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Kommentar Post-Oslo-NationalismusLena - antideutsch gesehen

Kommentar von Micha Brumlik

Ein vergnügliches Lehrstück in antideutscher Kritik am Beispiel Lena Meyer-Landrut. Gibt es etwa einen Formwandel des deutschen Nationalismus?

Meyer-Landrut am 30.5. bei einer Fanparty in Hannover. Bild: apn

W äre ich - was ich Gott sei Dank nicht bin - Mitglied der bisweilen durchaus scharfsinnigen Sekte der Antideutschen, so müsste ich mir nach dem European Song Contest Gedanken machen. Als Antideutscher wäre ich nämlich in meinen Vorbereitungen zur Fußball-WM aufgestört; eingestellt darauf, beim public viewing Fülle und Form der deutschen Nationalfarben zu zählen und kritisch einzuordnen, müsste ich nicht nur eine deutsche Contest-Siegerin zur Kenntnis nehmen, sondern auch, dass in Hamburg und Hannover Orgien des Nationalismus gefeiert wurden.

Gewohnt, es nicht bei oberflächlicher Analyse zu belassen, käme es jetzt darauf an, sich zunächst des deutschen Beitrags analytisch zu versichern. Gegenstand der theoretischen Leidenschaft der Antideutschen sind ja Kontinuitäten und Brüche, Identität und Wandel im deutschen Nationalismus sowie eine wichtige Modifikation der marxschen Kapitalanalyse: die Einfügung einer Kategorie, die deutschen Vernichtungswillen und Antisemitismus auf der Abstraktionsebene der Kapitalanalyse berücksichtigt.

Doch zurück nach Oslo und Hannover - was bedeutet es, dass eine deutsche Abiturientin, die nach der Wiedervereinigung geboren wurde und (merke!) die Enkelin eines ehemaligen deutschen Botschafters in Moskau ist, den Wettbewerb gewonnen hat? Gewiss: Ihr Sieg könnte weder den NPD-nahen Burschenschaften noch ethnopluralistischen Antimperialisten schmecken, denn: Oberflächlich wirkt Lena Meyer-Landrut doch eher "undeutsch".

Bild: privat

Micha Brumlik ist Professor für Erziehungswissenschaften an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/Main.

Dunkelhaarig und keineswegs im Trachtenkleid mit blondem Dutt sang sie ihr Liedchen nicht etwa - wie die portugiesischen oder israelischen Bewerber - in eigener Landessprache, sondern auf Englisch, der nationalen Wurzel entfremdet, sie geradezu verleugnend. Zudem dürfte es in solchen Augen kein Zufall sein, dass das Liedchen "Satellite" heißt - überdeutlicher Tribut an die globale Herrschaft des amerikanischen Kapitals. Freilich lässt sich ein überzeugungs- und theoriefester Antideutscher von derlei Oberflächenphänomenen nicht blenden. Da Antiamerikanismus ein Leitsymptom offenen Nationalismus ist, war es nur zu geschickt, sich des Englischen zu bedienen - oberflächliche Tarnung einer ansonsten nur schwer zu verhehlenden Hegemonialstrategie. Kulturwissenschaftlich inspiriert und damit wissend, dass die populäre Kultur Grundtendenzen einer Gesellschaft genauer zum Ausdruck bringt als jeder Leitartikel, eröffnen sich weitere Analysemöglichkeiten. Dann aber fällt es einem wie Schuppen von den Augen: Ebenso wie - das hat sogar Jürgen Habermas festgestellt - die deutsche politische Klasse unter Führung von Angela Merkel im Windschatten eines "erschlafften" Joschka Fischer Europa beinahe vor die Wand gefahren hat, fuhr nun Lena Meyer-Landrut den symbolischen Surplus dieser Strategie ein.

Festzustellen wäre also ein Formwandel des deutschen Nationalismus: Vom monokelbewehrten, schnarrenden und von Mensuren gezeichneten "General Dr. Ritter von Staat" zur Hosenanzüge tragenden, betont unscharfen Angela Merkel und ihrem symbolpolitischen Pendant, dem unverbildeten Mädchen aus Hannover. Denn was hat es wohl zu bedeuten, dass Lena bei ihrer Ankunft in Hannover, einen schwarz-rot-goldenen Kranz im Haar, mit ihrem Komponisten Stefan Raab auf offener Bühne "Ich liebe deutsche Land" sang? War das nicht zugleich eine Verhohnepipelung mediterraner Immigranten wie der Versuch, sie in die Volksgemeinschaft zu inkludieren?

Dass die Deutschen Lena ins Rennen schickten, wäre damit erklärt, indes: Warum haben so viele europäische Nachbarvölker dieser durchsichtigen Strategie ihren Tribut gezollt? Zudem und vor allem: Was bedeutet es genau, dass der israelische Beitrag nicht besonders gut, also mittig abschnitt? Ist das ein Beleg von europaweitem Antisemitismus? Oder umgekehrt: War der israelische Beitrag gar ein verkappter Ausdruck jüdischen, antizionistischen Selbsthasses und eben deshalb vergleichsweise erfolgreich? Immerhin sang Harel Skaat, übersetzt man seinen Text ins Deutsche, auch das: "und wieder erhob sich Furcht, das Ende an meinem Fenster". Der Refrain des israelischen Beitrages "Milim" (Worte) lautete entsprechend: "Gott, Gott, Worte, du hinterließest nur Worte"; war das am Ende ein abgründiger Abgesang auf das zionistische Projekt? Schließlich drängen sich Fein-, nein Feinstanalysen auf: Welches Land hat jeweils im Vergleich zu welchen anderen Ländern den israelischen Beitrag auf welche Position gesetzt? Insbesondere: Wie haben die deutschen Voter den israelischen Beitrag bewertet?

Auf jeden Fall: Verglichen mit den eher schlichten Analysen zur Fußballweltmeisterschaft tut sich hier ein anspruchsvolles Untersuchungsfeld auf, an dem sich die theoretische Kraft des antideutschen Approachs wird erweisen müssen. Viel Arbeit! Gut, dass ich - wie gesagt - kein Anhänger dieser Richtung bin.

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Autor und Kolumnist
1947 in der Schweiz geboren, seit 1952 in Frankfurt/Main. Studium der Philosophie und Pädagogik in Jerusalem und Frankfurt/Main. Nach akademischen Lehr- und Wanderjahren von 2000 bis März 2013 Professor für Theorien der Bildung und Erziehung in Frankfurt/Main. Dort von 2000 bis 2005 Direktor des Fritz Bauer Instituts – Studien- und Dokumentationszentrum zur Geschichte des Holocaust. Forschung und Publikationen zu moralischer Sozialisation, Bildungsphilosophie sowie jüdischer Kultur- und Religionsphilosophie. Zuletzt Kritik des Zionismus, Berlin 2006, Sigmund Freud. Der Denker des 20. Jahrhunderts, Weinheim 2006 sowie Kurze Geschichte: Judentum, Berlin 2009, sowie Entstehung des Christentums, Berlin 2010.Darüber hinaus ist er Mitherausgeber der „Blätter für deutsche und internationale Politik.“
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76 Kommentare

 / 
  • J
    jmm

    Wie lächerlich.

    Das war jedenfalls mein Gedanke als ich diesen Text las.

    Keine Kritik, dafür versucht der Autor sich über die "Sekte" lustig zu machen in dem er scheinbar aus der Perspektive eines antideutschen Kritikers schreibt.

    Mir fällt zu so viel Dummheit nun wirklich auch nicht mehr viel ein.

    Die Geschichte mit der Haarfarbe oder ähnlichen Schwachsinn haben ja ein paar Leute vor mir schon geschrieben deswegen möchte ich darauf auch gar nicht mehr eingehen.

    Jeder der etwas gegen "Antideutsche" hat wird diesen Text jedoch lieben.

    Wieso?

    Weil die "Perspektive" aus der Herr Brumlik schreibt nichtmal an die eines Elektrozionismus rufenden "Pop-Antideutschen" heranreicht.

    Denn selbst die legen theoretisch mehr an den Tag als Herr Brumlik.

    Aber natürlich muss ein Text der den Nationalstolz der Deutschen legitimiert und gegen die Gegner der deutschen Volksgemeinschaft gerichtet ist auch gleich die "Antisemitismuskeule" "kritisieren".

    Damit hat Herr Brumlik sich selber für jeden Diskurs disqualifiziert da er so richtig widerlich deutsch ist.:)

  • AR
    alex reynolds

    Ich entdecke ziemlich spät und ziemlich zufällig diesen Artikel vom Herrn Brumlik. Aber ich muss mich der Meinung der allerwenigsten Kommentierenden hier anschliessen. Ich kanne den Namen Brumlik aus intelligenten, zwar nicht extrem und dogmatisch "anti-deutschen", aber schon konsequent anti-nationalistischen deutschen Publikationen wie "Konkret", und hätte eigentlich nicht erwartet, dass dieser Mann imstande gewesen wäre, so eine seichte Verharmlosung des ganzen Raab-Lena Phänomens zu schreiben. Als Ausländer in Deutschland kann ich das Zeugnis ablegen, dass nicht-deutschen Augen dieser Taumel von wiederauferstandenen Nationalismus - den Raab konsequent fortsetzt bei seinen neueren Veranstaltungen - alles andere als bagatellenhaft auffiel. Was Franz Wagner oben schreibt - dass nur derjenige diese Sachen als unwürdige Gegenstände für die sozialkritische Theorie von der Hand weisen wird, der sich müde und zynisch von allem kritischen Geist im Sinne von Adorno, Horkheimer, ja sogar dem sehr weniger "hochfliegendem" Habermas abgewendet hat - stimmt völlig. Natürlich sind weder Lena noch Raab noch irgendeiner an diesem Taumel Beteiligte "Nazis" in irgendeinem krassen, nackten, bewußten, plump undialektischen Sinne. Die ganze Bemühung von Adorno und verbündeten Geistern ging aber dahin, das Schreckliche aufzuzeigen, dass uneingestanden, unbewusst, fast unwahrnehmbar bei dem "Trivialen", "Normalen" und "Harmlosen" mitschwingt: die Abgründe hinter diesem halb-manisch, halb-tot wirkenden Grinsen von Raab und seine ganze Vermarktung einer Kultur des "Siegs um jeden Preis", die Dialektik der "Hilflosigkeit" und eiserner Durchsetzungsmanie bei "der kleinen Lena" usw. Worauf eigentlich zielt ein in der Kritischen Theorie geschulter Akademiker ab, der es unternimmt, seine Leser zum lauten, gedankenlosen Lachen darüber mitzureissen, dass Menschen ihre Zeit darauf verschwenden können, in dem allem Bedenkenswertes und Analysierungswertes zu sehen?

  • J
    Jeff

    Danke für diesen köstlichen Artikel, der paßt ja mal gar nicht in die taz. Respekt! :)

     

    Ich frage mich allerdings, ob die negativen Kommentare hier die Meinung des überwiegenden Teils der taz-Leserschaft widerspiegeln, oder ob es sich lediglich um die letzten Atemzüge jener Sekte handelt, die, 65 Jahre nach dem zweiten Weltkrieg, immer noch nicht in der Gegenwart angekommen sind.

     

    Wünschen würde ich mir zwar letzteres, aber irgendwie glaube ich noch nicht recht daran, nach all dem antideutschen Mist, der üblicherweise in der taz verzapft wird, um eben jene Antideutschen in ihren verqueren Ansichten zu bestärken, die in jeder anderen Nation nur Kopfschütteln hervorruft.

     

    Danke, (Uwu) Lena! Dieser Sommer wird so schön wie 2006, mindestens! :D

  • M
    Michael

    HERVORRAGEND!!! Ich habe mich köstlich amüsiert!

    Und daß der Text "gesessen" hat, sieht man ja an den Kommentaren.

    Gerne wieder.

  • G
    gaijinette

    Lieber Micha Brumlik...

     

    stellen Sie sich vor: Meine Mutter (ich bin... oh, halt, zu eitel, mein Alter zu nennen, due to that transgender thing, ya know) -- SIE hat mir Ihren Artikel erklärt... also... MÜTTER!

     

    Ich hab' lange versucht, ihn zu verstehen, den Artikel -- das Wort 'Antideutscher' hatte eine Denkblockade und eine Aggressivität (würde sagen, 'flexible response', in nicht einmal übertriebener Anlehnung an US-Militär-Terminologie...) in mir ausgelöst...

