piwik no script img

Kommentar: Jean-Philipp Baeck über Rot & GrünDanke, Herr Lohse!

Gleich zwei Sachen hat Umweltsenator Joachim Lohse (Grüne) vergangene Woche richtig gemacht. Da war zum einen die Kritik an Kühne + Nagel: Er blieb deren Richtfest fern und verurteilte, dass sich die Logistikfirma weiterhin der Verantwortung für die Mittäterschaft bei den „Arisierungs“-Verbrechen während der NS-Zeit nicht konsequent stellt. Klasse!

Und dann war da die Neueröffnung der Parkallee als Fahrradstraße. Mit knallrotem Belag und umgestaltet werden hier notorisch drängelnde Autofahrer zur Räson gebracht. Auch dafür: Danke! Denn den Stress auf der Fahrradstraße kenne ich als Fahrrad- wie als Autofahrer. Auch hinterm Lenkrad sind die Probleme spürbar, die die Verkehrsregelung auf Fahrradstraßen in der Praxis mit sich bringt. Für zu viele ist es anscheinend neu, dass Radler hier Vorfahrt haben. Andere ignorieren es. Zu oft saß ich in einer Fahrradstraße im Auto, folgte entspannt einem Radler und hatte doch so eine hupende Arschkarre im Nacken, die zum Überholen drängte.

Schlimmer noch auf dem Rad: Entweder gibt man klein bei und lässt einen aufbrausenden Motor in riskanter Nähe an sich vorbeischnellen, oder man bleibt hart und radelt weiter in der Straßenmitte – und wird damit wohl oder übel zu einem Klimawende-Militanten, der unter Einsatz seines Körpers für die gerechte Sache (hier: Fahrradstraßen-Regeln) kämpfen muss. Gefahr in beiden Fällen.

Das soll und wird sich in der Parkallee in Zukunft ändern – und hoffentlich nicht nur dort. Die eindeutige rote Fahrbahnmarkierung zeigt allen: Autos sind hier zu Gast. Insofern: Ein Hoch auf Bremens knallrote (und grüne) Zukunft!

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen