Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.
Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?
Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.
Stimmt, die Jahrmarkts-Aktivitäten des Quacksalbers Röslers dienen einzig und allein dem Zweck, sein eigentliches Ziel zu vernebeln: Ein Gesundheitssystem herbeizuführen, in dem der Geschäftsführer nicht mehr die OP seiner 'Putze' mitbezahlen muss.
Auch die Gesundheit soll am Markt ausgerichtet werden: wer auf diesem weniger wert ist - der darf gerechterweise (!) auch nicht damit rechnen, dieselbe Behandlung wie der Geschäftsführer zu erhalten.
Eine Politik - in der nicht der Mensch im Zentrum des Interesses steht, sondern seine Verwertbarkeit - an deren Ende steht erst die Marginalisierung und anschliessend die Vernichtung des wertlosen - weil nicht vermarktbaren - Lebens.
Der Markt in seiner entfesselten Form ist eben nicht demokratisch sondern faschistisch.
Das sich seine Propheten auch hierzulande durchsetzen können liegt ganz allein daran, dass sich auch die Medien fest im Griff des Marktes befinden. Medien die dafür sorgen, dass Kritiker weitestgehend totgeschwiegen und Alternativen auf jede nur erdenkliche Art und Weise diskreditiert werden.
Ausnahmen wie G. Repinski oder U. Herrmann bestätigen die Regel.
Die Liberalen sollten überlegen, ob man nicht den ganzen Gesundheitsbetrieb der Pharmalobby überlassen sollte. Sie sponsert doch schon sehr viele Ärzte, Abgeordnete,Parteien und andere Zuträger, und sie haben schon die große Scheibe am Pillenprofit. Da sie marktwirtschaftlich arbeitet, sind Gewinne, statt Verluste, gesichert.
Die CDU beschäftigt sich in ihrem Grundsatzprogramm mit dem Islam – und grenzt die Religion damit explizit aus. Dabei war die Partei schon einmal weiter.
Kommentar Medizin-Studium: Glückloses Ablenkungsmanöver
Über die Unterstützung, die Gesundheitsminister Rösler für seine Vorschläge zur Reform des Medizin-Studiums aus den eigenen Reihen erhält, sollte er sich nicht zu sehr freuen.
Auf der einen Seite fehlen tausende Ärzte, auf dem Land und in den Krankenhäusern. Auf der anderen Seite erhält Jahr für Jahr nur rund ein Viertel der AnwärterInnen einen Studienplatz in Medizin. Gesundheitsminister Philipp Rösler hat nun eine simple Rechnung aufgemacht. Man müsse nur die Schleusen weiter öffnen, so Rösler, dann sei das Problem gelöst. Das heißt, den Numerus clausus lockern und Studierende, die später auf dem Land praktizieren wollen, bevorzugen. Doch so einfach ist es nicht - zumal sich Rösler über das zentrale Problem ausschweigt.
Denn folgt man Röslers Vorschlägen, müsste das Angebot an Medizin-Studienplätzen massiv ausgebaut werden - und das kostet viel Geld. Gerade Medizin-Plätze sind mit mehreren hunderttausend Euro pro StudentIn am teuersten. Labore müssen genutzt, Geräte bereitgestellt, Betreuung gewährleistet werden. Rösler hat auf diese Dinge jedoch keinerlei Einfluss, denn dafür sind die Länder zuständig. Und denen droht Röslers FDP gerade durch Steuersenkungen jeden finanziellen Handlungsspielraum - etwa für Investitionen in die Bildung - zu nehmen.
Diesen Widerspruch nimmt der Minister billigend in Kauf. Denn neben der Kopfpauschale, die für ihn zum Mega-Verliererthema zu werden droht, braucht er dringend ein neues Projekt, mit dem er glänzen kann.
Über die Unterstützung, die Rösler für seine Vorschläge aus den eigenen Reihen erhält, sollte er sich deshalb nicht zu lange freuen. Denn selbst wenn es in dieser Frage zu einer Einigung kommt: es würde dem Minister nur helfen, das Gesicht zu wahren. Dessen Hauptprojekt, die Gesundheitsfinanzen neu zu regeln, ist durch den Widerstand in der eigenen Partei fast schon erledigt.
Fehler auf taz.de entdeckt?
Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!
Inhaltliches Feedback?
Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.
Kommentar von
Gordon Repinski