piwik no script img

Kommentar Ikea auf der grünen WieseUnnötige Belastung für Innenstädte

Gernot Knödler
Kommentar von Gernot Knödler

Es völlig unnötig, ein solches Einkaufszentrum zu schaffen. Ein Ikea-Haus ist von solcher Strahlkraft, dass es sich selbst genug wäre.

I kea-Filialen verbreiten sich in Norddeutschland wie Unkraut. Sollen sie. Viele Menschen kaufen gerne dort ein. Die Möbel und Accessoires sind ansehnlicher als das, was von der Konkurrenz geboten wird. Auch das geplante Möbelhaus am Autobahndreieck Bad Schwartau dürfte an sich kein Problem darstellen. Wenn es dabei bliebe.

Doch das Unternehmen scheint Neues ausprobieren zu wollen. Mitten in Hamburg-Altona plant es ein Möbelhaus, von dem sich die Lokalpolitik die Revitalisierung einer Einkaufsstraße im Niedergang erhofft, und bei Bad Schwartau so ziemlich das Gegenteil: ein Möbelhaus, das die grüne Wiese "vitalisiert" und die Lebendigkeit der umliegenden Städte bedroht.

Die Filiale bei Bad Schwartau soll Kristallisationskern eines Einkaufszentrums werden. Neu sind solche Ansammlungen riesiger Märkte nicht. Auch nicht deren Nachteile: Sie sind für AutofahrerInnen konzipiert und erzeugen Verkehr. Auch wenn die Wirtschaft kein Nullsummenspiel ist, saugen sie Kaufkraft aus den Innenstädten ab, wo diese eigentlich hingehört.

Dabei ist es völlig unnötig, ein solches Einkaufszentrum zu schaffen. Ein Ikea-Haus ist von solcher Strahlkraft, dass es sich selbst genug wäre. Als Möbelhaus mit großem Platz- und Transportbedarf läge es am Autobahndreieck richtig und die Innenstädte blieben verschont.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Gernot Knödler
Hamburg-Redakteur
Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!