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Kommentar Nahostkonflikt in der LinkenMehr Distanz, bitte

Stefan Reinecke
Kommentar von Stefan Reinecke

Die Linkspartei führt heftige Debatten zum Konflikt in Nahost. Sie sollte sich das sparen. Für die eigene politische Identität eignet sich die Frage nicht.

Nur eine Seite der Medaille: Gaza-Solidarität in der Linkspartei. Bild: dpa

W enn in Nahost die Gewalt eskaliert, ist in Deutschland stets ein intellektueller Kollateralschaden zu verzeichnen: der Streit in der Linkspartei. Hart prallen Pro-Palästina-, durchweg linker Flügel, und Pro-Israel-Fraktion, durchweg Realos, aufeinander. Es gibt unangenehme, heftige Debatten, die Parteien mitunter für die Gesellschaft austragen: Diese gehört nicht dazu. Sie ist vielmehr eine endlose Rückkoppelung des seit Jahrzehnte währenden Streits der deutschen Linken, wie man es mit Israel zu halten hat.

Dabei wäre etwas zu lernen aus dieser Geschichte. Etwa, dass man gerade in Deutschland den Nahostkonflikt nicht für die eigene politische Identität benutzen sollte. Dass es nützlich wäre, sich ähnlich engagiert um Syrien oder Sudan zu kümmern. Dass man sich nicht so wichtig nehmen sollte. Also: Rüstet euren Gefühlshaushalt ab! Mehr Selbstdistanz, bitte! Keine billige Identifikation mit Opfern!

Doch die Lernresistenz ist größer. Nach einer Pro-Gaza-Demo der Linkspartei-NRW kam es zu Aggressionen gegen Pro-Israel-Demonstranten. Im Demo-Aufruf der Linkspartei-Jugend solid fehlte zuvor jeder zarte Hinweis auf Hamas-Raketen. Zu den äußerst zaghaften Fortschritten zählt, dass linke Fundis dabei sind, das Selbstverständliche zu begreifen – dass die Hamas existiert.

Kein Missverständnis: Die kritiklose Identifikation mit Israel ist die andere Seite der linksfundamentalistischen Einäugigkeit. Eine Linke, die aus ihren Irrtümer klug geworden ist, müsste Kritik an und Solidarität mit Israel gleich gewichten. Das schließt ein, wegen des skandalösen Siedlungsbaus Sanktionen gegen Israel zu fordern. Und das schließt jede Einseitigkeit und jede Nähe zu Militanten und Judenfeinden radikal aus. Es sieht nicht so aus, als hätte die Linkspartei-NRW das begriffen.

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Stefan Reinecke
Korrespondent Parlamentsbüro
Stefan Reinecke arbeitet im Parlamentsbüro der taz mit den Schwerpunkten SPD und Linkspartei.
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38 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Die Linkspartei ist einfach zwischen zwei Fronten geraten.

     

    Sie wollten die Beöl Kerbung beider Länder schützen. Und zwischen zwei Völkern gibt es Feindschaft, weil ein Krieg herrscht.

     

    USA und EU müssen sich einmischen!

     

    Die Regierung von Israel hat mehr Verantwortung. Bodenkrieg ist nicht notwendig.

     

    Man hätte einfach die Bevölkerung auf beiden Seiten, nah an der Grenze evakuieren können, dann wären die Raketen beider Armeen kein Ziel erreicht. Denn die Raketen von Hamas haben wohl eine begrenzte Reichweite.

  • Noch mal mit Link:

     

    Ich habe gerade dieses Video aus Essen gesehen:

     

    https://www.youtube.com/watch?v=5zoukXdlOvE

     

    Eine von den Linken organisierte Demo in Essen.

    Interessant ist es vor allem ab min. 3:00 wo eindeutig "Adolf Hitler!" deklariert wird.

    Das muss man sich einmal vorstellen:

     

    Leute, eindeutig mit Migrationshintergrund, brüllen "Adolf Hitler" auf einer Demo der LINKEN. Wenn das der Führer wüsste.

     

    Aber im Kampf gegen die Juden bilden sich die wahnwitzigsten Koalitionen.

    • @JC Kay:

      Meine Antwort scheint, nachdem sie kurz erschienen war, jetzt eliminiert worden zu sein (?)

      Ich wüsste gern, warum (?)

