Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.
Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?
Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.
Ich dachte immer das Mitschneiden von privater Kommunikation ist strafbar.
Wieso denn "potenziell " weitergegeben? Der WERT dieser Daten ergibt sich doch erst durch die WEITERGABE. Und verkauft wird auf jeden Fall, an wen auch immer, wo auch immer. Geheimdienste sind da was für die Portokasse.
" Big Brother " kommt doch nicht klar und deutlich daher. Das geht ganz langsam über die Hintertür. Über die Bequemlichkeit des Menschen. Und dabei ist ja der Mensch für das Machen und Denken geschaffeen. Man will den Menschen das Leben vereinfachen, verbessern und darauf fallen doch die Leute rein. Alles einfacher und bequemer. Zum Schluß wird den Leuten auch noch das Denken abgenommen. Dat is dann ja auch noch überflüssig. Was soll's die Leute machen da mit und lassen sich " an die Leine legen".
Mich wundert diese Entwicklung gar nicht.
Hans-Ulrich Grefe
Der Bundespräsident verschweigt die rechte Gewalt der 90er Jahre und legt der Bundesregierung nahe, es wie damals zu machen. Das ist erschreckend.
Kommentar „Stasi“-Barbie: Vernetzen statt überwachen
„Barbie“ wird zum Spitzel im Kinderzimmer. Die mithörende Puppe ist nur eine logische Fortentwicklung der allgegenwärtigen Datensammelei.
Vorsicht, iSpy hört mit! Foto: Reuters
Die Barbie antwortet, die Waschmaschine bestellt neues Waschpulver, und langsam können wir es nicht mehr übersehen: Das Internet der Dinge ist da. Und zwar nicht vor der Tür, höflich anklopfend, sondern mitten im Wohnzimmer, auf dem Sofa fläzend und in der Küche den Kühlschrank inspizierend.
Warum war es noch mal eingeladen worden? Weil die Vernetzung von Alltagsgegenständen Bequemlichkeiten verspricht: Nie mehr mit voller Waschmaschine, aber ohne Pulver dastehen, nie mehr in eine kalte Wohnung kommen. Stattdessen ist der Kaffee direkt nach dem Aufstehen fertig und das Auto vorgeheizt.
Die Nebenwirkungen – Geräte, die mithören, Konzerne, die persönliche Daten abgreifen und potenziell an Geheimdienste weitergeben, die Gesetze eher als unverbindliche Anregungen verstehen – nun, da kommt man eben nicht drumherum. Oder?
Doch. Es gibt kein Naturgesetz, das Vernetzung mit Überwachung verknüpft. Wir haben uns nur so daran gewöhnt, dass eine lauschende Barbie bloß einen kleinen Aufschrei verursacht. Und mithörende Datenbrillen, Spielkonsolen und Fernseher gar keinen.
iPhone fürs Kinderzimmer
Dabei geht Vernetzung auch gut ohne Überwachung. Mit Datensparsamkeit, Verzicht auf feste Kennziffern, mit denen sich NutzerInnen oder Geräte lebenslang zuordnen lassen. Und wenn man die ein oder andere Information doch mal speichern muss, dann wird sie eben so schnell es irgend geht wieder gelöscht. Ist machbar. Aber anscheinend nicht vorstellbar.
Klar, die Politik hat am Datenschutz ein eher marginales Interesse – weniger gespeicherte Daten sind eben auch weniger, die Behörden im Zweifelsfall abfragen können. Aber auch die NutzerInnen sind desinteressiert.
Und uninformiert: Wie viele wissen eigentlich, dass das, was sie dem iPhone-Assistenten Siri erzählen, auf Apple-Servern landet? So gesehen ist die mithörende Puppe nur eine logische Weiterentwicklung: das iPhone fürs Kinderzimmer.
Fehler auf taz.de entdeckt?
Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!
Inhaltliches Feedback?
Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.
Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.
Schwerpunkt Überwachung
Kommentar von
Svenja Bergt
Redakteurin für Wirtschaft und Umwelt
schreibt über vernetzte Welten, digitale Wirtschaft und lange Wörter (Datenschutz-Grundverordnung, Plattformökonomie, Nutzungsbedingungen). Manchmal und wenn es die Saison zulässt, auch über alte Apfelsorten. Bevor sie zur taz kam, hat sie unter anderem für den MDR als Multimedia-Redakteurin gearbeitet. Autorin der Kolumne Digitalozän.
Themen
mehr von
Svenja Bergt