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Kommentar Termin für Pro ReliEin Fehler im System

Gereon Asmuth
Kommentar von Gereon Asmuth

Bei der Terminwahl für den Volksentscheid zu "Pro Reli"- wird der Senat eigene Interessen berücksichtigen. Das ist sein Recht. Doch dass er es überhaupt hat, ist ein Fehler im System.

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Gereon Asmuth
Ressortleiter taz-Regie
Leiter des Regie-Ressorts, das die zentrale Planung der taz-Themen für Online und Print koordiniert. Seit 1995 bei der taz als Autor, CvD und ab 2005 Leiter der Berlin-Redaktion. 2012 bis 2019 Leiter der taz.eins-Redaktion, die die ersten fünf Seiten der gedruckten taz produziert. Hat in Bochum, Berlin und Barcelona Wirtschaft, Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation und ein wenig Kunst studiert. Mehr unter gereonasmuth.de. Bluesky:@gereonas.bsky.social Mastodon: @gereonas@social.anoxinon.de ex-Twitter: @gereonas Foto: Anke Phoebe Peters
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6 Kommentare

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  • HM
    H. Martin

    Ich wähle eine Partei, weil ich ihr zutraue in meinem Sinn vier Jahre Politik zu betreiben. Bin ich enttäuscht wähle ich eben eine andere Partei oder werde selbst aktiv. Wenn eine Regierung demokratisch gewählt ist, sollte sie aber auch das Mandat haben, zu handeln und sich nicht von hochfinanzierten Lobbygruppen mit Lügenkampagnen (Tempelhof, Anti-Ethik) ins Handwerk pfuschen zu lassen. Ich habe in Berlin eine Partei gewählt, die sich bereits vor der Wahl für die Schließung des Flughafens und für verbindlichen Ethik-Unterricht eingesetzt hat. Warum werde ich jetzt nochmal gefragt?

  • US
    Uwe Sak

    An H. Martin: Sie gehen also zur Wahl um dann

    4 Jahre nicht mehr mitbestimmen zu dürfen. Das ist die Konsequenz, wenn man sich mit einer Stimmabgabe für 4 Jahre zufrieden gibt.

  • GA
    Gereon Asmuth

    Sehr geehrter Herr Lindvail,

    wenn es der schweigenden Mehrheit tatsächlich so unwichtig ist, dass sie nicht zur Wahl geht, dann kann sich niemand über ein entsprechendes Wahlergebnis aufregen. Wenn es einer schweigenden Mehrheit aber wichtig ist, dann hindert niemand sie daran, zur Wahl zu gehen, und eine kleine Lobbygruppe bei Bedarf zu überstimmen. Demokratie funktioniert eben nie mit schweigenden, sondern immer nur mit aktiven Mehrheiten.

     

    Mit freundlichen Grüßen,

    Gereon Asmuth

  • HM
    H. Martin

    Ich habe jetzt schon die Schnauze von Volksbegehren gestrichen voll. Ich wähle doch nicht eine Regierung für vier Jahre, damit danach jeder Furz durchs Volk bestätigt werden muß.

     

    Gegen die Anti-Ethiker gehe ich noch ein letztes Mal hin, aber wenn demnächst die F.D.P. freies Rauchen in Kitas fordert oder die CDU das obligatorische Morgengebet für BVG-Kunden, dann ist mir das egal.

  • W
    Wiwi

    An Aran Lindvail: Der Einwand ist sehr berechtigt, allerdings stellen die nötigen knapp 170.000 Unterschriften in kürzerer Zeit doch auch ein relativ großes Hindernis für "unwichtige" Anliegen dar. Wenn eine Gruppe diese zusammen bekommt ist es vermutlich auch ein Anliegen von regionaler Bedeutung.

  • AL
    Aran Lindvail

    Eine Abschaffung der Mindestbeteiligung wäre nicht radikaldemokratisch, sondern äußerst kurzsichtig und sinnfrei.

    Denn bei einer geringen Wahlbeteiligung ist eine Gruppe klar in der Mehrheit: die Nichtwähler. Sie zeigen, dass sie das Anliegen der Initiative nicht interessiert und sie es somit nicht unterstützen.

    Ohne eine Mindestbeteiligung könnte das ganze so ablaufen: Eine kleine, gut organisierte Lobbygruppe - seien es jetzt Umweltschützer, Anwohner, Islamische Verbände,... - bringt ihr Anliegen zur Abstimmung und die Mehrheit der abgegebenen Stimmen ist 'dafür', weil die Gruppe ihre paar tausend Anhänger mobilisiert hat, der Rest der Stadt die Frage aber nicht für wichtig genug hält, um extra ins Wahllokal zu kommen und dagegenzustimmen. Würde jetzt das Anliegen umgesetzt, übergeht man klar den Willen der schweigenden Mehrheit, was nicht sonderlich demokratisch ist.