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Kommentar GazaEin Hoch auf die Defensive

Kommentar von Susanne Knaul

Je dichter das israelische Raketenabwehrsystem Israels ist, desto sicherer leben auch Israels Feinde. Die US-Militärhilfe in die Forschung der Abwehrstrategen fließen.

D ie islamischen Extremisten im Gazastreifen können die Entwicklungen interpretieren, wie sie wollen, sie ändern nichts daran, dass die letzte Runde der Gewalt klar an Israel ging. Hier nur ein paar kaputte Fensterscheiben, dort Ruinen. Hier leichte Splitterverletzungen und Schocks, dort viele Tote. Das für Israel ermutigende, für den Islamischen Dschihad aber frustrierende Ergebnis kommt auch durch das neue Raketenabwehrsystem „Eisenkuppel“ zustande. Die Menschen in Israels Bevölkerungszentren sind unverwundbarer geworden. Defensivwaffen entscheiden den Kriegsausgang.

Den israelischen Politikern, allen voran dem ermordeten Regierungschef Jitzhak Rabin, gebührt Anerkennung dafür, dass sie gegen den Willen der Generäle einen Großteil des Militärbudgets abzweigten, um in die Verteidigung statt in Angriffswaffen zu investieren. Noch ist das System nicht lückenlos, doch der jüngste Erfolg der „Eisenkuppel“ wird es den defensiven Strategen erleichtern, öffentliche Gelder für die Weiterentwicklung ihres Projekts zu bekommen.

Nicht auszudenken wären die Folgen, hätten die Raketen der islamischen Extremisten ihr Ziel erreicht und in Beerschewa, Aschkelon oder Sderot israelische Zivilisten getötet. Die Bodenoffensive der Armee vor drei Jahren in Gaza forderte zuallererst von den Palästinensern einen hohen Preis. Je dichter das israelische Raketenabwehrsystem Israels ist, desto sicherer leben auch Israels Feinde.

Bild: privat
SUSANNE KNAUL

ist taz-Korrespondentin in Israel.

Mit dem Besitz einer Rakete, die einen nuklearen Angriff sicher abwenden könnte, indem sie das mit einem atomaren Sprengstoff bestückte Geschoss schon im Land des Aggressors zu Fall bringt, würde sich auch ein Präventivschlag gegen den Iran erübrigen. Nicht in Bunkerbrecher sollte die US-Militärhilfe fließen, sondern in die Forschung der Abwehrstrategen.

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Redakteurin Meinung
1961 in Berlin geboren und seit 2021 Redakteurin der Meinungsredaktion. Von 1999 bis 2019 taz-Nahostkorrespondentin in Israel und Palästina.
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17 Kommentare

 / 
  • AM
    Andreas Müller

    An das Hochkommissariat der taz-Zensurbehörde:

     

    Zwar ist es Ihr gutes Recht, mitunter die Pflicht der Redaktion, Leserkommentare von der Veröffentlichung auf den Web-Seiten der taz auszuschließen. Was aber nicht geht, ist, Beiträge die Referenztexte sind zu diskriminieren. Damit meine ich Folgendes:

     

    Ich hatte gestern eine Kritik dieses meiner Meinung nach nicht nur schlechten, sondern allen Prinzipien, denen wir (dies ist kein pluralis majestatis, sondern mit Bedacht gewählt, da sich die taz ihrem Selbstverständnis nicht anders als in der Tradition der Aufklärung verortet) uns verpflichtet wissen diesen allen unseren Prinzipien Hohn sprechenden Artikel hatte ich kurz kritisiert. Das hat Ihnen nicht gefallen. Doch, ob Ihnen etwas gefällt oder nicht, ist mir Hekuba, und darum geht es auch nicht.

    Entweder Sie hätten alle meine Kommentare von der Veröffentlichung ausgeschlossen oder keinen, vor allem nicht den ersten, auf welche sich die nachfolgenden beziehen. Ohne dessen Zensur hätte ich gar nicht mehr zur Feder greifen müssen.