      • @Richard:

        Ich versuch`s nochmal, da ich feststelle, dass auch Ihr 1.Artikel der gleichen Art eliminiert wurde.:

        Ich hatte etwa geschrieben:

        man sollte sich nicht so sehr mit dem Gefuchtel wildwüchsiger Demos beschäftigen, als vielmehr mit dem Geschehen in Gaza. Es müsste sich dann längst ein einhelliger Sturm der Entrüstung gegen die Brutalität Israels entwickelt haben, anstatt das Morden sophistisch zu umkreisen.

  • Man darf schätzen, dass derzeit in Gaza ca. 500 Menschen von Israelischen Soldaten umgebracht worden sind.

    Von den Zerstörungen, den unzähligen Verletzten ganz zu schweigen.

    Und das Morden geht vor den Augen der Weltöffentlichkeit tagtäglich weiter. Für mich gibt es keine "differenzierende Gegenüberstellung" mehr: Hamas-Terror/israelische Gewalt.

    Wo bleiben die UN-Schutztruppen ?

    Wer bietet der brutalen israelischen Gewalt Einhalt ? Jeder zarteste Ansatz von aktivem Mitleid mit den Palästinensern wird hierzulande systematisch nach altbekannten Mustern zensiert, boykottiert, bedroht.- Zwar darf man reichlich über die Toten des Malaysia-Boeing-Unglücks trauern, aber die Menschen in Palästina werden als Dreck behandelt.

    Erstaunlich bei alledem, dass der Vize-Premier Großbritanniens Nick Clegg zu dem Geschehen äußerte: "das ist die bewusst unverhältnismäßige Form einer kollektiven Strafe".

    Sehr diplomatisch ausgedrückt, aber immerhin.-

    Ich nenne es Massenmord !

  • ums kurz zu machen zu dem ganzen galama: statts arbeit an der identität - arbeit am begriff!

    dann klappt das auch wieder mit dem nachbarn oder so.

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    ich bin ganz bestimmt nicht kritiklos gegenüber dem verhalten israels aber dieses halbwissen was hier verbreitet wird,kann einem angst machen.

    im gegensatz zu PLO unter arafat die immerhin noch verhandlungsbereit war, ist es das erklärte ziel der hamas, israel und alle juden zu vernichten.

     

    bitte beschäftigt euch dringend mal mit der gründungsgeschichte israels.

    1939 waren es schon über460.000 juden im damals britischen hohheitsgebiet palästina.der arabische aufstand der sich gegen die jüdischen immigranten richtete die vor dem nationalsozialismus schutz suchten, kostete vielen das leben und führte zu zugeständnissen der briten gegenüber den arabern.Mohammed Amin al-Husseini,der islamische großmuffti von jerusalem zu dieser zeit,suchte stätig den kontakt zu hilter und war an pogromen gegen juden beteiligt.

    daraufhin gab es das weißbuch das die einwanderung der juden pro jahr beschränken sollte.

    nur ein ganz kurzer abriss.

     

    ^^ich schriebe das nur weil ich dieses märchen vom friedliebenden palästinenser(by the way,auch juden waren vor der gründung israels palästinenser)nicht mehr ertragen und hören kann.

    zu zeiten des holocaust wurden denen die hilfe brauchten,diese nicht nur verweigert,sondern auch noch mit den nationalsozialisten die "judenfrage"erörtert.

     

    dafür kann die heutige zivilbevölkerung übrigens nichts.(ausser das sie die hamas gewählt haben)das gilt aber immer für beide seiten.

     

    aber es macht mich verdammt wütend wenn die geschichte so verdreht wird,als wären 1948 aufeinmal ohne grund tausende von juden im friedliebenden palästina eingefallen und hätten dort ein massaker veranstaltet.

    diese version der geschichte ist nämlich nur eines:ahnungslos oder antisemitisch!

  • sorry, falscher Thread, bitte beim Nahostkonflikt zuordnen.

    Danke

  • Spätestens seit den vier toten Kindern am Strand von Gaza hätte Schluß sein müssen. Insbesondere auf Seiten Israels aber auch auf Seiten der Hama. An Stränden werden keine Tunnel gebuddelt und dort stehen neben Sandburgen auch keine Hamas-Zentralen.

     

    Die "Kindermörder" Verurteilungen haben das gleiche Niveau erreicht wie auf Seiten der Israelis nach der Entführung und Ermordung der drei Talmud-Schüler.

