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Kommentar Migrantenkinder in SchulenEin Hauch von Rassentrennung

Daniel Bax
Kommentar von Daniel Bax

Eltern meiden Schulen mit vielen nichtdeutschen Schülern. Gute Lehrer an schwierigen Schulen oder eine Quote könnten die Lösung sein.

G ute Schulen sind begehrt. Und man kann es Eltern nicht vorwerfen, wenn sie das Beste für ihr Kind wollen. Doch es ist eine Tragödie, dass beim alljährlichen Rennen um die besten Schulplätze meist diejenigen auf der Strecke bleiben, die diese am nötigsten hätten: Kinder aus armen, bildungsfernen Familien, nicht wenige mit Migrationshintergrund.

Die Entmischung an deutschen Schulen ist das größte Integrationsproblem, das es in Deutschland gibt. Denn wie in kaum einem anderen Land bestimmt hierzulande schon die Wahl der richtigen Grundschule den Verlauf der weiteren Bildungskarriere. Einwandererkinder und Kinder aus Hartz-IV-Haushalten, die auf ihrer Schule unter sich bleiben, bleiben deshalb auch später oft außen vor. Doch weder Thilo Sarrazin, der so gern mit Statistiken um sich wirft, noch Heinz Buschkowsky, der ebenfalls gern mit dem Finger auf Einwanderer zeigt, hat zu diesem Thema etwas Brauchbares zu sagen.

Durch die Gentrifizierung ist das Thema nicht nur in Berlin allerdings noch akuter geworden. Denn viele moderne Großstädter wollen zwar in einem lebendigen, weltoffenen Kiez leben, der durch Einwanderer geprägt wird. Doch selbst in Multikultibezirken wie Kreuzberg herrschen an den Schulen derweil Zustände, die an die Zeiten der Rassentrennung in den USA denken lassen.

Bild: taz
DANIEL BAX

ist Inlandsredakteur der taz.

Nun kann man Eltern – ob mit oder ohne Migrationshintergrund – nicht dazu verdonnern, ihr Kind an eine Schule zu schicken, die ihnen nicht gefällt. Aber man sollte die besten Lehrer in die schwierigsten Schulen schicken, um den Kindern dort eine Chance zu geben. Wenn das nicht geht, sollte man es diesen Kindern zumindest ermöglichen, an bessere Schulen zu wechseln – zur Not auch durch eine Art Quote.

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Daniel Bax
Redakteur
Daniel Bax ist Redakteur im Regieressort der taz. Er wurde 1970 in Blumenau (Brasilien) geboren und ist seit fast 40 Jahren in Berlin zu Hause, hat Publizistik und Islamwissenschaft studiert und viele Länder des Nahen Ostens bereist. Er schreibt über Politik, Kultur und Gesellschaft in Deutschland und anderswo, mit Fokus auf Migrations- und Religionsthemen sowie auf Medien und Meinungsfreiheit. Er ist Mitglied im Vorstand der Neuen deutschen Medienmacher:innen (NdM) und im Beirat von CLAIM – Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit. Er hat bisher zwei Bücher veröffentlicht: “Angst ums Abendland” (2015) über antimuslimischen Rassismus und “Die Volksverführer“ (2018) über den Trend zum Rechtspopulismus. Für die taz schreibt er derzeit viel über aktuelle Nahost-Debatten und das neue "Bündnis Sahra Wagenknecht" (BSW).”
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24 Kommentare

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  • KB
    Karin Bryant

    Natürlich werden in der Grundschule die Weichen für die Zukunft von Kindern gestellt

    deshalb schicken Eltern ihre Kinder auf Schulen wo sie nicht als Laborratten für eine völlig falsche Einwanderungs-Politik herhalten müssen.selbst den Multi-Kulti Jüngern der Abgründen ist das klar.

  • Y
    yoyo

    @Europäer:

    "Das wird etwas bewirken, denn die die allermeisten Menschen, die hier einst aus dem Ausland herkamen, sehen Deutschland als Chance [...]"

     

    Der größte Teil der migrantischen Schülerschaft von "Problemschulen" ist aber nicht zugezogen sondern hier geboten. Dasselbe dürfte auch auf viele von ihren Eltern zutreffen.