    Wenn Sie sich nun so rechtfertigten wollten: Sie, Herr Müller, haben in dem ersten Kommentar eine ganze Abteilung der taz beleidigt, indem sie diese Redaktion als "das Miserabelste" unter dem Dach des Rudi-Dutschke-Hauses bezeichneten. Erstens ist das die lauterste Wahrheit, die Sie schon ertragen müssen. Zweitens habe ich von meiner Philippika ausdrücklich einen früheren Kollegen ausgenommen. Ich glaube auch zu wissen, wer namentlich für diesen Müll verantwortlich ist. Einer, der mich nie ausstehen konnte, was sein gutes Recht ist, mich aber überhaupt nichts angeht.

     

    Wenn dieser Kommentar nicht bis 11 Uhr veröffentlicht ist, werde ich die mir zu Gebote stehenden Mittel nutzen, um mich gegen diese infame Diskriminierung zu wehren. Das lasse ich mir nicht gefallen; und von Ihnen schon gar nicht, verehrtet Herr K.H.

     

    Mit freundlichen Grüßen

    Andreas Müller

  • T
    TOM

    Und weiter geht der "Waffenstillstand" heute (Mittwoch nacht) über ein Tag nach dem Abkommen, weitere Grad Raketen auf die Stadt Beersheba geschossen.

     

    Was sagt das israelische Militär zu der palestinensischen Art der "Waffenruhe".

     

    "Israel wird nicht reagieren. Nach jeder einzelnen Runde der Eskalation kommt dieser Rattenschwanz. Die Stunden danach gibt es Raketenangriffe, damit sie zeigen können, dass sie dass letzte Wort haben."[1]

     

    Ja die Israelis kennen halt ihre Pappenheimer inzwischen.

     

    Blöd nur für die Schüler - die können morgen immer noch nicht zur Schule gehen. Nette Waffenruhe.

     

    [1] http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-4203007,00.html

  • AM
    Andreas Müller

    ....und auch diese Infamie kommt zum wiederholten Male zur Anwendung, den ursprünglichen Text zu unterdrücken und den darauf referierenden gönnerhaft zu 'posten', der somit völlig aus dem Zusammenhang gerissen allem Anscheine nach ohne jeden Sinn ist. Mann, Mann, Mann-, mehr als 10 Jahre ist es her, dass ich die taz bei erstbester Gelegenheit fluchtartig verließ, und wenn, was folgte, auch nicht gerade glänzend war, bin ich doch heilfroh, nicht mehr unter derart pathologischen Bedingungen arbeiten zu müssen. Angesichts dessen schon erstaunlich, welche journalistische Qualität ihr da aufs Ganze gesehen doch noch hinkriegt, und zwar mit steigender Tendenz. Das scheint ein Verdienst der Chefredakteurin zu sein. Freilich wachsen die Bäume nicht in den Himmel und die alten Seilschaften, welche bereits unter den Irrungen und Wirrungen der Chefredaktion der saublöden Bascha Mika zur Blüte gelangten, scheinen immer noch - ach, Scheißegal, denen ist sowieso nicht daran gelegen, die elenden deutschen Verhältnisse zum Tanzen zu bringen, stattdessen Antreten zur Jebetsmühle......

    Mit freundlichen Grüßen

    Andreas Müller

  • R
    Robert

    Das Wort "unverwundbar" hat keine Steigerungsform. Das nur mal am Rande dieser hitzigen Diskussion.

  • G
    Geralf

    Liebe Frau Knaul

     

    Mit dem Gegenrechnen der Opferzahlen, haben sie die islamische Logik der Ereignisse bei ihrer Analyse introduziert. Israel rechnet nicht so. Für Israelis ist jeder Zivilist ein Opfer zuviel und jeder Gerettete Zivilist ein Grund zur Freude.

     

    Israel freut sich und ist unbändig stolz auf ihr Iron Dome, nicht weil sie gewonnen haben oder mehr Opfer verursachen, dies ist ihre Logik nicht, sondern weil sie nun ein Instrument der Menschlichkeit durch dieses Abfang-System in den Händen halten.

     

    Sehen sie wie stolz israelische Soldaten auf das Abfang System sind, aus dem Grund weil es ihre direkten Freunde vor dem Tod schützt. Es ist der Stolz, effektiv was Gutes bewirkt zu haben.

