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Kommentar Pflegende ArbeitsloseBilligjobber sind kein Heilmittel

Tarik Ahmia
Kommentar von Tarik Ahmia

Langzeitarbeitslose eignen sich nicht als Pfleger für Demenzkranke. Der Vorschlag des Arbeitsamtes zeigt, welcher Stellenwert der Pflege eingeräumt wird.

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2 Kommentare

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  • L
    Ludwig

    Wer Menschen nach einem Crashkurs als Pflegekräfte auf demenzkranke loslassen möchte, hat keine Ahnung von Pflege und dem Krankheitsbild Demenz. Aber darum geht es ja auch nicht. Es ist bald Wahl... und die Arbeitslosenstatistik soll weiter 'bereinigt' werden. Den demenzkranken älteren Menschen gegenüber ganz schön zynisch. Ein Nebeneffekt: das Lohndumping in den Pflegeberufen geht weiter.Und dann wundern wir uns, wenn ausgebildete Pflegekräfte lieber in Österreich, der Schweiz oder in Norwegen arbeiten. Oh, es wundert sich keiner? Wieso auch, wir pflegen unsere älteren Menschen mit in Crashkursen ausgebildeten Pflegekräften. In 'Würde'? Und die Weiterbildung soll während der Berufsausübung erfolgen? Interessant wäre: wie wird hier 'Weiterbildung' definiert? Schnell angelernt von den geschulten Kolleginnen auf deren Nerven-Kosten und Zeit? Oder im Sinne von 'ausgebildet' mit Qualifikation? Wer zahlt das? In der Gesundheitspolitik wird zum Bereich Pflege von den Politikern öffentlich viel gesagt. Das heißt nicht, dass es real so passiert.

  • S
    Spoiler

    Nette Ansprache aber der Kommentar geht irgendwie

    am Kern des Entwurfs vorbei.

    Es sollen Langzeitarbeitslose in den Crash Kurs gesteckt werden, die Vorkenntnisse haben, also keine kompletten Berufsneueinsteiger im Pflegebereich sind. Das wird hier mit keiner Silbe erwähnt. Auch dass dieser Kurs nur zur Auffrischung dienen soll UND die darauffolgende Weiterbildung während der Berufsausübung erfolgt bleibt unberücksichtigt.

    Natürlich ist die Pflege von Demenzkranken kein Kinderspiel, das weiß man sicherlich auch bei der Agentur sowie im Bundestag. Deshalb sollte man keine Angst haben, dass ab sofort der Klischeearbeitslose mit der Pulle Whiskey in der Hand seine Oma im Pflegeheim rumschiebt.

    Um kurzfristig die Arbeitslosenzahl zu verringern sowie dem Pflegeproblem entgegen zu wirken ist dies sicherlich keine ganz falsche Maßnahme.

     

    Man muss hier wirklich erstmal abwarten und sehen, was sich daraus entwickelt.