  • HK
    Herr Kurt

    Es ist herrlich. Sie werfen Sarrazin und Buschkowsky vor nichts brauchbares zu diesem Thema zu sagen zu haben aber gleichzeitig plaudern sie auch nur lauen Dampf. Allein schon, dass die "besten" Lehrer an die schlimmsten Schulen gehörten. Was soll das? Um die wenigen fachlich guten Lehrer, die es noch gibt (vor allem in Berlin dürfte diese Gruppe ausgesprochen dünn sein) noch als Sozialarbeiter zu verbrennen und mit Schülern zusammen zu bringen, die von vornherein gar nicht in der Lage sind einem Unterricht auf hohem Niveau zu folgen? Selbst wenn mit "gut" nicht fachlich, sondern pädagogisch und didaktisch gemeint ist: wir haben doch mittlerweile genug Beweise, dass jede Pädagogik bei gewissen Schülerkreisen in der Summe nur versagt. Eine glückliche Ausnahmen gibt es und das ist schön aber es sind eben nur rühmliche Ausnahmen, die es aus eigenem Antrieb geschafft haben. Man muss akzeptieren, dass bestimmte Schüler einfach nicht "mitgenommen" werden können. Das ist traurig aber zu Lasten der leistungsstärkeren Schüler eine Nivellierung vorzunehmen, damit verpasst sich Deutschland den Genickschuss. Es sind in erster Linie die Eltern, die versagen. Schule und der Rest der Gesellschaft kann nicht kitten, was in den ersten sechs Lebensjahren versäumt und zerstört wurde, so bitter das ist.

  • M
    Mike

    Warum sollte man kein Bussing einführen ?

    Registrieren wir einfach alle Abgeordneten, Parteimitglieder und Wähler der SPD, Grünen und Linken und deren Kinder werden dann auf Schulen in sozialen Brennpunkten verteilt.

    Mit gutem Beispiel vorangehen nennt sich sowas, oder aber auch das selbst ertragen was man für andere fordert.

     

    Ein Schelm wer dann alle diese 3 an der 5% Hürde scheitern sieht.

  • M
    marek

    Was viele nicht wissen-bei den Zigeunern gibts es noch ein Kastenwesen und die Degesi(Hundeesser)sind auf der niedrigsten Stufe,in der Slowakei nahmen Eltern ihre Kinder wieder aus den Kindergarten damit diese nicht den Degesi in Kontakt kommen.

  • W
    Waldmeisterei

    "Doch weder Thilo Sarrazin.. noch Heinz Buschkowsky.. hat zu diesem Thema etwas Brauchbares zu sagen."

     

    Richtig! dazu ist es jetzt aber auch ca. 40 Jahre zu spät. Der "Anwerbestopp" (1973), der sich ins völlige Gegenteil verkehrt hat, lässt sich nun mal nicht mehr rückgängig machen sondern nur noch ausbaden.

     

    Man könnte aber dennoch wenigstens dafür sorgen, dass das Problem nicht noch grösser wird, als es längst ist... daran scheint aber kein Interesse zu bestehen, das Problem ist scheinbar gewollt - von wem & warum auch immer.

  • KK
    Karl K

    Glauben tu ich's ja irgendwie nicht. Lost in translation? 2.0

     

    Herr Bax legt den Finger in die Wunde: unsere Gesellschaft entsolidarisiert sich - wo immer das noch möglich ist.

     

    Ob allerdings diese vermeintlich so gewieften Eltern ( rinks wie lechts)

    wirklich so richtig liegen? So langfristig gesehen.

     

    Ich wag das mal zu bezweifeln, meine Lebensreise hat mich anderes gelehrt, einen anderen Eindruck hinterlassen.

    Noch unter den Amis geboren eh die Russen kamen, wurde ab meiner 2. mehrheitlich Russisch, Lettisch und Polnisch gesprochen.

    Reichwald ein souveräner warmherziger Lehrer mühte sich nach Kräften.

    Kumpel Olga, Lette, machte später Abitur.

     

    Auf der Penne( dorten in 3. Generation) - klar, die aus den feineren Häusern - Subjekt, Prädikat, Objekt - mir und anderen waren Hauptwort, Tuwort … geläufig.

    Maier II ließ jeden Tag ein Diktat schreiben. Nich ton uthollen.

    Dennoch - ich blieb 2x backen.

    Egal. Abi. Studium im Schnelldurchgang. 30 Jahre Jahre Richter - was auch heißt, unter der Nase gut zu Fuß sein und halbwegs lesbare Urteile pinseln.

    Noch Fragen?

     

    Es ist anders gewendet - wie mit behinderten Mitschülern durch die Schule - ja auch durchs Studium und sogar den Beruf zu gehen.

    Es formt, man wird nicht dümmer und begreift, daß die Welt so eindimensional nicht ist.

    Ich möchte das alles nicht missen, es hat mich sehen, genau hinschauen und Empathie gelehrt. Und mir gerade im Job die Arbeit vielfältig erleichtert.

