piwik no script img

Kommentar Wahlen in BerlinHüter der Coolness

Kommentar von Michael Sontheimer

Weil das grün-alternative Milieu die Stadt zu dem gemacht hat, was sie heute ist, gehören die Grünen auch in die Regierung – meint ein Alt-Berliner.

Berlin ist ja soooooo lässig. Deshalb hockt sich die Jugend der Welt auf den Bordstein der Kreuzberger Oranienstraße. Bild: dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

14 Kommentare

 / 
  • EA
    Enzo Aduro

    Die A100 ist dafür da das die Fahrradfahrer die an der Skalitzer Straße fahren nicht mehr mit so viel Blech konfrontiert werden.

     

    Die Anzahl der Autofahrten wird doch so oder so durch den Benzinpreis runtergehen. Wenn die Autos dann in eingebuddelten Autofahnen fahren und nur von der nächsten Ausfahrt zum Zielort die Bevölkerung nerven, um so besser.

     

    Abgesehen davon zahlt der Bund die 420 Millionen, weil Autobahnen vom Bund gezahlt werden. Berlin zahlt nur 55 Millionen und das sind sicher begleitende Maßnahemen an den Ausfahrten.

  • B
    blauerblues

    Herr Sonthofen vermisst die großen und wichtigen Männer und vergisst die völlig unwichtigen Frauen. War da mal was mit Sprachgebrauch? Wer hat denn die Gesellscahft wirklich verändert und zivilisiert? Frauen, die das sexistische und gewalttätige Spießertum rechts wie links satt hatten. Heute gilt als cool was dreckig, rücksichtslos und laut ist, garniert mit Hundekot und blöden Sprüchen. Die Piraten sind nicht witzig, sondern segeln unter pubertär-populistischer Freiheitsflagge: Freie Fahrt für freie Bürger auf der Datenautobahn zur Kinderpornographie. Lässige Frauenfeindlichkeit inklusive. Die Grünen locken mit Kopftuch und Bordellbegeisterung für eine vorgestrige Geschlechterordnung, die Menschenhändler, coole Typen, jubeln und rubeln. Den alten Herrn auf dem Fahrrad freuts - arm aber sexy, damit lässt sich doch ein Geschäft machen, und die grünen Säfte steigen, und dem Türken dabei auf die Schulter hauen, und die Witwenverbrennung hihi ist doch eigentlich eine coole Idee, so was von bitter ...

  • B
    blauerblues

    Herr Sonthofen vermisst die großen und wichtigen Männer und vergisst die völlig unwichtigen Frauen. War da mal was mit Sprachgebrauch? Wer hat denn die Gesellscahft wirklich verändert und zivilisiert? Frauen, die das sexistische und gewalttätige Spießertum rechts wie links satt hatten. Heute gilt als cool was dreckig, rücksichtslos und laut ist, garniert mit Hundekot und blöden Sprüchen. Die Piraten sind nicht witzig, sondern segeln unter pubertär-populistischer Freiheitsflagge: Freie Fahrt für freie Bürger auf der Datenautobahn zur Kinderpornographie. Lässige Frauenfeindlichkeit inklusive. Die Grünen locken mit Kopftuch und Bordellbegeisterung für eine vorgestrige Geschlechterordnung, die Menschenhändler, coole Typen, jubeln und rubeln. Den alten Herrn auf dem Fahrrad freuts - arm aber sexy, damit lässt sich doch ein Geschäft machen, und die grünen Säfte steigen, und dem Türken dabei auf die Schulter hauen, und die Witwenverbrennung hihi ist doch eigentlich eine coole Idee, so was von bitter ...

  • J
    jaques

    der typ auf dem foto links von den mädels baut sich gerade ganz verschämt ein tütchen. hihi.

  • W
    winni

    meine güte, gibt es noch etwas uncooleres als die beteuerung der eigenen coolness? wenn sich die grünen aus dem milieu der sozialwissenschaftlichen musterschüler irgendwann wieder herausemanzipiert haben, sind sie sicher cooler zu wählen. egal, wer vorne sitzt.

     

    viele grüße, winni

  • ED
    Einer der Anderen

    Sorry, liebe TAZ...