     

    Das Lachen setzte ein wie aufgetaut im Microwellenherd möglicherweise...

     

    Verdammt, hätte ich doch an der FaM Jay-Doubleyou-Goethe university studiert, ich hätte mein Studium vielleich nicht abgebrochen...

     

    --gaijinette (Lothar Gebhardt)

  • GV
    Graf von S.

    MEINE GÜTE WIE KÖSTLICH!!

     

    Bitte mehr davon! Die Titanic kann einpacken!

  • H
    Helios

    @Nils: Der Artikel hat ja auch nichts mit Humor zu tun.

     

    Schwacher Beitrag der taz. Besonders lachhaft hingegen die Kategorisierung: Theorie

  • W
    wasslossmann!

    Ich finds lustig! Mehr davon!

  • W
    wasslossmann!

    ;)

    Mir gefällts! Mehr Beiträge dieser Art bitte!

  • N
    Nils

    Ich sehe, Humor gehört nicht gerade zu den Stärken der bisherigen Kommentatoren;-)

  • M
    Max

    Netter Versuch, aber irgendwie zündet er nicht. Höchstens Werbung für Antideutsche, die ohne großes zutun in letzter Zeit ziemliche Populrität erlangt haben. Im übrigen muss man nicht Antideutsch sein, um Nationen (konsequenterweise auch die eigene, zumal deutsche) abzulehnen oder zumindest die unreflektierte, kollektive nationale Identifikation mit den Symbolen, die sich gerade mal anbieten, in dem Fall eben Lena, unserem Star für Oslo, in zwei Wochen die deutsche Nationalmannschaft. Das hat die Taz auch endlich erkannt; der Artikel "Eine nationale Umarmung" geht darauf ein, ohne künstlich die Antideutschen zu bemühen.

  • M
    M.Wolf

    Diese Göre spiegelt den Zusand in deutschens Wohnzimmern wider. Big Brother, Lindenstraße, Musikantenstadel usw.Nun ist Gesamtdeutschland, endlich dort wo uns das Ausland gern sieht. Das Problem dabei, zumindestens für die dies gern sehen, ist, dass mit so einem Volk auch schlecht ein Krieg zu führen ist, was ja bekanntlich gut für den Frieden ist.

  • B
    Brett

    Die doppelt-gedrehte Selbst-Ironie ist nicht sehr eingängig, aber in gewisser Weise das perfekte Pendant zur Unbeholfenheit der süßen kleinen Lena. Der kann allerdings niemand böse sein, sie ist ja naiv. Aber wer sich reflexiv dem Phänomen nähert, macht sich leicht lächerlich.

    Diese "Deutschland-Debatte" dreht sich auch tatsächlich nur um offenkundig harmlose Gefühlsaufwallungen. Das Sentiment dahinter ist kein klassischer Nationalismus, sondern nur das freudige Gefühl, dass sich der Schamkomplex der Deutschen allmählich auflösen darf. Wir müssen uns nicht mehr schämen, die anderen Völker geben uns ja 12 Punkte (gut, die Israelis 0 Punkte - "wieso sind die überhaupt bei dem EUROPÄISCHEN Song Contest dabei?!" - die Frage kam dann prompt überall hoch). Die Geschichte der kleinen Lena ist zu einem Gutteil die Geschichte einer Volkspsychose.

    Das Geniale von Reichsmusikminister Raab ist, dass er dieses Bedürfnis gerochen hat und jetzt planmäßig ausbaut und ausnützt. Er hat schon in Oslo dafür gesorgt, dass Lena praktisch ständig zusammen mit der deutschen Fahne im Bild war (war im TV sehr genau zu beobachten). Und genauso hat er die Rückkehr nach Hannover systematisch mit diesen Fan-Utensilien inszeniert und Lena den schwarz-rot-goldenen Lorbeerkranz aufgesetzt. Laut FAZ wusste er schon vorher, dass hier das Potenzial bestand, ein ganzes Land hinter diesen Popsong zu versammeln und er hat die Chance genutzt: "Wir sind Lena".

    Ja und?! Schlimm?! Ich glaube nicht. Faschisten spüren wahrscheinlich, dass diese Landesliebe kein Wasser auf ihre Mühlen ist. Denn die Deutschen feiern hier weniger den "Sieg" als vielmehr die Freude, zu den anderen Völkern dazu zugehören. Sie fühlen sich integriert. Zum seelischen Glück der Deutschen fehlt nur noch eins: Dass uns mal die Juden richtig in den Arm nehmen. Wenigstens symbolisch. Nicht immer wieder der Kniefall, sondern dass sich mal ein deutscher und ein israelischer Regierungsschefs in den Arm fallen. Das wär's. Dann würden wir noch mehr jubeln.

  • S
    Samson

    Diese Gedankenübung gefällt mir gut. Es geht ja nicht darum, eine echte Analyse des "Phänomens Lena" zu liefern, sondern mit den bekannten Instrumentarien der Antideutschen zu bearbeiten. Danke, dass Sie das mal schematisch durchgespielt haben. Neben dem Schmunzeln bleibt der ambivalente Eindruck, dass trotz ironisierender Distanz nicht alles für komplett falsch gehalten wird. Gut!

  • M
    Mondoprinte

    Wie Brumlik antideutsche Befindlichkeiten persifliert - köstlich! Aber auch die Kommentare stehen ihm da in kaum etwas nach... Danke Euch!!! :-)

  • JB
    Jan B.

    Offenbar hatte es der Autor nötig den eigenen Ressistements mal Luft zu verschaffen. Es sei ihm gegönnt, auch wenn der Versuch das ganze möglichst humorig rüberzubringen, vor allem meine besonders antideutschen Vorurteile gegen den deutschen Humor bestätigt. ;)

     

    Übrigens: Auf die Festellung das der Sieg einer Zwanzigjährigen bei einem zweitklassigen Songcontest bei einem Großteil der Medien und nicht weniger Bewohner dieses Land als nationaler Befreiungsschlag gedeutet wird äußerte ein Kommilitone - der wirklich frei von dem Vorwurf ist auch nur ansatzweise dem linken, oder gar antideutschen Spektrum nahe zu stehen - schlicht: "Wie arm sit dieses Land!"

  • T
    Thomas

    Mentale Masturbation.