    Was will ich mehr - als dankbar dafür zu sein.

  • I
    Interpretator

    Lieber Herr Bax,

     

    ich denke gerade an die Lehrer, die wir als Erziehungs-SWAT-Team an diese Schulen schicken... Wenn ich Lehrer wäre, würde ich, ehrlich gesagt, lieber an einer unproblematischen Schule unterrichten. Sonst könnte man das "Gut-Sein" als Strafe sehen.

     

    Was die Eltern betrifft, so werden sie, solange wir nicht zu Zwangsmaßnahmen greifen, ihre Kinder vor schlechten Schulen und deren Klientel schützen. Das gilt unabhängig von Ethnie oder Religion. Oder glauben Sie, dass türkische Mittelschichtseltern ihre Tochter in die gleiche Klasse mit misogyn sozialisierten arabisch-stämmigen Jungmännern schicken? Oder stellen Sie doch mal die Frage, was eigentlich mit jüdischen Kindern in bestimmten Schulen passieren würde, wo die deutschen schon "Opfer" par excellence sind.

     

    Sie haben Recht, wenn Sie Verständnis für die Eltern haben, Sie haben Recht, wenn Sie die Situation bedauern. Sie haben sogar Recht, wenn Sie eine Art "Quote" fordern. Aber eine Quote ist nur der hilflose Versuch, eine katastrophale Entwicklung, die in Berlin seit 25 Jahren anhält, umzukehren.

  • D
    D.J.

    @europäer

     

    "und das Bildungsangebot mit Aufklärungskampagnen gegen Fremdenfeindlichkeit und dem Vermitteln demokratischer Fundamente erweitern"

     

    Wenn Sie damit - hoffentlich - auch das kompromisslose Einfordern von Respekt gegenüber einer offenen, freien und weitgehend säkularen Gesellschaft fordern, stimme ich Ihnen zu.

  • M
    Märchenonkel

    Rassentrennung nennen Sie das? Das ist gesunder Selbsterhaltungstrieb derer, die ihren Kindern den Weg in ein freies und selbstbestimmtes Leben ermöglichen wollen. Die Möglichkeit zur Wahl der Zukunft des eigenen Lebens ist es, die ich meinen Kindern bieten will.

    Und an Schulen, in denen stinknormale Gummibärchen auf einem Faschingsfest schon Tumulte auslösen können(wegen der Schweinegelatine), sehe ich die Trennungslinie eben nicht zwischen Rassen, sondern zwischen Gummibärchen-Essern und - Nichtessern.

    Mit Verlaub; was sollen meine gummibärchenessenden Kinder an einer Schule, in der Gummibärchen-Esser von Gummibärchen-Nichtessern ungestraft verspottet/geschlagen werden?

    Haben Sie Kinder, Herr Bax? Mögen Sie Gummibärchen?

  • G
    Gerald

    "Denn wie in kaum einem anderen Land bestimmt hierzulande schon die Wahl der richtigen Grundschule den Verlauf der weiteren Bildungskarriere. "

    Der Autor war ganz offensichtlich noch nie an englischen, amerikanischen franzoesischen oder anderen Schulen gewesen. Abgesehen davon muss ich an Schulkolleginnen von mir denken die links und gruen und sehr tolerant sind, die kinder dann aber doch lieber auf Privatgymnasien schicken - weil sie sich das leisten koennen. Prolls muessen dann eben anderswo zur Schule gehen...

  • MH
    Max Husten

    Ich bin Wähler der Grünen, trete für ein Miteinander aller Kulturen ein - und würde trotzdem den Teufel tun, meine Kinder an eine Brennpunkt-Schule schicken, nur damit meine Glaubwürdigkeit nicht leidet.

     

    Ich bin in einer ähnlichen Schule (nähe Ludwigshafen) großgeworden, wir hatten die Hauptschule direkt neben dran, und es war teilweise die Hölle. Auf der Hauptschule waren etwa 80% Türken, Kinder von der hart arbeiteten BASF-Generation. Das Problem: Die Jungs von der 8. und 9. Hauptschule veranstalteten für die Kleineren von der 5-7ten auf dem Schulhof und auf dem Schulweg einen Spießrutenlauf. Man konnte sich einfach nicht frei bewegen auf dem Schulgelände, geschweige denn frei spielen. Ich WILL GAR NICHT WISSEN, was da in den Klassen abgeht.

     

    Mit dieser Erfahrung im Kopf, gehen MEINE Kinder mit Sicherheit ein Schule, in der sie lernen und spielen können - ohne, dass ihne Prügel droht oder "abgezogen" werden.