     

    Verständlich sind solche Reaktion. Akzeptabel sind sie jedoch nicht. Tote Kinder werden auf beiden Seiten instrumentalisiert für die Durchsetzung eigener Interessen und der Aufheizung des Konflikts.

     

    Auch große Teile der Linke gehen leider sehr distanzlos mit den Vorgängen um und sind sich nicht zu schade, die Instrumentalisierung von toten Kindern mit zu machen.

     

    Gruselig wird es dann, wenn im Demonstrationszug Fahnen zu sehen sind die Davidstern und Hakenkreuz kombinieren. Da scheint dann wieder die alten antiisraelischen Ideologie durch, wie man sie noch aus DDR Zeiten kennt.

  • Teil II

    Den Entführungen ging schon die Ermordung von 2 Palästinenser voraus, die in der Deutschen Medienlandschaft keine Beachtung gefunden haben.

     

    Dass sich ein Volk nicht traktieren lassen wird, sollte schon klar sein.

     

    Während TAZ die Kurden in ihrem Bestreben nach Gleichberechtigung, gegen Diskriminierung etc. unterstützt, werden die Palästinenser als Terroristen abgestempelt, die Palästinenser wissen aber auch, dass ein gewisser Mandela ebenfalls von der Wertegemeinschaft als Terroristen bezeichnet wurde.

     

    Die Verteufelung von Hamas ist auch keine neue Methode. PLO, also Fatah wurde ebenfalls verteufelt und als Terrororganisation geführt, von der Wertegemeinschaft.

     

    Wer aber Hamas hier verteufelt, ohne auf die barbarische Blockade von Gaza zu verweisen und den tagtäglichen Terrors Israels in Westjordanland zu nennen, zeigt deutlich, worum es ihm geht.

    • @Toyak Yakot:

      "Wer aber Hamas hier verteufelt, ohne auf die barbarische Blockade von Gaza zu verweisen und den tagtäglichen Terrors Israels in Westjordanland zu nennen, zeigt deutlich, worum es ihm geht."

      Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass Sie das Verhältnis von Ursache und Wirkung nicht bedenken. Die "barbarische Blockade" ist das Resultat eines barbarischen Terrors. Leider hilft er nicht gegen Raketen.

    • D
      D.J.
      @Toyak Yakot:

      Lesen Sie die Schrifen von Mandela. Danch lesen Sie die Schriften der Hamas. Wenn Sie noch einen Restbestand an nicht voll durchideologisierem Urteilsvermögen haben, werden Sie erkennen, dass der Vergleich eher schräg ist.

      • @D.J.:

        Genau, ich lese auch die offiziellen Veröffentlichungen von Apartheitsregime und vergleiche diese mit israelischen Regierungsveröffentlichungen okay?

        Ansonsten bitte nicht persönlich, es wirkt etwas hilflos.

         

        Übrigens lesen Sie mal bei wiki, was Naftali Bennett sagt oder was die Knessetabgeordnete sagt: "Man müsse die palästinensischen Mütter vernichten"

  • Teil I

    Ich übersetze mal den Artikel von dem Autor:

    Liebe Linkspartei,

    durch Verurteilung Israels könntet ihr kein Profit einschlagen, konzentriert solltet ihr euch auf andere Themen, denn diese sind ja spannender.

    Zudem tragen wir immer noch die historische Schuld, weshalb wir gefälligst den Mund zu halten haben.

    Der Autor kommt aber nicht auf die Idee zu sagen, gerade die historische Schuld und deren Folgen dürfen den Palästinenser nicht auferlegt werden, die Ermordung, Vertreibung von Juden aus Europa (nicht nur Deutschland wollte die Juden nicht, sondern auch andere Ländern, die jetzt mal nur heucheln) führte gerade dazu, dass Juden ein ihr lang ersehntes Zuhause gefunden haben.

    Dass Israel im Nahen Osten Fakt ist und es bleiben wird, wird von vielen nicht in Frage gestellt.

    In Frage gestellt und auf schärfste verurteilt werden muss aber die Entrechtung, Vertreibung, Vernichtung eines Volkes, das seit Jahrzehnte von Israel regelrecht terrorisiert wird.

    Nur die Verhaftungswellen nach den Entführungen sollte man sich angucken. Da werden Wohnhäuser von Verdächtigten! einfach dem Erdboden gleichgemacht, die Familie der Verdächtigten muss ja herhalten, diese Sippenhaftung kennen wir von einigen Ländern und aus der Geschichte.