     

    Dieser Kommentar ist einfach nur arm. Weder politische Substanzvoll noch irgendwie ironisch Kunstvoll, einfach nur peinlich. Ach ja, da fällt mir noch: Deutschland ist irgendwie doof (find ich aufgrund meiner Sozialisation ja nun auch) aber Berlin ist ja so toll, einfach die beste Stadt der Welt!!!

     

    Wieso versucht eigentlich die TAZ nicht endlich eine gründe Lokalzeitung für Berlin zu werden???

  • Y
    yberg

    mensch micha ,wo komm wah denn hin,wenn presseleute glauben,was in andern zeitungen steht.

     

    one of the world´s coolest cities

     

    wattn...social coolness ala hartz 4,ofenheizung,odda neudeutsch soziale kälte..

     

    als wir in berlin aufschlugen stellte das"schaufenster des westens"noch freiräume für alle spinner und nichtspinner,die sich ausprobieren wollten.

     

    wenn wir bei der einen arbeit rausflogen,konnten wir sofort bei der nächsten beginnen.

     

    lagen wir auf der faulen haut oder litten wir an nachtaktivität und schlaflosigkeit,gab es immer den zweiten weg zur kohle ohne uns auf irgendnem amt an-

    zustellen.

     

    übrigens,gegenüber den enklischen verhältnissen is selbst kleinkleckersdorf,wo der wauwau tot überm zaun hängt ,hip

     

    im übrigen,für den renate wahlkampf"gewinnen oder weglaufen" darfs keine regierungsbeteiligung geben.

     

    ich bin eher dafür die jungen,in dem fall die piraten einzubinden,schließlich dürfen die,die suppe, die die grünen im bund mitgekocht haben ,jetzt schon auslöffeln.

     

    den grünen,im zweifel für die speckseite,gebührt nachhilfe im nachsitzen und wiederkäuen.

     

    die nicht von der verkehrsführung betroffenen bürger hamn andere sorgen als die a1oo,zB schlaglöcher etc.

    tja un die hamn die grünen mit ihrer steuerpolitik

    mit zuverantworten.

     

    im übrigen sind alternative lebensentwürfe eher auf dem land angekommen als in berlin noch möglich.

     

    nix für ungut,meinung ham wah alle,un davon genug

  • G
    Grünspecht

    "Weil das grün-alternative Milieu die Stadt zu dem gemacht hat, was sie heute ist, gehören die Grünen auch in die Regierung – meint ein Alt-Berliner."

     

    Die mit diesem Satz von Michael Sontheimer suggerierte Verbundenheit zwischen der Partei die Grünen und dem grün-alternativen Milieu gibt es nach meiner Beobachtung längst nicht mehr.

     

    Denn die grüne Partei hat sich sehr stark verändert. Für mich ist entscheidend, was die Partei für eine Politik macht. Das entscheidet, ob es Sinn macht, sie in die Berliner Landesregierung zu wählen.

     

    Nach meiner Beobachtung fühlen sich sehr viele Zugehörige des grün-alternativen Milieus heute von der Partei "Die Grünen" total entfremdet.

     

    In der Lokalblatt und Wirtschaftszeitung "Kiez und Kneipe" aus Friedrichshin-Kreuzberg wird ein "enttäuschter Grünen-Wähler" auf der Titelseite mit den Worten zitiert:

     

    "Die Grünen haben hier Wahlergebnisse wie die CSU am Starnberger See - und die benehmen sich auch so."

     

    Wer mal in den bezirklichen Ausschüssen war oder gar mit BundespolitikerInnen der Grünen zu tun hatte, neigt dazu, dem zuzustimmen. Denn Inhalte kommen bei den Grünen erst weit hinter der (narzisstischen) Machtpolitik. Damit sind sie eine Partei wie alle anderen. Deshalb wollen nun viele aus dem "grün-alternativen Milieu" die Piraten wählen, weil von denen wurde man bisher noch nicht an der Nase herumgeführt. - Wenn auch nur, weil sie bisher noch keine Gelgenheit dazu hatten.