     

    Als "Grüner" Multikulti-Verfechter bin ich dafür, dass besonders die Kinder aus Nahost-Familien so früh wie möglich raus kommen aus ihrem Kulturkreis und erleben, dass Bildung und Toleranz die wichtigsten Werte sind. Bei den Asiatena (wir haben hier nach dem Umzug eine Menge Chinesen an der Schule und ich bewundere ihren Lernfleiß) klappt das wunderbar - daher ist eine Diskussion über "Migrationskinder" schon per Definition Heuchelei

  • S
    Sally

    Das ist jetzt zwar so ein bißchen halbweg vom Thema, aber ich stelle mir gerade die alleinerziehende Quotenmutti im AlGII-Bezug vor, deren Quotenkind von den sozial kompetenten Wohlstandskindern mit Markenklamotten wegen dem 3-Euro-Shirt angemacht wird. Soll es ja geben, sowas. Will sagen: Die Berührungsängste haben doch Gründe. Man bewegt sich gern dort, wo man sich sicher fühlt und unter zumindest ähnlichen ist.

     

    Das mit dem Rassismus möchte ich nicht mehr lesen müssen, wo doch überall gelehrt wird, wir wollten weg vom überholten Rassebegriff usw. Welcher Rasse gehört der Murat denn überhaupt an? Und Thorben Eusebius ;-) mit den blonden Haaren, aber braunen Augen? Muß der jetzt zwei Wochen in die Brennpunktschule und zwei in die "gehobene"? Fragen über Fragen.

  • E
    Europäer

    Ein toller Kommentar!

    Es ist notwendig, das wir mit der Quote den Migranten- und Nichtmigrantenkindern in Problembezirken die Möglichkeit zum Wechsel an besssere Schule bieten und solche Anreize schaffen.

     

    Das gute Lehrer etwas bewegen können, glaube ich schon. Darüber hinaus sollten auch lokale Netzwerke aufgebaut werden, bei denen sich Migrantenstämmige und Deutsche zusammensetzen und das Bildungsangebot mit Aufklärungskampagnen gegen Fremdenfeindlichkeit und dem Vermitteln demokratischer Fundamente erweitern. Kinder, Jugendliche nehmen es auf und arbeiten auch oft damit, wenn Sie verstehen Deutschland als Bereicherung für ihren Lebensweg zu sehen. Das wird unterschätzt. Das wird etwas bewirken, denn die die allermeisten Menschen, die hier einst aus dem Ausland herkamen, sehen Deutschland als Chance und wollen auch den Kindern später gute Bildungsangebote und Berufsperspektiven darbieten. Daher vermehrt Netzwerke die Eltern mit ins Boot nehmen.

     

    Eine verbesserte Bildungsstruktur mit solchen Netzwerken wird die Integration und die Attraktivität von Schulen erhöhen.

  • A
    alex

    Die besten Lehrer können nicht dafür sorgen, dass das soziale Umfeld der Schülergemenschaft sich prägend auswirkt und bestimmte Mindermeinungen von einzelnen Schülern besser verschwiegen werden.

    Das zweite große Problemm ist, und das ist Fakt, dass die Klassen nach ihrem unteren Schnitt unterrichtet werden.

    Das Erziehungsprimat liegt bei den Eltern und das ist gut so. Und auch eine Legion von besten Lehrern ( oder sind es Vermittlungs- und Konfliktschlichtungspädagogen) wird nicht bewirken, dass interessierte Eltern Zukunft und "wellbeing" ihrer Kinder gefährden

  • N
    nihi.list

    "Denn viele moderne Großstädter wollen zwar in einem lebendigen, weltoffenen Kiez leben, der durch Einwanderer geprägt wird. Doch selbst in Multikultibezirken wie Kreuzberg herrschen an den Schulen derweil Zustände, die an die Zeiten der Rassentrennung in den USA denken lassen."

     

    Man kann das auch etwas direkter ausdrücken, ohne falsche Rücksichtnahme auf die Stammleserschaft der TAZ.

     

    Diese Leute sind H... . Sie bezeichnen alles und jeden, der auch nur den Anschein der Kritik an Multikulti äußert als Nazis, Rassisten, Sarrazin-Anhänger, usw.

    Aber wenn es um Ihre eigenen Kinder geht, dann werden diese eben nicht auf Multikultischulen geschickt; hat natürlich nichts mit Ausländerfeindlichkeit zu tun, bestimmt nicht, Rassisten sind immer nur die anderen.

     

    Der vom Autor genannte Lösungsansatz einer Quote wird aber ins Leere laufen, da insbesondere die Anhänger der besserverdienenden Partei GRÜNE ihre Kinder auf Privatschulen schicken bzw. schicken werden.