    Nun werden über 500 Palästinenser verhaftet, 6 oder 7 Palästinenser regelrecht hingerichtet, da vernimmt man kein Muck von dem Autor, weshalb, bleibt dessen Geheimnis.

    • 0G
      0564 (Profil gelöscht)
      @Toyak Yakot:

      Da ist aber auch schon einiges ein bißchen Problematisch von dem was du schreibst, daher mal ein paar kleine polemische Fragen. Was soll das sein eine historische Schuld, eine Schuld die "wir Deutschen" über Generationen allem "jüdischen" gegnüber tragen? Wir müssen uns also um die Juden "kümmern" und dürfen dieses problematische Volk nicht den Palästinensern aufhalsen? Viele Juden in Deutschland, damals auch Deutsche jüdischen Glaubens benannt, oder auch Deutsche mit sonstigen Glaubens, Nichtglaubens mit einer Großmutter jüdischen Glauben usw. hatten ihr (ersehntes) Zuhause in Deutschland, bis sie von Nazis vertrieben und umgebracht wurden. Einige bauten sich in Amerika, in Schweden, sosnstwo oder halt in Israel ein neue Existenz (ersehntes Zuhause) auf. Israel hat für einige dort Lebende aufgrund der Altertumsgeschichten eine identitär hohe Symbolkraft. Das war von Anfang an sozusagen der Markentingtrick für die Bewerbung der Schaffung eines identitär auf den jüdischen Glauben aufbauenden Staates. Im 19Jhr. gab es ja auch mal ein griechisches Projekt mit einer ähnlich sich auf die Historie beziehenden Propaganda. Aber wie auch immer, auch das Palästinsische Volk ist ein Konstrukt, eine Zuordnung, letztlich handelt es sich auch da einfach um Menschen wie du und ich.

  • D
    D.J.

    40. Jahrestag der Besetzung Zyperns heute. Warum ich das erwähne? Weil zumindest einige Dinge vergleichbar sind:

    1. Der Norden wurde von zwei Dritteln der Bevölkerung (Griechen, daneben Armenier und Maroniten) "gesäubert", der Süden anschließend auch von einem knappen Fünftel (Türken). Unterschied: Ethnische Säuberung war so gut wie hundertprozentig.

    2. Massive Siedlungspolitik im Norden: Die enteigneten Güter/Ländereien der Griechen usw. erhielten Siedler aus Anatolien. Unerschied: Die Siedlungspolitik war von Anfang an noch weit massiver als im Westjordanland.

    3. Mehrheitliche Ablehnung eines Kompromisses durch den Süden (leider), u.a. da kein vollständiges Rückkehrrecht ermöglicht wurde.

     

    Wesentlicher Unerschied: Es interessiert so gut wie nicht. Eine Ausnahme: Gysi kürzlich, der als einer der wirklich Klugen unter den Linken die Gefahr manischer Einseitigkeit erkennt.

    Dass der türk. Nationalismus mit seiner gleichzeitigen lauten Verurteilung israel. Siedlungspolitik und Verteidigung türk. Siedlungspolitik sich wie jeder Nationalismus lächerlich macht, muss dabei kaum erwähnt werden.

  • 2G
    2422 (Profil gelöscht)

    Was heißt hier "Mehr Distanz bitte", Herr Reinecke. Mir fehlt jede Distanz zu der Brutalität, die der israelische Staat seit Jahrzehnten im Umgang mit den Palästinensern zeigt, und das aus einem Grund: Das Land Israel steht für mich für die viel beschworenen westlichen Werte, es gehört "zu uns". Und wenn dieses Land, seine politische Führung, diese Werte, unsere gemeinsame Überzeugung von den für jeden Menschen geltenden Rechten, mit den Füssen tritt, dann, verdammt noch mal, stehe ich nicht dadrüber. Dann fühle ich unsere Werte angegriffen. Und ich habe Verständnis für jeden Palästinenser, der uns, den Westen, als Heuchler bezeichnet. KEINE DISTANZ, BITTE!!!!

    • D
      D.J.
      @2422 (Profil gelöscht):

      Ich bin mir nicht sicher, ob Ihre Argumentation gänzlich schlüssig ist: Sicher, wer sich der sog. "westlichen Wertegemeinschaft" zugehörig fühlt, muss sich danach messen lassen. Nun verstehen sich aber diese Werte als universal und werden von den Kämpfern dafür außerhalb des geographischen Westens auch so verstanden. Ist es somit nicht sehr kulturalistisch, wenn wir bei anderen andere Maßstäbe anlegen - etwa nach dem Motto "naja, andere Kulturen, andere Sitten, die können nicht anders"? Nein, wir müssen (uns) alle nach den Idealen der universalen Menschenrechte messen (für die Missverstehenwoller: was natürlich nicht heißt, dass ich für deren gewaltsame Durchsetzung wäre).

      • 2G
        2422 (Profil gelöscht)
        @D.J.:

        "Andere Kulturen, andere Sitten", so habe ich das nicht gemeint. Ich lebte aber gerne in einem Land und einer westlichen Welt, die Vorbild wäre. Und nicht die eigenen Verpflichtungen in bezug auf die universalen Menschenrechte in die Tonne tritt, nur weil die anderen es ja auch nicht tun. Man sollte immer erst mal vor der eigenen Haustüre kehren. Und Israel liegt gefühlt näher vor meiner Haustüre als Syrien oder der Sudan. Vom Verhalten Israels gegenüber seinen Nachbarn fühle ich mich daher auch besonders beschämt.

      • 0G
        0564 (Profil gelöscht)
        @D.J.:

        absolut richtig, wobei wenn sich Menschenrechte auf die "International Bill of Human Rights" bezieht auch wieder sehr problematisch ist. Die von der UN verfassten Human Rights sind mehr eine Kopie einer Verfassung eines kapitalistische organisierten Staates und beinhalten viele elementare Grundbedingungen für die Sicherung einer menschlichen Existenz nicht, wie Recht auf Essen, Wasser, Wohnraum, Wärme, Luft, medizinische Versorgung. Das Recht auf Nahrung kam meines Wissens erst auf drängen der Ostblockstaaten als Teil der zweiten Generation der Menschrenrechte hinzu. Hier der Link zu Wiki, kennt sich vielleicht auch jemand besser aus als ich: http://de.wikipedia.org/wiki/Menschenrechte

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    "Oder aber ich kritisiere als Internationalist das vorgehen Israels, die von der Herrschaft dort veranlassten Brutalitäten und fordere mit zur Solidarität zwischen den dort lebenden auf, sprich der Israelis und Palästinenser um gemeinsam gegen dieses System der Unterdrückung und Gewalt vorzugehen und dafür die repressiven identitären Konstrukte über Bord zu werfen."

     

    hört sich ja eigentlich ganz gut an,aber ich hoffe die kritik bezieht sich genauso sehr auf die hamas und co?

    • 0G
      0564 (Profil gelöscht)
      @6474 (Profil gelöscht):

      ja, natürlich

  • Ich sage: Nieder mit Zionismus und Islamismus! Die Art und Weise, wie der exklusiv jüdische Staat die arabischen "Eingeborenen" entrechtet, ist ein Skandal, der es nötig macht, volle Bürgerrechte für die Palästinenser einzufordern. Das Ziel muss ein binationaler Staat sein, in dem kein Volk das andere beherrscht und alle Menschen gleiche Rechte besitzen. Klar ist aber auch, dass ultrareaktionäre Gruppen wie etwa die Hamas absolut kein geeigneter Partner sein kann. Ein Sieg der Hamas bedeutete die Diktatur des Islamismus statt des Zionismus, und vom Brückenkopf der USA würde das Land dann eben der Brückenkopf der reaktionären Golfmonarchien ...

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    ständig behauptet irgendjemand das man ja in deutschland israel nicht kritisieren dürfe und das voll ungerecht wäre.

    dabei lese ich wöchentlich irgendeine israel kritik.andauernd wird israel kritisiert und irgendein nazi=zionismus vergleich herangezogen.

     

    ich finde es auch sch... wie brachial das israelische militär vorgeht und das dabei zivilisten sterben.so:jetzt habe ich israel kritisiert,zufrieden?

    nein-wahrscheinlich nicht.es geht nämlich vielen um was anderes:mal wieder ganz entspannt antisemitisch, über den bösen zionsistenstaat der keine existenzberechtigung hat und die rothschilds lästern zu können.