     

    http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=ZIJMYPAULQE

     

    Israelis brüsten sich damit - die Raketen abgefangen zu haben, Terororganisationen brüsten sich mit der Zahl verletzter Juden. Ein riesengroßer Unterschied ist das.

     

    Mit der Gegenrechnung der Opferzahlen, geschieht gleichzeitig eine gewisse Gleichsetzung der Konfliktpartein, dies unterstellt gleiche Absichten (nämlich zivile Opfer). Diese Gleichsetzung der Absichten lässt wieder einmal Israel als 'barbarisch' erscheinen.

     

    Lassen sie sich auf diese typisch terroristische Argumentationen nicht ein. Todesmythos ist nicht Israels Ding, feiern sie das Leben, dass dadurch gerettet wird.

  • AM
    Andreas Müller

    Okay, Sie glauben nach Gutdünken zensieren zu dürfen. Fur so dumm hätte ich die Verantwortlichen nicht gehalten. Wie Heiner Müller einmal feststellte: "Natürlich sind 10 Deutsche dümmer, als 5 Deutsche." Man könnte darüber ins Rechnen geraten, wie sich die Dummheit beim CvD relational verhält: linear oder exponentiell? Ich habe da so meine Vermutung.

     

    Gradegal, ich trage die frohe Botschaft jetzt in die sozialen Netzwerke und ihr könnt mich mal, ihr Gewaltfanatiker, die ihr eure analretentive Triebstruktur u.a. in der Apotheose des israelischen Staatsterrorismus befriedigt. Wenn es im Nahen Osten zur äußersten Katastrophe kommen sollte, dann tragen die, die ihr kritisches Urteilsvermögen gegen die Unterwerfung unter die herrschenden Gewalten verhökert haben, ein gerüttelt Maß Mitverantwortung. "... und träumt im Bett vom Attentat-, die hab' ich satt." - Abtreten, weiterschnarchen.....

    Mit freundlichen Grüßen

    Andreas Müller

  • S
    Stefan

    Vorschlag zu einer neuen Rollenverteilung:

    Eva schreibt in Zukunft die Artikel zu Israel.

    Susanne Knaul schreibt dazu Leserkommentare.

    I.Q. veröffentlicht in der National-Zeitung.

    maoam übernimmt einen Job in der Pallywood-Abteilung der PA. Niemand kann die Pali-Lügen so gut wiedergeben wie er.

    ...

    Übrigens hat die TAZ noch nie eine Pali-Falschmeldung, der sie aufgesessen ist, berichtigt. Aber das wollen die Leser ja auch nicht lesen.

  • I
    I.Q

    Sich über Sieger und Verlierer bei diesem neuerlichen Gazaüberfall auszubreiten, erinnert an ein mechanisches Zählwerk von Ziffern, und schon dort stellt sich die Frage der Werteauswahl.

    Und wie sollte die Kriegsmaschinerie des Kolonistenstaates, die sich brüstet sogar den entfernt liegenden Iran angreifen zu können, mit den Möglichkeiten von randständigen Selbstverteidigungsorganisationen einer kleinen, eingesperrten Zivilgesellschaft vergleichbar sein?

    Israel Möglichkeiten überall im Gazastreifen Menschen umbringen zu können, war auch vorher hinreichend bewiesen also praktiziert worden, wurde diesmal selbst in Israel als Auslöser „der Runde“ betrachtet.

    Wie kann dann der Angreifer mit der „Defensive“ in Verbindung gebracht werden?

     

    Die geringe Gefährlichkeit der Masse selbstgebauter Kleingeschosse, Mörsergranaten und Raketchen, die oft noch nicht einmal 12 bis 20 km weit fliegen kann, ist vielleicht trotz bisheriger israelischer Propagandaaufbauschung noch deutlicher geworden.

    Dass die die israelischen Abwehrkästen (Iron-Dome) gerade mal einen Teil der Geschosse mit größerer Reichweite abfangen konnten, in deren Weg sie gestellt wurden, darüber braucht man sich auch nicht länger auslassen, wohl aber ins Auge fassen, dass wohl jeder Schuss aus ihnen mit ca. 40 000 € zu Buche schlug. Ob findige Leute nicht auch die noch stark und mit einfachen Mitteln austricksen werden, wie die Alliierten die Flaks mit Lametta, wird sich zeigen, doch war wohl von vornherein klar, dass der Angreifer seine ihn beauftragt habende Bevölkerung vorsorglich in die Bunker schicken konnte, was außer bei einigen Thailändischen Arbeitern, den entsprechenden Erfolg haben musste. Der bestellte Einsatz von „Iron Dome“ wäre gar nicht nötig gewesen, wenn man nicht einen (oder viele?) neuen Mord geplant hätte.