  • B
    brummkreisel

    "Ebenso wie - das hat sogar Jürgen Habermas festgestellt - die deutsche politische Klasse unter Führung von Angela Merkel im Windschatten eines "erschlafften" Joschka Fischer Europa beinahe vor die Wand gefahren hat, fuhr nun Lena Meyer-Landrut den symbolischen Surplus dieser Strategie ein."

     

    Ist das nicht eine wunderbare Analyse?

    "...die deutsche politische Klasse unter Führung von Angela Merkel..."

    Wie sich Angie da auf's Allerhärteste freuen wird!

     

    "...im Windschatten eines "erschlafften" Joschka Fischer..."

    Ich hab Joschka schon lange nicht mehr gesehen. Vielleicht hat er inzwischen einen Zustand erreicht, wo er selbst dann noch der politischen Klasse Windschatten bieten könnte, wenn man aus ihm die Luft rausgelassen hat. - Eigentlich eine schöne Vorstellung.

    Deswegen sehe ich großzügig darüber hinweg, dass Brumlik den Genitiv nicht voll beherrscht.

     

    "...fuhr nun Lena Meyer-Landrut den symbolischen Surplus dieser Strategie ein."

     

    O Micha, mein Micha, einen symbolischen Mehrwert gibt's weder bei Marx noch bei Bordieu. Aber bei letzterem immerhin 'symbolisches Kapital'. Das kann als 'symbolische Gewalt' eingesetzt werden. Aber dann ist sie (die Gewalt) Mittel zum Zweck - und nicht ihr Ergebnis, das Lena, oder irgendwer anders, einfahren könnte.

     

    Lassen wir zum Schluss den großen Meister (Pierre Bourdieu) doch selbst zu Wort kommen, damit wir wissen, was es mit der unheimlichen Massenpsychose auf sich hat, die derzeit in diesem unserem Land ausgebrochen ist:

     

    „Es ist jene sanfte, für ihre Opfer unmerkliche, unsichtbare Gewalt, die im Wesentlichen über die rein symbolischen Wege der Kommunikation und des Anerkennens oder äußerstenfalls des Gefühls ausgeübt wird.“

  • F
    Flo

    Wie fällt eigendlich eine antiimperialistische Analyse der Eurovision bzw der WM aus? Ich meine da müsste es doch einiges zu schreiben geben. Angefangen von böser KOMMERZmusik auf der einen Seite bishin zu WM Sponsoren wie Coca Cola auf der anderen Seite und deren Verpflechtungen in das weltumspannende zionistische Finanzwesen. Wie angloamerikanisch ist der Musikstil von Lena angehaucht? Wie true ist ihr Musiklabel? Und...gibt es bereits eine Conflict EP darüber?

     

    "Like a satellite I’m in an orbit all the way around you"

     

    Klingt doch sehr nach Weltverschwörung! Vielleicht ist Lena ja doch Teil der New World Order??? Welche Boycottaufrufe kann man aus den Ereignissen ziehen?

     

    Fragen über Fragen...

  • CB
    Christian B.

    1. Wer sich unverständlich ausdrückt, kann nicht auf Verständnis hoffen.

     

    2. Wer nicht fragt bleibt dumm.

     

    3. Was wollen Sie sagen? Können Sie das bitte in einem ergänzenden Kommentar noch einmal in kurzen einfachen Worten scheiben?

  • M
    melwin

    faszinierend, dass selbst ein so einfach geschriebener text von den lesern missverstanden werden kann. es soll eine polemik gegen antideutsche sein. das sie nicht gelungen ist bleibt eine sache, eine andere der beissreflex vieler, sobald anscheinend lena kritisiert wird. meine damen und herren: kontext beachten, vielleicht entdeckt man auch, man will es gleich gar nicht vermuten, ... ironie. und wenn die ausgangsposition so deutlich am anfang und ende des textes dargelegt wird, muss man sich fragen lassen: wie selektieren sie eigentlich die relevanten informationen für ihr weltbild?

  • JO
    Johnny Odenwald

    Lena ist die neue Leni! Endlich ist es mir klar geworden. Danke, Micha Brumlik!

  • UM
    Ulli Müller

    "Dass die Deutschen Lena ins Rennen schickten"

     

    Nun ja, welche Deutschen waren das, die Deutschen von ARD und Pro 7.

    Das die Deutschen Militär nach Afghanistan entsandten, um eine Gazpipeline, die einen Teil der us-amerikanischen Energiepropleme lösen soll, zu schützen/ermöglichen, ist eher "Tat der Deutschen".

    Denn hier entsandten Regierung und Parlament.

    Was bin ich, wen mir der Liedwettbewerb in Oslo am A... vorbei ging?

    Bzw. ich noch immer auf Lindenberg oder aktuelle eher auf die Ärzte oder Fant4 stehe?

  • T
    t.mette

    gottogott...was für ein akademisch verschwurbelter mist.

  • LV
    Lothar von der Ems

    Soll das lustig sein - oder was? Brumlik bleib bei Deinen Leisten. Das Phänomen Lena haste nicht erfasst. Höchstens Dich selbst.

  • M
    melwin

    einige stilblüten antideutscher kritik haben natürlich humoresken gehalt. und eine satire darauf kann sowohl witzig als auch intelligent sein. aber nicht, wenn man seine informationen scheinbar nur aus dem letzten verfassungsschutzbericht bezieht, anstatt sich direkt auf die antideutsche textproduktion. und besonders nicht, wenn man im gestus des anti-intellektualismus und in der (berechtigten) hoffnung, das der 'gute deutsche' auch nicht kritischer reflektieren wird, auf billige schmunzler aus ist.

     

    polemiken sollte prof. dr. micha brumlik doch lieber personen überlassen, die witziger, mutiger und stilistisch versierter sind. dass dieser artikel es in den "theorie"-teil der taz schaffte, hat bei mir mehr lacher ausgelöst als der inhalt.

  • O
    Olli

    Nachtrag

     

     

    Um auf Ihren Antisemetismus&Antiamerikanismus in Ihrem Arikel einzugehen, finde Ich es sehr mutig ,dass Sie das im jüngsten "Zwischenfall" so schreiben!

     

    Wo doch jeder weiss, dass der KRIEG hauptsachlich von amerikanischen EXILJUDEN unterstützt und FINANZIERT wird!

     

    Weiterhin wird auch dafür immer Geld das sein!