     

    ich finde es nicht schlimm das man israel kritisiert.ich finde es schlimm WIE man israel kritisiert.

    beim thema israel kommen alle,von rechts bis links,auf den menschenrechtstrip.

    aber wenn vor der WM in brasilien leute in favelas erschossen werden,-dann ist das thema menschenrechte wieder egal.man will ja schließlich nicht kleinlich sein.

    wenn die wm in katar stattfindet, werden auch alle wieder ganz unpolitisch vor der glotze sitzen.

     

    nichts gegen israelkirtik-aber wie man es hinkriegt beim thema israel jedes mal so durchzudrehen und auf der anderen seite ,der hinrichtung von homosexuellen und nichtgläubigen in islamischen ländern so gleichgültig gegenüberzustehen;(und sich dann auch noch links nennt)das wird mir immer ein rätsel bleiben.

    • @6474 (Profil gelöscht):

      Das Rätsel ist lösbar: Viele Menschen erwarten von islamischen Ländern nichts anderes als die genannten Untaten. Natürlich muss man auch dagegen den Mund aufmachen - aber wo anfangen? Von Israel dagegen erwartet man die Reaktion eines zivilisierten Landes, und weil man sich für sich selbst die Art der israelischen Reaktionen nicht vorstellen kann, kritisiert man sie dann um so vehementer - so eine Art Hassliebe (und für jeden, der sich jetzt aufregt: Nein - _DU_ warst nicht gemeint)

    • 0G
      0564 (Profil gelöscht)
      @6474 (Profil gelöscht):

      Es kommt immer auf den eigenen Standpunkt an von dem ich aus in der Welt herumkritisieren, ich kann Israel als inszeniert friedensbemühter Deutscher kritisieren, wie im Artikel geschehen und wie auch von Günter Grass in seinem Gedicht vorgetragen und damit Israel als speziellen Aggressor im Weltgeschehen kennzeichnen, welcher von Deutschen gehörig aufgeklärt gehört. Dabei wird die Israelische Gestaltung der Aufsichtspolitik über die Region kritisiert um der deutschen dort ein Mehr an Geltung zu beschaffen, Abhängigkeiten zu Europa entstehen zu lassen versus auch der Amerikanischen, die Israel unter ihren exklusiven Schutz stellen. Oder aber ich kritisiere als Internationalist das vorgehen Israels, die von der Herrschaft dort veranlassten Brutalitäten und fordere mit zur Solidarität zwischen den dort lebenden auf, sprich der Israelis und Palästinenser um gemeinsam gegen dieses System der Unterdrückung und Gewalt vorzugehen und dafür die repressiven identitären Konstrukte über Bord zu werfen.

      Das die Brutalitäten in dieser Welt maßlos sind ist keine Frage, die Wichtigkeit dieses Konflikts in den Medien hat halt auch mit der Wichtigkeit der Region, in der Israel nun halt mal eine entscheidende Rolle einnimmt, für verschiedenste Internationale Mächte zu tun. Es ist schon absurd wie in den Medien auf Verhandlungen gedrängt wird, wo es doch nichts zu verhandeln gibt, wo man einer brutalen Kriegs/Polizeiaktion medial beiwohnen kann, die nach ein paar Tagen wieder beendet sein wird.

      • @0564 (Profil gelöscht):

        Eigentlich lässt die Charta der Hamas, keinen Frieden zu und der Hass auf Israel wird vom Kleinkindalter an, den armen Kindern (die überhaupt keine Entscheidungen treffen können, deshalb ´unschuldig´) eindoktriniert.

         

        Hier Auszüge aus der hasserfüllten Charta:

         

        http://usahm.info/Dokumente/Hamasdeu.htm

  • Danke für diesen Artikel. Ich finde, damit ist alles zu diesem Thema gesagt.

  • 9G
    9076 (Profil gelöscht)

    Die Taz lebt von diesem Rechts/Links- Denken.

     

    Ohne dieses Schubladendenken besäße sie keine Daseinsberechtigung.

     

    kritik an der Außenpolitik Israels schließt sich da quasi aus.

  • Ich finde es richtig, dass sich eine Partei konstant dem Palästinenser-Thema widmet und den Palästinensern eine Stimme gibt. Die meisten scheuen dieses Thema. Schnell wird der Vorwurf Antisemit zu sein hervorgebracht. Der Broder gemacht. Ganz interessant im Zusammenhang mit der antirussischen Meinungsmache in den Medien... da packt man schnell den "Stürmer" aus...Gehts um Israel, da ducken sich einige schnell weg. Man will ja nicht abgesägt werden...Wie war das nochmal mit Jakob Augstein und der Simon Wiesenthal Stiftung?

    "2012 Top Ten Anti-Semitic/Anti-Israel Slurs" => Augstein Platz 9

     

    Auf Platz 5 übrigens Oleg Tyagnibog von der in deutschen Medien hoch geschätzten Swoboda.

    http://www.wiesenthal.com/atf/cf/%7B54d385e6-f1b9-4e9f-8e94-890c3e6dd277%7D/TT_2012_2.PDF

     

    Schnell wird auch der Vorwurf "Hamas-Versteher" zu sein ausgepackt, was im Endeffekt Israels Vorgehensweise kritiklos in allem rechtfertigen soll.

     

    Dabei kritisieren auch sehr viele berühmte Israelis oder auch amerikanische Juden das Vorgehen Israels strikt. Eine unverkramfte Auseinandersetzung ohne dem "Antisemitismusvorwurf" kann oder darf in Deutschland scheinbar nicht möglich sein. Ist es nicht rassistisch jemanden, aufgrund seiner deutschen Abstammung des Antisemitismus zu bezichtigen?

     

    Ich finde die Sichtweise eines Deutsch-Türken nicht uninteressant: http://deutsch-tuerkische-zeitung.de/palaestina-die-verkaufte-gerechtigkeit/

  • 0G
    0564 (Profil gelöscht)

    Nicht Kritik an den militärischen Auseinandersetzungen unterschiedlichster Gewaltherrschaftsbereiche ist erwünscht, sondern das sich Einreihen in eine deutsche Sanktionspolitik zum Zwecke der zur Räson Bringung Israels und der damit einhergehenden Vergrößerung des Nationalen Einflussbereiches in der Region wird gefordert. Da ist man dann ein konskruktiver Teil neuen imperialen Nationalismus wie es sich ein jeder unpolitisch aufgeklärter Deutscher heutzutage wünscht.

  • 0G
    0564 (Profil gelöscht)

    Nicht Kritik an den militärischen Auseinandersetzungen unterschiedlichster Gewaltherrschaftsbereiche ist erwünscht, sondern das sich Einreihen in eine deutsche Sanktionspolitik zum Zwecke der zur Räson Bringung Israels und der damit einhergehenden Vergrößerung des Nationalen Einflussbereiches in der Region wird gefordert. Da ist man dann ein konskruktiver Teil neuen imperialen Nationalismus wie es sich ein jeder unpolitisch aufgeklärter Deutscher heutzutage wünscht.

  • Der neue Bericht von Amnesty International unter der Überschrift "Weitere Kriegsverbrechen verhindern" schildert eine hohe Anzahl an Todeszahlen unter den Palästinenser, mit großer Mehrheit Zivilisten, viele Kinder unter ihnen. AI berichtet, dass zivile Lokalitäten auch ohne Warnung beschossen worden seien. Der Bericht stellt dar, dass 900000 Menschen, die Hälfte der Bevölkerung von GAZA, ohne Wasser seien. 1700 Gebäude seien zerstört worden, mehr als 10000 Menschen seien obdachlos. Deutlich wird die Kollektivbestrafung eines Volkes. Kein Teror der Hamas kann hierfür rechtfertigen. http://www.amnesty.org.nz/news/israel-gaza-prevent-further-war-crimes-after-israeli-ground-assault Die UNICEF-Berichte beklagen seit Langem immer wieder die große Anzahl an verletzen Kindern und Jugendlichen, sowie Misshandlungen und Folter von Kindern und Jugendlichen durch Israel. Aus den UNICEF Statistiken ergibt sich eine enorme Disproportionalität im Sinne einer erhöhten Gefährdung palästinensischer Kinder und Jugendlicher, ebenfalls ist nach UNICEF Israel für die allergrößte Anzahl der Vorfälle verantwortlich (hier die Berichte: http://www.unicef.org/oPt/). Eigentlich bestand im menschenrechtsbezogenen und im politisch progressiven Diskurs immer Einigkeit, dass niemals terroristische Bewegungen derartige massive Menschenrechtsverletzungen und Massentötungen durch einen Staat rechtfertigen können. Auch im Kontext der Aufstandsbekämpfung darf die Zivilbevölkerung nicht in so einem Maß mit betroffen werden. Dies sollte auch für Israel gelten.