    Dort sitzen dann die Eltern bei den Elternabenden zusammen, loben sich selber ob ihrer Toleranz und ziehen über die bösen Rassisten her, die sich öffentlich gegen solch eine Multikultiquote aussprechen, weil sie sich eben keine Privatschulen leisten können.

     

    Was mich doch immer wieder interessieren würde: Wieviele TAZ-Mitarbeiter schicken Ihre Kinder auf Schulen mit einem Ausländeranteil von 80 % und mehr. Leider wird es darauf nie eine Antwort geben. Wahrscheinlich wird dieses Thema in den Redaktionsstuben stillschweigend ignoriert.

  • K
    Knorz

    Und wieder einmal wird die Diskriminierung der Deutschen gefordert. Sollten meine Kinder einmal Gefahr laufen, auf eine Schule gehen zu müssen, an der der Migrantenanteil zu hoch ist, dann kommt wohl leider nur noch der Umzug in ein weniger überfremdetes Gebiet in Betracht. Daran könnten auch noch so viele, angeblich gute Lehrer nichts ändern. Bleibt auch die Frage, warum sich ein wirklich ambitionierter und fähiger Lehrer an einer Problemschule unnötig aufreiben sollte.

  • H
    huhi

    Herr Bax sollte, statt über Buschkowsky zu lamentieren, vielleicht einmal einen Kommentar über die Scheinheiligkeit vieler grün-alternativer, besserverdienenden Wähler schreiben, die einerseits ach so tolerant und weltoffen sind, die andererseits ihre eigenen Kinder aber mit aller Macht aus "Migrantenklassen" heraushalten!

  • R
    ruelfig

    Ja klar, Schulplanung oder Planschuling. Wenn das nicht klappt, neuen Plan machen, solange, bis alle kapiert haben, dass ihnen nichts übrig bleibt, als zu akzeptieren, dass die Beschulung den Bach runter geht.

    Ein Hauch von Rassentrennung? Mehr schon eine fette Brise.

  • J
    Jaheira

    Die Kinder lernen nicht nur von Lehrern, sondern auch von einander. Selbst die besten Lehrer würden deshalb nicht reichen. Eine Quote für Kinder aus einkommensschwachen Haushalten wäre tatsächlich die bestmögliche Lösung- wird aber nie kommen. Die meisten Eltern hätten zu viel Angst um die Chancen der eigenen Kinder.

  • J
    john

    Wenn sich linke Ideologien nicht von alleine durchsetzen, muss man sie halt mit ner Quote durchboxen. Wäre ja noch schöner, wenn die Menschen frei entscheiden würden, was sie machen.

  • M
    mörff

    Ohne diese Zustände gutheißen zu wollen, aber das passt doch gut in das Gesamtbild vom Gesellschaftszerfall, was der Armutsbericht ja auch bestätigt und deswegen gekürzt wird und somit im Grunde aussagelos ist.

  • AG
    Anton Gorodezky

    Wie wollen Sie gute von schlechten Lehrern akurat trennen?

     

    Wer soll das durchsetzen? Mit Bildungspolitik kann man Wahlen zwar nicht gewinnen, aber sehr wohl verlieren. Und bei der Vorstellung, dass der eigene Björn Thorben demnächst mit lauter Mohammeds und Aishes die Schulbank drücken entdecken selbst grüne Stammwählern ihre erzkonservative Seite. Das klingt nur theoretisch gut: nämlich mit den Kindern anderer Leute.

     

    Und das eigentlich nur am Rande: haben Sie selbst, Herr Bax, eigentlich Kinder im schulpflichtigen Alter? Wo gehen die zur Schule?

     

     

    Grundsätzlich ist der Kommentar aber richtig und wenn ich mich nicht irre, wurde das auch schon mal untersucht. Man wollte wissen, wie viele Kinder mit Migrationshintergrund in einer Klasse sein dürfen, bevor die Leistungen in den Keller gehen. Leider weiß ich nicht mehr, wie die Sache ausging, es war denke ich weniger als 20%. Das deckt sich auch mit den Bildungsvergleichen der Bundesländer, wo bei Sachsen und Thüringen stets betont wird, dass sie verhältnismäßig wenige Migrationshintergrundschüler haben.

    Aber - bedeute das nicht auch, zu viel "Bereicherung" wird zu Verarmung?

  • A
    aujau

    Die Quotierung wird nur dann für benachteiligte Kinder etwas bringen, wenn auch Geld in die Verbesserung von Lernklima, Elterneinbindung und Spracherwerb gesteckt wird.