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"Russland hat demonstriert, dass an Moskau in der Region kein Weg vorbeiführt. Erfreulich für alle, die Frieden wünschen."
Russland als Mutter des Friedens? Wo schon hat Russland für Frieden gesorgt?
Wie naiv ist das denn ? Assad’s Rücktritt ist nur deshalb so wichtig für die Vereinigten Staaten, damit sie nicht mit völlig leeren Händen dastehen, wenn Russland und der Iran das von ihnen angerichtete Chaos aufgeräumt haben. Die Menschenrechte der Syrer interessieren sie einen Dreck. Es geht in Wien um Militärstützpunkte, Pipelinetrassen, die Verhinderung eines Kurdenstaates und eventuell die vollständige Übernahme der Golanhöhen durch Israel.
Was die Lernfähigkeit unseres Bündnispartners angeht, so beschränkt sie sich wohl auf die Einsicht, daß man sich zumindest auf diesem Schlachtfeld mit Russland, dem Iran und potentiell China als Gegnern eine blutige Nase holen könnte.
"...auf die Einsicht, daß man sich zumindest auf diesem Schlachtfeld mit Russland, dem Iran und potentiell China als Gegnern eine blutige Nase holen könnte."
Da bin ich mir nicht so sicher. Oder wie erklärt es sich sonst, dass man z.Z. auch noch die Chinesen mit einem Zerstörer ärgert?
"Der Krieg wird noch lange dauern, selbst dann, wenn es doch gelingen sollte, Assad zum Amtsverzicht zu drängen. Jede andere Vorstellung wäre nicht optimistisch, sondern naiv."
Soll ich das so verstehen, dass sich IS, Nusra & Co. in Luft auflösen wird, wenn Assad zurücktritt? Das ist wohl mehr als unwahrscheinlich. Oder bedeutet das, dass der Westen den Bürgerkrieg von außen weiter führen wird, selbst wenn Assads Truppen die Kontrolle über das Land zurück gewinnen? Fragen über Fragen.
"Der Krieg wird noch lange dauern, selbst dann, wenn es doch gelingen sollte, Assad zum Amtsverzicht zu drängen. Jede andere Vorstellung wäre nicht optimistisch, sondern naiv."
"Soll ich das so verstehen, dass sich IS, Nusra & Co. in Luft auflösen wird, wenn Assad zurücktritt? Das ist wohl mehr als unwahrscheinlich."
Was ist Ihr Problem? Genau das steht doch in diesem Satz? Dass die Kampfhandlungen auch ohne Assad höchst wahrscheinlich weitergehen werden?
@aho90 Ich muss mich entschuldigen. Ich hatte statt "selbst dann" "selbst wenn" gelesen.
"Wie lernfähig ist das syrische Regime, wie lernfähig Moskau? Hier ist Optimismus nicht angebracht." - Dieser Passus steht im Widerspruch zu Teilen des Textes, zumindest was Russland betrifft. Aber keine Sorge, der Umgang des Westens, auch der westlichen Medien, mit den Konflikten in Syrien wie auch in der Ukraine hat Russland wie auch vielen Bürgern so Einiges lernen lassen. Viel Vertrauen wurde zerstört, das wird auf lange Sicht nicht wieder herzustellen sein. Das wird dazu führen, dass zwischen den beteiligten Regierungen, zu denen auch Deutschland gehört, nur noch harte wirtschaftliche Interessen als Gesprächsgrundlage dienen kann. Schade
Viele junge Menschen wählen die AfD. Drei Gespräche entlang der deutsch-polnischen Grenze mit jungen Brandenburger*innen vor der Landtagswahl.
Kommentar Krieg in Syrien: Bescheidene Hoffnung
Moskau und Washington suchen endlich gemeinsam nach einem Ausweg in Syrien. Der Krieg wird wohl trotzdem noch lange dauern.
Man redet miteinander: die Außenminister der Türkei, der USA, Saudi-Arabiens und Russlands. Foto: dpa
Der verbrecherische Diktator Baschar al-Assad bleibt – zumindest vorläufig – weiter im Amt, sein Regime dürfte zunächst weiter gestärkt werden. Diese Meldungen stehen im Zusammenhang mit neuen diplomatischen Bemühungen und hätten noch vor Kurzem nur blankes Entsetzen auslösen können. Zumindest bei allen, denen Menschenrechte etwas bedeuten. Und jetzt? Jetzt liefern die jüngsten Initiativen Anlass zu – sehr vorsichtigem – Optimismus. Ein absurd erscheinender Widerspruch.
Allerdings nur auf den ersten Blick. Denn die Erleichterung gründet ja vor allem darin, dass Moskau und Washington endlich gemeinsam nach einem Ausweg aus der völlig verfahrenen Lage in Syrien suchen. Wenigstens die Gefahr einer unmittelbaren militärischen Konfrontation der beiden Mächte ist also zunächst gebannt.
Das hätte man allerdings schneller und leichter haben können. Wenn die USA die russische Einladung zur gemeinsamen Bekämpfung des islamistischen IS-Terrors früher angenommen hätten, dann wäre der Preis für eine Zusammenarbeit wohl weniger hoch ausgefallen als jetzt. Allzu lange hatte man in Washington geglaubt, der Sturz von Assad sei nur eine Frage der Zeit und man könne Wladimir Putin wegen der Ereignisse in der Ukraine die kalte Schulter zeigen.
Ein – in politischer Hinsicht – teurer Irrtum. Russland hat demonstriert, dass an Moskau in der Region kein Weg vorbeiführt. Erfreulich für alle, die Frieden wünschen: Diese Erkenntnis setzt sich nun auch in Washington durch. Die Bereitschaft, den Iran – einen der wichtigsten Verbündeten Syriens – in Verhandlungen einzubeziehen, ist ein Hinweis auf die Lernfähigkeit der westlichen Führungsmacht. Das ist nicht ironisch gemeint. Lernfähigkeit ist ein seltenes Gut, zumal in Hauptstädten. Wie lernfähig ist das syrische Regime, wie lernfähig Moskau? Hier ist Optimismus nicht angebracht.
Was nur einer der Gründe dafür ist, dass niemand auf eine schnelle Lösung des Syrienkonflikts hoffen sollte. Der andere: Es gibt viele, die – teils zu Recht, teils zu Unrecht – mitreden wollen, wenn es um die Zukunft des Landes geht. Der Krieg wird noch lange dauern, selbst dann, wenn es doch gelingen sollte, Assad zum Amtsverzicht zu drängen. Jede andere Vorstellung wäre nicht optimistisch, sondern naiv.
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Schwerpunkt Syrienkrieg
Kommentar von
Bettina Gaus
Politische Korrespondentin
Jahrgang 1956, ist politische Korrespondentin der taz. Von 1996 bis 1999 leitete sie das Parlamentsbüro der Zeitung, vorher war sie sechs Jahre lang deren Korrespondentin für Ost-und Zentralafrika mit Sitz in Nairobi. Bettina Gaus hat mehrere Bücher veröffentlicht, zuletzt 2011 „Der unterschätzte Kontinent – Reise zur Mittelschicht Afrikas“ (Eichborn).
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