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Es sollte sich mittlerweile rumgesprochen haben, dass die alte Schablone rechts gegen links ihre Schwächen hat. Insofern überrascht die diagnostizierte Annäherung nicht wirklich.
Im übrigen wird mir in dem Beitrag zu wenig klar, woraus sich die Einschätzung "Jetzt scheint er mit UKIP-Chef Nigel Farage auf einer Wellenlänge zu funken." ableitet. Ich lese hier nur etwas von "Tea-Party-Sound", da hätte ich mir etwas mehr Substanz gewünscht.
@Stefan Schade Die Aktuation von Grillo zeigt gerade, dass das Gerede von "links und rechts sind keine adäquaten Beschreibungen mehr" zu inhalstleerem Geschwafel führt, womit dann die inhaltliche Leere mit allem gefüllt werden kann. Es macht ja wohl schon Sinn, Rassismus, Sexismus, Nationalismus und Homophobie als das zu bezeichnen, was es ist: rechter Mist. Wer dazu nicht bereit ist, erlebt dann eben Tragikkomödien wie die Bewegung 5 Sterne, die sich mit eindeutig RECHTEN Parteien zum gemütlichen Klönschnack trifft
Danke @StefanSchade
Der Artikel wirkt, als ob Herr Braun beauftragt wurde einen Artikel zu schreiben auf den er keinen Bock hatte.
Als er nicht umhin kam den Artikel zu schreiben, füllte er ihn mit krampfig wirkenden Begriffen wie "Tea-Party" u.s.w. an....alles in allem schwach und ohne Inhalt.
Setzen, 6!
Mit der drohenden Preiserhöhung auf 64 Euro würde das Deutschlandticket die meisten Vorteile verlieren. Der Staat sollte die Finanzierung übernehmen.
Kommentar Grillo und Farage: Schade um die Fünf Sterne
Beppe Grillo brüstet sich, eine starke Rechte in Italien verhindert zu haben. Jetzt scheint er mit Ukip-Chef Nigel Farage auf einer Wellenlänge zu funken.
Eine der Lieblingsposen von Beppe Grillo. Bild: dpa
Nigel Farage und Beppe Grillo: Diese beiden hätte man sich bis vor wenigen Tagen kaum als glückliches Paar vorstellen mögen. Der Ukip-Vorsitzende Farage machte seinen Weg, indem er ein Klientel vom harten rechten Rand der britischen Konservativen bediente, ihre Feindschaft gegen Immigranten ebenso wie gegen die EU nach Kräften anstachelte.
Grillo dagegen hatte in den ersten Jahren seine politischen Wirkens auf ganz andere Themen gesetzt, auf Ökologie ebenso wie auf Argumente, die eher links beliebt sind – Grundeinkommen für alle, Kampf gegen Hochgeschwindigkeitsstrecken oder gegen die Aufrüstung der italienischen Luftwaffe.
Und so kam der Kern der „Fünf-Sterne-Bewegung“ – seiner Aktivisten ebenso wie seiner Wählerschaft – ursprünglich vor allem von links: Es sind zu einem Gutteil die gleichen Leute, die in Spanien Podemos, in Griechenland Syriza wählen.
Zugleich aber traf Grillo sich schon damals wenigstens in einem Punkt mit Europas Rechtspopulisten: Mit der Selbstinszenierung seiner Bewegung als das „ganz andere“, mit einem Tea-Party-Sound, der Italiens Politikern versprach, sie erlebten gerade „die letzten Tage von Pompeji“.
Derweil skandierten, angespornt von der Regie, zehntausende Fans aber auch beim Wahlkampf-Abschluss letzten Freitag in Rom „Berlinguer, Berlinguer“ – den Namen des mythischen, 1984 gestorbenen Chefs der KPI.
Schnee von gestern, so scheint es. Demnächst drohen Sprechchöre „Farage, Farage“, auch in Rom. Schade eigentlich: Grillo hat das Verdienst, die italienischen Verhältnisse zum Tanzen gebracht zu haben – und er heftete sich immer die Medaille an die Jacke, eine starke Rechte von Italien ferngehalten zu haben. Jetzt schickt er sich an, den Job des Rechtsauslegers selbst zu übernehmen. Seine Anhänger hätten besseres verdient.
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Kommentar von
Michael Braun
Auslandskorrespondent Italien
Promovierter Politologe, 1985-1995 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Unis Duisburg und Essen, seit 1996 als Journalist in Rom, seit 2000 taz-Korrespondent, daneben tätig für deutsche Rundfunkanstalten, das italienische Wochenmagazin „Internazionale“ und als Wissenschaftlicher Mitarbeiter für das Büro Rom der Friedrich-Ebert-Stiftung.
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