunkt aus ist die Veröffentlichung nicht der Ankündigung im Vorfeld entsprechend (und auch von der Brisanz her nicht vergleichbar mit den vorherigen Veröffentlichungen). Ich vermute eher, mit der schrittweisen Veröffentlichung will man sich länger im Gespräch halten, was eher wie eine Pro-Wikileaks-Kampagne aussieht wie wirkliches Aufdecken. Ja, na klar, wie das jetzt mit den arabischen Staaten weitergeht, ist jetzt die Frage. Man wird sehen.

     

    Lieber "Baum"

    Wikileaks hat einen Haufen Infos, der jetzt sukzessive rausgehauen werden. Mehr als einen wichtigen Informanten haben sie nach meinem Wissen nicht. Kein sonderlich nachhaltiges Modell, kein Modell, das darauf schließen lässt, dass diese Plattform Zukunft hat. Und wie ich sagte: Das Konzept ist gut, aber man sieht bei der konkreten Seite Wikileaks doch aktuell gut, wie das noch verbliebene Pulver langsam verschossen ist.

  • S
    steeph

    Da möchte ich mich baum voll und ganz anschließen.

     

    Unabhängig von dem Artikel/Kommentar finde ich es auch unpassend, jetzt schon diese Umfrage durchzuführen. Wie soll man denn das ganze bewerten wenn man die Dokumente noch nicht mal lesen konnte?

  • E
    egal

    Die Äußerungen der arabischen Staaten zum Iran sind durchaus kein Gossip, auch wenn sie sicherlich schon öfters gefallen sind. Sie bringen etwas mehr Licht in den Nahen Osten/Middle East.

     

    Dass die deutschen Berichte durchaus nichts Neues enthalten, außer etwa dem Namen der Leute, die mit den Amis gesprochen haben, eine FDP-MdB und ein Biograf, ist jetzt nicht so verwunderlich.

     

    Aber soweit ich das verstanden habe, sollte das erst der Anfang sein und es seien noch nicht mal der Großteil veröffentlicht. Das soll im Laufe der Woche erfolgen. Vermutlich wie bereits zu lesen war unter Ausblendung der wirklich wichtigen Kontaktquellen.

     

     

    Aber selbst wenn das alles nur Gossip ist, zeigt sich dadurch doch sehr gut, wie die aktuelle Weltlage momentan ist. Eigentlich finde ich das sogar recht erfrischend. Alle haben den gleichen Informationsstand, nichts giftet im dunklen Eck vor sich her, jeder weiß, was er vom anderen halten kann und darf. Die totale Offenheit... So sollte doch eigentlich globale Diplomatie im neuen Jahrtausend sein!

  • C
    Carsten

    Spitzenartikel ohne die Dokumente studiert zu haben.

  • PL
    Peter Löwenstein

    Noch nicht mal 1% der Dokumente sind Stand Heute veröffentlicht.

     

    Und weder hat Wikileaks noch die New York Times oder der Spiegel eine irgendwie geartete Übersicht der kommenden Veröffentlichungen publiziert.

     

    Also gibt es auch keinen Grund für einen Abgesang.

  • B
    baum

    Der große Wurf war das sicher nicht, aber was sollte denn Wikileaks anders machen mit einer solchen Information. Sie haben sich selbst verplichtet alles was ihnen zu gespielt wird, was geheim oder unveröffentlicht war, zu veröffentlichen. Bei einer solchen Arbeitweise ist es wohl kaum möglich diese Daten nicht zu veröffentlichen, wenn sie einem zugespielt werden. Und auch muss Wikileaks jedes Mal so viel Medienaufmerksamkeit generieren wie möglich, da sonst wieder eine Wertung vorgenommen werden würde.

    Also: Warum ist das nun das Ende von Wikileaks, weil eine ihrer Informationen nicht das heißeste Ding schlecht hin ist?

    Dass es an sonsten nicht so toll für Wikileaks läuft ist offensichtlich. Alles andere wäre aber auch etwas komisch bei den Feinden die sie sich bereits gemacht haben.