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Kommentar SPD-PersonaldebatteGabriel ist Risiko und Chance

Ulrich Schulte
Kommentar von Ulrich Schulte

Sigmar Gabriels Konturlosigkeit ist eine gute Voraussetzung für eine Orientierung hin zur Linken und dem Halten der Mitte. Was ihm fehlt, ist das integrative Element.

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Ulrich Schulte
Leiter Parlamentsbüro
Ulrich Schulte, Jahrgang 1974, schrieb für die taz bis 2021 über Bundespolitik und Parteien. Er beschäftigte sich vor allem mit der SPD und den Grünen. Schulte arbeitete seit 2003 für die taz. Bevor er 2011 ins Parlamentsbüro wechselte, war er drei Jahre lang Chef des Inlands-Ressorts.

8 Kommentare

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  • FM
    Florian Müller-Klug

    Die SPD muss sich nicht "resozialdemokratisieren", wie man es hier immer wieder liest. Vielmehr muss sie die richtigen Antworten, auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts finden. Ich hoffe, dass Gabriel nach Lösungen sucht und sich nicht nur der Linken anbiedert, die leider nicht die richtigen Lösungen für den Fortbestand des Sozialstaates hat, sondern auf die populistische Karte setzt. Diesen Fehler darf die SPD nicht machen. Sie muss, wie sie es immer gemacht hat auch in schwierigen Zeiten zu verantwortungsvoller Politik finden. Die Linken entzaubern sich irgendwann selbst oder sie sozialdemokratisiern sich - dann würde eine progressive Linke Mehrheit entstehen, die auch die Probleme der Menschen ehrlich angehen kann.

  • A
    Amos

    Steinmeier muss weg, wenn sich die SPD behaupten will. Steinmeier gehört, wie Schröder nicht in die

    SPD. Die beiden würden besser in die FDP passen. Dass er

    jetzt wieder nach links rücken will, ist doch nur aus Angst, alle Wähler zu verlieren. Weshalb will man ihn unbedingt behalten. Ist es die Ehrfurcht vor

    schneeweißen Haaren? Oder ist der gesammte Kader zu

    sehr in den Lobbyismus verzahnt.

  • MC
    Moped City

    Eieiei. Mal ganz ehrlich: Gabriel ist nichts anderes als ein Handtaschen-Schröder. Ein professioneller Dumpfschwätzer, der sein Fähnchen immer in die Richtung hebt, in der politisch etwas zu holen ist. Ich bin beileibe kein SPD´ler, sondern Grünen-Anhänger. Aber der Niedergang der SPD tut mir weh. Mit Gabriel und diesem von euch so als toll empfundenen Plan, unbedingt mit den Lafontaine-Spinnern zusammenzuarbeiten, demontiert sich die SPD in den nächsten Jahren weiter. Der Mann hat doch keinen politischen Plan, mit denen seriös die wirklich großen politischen Herausforderungen wie die Wirtschaftskrise, der Klimagau (Sein Ansatz ist, schön weiter die Kohle zu subventionieren und KKW´s zu bauen) oder die Schwierigkeiten in den Sozialsystemen zu lösen werden. Hallo! Mal so zur Erinnerung: Wir geben als Gesellschaft etwa zwei Drittel unseres Etats für Soziales aus. Wenn dieser Kostenpunkt weiter explodiert - und angesichts zunehmender Arbeitslosigkeit und zunehmendes Alters wird dies passieren - sind wir bald so pleite, dass wir unsere Zukunft nicht mehr aktiv gestalten können. Scheiße, oder? In so einer Lage braucht die SPD einen, der von solchen Problemen einen Plan gehabt hätte. Bei den ganzen Schwätzern dort gibt es aber nicht so viele mit solch einer Kompetenz. Steinbrück hätte dies gekonnt. Aber das ist kein solch ein Alpha-Egomane wie Gabriel. Und von sich selber heraus kommen die SPD´ler auf den Gedankengang nicht. Dazu haben sie zu viele Bretter vor dem Kopf.

     

    Meine Sichtweise als Grünen-Wähler daraus? Es ist zum Kotzen. Mit denen als Partner wird das nie mehr was. Aber was ist die Alternative?

  • S
    saalbert

    In der Ankündigung heißt es: "Sigmar Gabriels Konturlosigkeit ist eine gute Voraussetzung für eine Orientierung hin zur Linken und dem Halten der Mitte. Was ihm fehlt, ist das integrative Element." Herrjeh, fällt niemand auf, dass "zur dem Halten" nicht wirklich okay ist?

  • P
    pekerst

    Mit der "Öffnung zur Linken" macht Herr Matschie in Thüringen den Anfang, nicht wahr?

  • V
    Voormann

    Konturlosigkeit scheint die wichtigste Qualifikation zu sein, die man heute in der SPD braucht. Wenn man sie mit Populismus paart, hat man offenbar das Zeug zum Parteivorsitzenden.

  • M
    Martin

    Die SPD muss sich von der Agenda 2010 lösen? Warum denn? Manchmal hat man das Gefühl die Agenda wäre ein Verbrechen biblischen Ausmaßes. Dabei wird gern vergessen das von dieser Agenda bis zur Wirtschaftskrise die Regierung Merkel profitiert hat. Davon abgesehen wird der Wähler als sehr dumm hingestellt wenn man immer meint er würde nicht die SPD wählen weil sie die Agenda eingeführt hat.

    Das ist das was mich an diesem Kommentar stört auch wenn ich genau wie der Autor aber aus anderen Gründen der Meinung bin das Steinmeier sich gänzlich zurückziehen sollte.

  • WW
    Walter Wasilewski

    Gabriel neuer Vorsitzender,dazu die Bemerkung rot-rot-grün.Das passt nicht.Wahlhelfer Gabriels war Schröder- der Verursacher des Desasters!

    Links ist da wo der Daumen rechts ist.....

    Die SPD hat momentan n i e m a n d en der dem Bürger glaubhaft machen kann er sei ein Mann der SPD !Wer etwas werden wollte folgte der Vorgabe Schröders.Wer eine eigene Meinung durchsetzen wollte konnte gehen.Liebe taz ich lasse mir kein X für ein U vormachen.Wir Deutschen neigen zum Gehorsam und sind als Hammelherde musterhaft.Ich bin 82 kann noch gut sehen und denken gehen geht nicht von den Gelenken und dem Herzen.Meinen Verstand verleihe ich nicht.

    Walter Wasilewski