    War das Defensive?

     

    Wie ist also die Wertung des Geschehens vorzunehmen – Was hat dieser israelische Angriff denn wohl im Hinblick auf die Lösung des Kolonistenproblems, der diesen Nah-Ost-Konflikt ausmacht, gebracht?

     

    Das Gazagemetzel verblasste schon zu Beginn gegenüber den Geschehnissen in Syrien, Tel-Aviv darf Assad und den anderen dort Konfliktverantwortlichen seit Monaten dankbar sein, aber konnten Sie damit vom Friedensfahrplan endgültig ablenken oder bleibt „Israel“ mit dieser Aktion als human eingestelltes Gebilde im Gedächtnis der Welt hängen?

    Solange den hilflosen Palästinensern ein hochgerüstetes Israel gegenübergestellt wird, das nicht gezwungen wird das Völkerrecht und die Menschenrechte zu achten, sind Verhandlungen eine Farce und Abbas scheint nicht gewillt, bei der Verschleierung dieser Verhältnisse mithelfen zu wollen.

    Auch Berlin sagt Siedlungspolitik sei völkerrechtswidrig. so kann doch vorwiegend nur das Wie des Abzugs und die Arbeitsaufnahme einer palästinensischen Verwaltung verhandelt werden, sollte man meinen und dies wird tiefer Eingang in das Bewusstsein der internationalen Öffentlichkeit finden, denn eine Bedrohung schaffen die israelischen Machthaber offenbar immer wieder selbst, wie eben diese Gazarunde aufgezeigt haben könnte.

     

    Der zukünftig zu schaffende Palästinenserstaat könnte „Israel“ auch helfen, seinerseits seinen Verpflichtungen aus der Resolution 194 der Generalversammlung und seiner damit verbundenen Anerkennung als UN-Mitgliedsstaat nachzukommen, denn diese Aufgaben bleiben weiterhin in der Bringschuld des Kolonistenstaates.

    Offenbar aber haben die Machthaber in Israel daran weiterhin kein Interesse, es drängt sie ja auch bislang niemand und wenn doch, versucht er immer wieder eine Bedrohung zu erfinden – es könnte aber an der Schläue seiner Gegner scheitern, auch die der bewaffneten Widerständler in Gaza.

  • E
    Eva

    Wie so eine Waffenruhe aussieht, ist schon fast lustig.

     

    Nach Abschluss der Waffenruhe wurde ein Jugendlicher aus dem Gazastreifen in ein israelisches Krankenhaus eingeliefert. Er wurde Dienstag verletzt, als er in einen Raketenabschuss involviert war, der wohl in die Hose ging. (Entweder als menschliches Schild oder Beteiligter) Jetzt wird er von denen behandelt, die er in der Zeit des Waffenstillstandes töten wollte.

     

    Die Palästinenser logen, daß der Jugendliche von israelischem Feuer verletzt wurde. Erst als die Armee deutlich machte, daß sie nicht mehr angegriffen hat, gaben sie zu, daß es ein “Arbeitsunfall” war. Kostenlos behandelt wird der Junge trotz Mitwirkung beim Terrorakt, in Rehovot, knapp außer Reichweite der immer noch abgeschossenen Raketen. Es will ja niemand, dass den Kleinen was passiert, wenn der Abschuss von Raketen seiner Mitstreiter doch noch funktionieren sollte.

     

    So viel zur Frage: was ist Israel ein Menschenleben wert? Wer ein Menschenleben rettet, der rettet die ganze Welt. Und wenn es ein 15jähriger Terroristenbengel in der Ausbildung ist. Solche skurrile Situationen prägen das Bild.

     

    Weitere Anachronismen:

     

    Waffenstillstand heißt „Ceasefire“ - was heißt das für Israel „We cease, they fire“ – Wir halten still, sie schießen weiter. Israel hat den Waffenstillstand eingehalten - doch weiter kommen Raketen - die bspw. in Netivot einen Mann verletzen. (siehe: http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-4202520,00.html) und noch mind. 2 weitere Verletzte forderten IM WAFFENSTILLSTAND! PA haben den Waffenstillstand sofort wieder gebrochen - Israel lässt den Beschuss wieder untätig zu.

     

    Noch während Palestinenser Israel mit Raketen eindecken - schicken diese Montags 4.862t Waren und humanitäre Hilfsgüter (180 LKW) - nehmen auf eigene Kosten 120 Palestinenser ins Krankenhaus auf (viele davon sind Kämpfer oder Beteiligte) und versorgen diese.

     

    Auch die Propagandalüge ist aufgeflogen. Der 15 Jährige oder 12 Jährige (palestinensische Angaben halt - die können schonmal unterschiedlich sein) der angeblich von Israel "gemordet" wurde, soll (laut palestinensischen Angaben) auf dem Weg zur Schule getroffen worden sein, wo Israel nachweislich kein Ziel angeflogen hat. Liebe palestinensische "PR-Strategen" lieber Geschichten erfinden, die nicht widerlegbar sind. Auch die Verletzungen des Jungen können nachweislich nicht von Luftangriffen kommen. Dieser Junge ist also durch die Terrororganisation gestorben (Entweder beim Raketenabschus weit weg von der Schule, oder beim Hantieren mit anderen gefährlichen Zeug).

     

    Die Terrororganisation islamischer Jihad feiert sich derweil als "Kriegsgewinner" und hält in Gaza eine große Siegesfeier ab (Kollektive Wahrnehmungsstörung). Ihr Führer ruft "Wir sind bereit, Raketen noch tiefer in das Gebiet des zionistischen Feindes zu schießen." Ungeachtet der vielen Opfer habe die Organisation "in dieser Schlacht gesiegt". Die Demonstranten riefen "Allahu Akbar!" und jubeln (nach offensichtlichen Verlusten einiger Drahtzieher).

     

    Also echt - wenns nicht so traurig wäre, dann wäre das Szenario an Situationskomik nicht zu überbieten. Und da sagen alle die Juden machen gute Witze, in Situationskomik sind die Angreifer unschlagbar.

     

    Übrigens, der angeblich von Israel getötete Junge wurden euch als wahr verkauft (selbst ARD und Co.) - ungeprüfte palestinensische Angaben. Wie habt ihr euch aufgeregt über 'Israel den Kindermörder' - regt ihr euch jetzt auch so über die Terrororganisation auf, die den Junge auf den Gewissen hat, oder ist nur Israel böse?

  • T
    TOM

    Ausnahmsweise eine gute Analyse in der Taz.

     

    "Je dichter das israelische Raketenabwehrsystem Israels ist, desto sicherer leben auch Israels Feinde."

     

    Vor allem leben die sicherer, welche nicht getroffen werden sollen. Palestinensische Kinder, Frauen, Zivilisten, denen Israel alle zwei Tage Güter schickt. Diese Palestinenser sind nicht Israels Feinde.

     

    Die massenhafte Instrumentalisierung und Sippenhaft dieser Menschen von den furchtbaren Organisationen wird vielleicht abnehmen. Denn wenn der israelische Zivilschutz lückenlos wäre - dann hätten Israelis nicht mehr den Zwang in besiedelte Gebiete, auf Krankenhäuser und auf Kinder zu schießen. Denn dort werden die Raketen bewusst gezündet. (Abgesehen davon, dass Israel ab einem gewissen Verhältnis von palestinensischen Zivilisten sowieso nicht in die Gebiete der Raketenstarts feuert)

     

    Das Problem ist, dies kratzt an der Ehre der islamistischen Organisationen - dies darf nicht vernachlässigt werden. Die Ehre und der Zwang zum Erfolg sind dort wirklich integraler Bestandteil der Situation. Die Organisationen werden nichts unversucht lassen, um zivile Opfer herbeizuführen. Sie werden sich vielleicht wieder auf Anschläge vor Ort konzentrieren (Autos usw.).

