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Kommentar Mordanschlag in DubaiKollateralschäden, temporär

Kommentar von Susanne Knaul

Sollte Israel hinter dem Mordanschlag stecken, werden sich die Beziehungen mit Großbritannien abkühlen. Doch für Israel genießt der Schutz der Bevölkerung Priorität.

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Redakteurin Meinung
1961 in Berlin geboren und seit 2021 Redakteurin der Meinungsredaktion. Von 1999 bis 2019 taz-Nahostkorrespondentin in Israel und Palästina.

7 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • M
    marieweidmann@alice-dsl.net

    Daß der Mossad hinter diesen Mord steht bezweifelt

    niemand.

    Mitlerweilen beschäftigt der Mossad 3500 deutsche

    als Informanden.

  • S
    Stefan

    Es ist doch schon tragisch, dass gerade die, denen der Rechtsstaat und Menschenrechte aber richtig egal sind, am lautesten jammern, wenn sich andere mal nicht dran halten sollten. Quasi die Forderung nach Gewährung der vollen Bürgerrechte und Menschenrechte bei der Ermordung israelischer Bürger? Ein legitimes Anliegen?

     

    Zweifel wären auch berechtigt, ob es der Mossad überhaupt war. Vielleicht wollte auch jemand, dass es nach Mossad aussah. Vielleicht wollte auch der Mossad, dass es so aussah, als wollte jemand, dass es nach Mossad aussah.

     

    Diese Frage wird nicht so schnell geklärt werden können, auch wenn die Sache für einige bereits klar zu sein scheint.

     

    Die Frage,

    - wer denn überhaupt der Getötete war und wessen er sich bisher schuldig gemacht hat,

    - welche Folgen sein Tod haben wird,

    - wie viele Todesopfer (auf beiden Seiten) durch sein Ableben vermieden werden,

    werden minimal bis gar nicht beleuchtet.

     

    Die Frage, ob man die 11 nun - weil sie dafür gesorgt haben, dass in Zukunft viele Todesopfer auf beiden Seien vermieden werden - eigentlich als Helden bezeichnen darf, wird bei der TAZ wegzensiert.

    Okay, sie haben einen Menschen getötet, haben gefälschte Reisepässe benutzt und schlussendlich mit einem "Do not disturb"-Schild das Hotelpersonal in die Irre geführt, aber vielen Menschen das Leben gerettet.

  • K
    krüwalda

    An diesem Artikel kann man schön erkennen, daß auch TAZ-Mitarbeiter vor isr. Hirnwäsche nicht gefeit sind.

  • B
    Bea

    Ihren Kommentar hier eingeben

    Sind solche Exekutionen nicht Selbstjustiz? Müßte ein Rechtsstaat nicht erst ein Strafverfahren durchführen und dürfte dann erst ein Urteil fällen, wie bei jedem ordinären Verbrecher ?

  • E
    end.the.occupation

    >> Der Schutz der eigenen Bevölkerung genießt höchste Priorität

     

    Das trifft nicht zu. Israel ist nicht der Beschützer seiner "Bevölkerung" - was in etwa Standard in westlichen Demokratien ist - sondern nur der jüdischen Bevölkerung.

    Für die nicht-jüdische Bevölkerung ist kein Schutz vorgesehen, sondern graduell verschiedener Druck, der von einfacher Diskriminierung - Gemeinden die Verfügungen erlassen, um den Zuzug von Nichtjuden zu unterbinden - bis hin zu einer aktiven Vertreibungspolitik reicht, die sich im Negev im übrigen auch gegen Araber (Beduinen) mit isr. Pässen richtet. Der eigentliche Witz dabei ist, dass es so etwas wie israelische Staatsbürger gar nicht gibt.

     

    All dies hat all die vielen 'Sicherheits-Probleme' zur Folge - ein Zusammenhang, den Frau Knaul allerdings strukturell nicht begreifen kann, in deren Kosmos Araber/Nichtjuden auch gar nicht vorkommen - bzw. nur als Terroristen.

     

    Im übrigen ist England hinsichtlich BDS-Aktivitäten führend - siehe auch die letzte EU-Delegation in Gaza unter englischer Führung, was hierzulande natürlich mehr oder weniger totgeschwiegen wurde.

    Politiker wie Zipi Livni - die hoffte mit dem Massaker in Gaza die Wahlen zu gewinnen - müssen sich derweil genau informieren bevor sie nach England reisen, da sie dort nicht zu 100% sicher vor einer Verhaftung sind.

     

    Ich würde da nicht nur von einem 'Kollteralschaden' sprechen und mir die Geschichte Südafrikas - einst ein grosser Freund Israels - genauer ansehen.

     

    Wo wird auch der aktuelle Vorfall wird seinen Teil dazu beitragen, die Basis der 'uneingeschränkten Solidarität' mit Israel weiter zu erodieren, was wieder einmal mehr bestätigt, dass der Hauptbeförderer der Delegitimation Israels eben jener Staat selber ist.

  • PH
    Paesc Hinkelstein

    Sie scheinen kein Problem mit Mord und Totschlag zu haben, Frau Knaul. Ein Rechtsstaat hat Rechtsstaat zu bleiben und bedient sich nicht der Methoden von feigen Mördern und Terroristen, oder? Wo kämen wir hin? Auch das wissen Sie.

    Und sie wissen auch, dass solche Aktionen, wenn sie auffliegen und dann auch noch in diesem Ausmass und Szenario, aufliegen sollen und es sich nicht um schlampige Arbeit handelt. Aber egal.

  • L
    Luftschloss

    "Sobald das Gespräch auf die iranische Atombedrohung kommt, bleiben die Fronten von Freund und Feind trotz aller Dissonanzen doch weiter unverrückbar."

     

    Das sind alles zum Glück nur "Dissonanzen"!