     

    Somit stellt sich auch die Frage,Wer zuerst da war die Juden auf jedenfall nicht!

    Die haben soweit ich in Geschichte aufgepasst habe, das Land 1958 von den Engländer bekommen als Geschenk!

     

    Um es noch weiter zu treiben(pro Amerika zu sein)

    Ich dürfte kein Amerikaner sein,nach dem bekannten Datum 11 Sept,da diese ja immer so nach Vergeltung aus sind,hätte ich mal eine Bombe in die Kabba geworfen,aber dann is der Dschiat(heilige Krieg)gewisss!

    Traut sich bloss keiner,Krieg is dann doch besser weil MANN dann daraus wieder Geld rausschlägt!

    Technologien.......

  • HK
    Hotte Kpunkt

    ...was keinen kommentar? nicht einen? diese aneinanderreihung freier gedanken versteht der gemeine e-taz leser wohl nicht, man/frau is ja auch keine ansprechende lektüre mehr gewöhnt, oder isses weils nix zu meckern gibt, oder doch weil Ihr wieder nix versteht, oder seids in eure antideutschen schlafburgen verkrochen und wartet auf die friedliche revolution? get up anti-people, it won't be televized!

  • HW
    Hans Wurst

    Mein Gott, muss denn wirklich jeder Hans Wurst seinen Kommentar zu dieser Frau abgeben?

  • M
    Martin

    I lol'd.

  • B
    Badener

    hihi lustig,

    dem Aufmerksamen Betrachter des Songcontestes dürfte im "Finale" aufgefallen sein, dass Lena die Flagge verkehrt herum gehalten hat, während sie als Siegerin wiederholt ihr können unter Beweis stellte.

    Ein Eindeutiger Beweis, dass es kein nationales Bewusstsein als solches mehr gibt, dargestellt von einem 19 Jährigen Mädchen auf internationaler Bühne.

    :)

    wir sind SCHLAND, vollgeschmiert mit Schmand

  • A
    anti

    Es braucht keine "scharfsinnigen" Antideutschen - danke für die Blumen -, um den Antisemitismus am Grand-Prix zu entdecken.

    Man darf eben nur nicht an der falschen Stelle suchen.

    So kann Micha Brumlik selbstverständlich darüber witzeln, dass die deutsche Bewertung Israels ggf. antisemitisch konnotiert sei, zumindest von DIESEM Antideutschen sei ihm aber gesagt, dass solche Spekulation schon immer müßig war, wenn einem der Antisemitismus an allen Ecken und Enden entgegenspringt.

     

    Das findet man bei der taz natürlich nur lustig, man weiss ja, woran man ist.

    Es sei ihm aber geraten, vielleicht mal zumindest einen kurzen Blick

    http://marx-blog.de/2010/05/null-punkte-aus-israel/

    hier hinein zu werfen. Oh well. Allerdings: Ich befasse mich nicht mit dem Grandprix. Gott sei Dank.

  • M
    muc

    Schrecklich bemüht!

  • J
    johannes

    Frag doch mal in einer x-belibigen Kneipe nach oder guck bei Facebook nach was die Leute zu den 0 Punkten aus Israel sagen. Und dann frag dich noch einmal ob man das ganze nicht lieber antideutsch sehen sollte

  • S
    SandraMai

    Die Komponisten waren aus den USA und Dänemark ;)

    Die meisten meiner Komilitonen fanden es nur witzig und haben es als Anlass für ne Party genommen (wie analysiert mensch dass auf antideutsch?)

    Auch glaube ich das, das Voting geändert wurde (jetzt bestimmen mehr oder weniger (Siehe Hape Kerkeling ;)"Musikfachleute" zu hälfte mit)einiges verschoben hat.

    Letzten Endes kann ich mich nur totlachen über die ARD und denk mir endlich mal wieder was zu lachen bei dem ganzen andern Schrott.

    Und die Antideutschen haben jetzt genug mit der Stürmung des türkischen Hilfskonvoi in internationalen Gewässern vor Israel zutun (ich hoffe Sie disskutieren und hauen nicht wieder Köpfe ein).

  • K
    kurt

    Genau das passiert wenn man Scheiße in einen Mixer schmeißt.

  • G
    gegenspiegel

    Was für ein dummer Kommentar. Die Antideutschen definieren sich nur in Bezug zur Israel- und Judenfeindlichkeit als antideutsch. Das hat nichts mit der Haarfarbe zu tun. Herr Brumlik ist in seiner Einstellung - wie ich es bisher seinen Kommentaren entnehmen konnte - ein Alt-68er sehr viel mehr mainstream antideutsch als jeder "Antideutscher".

  • I
    Iro

    Großartiger Artikel. Der wäre mir ganz sicher etwas wert. (Wenn ich Lust hätte mich zu einem neuen Bezahldienst anzumelden). Den sollte man allen Migranten bei der Einbürgerung vorlegen; wer ihn lustig ist ganz sicher Deutscher.

  • HH
    Hans Hannsen

    Mal ehrlich, hat der Autor keine anderen Probleme?

    Vielleicht ging es ja einfach nur um Musik und ein Lied was sich gut anhört hat gewonnen. Ein Erziehungswissenschaftler, der sich selbst wohl sehr gerne reden hört!

  • PM
    Peter Maas

    Wahrscheinlich bin ich nicht scharfsinnig genug, den Scharfsinn bei den Antideutschen zu orten. Ich sehe sie eher als das fotografische Negativ der NPD.

  • HG
    Herschell Gordon Lewis

    Was für ein selbstgefälliger Unfug! Als sei die junge Frau der Untersuchungsgegenstand - und nicht die chauvinistische Sauce in den deutschen Medien und das Deutschlandfahnengeschwenke der Normalo-Nationalisten. Denn nichts anderes als strunzdumme Nationalisten sind solche Menschen, die das Hoheitssymbol des Staates, in dem sie zu leben pflegen, begeistert herumschwenken und aus einem Schlagerliedchen eine Horstwesselei machen. Herr Brumlik stellt sich absichtlich dumm und bietet den fehlenden blonden Dutt feil. Als brauchten die Fußballnazis blonde Mittelstürmer für ihren nationalistischen Rausch! Ich hoffe, die deutschen Wichtigtuerspacken müssen in Südafrika nach der Qualifikationsrunde die Heimreise antreten, das wäre ein feiner antifaschistischer Streich des Weltgeistes.

