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Kommentar NeuverschuldungDie Nächste Krise kommt

Kommentar von Marco Carini

In Zeiten der Krise muss der Staat die Wirtschaft ankurbeln. Hamburgs Schuldenrekord ist deshalb zwar ein Übel, aber ein notwendiges.

E s sind Zahlen, bei denen einem schwindlig werden kann. 6.000.000.000 Euro frische Kredite nimmt Hamburg auf, um die größten Finanzlöcher zu stopfen. Mindestens. Denn Risiken wie ein weiterer Niedergang der HSH Nordbank sind dabei noch nicht einberechnet.

Dabei ist der Schuldenrekord zwar ein Übel, aber ein notwendiges. In Zeiten der Krise muss der Staat die Wirtschaft ankurbeln. Und mehr in Bildung zu investieren, um die Chancen der heranwachsenden Generation und des Standorts zugleich zu sichern, ist auch und gerade vor dem Hintergrund des Wirtschaftsdesasters notwendig.

Von Übel aber ist die Wortakrobatik. Begriffe wie Haushaltsanpassung, Sondervermögen und Tilgungsautomatik verschleiern den Blick auf die Realität. So klingt es zwar gut, wenn der Senat beschließt, die neuen Schulden sollten alsbald wieder getilgt werden. Das bedeutet aber nur, dass statt der Altschulden zuerst die neuen Kredite zurückgeführt werden müssen.

Ein weiteres Problem: Wenn nach dem Auslaufen der Konjunkturpakete und der Neuverschuldung die Zinsen und Zinseszinsen in die Haushalte knallen, heißt es sparen, selbst wenn die Konjunktur noch nicht wieder Fahrt aufgenommen hat. Finanzexperten sehen deshalb schon ab etwa 2013 die nächste, noch größere Finanzkrise auf die staatlichen Budgets zurollen.

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Hamburg-Redakteur
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1 Kommentar

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  • K
    Kurt

    Die Naivität der TAZ verwundert mal wieder.

     

    Ich weiß nicht, wo der Kommentator denn bei diesem Senat voranbringende Zukunftsinvestitionen erkannt haben will, die die Wirtschaftskraft Hamburgs bei zukünftig ja eher schrumpfenden und sich wandelnden Märkten auch noch stärken könnten.

     

    Der niedergehende Hafen, Hapag Loyd und Oles Denkmäler und ganz besonders die genauso desatröse Bildungspolitik werden da langfristig eher wie schwere Gewichte am Hals Hamburgs hängen. Und Hamburg wird nicht wie Berlin geholfen werden.

     

    Und: Ist es in einer ja latenten/drohenden Deflation nicht schon immer so gewesen, dass sich die Banken dumm und dämlich verdienen und die Schuldner hinter den Zinsen und Tilgungen gar nicht mehr herkommen können?

     

    Fazit: Freytag hat mit "Weitermachen" gerade das Halali zum langfristigen Ruin Hamburgs geblasen, wie es ihn in der langen Geschichte noch nie gab.