Kommentar JUB-Präsident: To the happy few

Bremen lässt seine Hochschulen verkümmern. Während es dort Gelder kürzt, subventioniert es die private Jacobs-Uni.

Ja, die Jacobs University ist eine feine Sache – für alle, die dort sind. Die Studienbedingungen sind paradiesisch und niemand könnte meckern, wenn das der Standard wäre an Bremens Hochschulen.

Ist es aber nicht. Und das ändert alles: Das Land Bremen, das herausragende Hochschulen und eine anerkannt exzellente Uni betreibt, lässt diese verkümmern: 130 Stellen weg hier, 30 Prozent Einsparungen dort, fehlende Ateliers, miese Labors, überall geht’s an die Substanz. Außer an der JUB: Bremens Senat subventioniert weiterhin einen Blütentraum der großen Koalition, der auf einer Fehlkalkulation basiert. Weil man, so wird aus dem Haus des Reichs vorgeschoben, „an Studenten, die die Einwohnerzahl erhöhen“ interessiert sei.

Das Interesse wäre begründet: Es gibt ja die Einwohnerveredelung im Länderfinanzausgleich. Bloß ist dann das Argument, genau besehen, eines, das die Schließung der JUB nahe legt: Sie ist ja als Wissenschaftsidyll to the happy few diesbezüglich komplett ineffizient. Das ist leicht zu berechnen.

Man sollte also auf dieses Argument verzichten – und sich an der entwaffnenden Ehrlichkeit Heinz-Otto Peitgens ein Beispiel nehmen. Wie ihn kann die JUB Einzelne persönlich sehr bereichern. Nur darum geht’s. Und wer sie unterstützt – der will das wohl auch so.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Jahrgang 1972. Seit 2002 bei taz.nord in Bremen als Fachkraft für Agrar, Oper und Abseitiges tätig. Alexander-Rhomberg-Preis 2002.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.