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Minderheiten der Juden und Moslems haben ein Recht darauf, zu wissen, wenn Speisen Schweinefleisch enthalten. Diese halten sie ja für unrein. Ebenso muss man auch einer großen Glaubensgemeinschaft, der über 85 % unsrer Bevölkerung angehören, zubilligen, sich entsprechend ihrer Pseudoreligion zu ernähren. Diese Leute glauben ja schließlich, dass Eier durch gv-Sojafütterung der Hühner „unsauber“ werden. Da sie sich noch nicht als Religionsgemeinschaft haben eintragen lassen, ist der Anspruch nicht nach Art 4 GG geschützt und sie müssen ertragen, dass ihre Forderung als Blödsinn eingestuft wird unbeachtet bleibt.
Ich finde es gut, dass der Autor die Ablehnung der Gentechnik auf ein rationales Niveau hebt. Statt: "Huch, das sind Gene drin, wir werden alle zugrunde gehen" Argumente, über die man vernünftig diskutieren kann (ist wie mit dem angeblich so bösen Chlorhühnchen - als ob das Freihandelsabkommen nicht möglicherweise weit wichtigere und bedenklichere Auswirkungen haben könnte).
@Wehbrecht,
wenn die Gifte, die natürlicherweise in vielen Nahrungspflanzen vorkommen und nur durch Kochen oder Dünsten oder andere Verarbeitungsmethoden neutralisiert werden, in gentechnisch veränderten Pflanzen vorkämen, wären diese schon längst verboten.
@D.J. Ich beziehe mich noch mal auf den verlinkten Artikel von Testbiotech: Die EFSA streitet das Vorkommen solcher Rückstände ab. Andere Wissenschaftler weisen jedoch darauf hin, dass diese vorhanden wären. Das Problem der behördlichen Zulassungsstellen und Behörden ist bekannt. Selbst der ehemalige langjährige Leiter des Referats Gentechnik im Bundeslandwirtschaftsministerium, Dr. Wolfgang Köhler, äußerte auf einem Vortrag ( http://www.youtube.com/watch?v=Fz_v3GfFxLI )seine Bedenken zum System der Zulassungsbehörden. Man kann also davon ausgehen, dass diese Stellen keine abschließende Gewichtung mit ihrer
Das Zeug, mit dem die Hähnchen desinfiziert werden, frisst Löcher in den Betonfußboden. Das genmanipulierte Saatgut von Monsanto produziert immunes Unkraut- mit nichts mehr zu bekämpfen.
(Quelle: 3sat siehe: http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=42403
Es wird eine Chlordioxid-Lösung verwendet. Was Sie meinen, ist Chlordioxid in Reinform. In unverdünntem Zustand natürlich giftig. In verdünntem weniger. Sonst würde man es nicht auch zur Trinkwasseraufbereitung verwenden. Im Übrigen muss man es mit der hohen Gefährlichkeit von Salmonellen vergleichen (haben übrigens auch Bio-Hühnchen).
Aber zurück zur Gentechnik: Mag sein, kann ich nicht beurteilen. Ist aber etwas anderes als die Angst vor direkten Gesundheitsschäden durch gentechnisch veränderte Nahrung. Darauf bezog ich mich (und der Autor).
@D.J. Wenn das Tierfutter genmanipuliert ist, so ist es auch die Nahrung des Fleischessers. Nahrungskette und so...
Wie ist das denn gemeint? "Es gibt keine glaubwürdigen Belege, dass Gentech-Pflanzen die menschliche Gesundheit gefährden. Und schon gar nicht, wenn sie erst einmal durch einen Tiermagen wandern."
Ich verweise mal auf die Seite von testbiotech e.V. von Christoph Then: https://www.testbiotech.org/node/401
Es scheint, als ob es sehr wohl Belege für Rückstände von GVO in Tierprodukten gibt. Frau Prof. Dr. Krüger aus Leipzig untersuchte die Lage, wenn es um die Auswirkungen von Glyphosatrückständen im Tierfutter geht und kam zu dem Ergebnis, dass eine Reihe von Auswirkungen auf das Immunsystem zu erkennen sind. Also es ist zu einfach gedacht, wenn man annimmt, bei der Tierverdauung wird alles "neutralisiert". In unserer Gesellschaft wird uns ja auch eine gesunde Ernährung eingetrichtert. Warum also nicht auch bei Tieren....
Braucht es die EU? Wenn Kunden die Produkte bei Aldi, Lidl & Co. nicht mehr kaufen, so lange nicht garantiert werden kann, dass sie frei von Gentechnik sind, werden die Supermärkte reagieren müssen. Etliche lehnen Gentechnik ab, doch kaufen sie ein. Ist es ein Mangel an Informationen, fehlt das Bewusstsein, ist es die Gier nach dem billigsten Schnäppchen?
Mal ganz im Ernst: Ich kaufe nirgendwo ein, wenn der Händler mir nicht die vom mir gewünschte Qualität der Ware garantieren kann. Warum sollte ich das dann ausgerechnet bei Lebensmitteln tun?
Die EU ist in erster Linie eine Interessenvertretung der internationalen Kartelle. Eben auch von Monsanto & Co. Warum sollten die sich ins eigene Knie schießen und Umsatzeinbußen durch solche Etikettierungen provozieren? Die Konzerne geben eben den Ton an, nicht der gemeine Konsument.
Dass der Krieg gegen den Irak ein Fehler war, stellt kaum noch jemand infrage. Und doch ist bis heute niemand zur Verantwortung gezogen worden.
Kommentar Gentechnik-Futter: EU, wir brauchen saubere Eier!
Lebensmittel, die mit gentechnisch verändertem Futter erzeugt sind, müssen gekennzeichnet werden - denn der Verbraucher wird von Aldi & Co im Stich gelassen.
So gut! Und doch was faul? Bild: dpa
Das ist ein Weckruf für die EU: Aldi, Lidl und die meisten anderen großen Supermarktketten in Deutschland haben ihr Versprechen gestrichen, dass Eier und Geflügelfleisch in ihren Regalen kein Gentechnik-Futter enthalten. Das zeigt: Lebensmittel, die mit gentechnisch veränderten Pflanzen erzeugt wurden, müssen endlich gekennzeichnet werden.
Bisher müssen die Hersteller das Gentech-Label nur auf Nahrungsmittel kleben, die solche Pflanzen direkt enthalten. Das reicht nicht. Denn auch wer Milch, Eier oder Fleisch von Tieren mit Gentech-Futter kauft, unterstützt damit die Gentechnik-Industrie – oft, ohne es zu wissen.
Die meisten Verbraucher lehnen diese Technologie ab. Angst vor gesundheitlichen Folgen ist dabei das schwächste Argument. Es gibt keine glaubwürdigen Belege, dass Gentech-Pflanzen die menschliche Gesundheit gefährden. Und schon gar nicht, wenn sie erst einmal durch einen Tiermagen wandern.
Aber: Gentech-Pflanzen erleichtern umweltschädliche Monokulturen. Schädlingsresistenten Mais etwa brauchen Bauern oft nur, wenn sie die Pflanze mehrere Jahre hintereinander auf demselben Feld angebaut haben. Erst dann können sich die Schädlinge so gut auf den Mais einstellen, dass sie zu einem Problem werden und sich mit anderen Mitteln kaum noch bekämpfen lassen. In Monokulturen können aber weniger Tier- und Pflanzenarten überleben, langfristig benötigen sie mehr Pestizide und Dünger, die das Grundwasser gefährden können.
Die Verbraucher sollten die Möglichkeit haben, sich gegen so eine Technik zu entscheiden. Höchste Zeit, dass die EU ihnen das dafür nötige Instrument gibt und die Kennzeichnungspflicht für Gentech erweitert.
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Kommentar von
Jost Maurin
Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
Jahrgang 1974. Er schreibt vor allem zu Ernährungsfragen – etwa über Agrarpolitik, Gentechnik, Pestizide, Verbraucherschutz und die Lebensmittelindustrie. 2022 nominiert für den Deutschen Reporter:innen-Preis 2022 in der Kategorie Essay, 2018, 2017 und 2014 Journalistenpreis "Grüne Reportage". 2015 "Bester Zweiter" beim Deutschen Journalistenpreis. 2013 nominiert für den "Langen Atem". Bevor er zur taz kam, war er Redakteur bei der Nachrichtenagentur Reuters und Volontär bei der Süddeutschen Zeitung.
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