  • KW
    Klaus Wied

    Hat man diesem Mann für diesen hochgestochenen wie sinnentbehrenden geistigen Abfall ein Entgelt bezahlt?

    Ich hoffe nicht...

  • T
    Tommi

    Wow, verdammte Axt. Auf den Artikel haben wir gewartet, alter Finne. Krass relevanti. Dankeschönst.

  • G
    giggity

    Ich habe in der TAZ selten so einen hirnrissigen Kommentar gelesen...Antideutsch mit antinational gleichgesetzt. Völlig übertriebene und selbstgefällige Art.

    Von mir gibts 0 Punkte.

    Am liebsten würde ich ausfalldend werden.

    Der letzte Dreck.

  • O
    otto

    Schön dass wir mal drüber gesprochen haben!

  • K
    kMfN

    Der übermäßige Einsatz deutscher Nationalflaggen bzw. -farben durch die Protagonisten ist mir auch ohne eine "antideutsche" Sicht aufgefallen.

    Das ist mir wie 'aufgesetzt' vorgekommen (im wahrsten Sinne des Wortes) und eher unangenehm aufgefallen.

  • M
    MelvinSmiley

    Tja, wer wie unser Professor für Erziehungswissenschaften keinen Begriff vom zeitgenössischen Antisemitismus hat, muss wohl schale Witzchen darüber reissen, wie die Wahnsinnspointe mit der möglichen Manifestierung europäischer antijüdischer Ressentiments bei der Punktvergabe für Israels Grand Prix Beitrag zeigt. Ich lache ein andermal.

  • J
    Jan

    Ich musste lachen.

     

    Und nein nicht, weil ich das Thema lustig finde, sondern weil ich persönlich nicht im entferntesten darauf gekommen wäre so über die Thematik nachzudenken.

     

    Ich weiß nicht, ob meine Interpretation richtig ist, aber ich finde dieses überspitzte leicht sarkastische am Text sehr schön. Wobei sich sehr schön nicht auf den Inhalt des Textes bezieht, sondern auf den Schreibstil.

     

    Mehr davon.

  • FH
    F.-J. Hay Bonn

    ....wenn Professoren versuchen witzig zu werden,

    müssen wir erst die Unfehlbarkeit des Papstes ablegen,

    die frisch dazu gekommene Nichtkritisierbarkeit der

    Herzöge und Köhlerliesels begreifen -

    und einfach erkennen ,

    wenn der liebe Onkel beim Taufessen seine

    "Schmunzeleien in etwas längerer Form"

    von sich gibt ;

    sollten Alle anständigerweise LAUT lachen.

    Tut ihm alles andere ja auch weh...grins...

    Gruß Joschi-Bonn

  • H
    harras

    wow!

    hätten wir an unserer universität nur solch scharfsinnigen erziehungswissenschaftler wie den autor!

    dennoch stellt sich mir die frage: muss man einen grandprixsieg wirklich analysieren, ob ironisch oder nicht?

    kann man die show nicht als das behandeln was sie ist?

    um alle antideutschen zu ärgern, häng ich jetzt schon vor der wm meine fahne raus ;-)

  • HC
    Heinz Christoph

    Oh Micha Brumlik, Sie haben doch früher mal ein paar intelligente Sachen geschrieben. Fällt Ihnen zu dem Thema denn wirklich so wenig eigenes ein, dass Sie stattdessen nur ein paar schlechte, billige Witze über die angebliche "Sekte der Antideutschen" zu reißen versuchen? Dass Sie sich zu so armseligem antiintellektuellen Ressentiment hinreißen lassen? Über das Oslophänomen gibt es tatsächlich Interessantes zu sagen. Und, ja: Das hat etwas mit dem Formwandel des deutschen Nationalismus zu tun. Leider stehen die guten Analysen dazu nicht in der taz, sondern in der FAZ. Und das sagt eben wieder einiges über den geistigen Zustand der sog. deutschen Linken, was man als Antideutscher diskutieren könnte. Aber lassen wir das...

  • A
    Andi

    Huch, Rubrik vertauscht? Dieser Kommentar von Micha Brumlik war hoffentlich für "Die Wahrheit" gedacht...

  • A
    Anonym

    Obwohl ich es willkommen heiße, immer wieder zu betonen, wie bescheuert und nicht-links antideutsches Denken ist, lässt dieser Artikel an Konstruktivität sehr zu wünschen übrig...

  • C
    Crossreader

    Lieber Herr Professor,

    danke für Ihre Ausführungen. Es erstaunt mich aber, dass Sie ihre satirische Eloquenz an so einem unwichtigen Thema vergeuden. Wer will das lesen?

    Hochachtungsvoll

    C.R.

  • R
    Rainer

    Das ist ja das Schöne am Marxismus: man kann alles beweisen und bei Bedarf auch das Gegenteil.

     

    Und das sagt uns genau was?

     

    Nichts, wie immer.

  • Z
    Zulu

    Schade, dass das Thema der Nationalitäten im Song Contest nicht ernsthafter thematisiert wird.

    Die Ergebnisse der Abstimmungen sind immer eine Kombination aus einer Bewertung für den Beitrag auf der Bühne und der vorherrschenden Sympatie für ein Land. Die Gewichtung ist in jedem Land anders. Aus diesem Grund wurde auch das Abstimmungsverfahren geändert.

     

    Abstimmungsergebnisse wie die relativ niedrigen 2 Punkte aus Griechenland, die recht hohen 10 Punkte aus der benachbarten Türkei und 0 Punkte aus Israel für Deutschland sind sicherlich deutlich von Bilateralen Sympatien beeinflusst.

     

    Deutschland tut sich zu Recht etwas schwer sich selbst zu feiern. Wir haben diesbezüglich noch kein Gleichgewicht gefunden.

     

    Daher sollten wir uns ernsthaft damit auseinandersetzen und es nicht ins Lächerliche ziehen, indem stellvertretend über eine eher extreme Gruppierung spekuliert wird. Das ist kein Problem der Extremen sondern in der Mitte unserer Gesellschaft. Kurz vor der Fußballweltmeisterschaft ist es auch sehr aktuell.

  • FK
    F. Kraft

    Lieber Herr Brumlik, die Qualität Ihres Kommentars kreist sehr, sehr nah um die Qualität des "Satellite" von Lena.

