Kommentar Hafenquerspangen-Pläne: Ein Jahrhundertbauwerk
Der GAL würde es gut tun, wenn nach der Elbvertiefung auch die Hafenquerspange nicht vorankommt
D ie Streckenführung ist neu, doch das Papier bleibt geduldig. Seit es die Autobahnen A 1 und A 7 im Osten und im Westen der Stadt gibt, gibt es auch Überlegungen, sie citynah zu verbinden. Nun gibt es eine neue Variante, doch noch immer ein altes Problem: Es gibt kein Geld, um dieses extrem teure Straßenstück zu finanzieren. So könnte die seit Jahrzehnten geplante Hafenquerspange tatsächlich ein Jahrhundert-Bauwerk werden, wenn auch anders als von ihren Befürwortern erträumt.
Die Hafenquerspange ist eines der CDU-Projekte der schwarz-grünen Koalition. Und so mag es nicht verwundern, dass die GAL-Senatorin Anja Hajduk die neuen Pläne eher nüchtern als euphorisch vortrug. Die GAL bezweifelt den Nutzen der von der Wirtschaft geforderten Autobahnverbindung und kritisiert ihre ökologischen Folgen.
So würde es den Grünen nur guttun, wenn nach der Elbvertiefung eine weitere Kröte, die sie für ihre Regierungsbeteiligung schlucken mussten, in dieser Legislaturperiode nicht richtig vorankommt. Denn dass in Zeiten leerer Kassen der Bund sein Füllhorn über das auch von ihm nicht als dringend bewertete Projekt ergießt, ist unwahrscheinlich.
Für die im Abwind begriffene Hamburger CDU bedeutete dies eine weitere Niederlage, die sie allerdings der Berliner Koalition in die Schuhe schieben könnte.
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