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Kommentar Plagiatsvorwürfe AlthusmannDer wackelnde Minister

Der Fall Althusmann wird für Schwarz-Gelb immer mehr zum Problem.

N iedersachsens Kultusminister Bernd Althusmann (CDU) wird die Plagiatsvorwürfe nicht mehr los - jetzt, da die Uni Potsdam ganz offiziell gegen ihren Doktoranden ermittelt erst recht nicht.

Und Althusmann beschädigt sich selbst noch mehr. Lamentiert über uneinheitliche Zitierstandards an deutschen Unis, großen öffentlichen Druck - Ausreden, die man jüngst nur allzu oft gehört hat.

Auch das Sticheln gegen anonyme Vorwürfe ist nichts als ein hilfloser Versuch, die belastende Zeit-Analyse zu diskreditieren. Dass die Verfasser nicht namentlich bekannt sind, hat in Potsdam auch niemanden davon abgehalten, die Vorwürfe ernst zu nehmen.

Da hilft es wenig, dass die CDU das offizielle Verfahren plötzlich zum normalen Vorgang erklärt und Ministerpräsident David McAllister (CDU) Gelassenheit verkündet. Althusmann - sonst sein Vorzeigeminister - wackelt gewaltig. Und die Personaldecke der CDU ist ausgedünnt. Profilierte BildungspolitikerInnen gibt es in ihren Reihen nicht mehr. Althusmann war im Bildungsministerium selbst einst eingesprungen. Zunächst als Staatssekretär, dann für Ministerin Elisabeth Heister-Neumann.

Der Fall Althusmann wird für Schwarz-Gelb gerade vor den Kommunalwahlen im September immer mehr zum Problem. Kein Ressort dürfte bis in die Kleinstädte mehr interessieren als das Bildungsressort. Ein angeschlagener Minister kann da schnell zur Achillesferse werden.

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Inlandskorrespondentin
ist Niedersachsen-Korrespondentin der taz. Sie hat 2009 bei der taz in Bremen als Volontärin angefangen und zwei Jahre später nach Hannover rübergemacht.
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