     

    Und was würden Sie sagen, wenn jemand gar ihren Beitrag "antijüdisch gesehen" kommentieren würde?

     

    Ohne ein gesundes Nationalbewusstsein hätte die Juden Ihre Kultur nicht bewahren können in den ca. 1800 Jahren zwischen der römischen Zerstörung Jerusalems und der Gründung des Staates Israel.

     

    Sie schwingen leider eine abgenutzte Keule. Die Gefahren des Antisemitismus kommen heute eher selten von rechts, sondern immer öfter von links und sogar im Namen der "Menschenrechte" von "internationalen" Organisationen.

  • AT
    Andi Teutsch

    Lieber Herr Kollege,

     

    Einen Dank für die Öffnung des Feldes für jene, die sich diesem "Approach" verschrieben haben. Es bleibt zu hoffen, dass das Potential zur weiteren Forschung und Kommentierung nun ausreichend erkannt ist.

    Es bleibt allerdings zu fragen, ob Sie die Sicht auf den Gegenstand nicht zu stark verengen, denn es scheint sich in diesem Phänomen eine Verbindung neuer radikaler Protestformen (junge Menschen sabotieren in sozialen Netzwerken kulturindustrielle Güter durch - was sonst - den Erwerb anderer kulturindustrieller Güter), einer anderen, aufstrebenden Linken, mit althergebrachter Gewalt gegen Dinge abzuzeichnen, die zuletzt auch vor Personen nicht halt macht. Ist nicht die Gewalt gegen alles bereits das Chiffre, dass dem Contest als Mechanismenspiel innewohnt?

     

    Mit solidarischen Grüßen

     

    RR

  • FW
    Franz Wagner

    schade dass die Taz (mal wieder) als bühne für polemik dient. es ist, meiner ansicht nacht, nicht mit einer guten zeitung vereinbar solche artikel zu veröffenlichen.

     

    Micha Brumlik, was ist ihre motivation? für mich klingt aus diesem artikel ein wenig die einsicht heraus dass sie mit kritischer theorie nichts anfangen können, vieleicht weil sie ihnen zu hoch ist?

    anstatt anti-deutsche thesen und praktiken kritisch zu begleiten, und klar zu machen was vieleicht stört und wie es anders gehen würde gibt es hier nur rumgepöbel.

    auch schwingt in dem text eine gewissen verzweiflung mit: bitte erzählt uns nicht wie schlecht deutschland (noch immer) ist. ich kann es nicht mehr hören, ich kann ja eh nichts ändern, ich will mich hier schön einnissten und den menschen ihren spaß können, egal wie er aussieht, ich will wieder stolz auf deutschland sein?!?

     

    nene - nicht mit mir.

     

    bei dem text müsste ich mich allein aus solidarität mit aktiven theorietiker_innen als anti-d. bezeichnen.

     

    PS: gut, zu gegeben. auch bei den anti-deutschen gibt es seltsame auswüchse und teilweise lächerliche thesen... aber bitte den richtigen umgang damit pflegen: mit guten argumenten widerlegen!

  • K
    KaterKarlo

    Puhh. Man muss nun wirklich kein Antideutscher sein um sich bei all den Deutschlanfahnen angewiedert abzuwenden. Endlich hat Deutschland wieder etwas gewonnen! Deutschland gewonnen? Was denn, war doch nen Gesangswetbewerb oder vieleicht doch mehr?

  • MS
    Moritz Schlarb

    Dass der Autor schlicht und ergreifend persönlich den Anti-Nationalismus nicht mag sei ihm ja gestattet und wenn er das als seine eigene Minung kenntlich macht soll er es ja auch publiziert wissen dürfen. Aber wenn eine Zeitung einen so nationalistisch geprägten Text dann veröffentlicht, so sollte sie ihn als Kommentar deklarieren, und nicht als Artikel. Und die taz, naja, die ist irgendwie nicht der richtige Platz für diese Meinungsäußerung. Eher sowas wie "Junges Deutschland", oder so.

  • G
    GrooveX

    schön, dass sie es gut finden, nicht zu den antideutschen zu gehören. es passt zu ihrem süffisanten text - um was eigentlich?

  • H
    Habermas

    Get a life

  • M
    mctowi

    Überflüssig......

  • D
    Delgado

    Vielleicht steh ich damit alleine da, aber ich hab' kein Wort verstanden. Was war jetzt die Aussage dieses Kommentars?

  • CD
    Christian D.

    Ogottogott, jetzt versucht der Brumlik auch noch, verkopft lustig zu sein...da bleibt der Witz wohl im Gehirn stecken. Gibt es denn nix wichtiges mehr zu analysieren?

  • T
    Täubchen

    Selbst den Artikel zu überfliegen war eine Zeitverschwendung. Meine Güte, "antideutsche Bewegung", "antideutsche Kritik" - was für ein grober Schwachsinn. Wo sind wir denn hier?!?

  • H
    hmnööp

    Lächerlich!

     

    Alle Fans aller Länder haben Ihre Fahnen geschwenkt. Manch ein Wohnzimmer sah weitaus "nationalistischer" aus als das Deutsche. Gegen "gesunden" Nationalismus ist ja auch gar nichts zu sagen - egal wie Sie das sehen. Genügend Staaten weltweit leben Nationalismus ohne faschistuid zu sein. Schön, daß die Deutschen, endlich auch anfangen das zu probieren.

    Und was Israel angeht - der Song war scheisse im Gegensatz zu vielen Anderen, die einfach besser waren. Das bedeutet es, das Deutschland so wenig für Israel gestimmt hat. Und nichts anderes!

  • M
    Michel

    Heute gehört uns Oslo und morgen ganz Südafrika!

  • TB
    Thomas Bohn

    Was natürlich nicht fehlen darf ist eine Analyse, wieso es ausgerechnet ein dänisch-amerikanischen Komponistenduo war, welches dieses Lied als langsame Ballade für Lena zur Verfügung stellten.

     

    Und Lena daraus einen schnellen Popsong machte.

     

    Aber vielleicht ist dies auch zu musikalisch für all die Antideutschen in Deutschland.

  • B
    Brett

    Ha, ha, ja das ist eine schöne Satire auf das manische Analysieren von Luftblasen.

    Aber eins wurde bislang übersehen: Das nationale Kalkül des Lena-Vermarkters. "Denn was hat es wohl zu bedeuten, dass Lena bei ihrer Ankunft in Hannover, einen schwarz-rot-goldenen Kranz im Haar, mit ihrem Komponisten Stefan Raab auf offener Bühne 'Ich liebe deutsche Land' sang?" Nichts, außer das es Marketing war. Das fing schon in Oslo an, wo Raab sich dauernd bemühte, Lena die Fahne anzureichen, damit auch ja immer die zwei im Bild sind: Lena und die deutschen Flaggenfarben. In der FAZ wurde Raab zitiert, ein Sieger bei der Eurovisions-Geschichte hätte das Potenzial, das ganze Volk hinter zu bringen (in diesem Sinne), und dieses Ziel hatte Raab wohl sehr bewusst und fest im Auge und und mit viel Fahnenschmuck und "deutsche Land-Liebe" erreicht. Wenn man so will: Lena und die Flagge war die Kommunikationsstrategie. Man kan sich das auf den Aufnahmen bei der Preisverkündigung in Oslo im Detail angucken - die innige Verbindung von Lena mit Deutschland ist sehr bewusst inszeniert, offenkundig zu Marketingzwecken. Ein schönes Stückchen Massenpsychologie.

    Die Deutschen sind ja hochgradig bedürftig nach so etwas und jeder weiß warum. Wer ihnen die "schamlose" Freude zurückgibt, Deutscher zu sein, der kann gut Platten oder Trikots verkaufen. "Make those people feel good about themselves" (Reagan's Wahlkampsstrategie, funktionier immer wieder). Das einzige, was man ihnen vorwerfen kann, dass dieser Durst nach ein klein wenig Nationalstolz schon fast etwas Peinliches hat. Den Contest nimmt ja am Ende traditionell nur 1 Land ernst, nämlich das den Sieger ausgesandt hat. Alle anderen gähnen und hören sich das jeweilige Liedchen im Leben nicht mehr an. Insofern überschätzen die Deutschen völlig den Sympathieeffekt. Sympathisch finden sich die Deutschen jetzt vor allem selbst. Das könnte man allerdings auch unter "ist doch normal" abbuchen. Ansonsten ist wohl richtig, dass diese Landesliebe nichts mehr mit dem großmannssüchtigen Nationalismus des 19./20. Jahrhunderts zu tun hat. Das unausrottbare faschistische Restpotenzial kann sich daran einfach nicht hochziehen - es findet da nirgends einen Ansatzpunkt. Im Gegenteil vielleicht? Die Leute, die da wie Kinder die Fähnchen schwenken, sind ja eigentlich Internationalisten. Das ganze hat was von Tourismuswerbung. Vom Reichsmusikminister Raab gut kalkuliert, vom Volk dankbar und entzückt aufgenommen und letztlich harmlos.

  • M
    Makeze

    von alkohol aufgedunsene, rot angelaufene, schwitzige gesichter junger menschen ohne ahnung und ältere menschen ohne kultureller bildung schunkeln so in großraumdiskos der nation über, im bacardi-cola wahn und geben sich vollkommen ihrem unreflektierten überflüssigen dasein hin, welches seine ganze daseinsberechtigung aus ihrer arbeitsleistung für den geldadel zieht. entlohnt werden sie mit einem geradeso akzeptablen lebensstandard, dessen höhepunkte steffan raabs wock-wm und die erlaubnis die repräsentative fahne des künstlich erschaffenen konstruckts "deutschland" bei jeder noch so unpassenden gelegenheit rauszuholen..

     

    aber mein mitbewohner sagt: "ach, ist doch nicht so schlimm..."

  • WS
    Werner Sommer

    Den Medien zufolge soll ja die Natürlichkeit Lenas entscheidend für ihren ersten Platz beim Grand Prix gewesen sein.

     

    Im Frieden mit der eigenen Identität zu leben ist die Voraussetzung, um auch mit Anderen in Frieden leben zu können. Das ist bei Einzelmenschen ebenso wie bei Völkern.

     

    Wer mit einer falschen, eingepaukten oder aufgezwungenen Fremdidentität herumläuft, steht im Krieg mit seinem eigentlichen Wesen und projiziert diesen Krieg als Feindbild und Aggressivität auf Andere.

     

    Somit war Lenas Beitrag, auch wenn er m.E. künstlerisch nicht viel hermacht, gerade wegen seiner nationalen Faktoren ein guter Beitrag zu Frieden und Völkerverständigung, wie auch der Grand Prix selber, der internationales Bewusstsein auf leicht verständliche Weise stiftet, wie es auch Olympische Spiele und Fußballweltmeisterschaften tun.

  • TB
    Thomas Baumann

    Vielleicht nur n Detail? Aber "Ich liebe deutsche Land" - peinlich oder nicht - wird von der US-Amerikanerin Verna Mae Bentley-Krause gesungen, und derzeit liegen die USA noch nicht am Mittelmeer. Die Hoffnung bleibt...

  • W
    Wutprobe

    Entschuldigung... Wenn das ein satirischer Kommentar gewesen sein soll, dann ist er gründlich daneben gegangen!

    Da hat einfach ein freches Mädel - mit einer durchschnittlichen Performance und einem nicht besonders originellem Lied - einen, zu einem großen Medienspektalel aufgeblähten, europäischen Gesangswettbewerb gewonnen. Und ein paar tausend Deutsche haben daraus eine Party gemacht.

    "Orgien des Nationalismus"? Ich kann es ehrlich gesagt nicht mehr hören! Das ist keine Satire, sondern einfach nur noch platt und dümmlich. Warum wird immer gleich so überspitzt formuliert, wenn ein Haufen deutscher Fahnen geschwenkt wird? Schwarz-Rot-Gold ergeben doch ein hübsches Farbspektakel. Mancher Partykeller in den heimischen Gefielden wird da wesentlich grausamer verunstaltet.

    Und überhaupt: Ist das ganze eigentlich einen Artikel in der TAZ wert? Haben wir nicht ganz andere Dinge, um die wir uns sorgen müssen???

  • A
    Albert

    Tut mir leid das schreiben zu müssen, aber ich bin wirklich froh dass ein solch schwachsinniges Geschreibsel nur sehr selten auf taz zu finden ist.