Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.
Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?
Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.
Es gibt noch Stimmen mit Sachverstand.
MbH, vielleicht sollte man mal wieder runterkommen von diesem Dieselhype. Ich finde ja der heise.de-Artikel dazu triffts ganz gut auf den Punkt: https://www.heise.de/autos/artikel/Klartext-Das-Ende-der-Dieseldiskussion-3794914.html
Für den Betrug sollen die zuständigen Behörden und Konzerne zur Rechenschaft gezogen werden. Saubere Luft bekommen wir auch durch die Abschaffung des Diesels allein nicht!
--
exxi
@exxi Was die Wortmagier angeht, die denken, mit dem Aussprechen von "Diesel" würden sie sterben, ja. Das ist aber Nichts als ein großer, bunt angemalter Strohmann am Rande des Geschehens.
@exxi Mit fundierten Argumenten brauchen Sie den Ideologen hier nicht kommen. Wahrheit ist heute eine Frage des Gefühls, nicht des Geistes.
Bei einer Hochzeit im Ruhrgebiet, wurde von mehreren Ingenieuren aus der dort ansässigen Autoindustrie eine angeregte Diskussion geführt, die man noch zwei Tische weiter hören konnte, Thema war Diesel für die Euro 6 Norm auszurüsten.
Der einhellige Tenor dieser Fachleute war eindeutig;
Diesel der E 6 Norm lassen sich nicht auf die vorgeschriebenen Werte bringen, egal ob mit Soft oder Hardware Update!!!
Es ist unmöglich, laut der Meinung dieser Ingenieure Diesel so Sauber zu bekommen, wie von der EU und von der Bundesregierung auf dem Papier gefordert wird!
Der Motor selbst, ab einer gewissen Leistung, müsste sich einiger Neuentwicklungen unterziehen lassen, um diese Werte zu erreichen.
Die Möglichkeit, die der Autoindustrie über Jahre beim Tricksen eingeräumt wurde, hat verhindert, das die Motoren so konstruiert wurden, dass sie die niedrigen NOx Werte tatsächlich erreichen könnten. Möglich wäre die Einhaltung der E 6 Norm schon, aber nur durch Weiterentwicklung der vorhandenen Technologie!
Einer dieser Ingenieure hat erzählt, dass es in seiner Automarke zu Beginn von 2012 eine Ausschreibung zu einer Idee zum günstigen Elektroantrieb mit zeitweiser Batterieaufladung durch Kleinmotoren, während des Betriebes gegeben hat, diese aber innerhalb einer Woche wieder zurück genommen wurde.
Es war die Rede davon, dass dies von den Herstellern allgemein als irrelevant erachtet wurde!?!
Es hört sich schon komisch an, von Fachleuten derartiges zu hören, besonders wenn diese sich auch noch sehr Positiv über eine Idee äußern, die anscheinend eine Gute Lösung hätte sein können.
Stecken da vielleicht schon die Herstellerabsprachen (Kartell) dahinter!!!
@urbuerger Ihre Ingenieure sind ja top informiert. Das beschriebene Konzept gubt es längst im Markt. Den i3 von BMW gibt es beispielsweise seit 2013 als REX. Range Extender.... ein kleiner Zweizylinder, der nicht die Achsen antreibt, sonder ausschließlich die Batterie des i3 lädt.
Ist ja Klasse ein Ganzes Auto, bei wie vielen Herstellern in Deutschland und bei wie vielen verkauften Autos?
Ist ein schönes Stück Auto der BMW - hervorragend geeignet als Alibi Träger für Kalifornien!!!
@urbuerger Das war EIN Beispeil, man oh man,...
Der Auspuff der Elektroautos sind zum Großteil Braunkohlekraftwerke...
Probleme haben nur die armen Schlucker wie ich, die sich kein Elektroauto leisten können und mit dem schicken E-Bike nicht zur Arbeit kommen. Ich fahre nicht zum Spass einen 13 Jahre alten Golf Diesel, sondern weil ich sonst meinen Arbeitsplatz in Schichtarbeit nicht erreichen kann. Dabei handelt es sich um einen Euro 4 Diesel, der damals eine grüne Plakette bekam - die heute offenbar nichts mehr wert ist. Da gibt es kein Update und wahrscheinlich auch keine technische Lösung, zumal ich die 1500 Euro auch kaum aufbringen kann. Ich muss weiterfahren und ggf. Strafzettel riskieren.
@Frank Stippel vielleicht doch mal nach nem andern Job schauen oder öffis fahren ? diese form der argumentation ist ( -sorry- ) FDP mässig, alles geht ums geld, nicht um die folgen wie kaputte natur, kaputte luft etc.
Diese Art der Argumentation ist - sorry - lebensfremd.
"Sollen sie doch Kuchen essen, wenn sie kein Brot mehr haben".
@püppi von Wegen Das kann nur jemand raushauen, der für sein Geld nicht arbeiten muss - oder der keine Ahnung vom Arbeitsmarkt hat. Ich zumindest lebe nicht im Schlaraffenland - ich kann mir meine Arbeit nicht nach der Anbindung zum öffentlichen Nahverkehr aussuchen. Der existiert für Schichtler nicht. Eine anderen Job kann ich mir auch nicht so einfach aussuchen. Ich muss eine Familie ernähren, mein Haus abbezahlen und nach meinen Eltern schauen. Wenn Sie als Single-Hipster das nicht kennen, sollten Sie solche Tipps nich einfach raushauen.
Ihre Antwort ist etwas zynisch. Nicht jeder kann sich beliebig seine Arbeit aussuchen, ebensowenig das Auto das er fährt.
Umweltschutz hat auch eine soziale Komponente.
Den Schlamassel haben schließlich die Autohersteller verbockt und nicht die Nutzer.
@püppi von Wegen ..."nach nem andern Job schauen", lol, der war echt gut!
@püppi von Wegen Was für ein Unfug! In manchen Berufsbildern ist man leider standortgebunden und erwirbt trotzdem keine Reichtümer. Und nach Ende der Spätschicht mit "Öffis" aufs Land zu kommen, können sie gerne mal probieren. Mit Glück kriegt man da ein Taxi! Aber nach Öko-Logik müssen wir ja bald alle auf dem Firmengelände im Styropor-Hochhaus (ohne Lift!) wohnen, weil das CO2-Bilanz-mäßig das beste ist. Merke: Nicht die Menschen zerstören die Natur, sondern das System!
Ihren ersten Satz könnte man ihnen direkt wieder an den Kopf werfen. Was solche Sätze in einer vernünftigen Diskussion zu tun haben, ist mir schleierhaft.
Langfristig gesehen muss sich jeder fragen, wie sein persönlicher Lebensentwurf aussieht.
Nicht "das System" sorgt dafür, dass sich Gewerbe in Gebieten auf der "grünen Wiese" ansiedelt, sondern diejenigen Politiker, die entsprechende Bebauungspläne genehmigen und diejenigen Firmen, deren Geschäftsmodell darauf beruht, dass solche Flächen billig zur Verfügung stehen.
Das ist nicht "das System", sondern es sind falsche Entscheidungen, die die Bürger in den Wahlkabinen und auf den Märkten treffen und die sich in einer alles andere als nachhaltigen Lebensweise niederschlagen.
@85198 (Profil gelöscht) Also sind Sie für Fabrikansiedlungen in der Innenstadt? Oder, ach nein, viel besser wäre die ganzheitliche Deindustrialisierung Deutschlands.
@80576 (Profil gelöscht) Genau, anders als genau so, wie wir es machen, geht es nicht, denn wir machen es ja nicht anders!!!
@Bodo Eggert ???
UN-Blauhelme geraten unter israelischen Beschuss. Ein Stopp der Waffenlieferungen ist die einzige Sprache, die Netanjahu versteht.
Kommentar Umsteigeprämien: Der Diesel liegt im Koma
Eine Abwrackprämie für Dieselautos? Das großflächige Verschrotten weitgehend intakter Autos ist ökologisch gesehen nur eines: völliger Irrsinn.
VW und Audi bieten Umstiegsprämien von bis zu 10.000 Euro Foto: dpa
Die Dieselverkäufe sind heftig abgestürzt, die Kurve zeigt weiter steil nach unten. Ebenso die Preise für Gebrauchte. In den Hinterhöfen der Autokonzerne dösen Abertausende Autos, die keiner mehr will und keiner braucht. Jetzt soll die Abwrackprämie II – die erste hatten wir 2009 – den komatösen Diesel wiederbeleben. Doch die neue Prämie ist so irrwitzig wie die alte.
Die Stuttgarter Richter haben in ihrem Grundsatzurteil klar gesagt, dass die Software-Updates keine geeignete Maßnahme sind, um Fahrverbote zu vermeiden. Sie werden kommen und den Diesel – wir müssen draußen bleiben – periodisch von den Innenstädten aussperren. Auch viele schmutzige neue Euro-6-Diesel werden davon betroffen sein, solange sie die Grenzwerte nicht einhalten. Ein kürzlich von der Umwelthilfe untersuchter Audi A8 blies 24-mal höhere Stickoxidwerte raus als erlaubt.
Auch das großflächige Verschrotten weitgehend intakter Autos ist natürlich ökologischer Irrsinn. Oder sollen die abgemeldeten Altfahrzeuge wieder nach Osteuropa verschoben werden? Motto: Im polnischen Winter fällt angesichts epidemischer Kohleheizungen ein bisschen Dieselgift nicht weiter auf.
Mit vergleichsweise wenig Geld, rund 1.500 Euro, ließen sich die Fahrzeuge mit einer wirksamen Abgasreinigung nachrüsten. Im Vergleich dazu bleibt das Software-Update ein umweltpolitisches Placebo, das die Probleme nicht beseitigen wird. Und das auch den Besitzern neuer Dieselautos keine blaue Plakette garantiert, die vielleicht schon nächstes Jahr kommen wird und zur Einfahrt in die Innenstädte berechtigt.
Fazit: Wer jetzt noch einen Diesel kauft, ist entweder leidenschaftlicher Fußgänger oder ein später Nachkomme Rudolf Diesels. Der würde längst Elektroauto fahren. Oder ein schickes Bike. Diesel hatte immer eine „ideale Wärmekraftmaschine“ vor Augen. Davon ist der Diesel 2017 Lichtjahre entfernt.
Fehler auf taz.de entdeckt?
Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!
Inhaltliches Feedback?
Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.
Kommentar von
Manfred Kriener
Autor
Manfred Kriener, Jahrgang 1953, ist Umweltjournalist und Autor in Berlin. Themenschwerpunkte: Klima, Umwelt, Landwirtschaft sowie Essen & Trinken. Kriener war elf Jahre lang taz-Ökologieredakteur, danach Gründungschefredakteur des Slow-Food-Magazins und des Umweltmagazins zeozwei.. Zuletzt erschienen: "Leckerland ist abgebrannt - Ernährungslügen und der rasante Wandel der Esskultur". Das Buch schaffte es in die Spiegel-Bestsellerliste und wurde von Umweltministerin Svenja Schulze in der taz vorgestellt. Kriener arbeitet im Journalistenbüro www.textetage.com in Kreuzberg.
Themen
mehr von
Manfred Kriener