     

    Die Entfremdung des "grün-alternativen Milieus" zur Partei Bündnis 90/die Grünen wird garantiert weiter fortschreiten, falls die Grünen demnächst auf Berliner Landesebene mitregieren. - Wenn sie z.B. am Ende die Verlängerung der Autobahn A 100 mit bauen sollten, - was nicht nur ich ihnen zutraue.

     

    Mehr denn je fehlt heute eine glaubwürdige sozial-ökologische Partei!

     

    Die Partei die Linke hat auf Berliner Landesebene ihre Glaubwürdikeit verloren und für Ökologie interessiert sich diese Partei in der Praxis leider auch kaum. Die Grünen tun das da, wo sie mitregieren nach meiner Beobachtung auch nicht. Und im Bereich Sozialpolitik sind sie seit der rot-grünen Agenda 2010 und ihrer die Armut stetig vergrößernden Hartz IV-Politik grundsätzlich unglaubwürdig.

     

    So sieht´s leider aus.

  • K
    Kreuzberger

    GRÜN für Berlin - wie schön.

    Sontheimers Kommentar hätte genau so von mir verfasst sein können. ;-)

    Danke!

  • N
    never

    So ein Quatsch. "Wer ist für die Coolness von Berlin verantwortlich, die immer mehr Künstler, Studenten, Touristen und andere Zeitgenossen aus aller Welt anlockt?" - Antwort: die einst so billigen Mieten, der viele Leerstand, die bereits dort lebenden Künstler, Studenten und Zeitgenossen aus aller Welt, und ein alter ausgelutschter Mythos von "da kann man sich so toll selbst verwirklichen und kreativ sein und alles ist krass schmutzig und urban" - und nix anderes. "Der kalte Krieg", könnte man auch noch gelten lassen. Aber "Die Grünen" - sehr witzig. Eher noch die marode CDU mit ihrer Bankenpleite! Wohl ganz gut, dass der Scheinriese nun mal bischen zurechtgestutzt wird in seinem zunehmenden Größenwahn.

  • OS
    Otto Suhr

    Naja, das ist aber ein halbherziges Plädoyer für die "FDP des potenten Besserverdieners" wie man die Grünen heute wohl getrost nennen darf.

    Das ist aus den Grünen geworden. Eine Partei die statt der rätedemokratischen Basisdemokratie der Alternativen Liste nun mit Limousine-fahrenden (Das Fahrrad ist natürlich im Kofferraum, falls doch ein Fotoreporter in der Nähe ist) und Flugmeilen sammelnden Politikern auf Plakaten Personenkult betreibt.

    Ja, die Alternative Liste war mal eine progressive Kraft. Die heutigen Grünen sind es nicht. Sie sind ein Sammelbecken derer die zwar eigentlich genug Geld haben um CDU/FDP zu wählen, die aber eben nicht mit den Positionen der Union zu Frauen- und Schwulenrechten konform gehen. Die zwar Bio einkaufen und auch den Türken um die Ecke grüssen, aber heimlich doch das Sarrazin'sche Machwerk zu Hause stehen haben und ihre Kinder ja in einer Schule ohne Ausländer unterbringen wollen. Die wissen, dass wenn die Kita nicht mehr kostenlos ist die Chancen steigen, dass ihre Gören mit weniger Ausländerkindern in den Kindergarten gehen.

    Sorry, aber diese Grünen haben mit der Alternativen Liste, die die Stadt wirklich auf Trab gebracht hat, nichts zu tun. Dann doch lieber SPD. Da weiss man was man hat und kann sich auch guten Gewissens dran reiben, statt sich später über Schwarz-Gelbe Experimente zu ärgern.

  • A
    AntiFun

    Gehört der bayerische Ministerpräsident auch in die Regierung Berlins?

    Schliesslich haben Transferzahlungen, v.a. Bayerns und Baden-Württembergs, Berlin zu dem gemacht, was es ist.

  • NW
    Nase Weiss

    "...in lebendige Kieze...." ?????

    ich glaube der spinnt gewaltig der Mann.

  • L
    logo

    Nun ja. Die Hedonisten haben Berlin cool gemacht.

    Ich halte die Vereinnahmung schlicht für unverschämt.