Kommentar Hafenwirtschaft: Seefahrt tut Not - gerade in der Not
Die Weltwirtschaft steckt noch immer mitten in der schwersten Krise seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Lehre muss heißen: nachhaltige Wirtschaft.
V or einem Jahr schon schien das Schlimmste überwunden. Vom nahenden Aufschwung sprachen seinerzeit die optimistischeren unter Norddeutschlands Wirtschaftskapitänen, der Reederverband sichtete bereits den erlösenden Silberstreif am Horizont der Weltwirtschaft und Hamburgs Handelskammer schwadronierte von einer konjunkturellen Seitwärtsbewegung. Tagträumer, allesamt.
Die Weltwirtschaft steckt noch immer mitten in der schwersten Krise seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Das darf nicht dramatisiert werden, aber zu beschönigen gibt es auch nichts. Die angeblichen Wirtschaftsexperten, so die Erkenntnis, sind in ihren Analysen auch nicht präziser als Meteorologen.
Das mag man erschreckend finden. Im Ergebnis läuft es nur auf die alte Weisheit hinaus, dass Aufbauen schwieriger ist und länger dauert als Einreißen.
Seefahrt tut Not auch in der Not, keine Frage, und dafür ist jetzt in erster Linie klarer Kurs erforderlich - in der Hafenentwicklung, in der Containerschifffahrt, bei den Arbeitsplätzen. Fit zu werden für erhoffte künftige Warenberge heißt eben nicht, die Elbe möglichst tief auszubaggern und das Milliardengrab Jade-Weser-Port an die Nordseeküste zu klotzen.
Nachhaltige Wirtschaft, das ist die Lehre aus dieser Krise, heißt: dauerhaften Wohlstand schaffen, ohne Ressourcen zu vernichten.
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