     

    Sollte das Luftverteidigungssystem also lückenlos werden (was echt gut wäre), sage ich bereits jetzt wieder mehr Selbstmordattentate uä. voraus. Dann würde Israel die Grenze dichtmachen (die sogar bei den letzten Raketenangriffen für Hilfsorganisationen offen blieben) und das Geschrei wär wieder groß. Aufmerksamkeit der Medien - Verurteilung von Israel als Barbaren - und das Lied geht weiter.

     

    Also denkt an die Worte, wenn in einem halben Jahr wieder von vereitelten geplanten oder erfolgreichen Anschlägen die Rede ist. Bessere Luftverteidigung bedeutet eine Verlagerung der Anschläge vor Ort.

  • S
    Stefan

    Genau, wie schön wäre doch die Welt, wenn alles so bleiben könnte wie es ist, nur die unschönen folgen ausbleiben würden. Die Palis könnten weiter ein wenig Juden vernichten spielen, ohne dass es jemanden stören sollte, weil ja die Juden die Möglichkeit zur Abwehr hätten. Wir können weiterhin das Friedenvolk mit Millionenbeträgen unterstützen, weil wir ja wissen, dass deren Angriffe auf Israel ja keinen wirklichen Schaden anrichten. Und wenn die Israelis dann doch mal zwischenhauen, dann kann man wieder bemängeln, dass das doch unverhältnismäßig gewesen wäre.

    Nein, werte Susanne Knaul, unverwundbar sind die Israelis noch lange nicht. Einfach drauf, passiert ja nix ... stimmt nicht. Was kostet eigentlich das Abfangen einer Rakete? Egal, oder? Man sollte es den Palis von ihrer Alimentierung abziehen. Einfach so.

  • JG
    Joachim Guilliard

    Da bleibt einem die Spucke weg. Da werden eineinhalb Millionen Menschen auf einem verelendeten Stück Land eingesperrt und regelmäßig bombardiert, werden Dutzende Palästinenser jedes Jahr von israelischen Streitkräften ermordert, darunter Bauern, die sich auf ihrem eigenen Stück Land der Grenze auf weniger als ein paar hundert Meter näherten.

    Und Susanne Knaul freut sich, dass Israel nun praktisch ohne Risiko vor Racheakten bomben kann. Das ist gute alter europäischer "Humanismus". Was zählen schon ein paar Wilde, wenn es um die Sicherheit der weißen Herren geht?

  • C
    Christian

    Das ist leider die (schönere) Hälfte der Wahrheit. Und zwar die schönere. Wer eine lückenlose Abwehr aufbaut, der kann auch nach Herzenslust Schläge austeilen. Es drohen ihm ja keine Vergeltunsgmaßnahmen.

  • N
    Nima

    Man kann den Erfolg der Iron Dome auch anders interpretieren: Jetzt hat Israel noch mehr Narrenfreiheit, ungestraft die ohnehin schon arg gedemütigten und verarmten Palästinenser anzugreifen.

     

    Denn auch diese Runde der Gewalt wurde - ähnlich wie bei der Operation "Vergossenes Blei" in 2009 - von den Israelis begonnen.

     

    Wer sich für die wahren Fakten interessiert:

    http://www.atimes.com/atimes/Middle_East/NC13Ak03.html

  • M
    maoam

    Eine iranische Atombombe würde das Leben israels Bürger ja auch sicherer gestalten.....oder?

     

    Sie wissen schon: Israel würde sich nicht anzugreifen trauen, somit müsste der Iran keine Vergeltungsschläge ausführen.

     

    Seltsame Logik, die sie da vertreten.

     

     

    Aber der Irre aus Teheran hat ja angeblich mit der Vernichtung aller Juden gedroht.

     

    Frau Knaul, schon mal an die Option eines ernstgemeinten, akzeptablen Friedensangebotes, DURCH die Israelis (israelische Juden), gedacht?

     

    Selbstverständlich keine heuchlerischen Knebelverträge wie "Ihr dürft zwar frei Leben, aber bekommt nur 10 liter Trinkwasser am Tag", während wir Villen mit Swiming Pools, mitten in der Wüste, benötigen.

    Ja, das braucht man schon zum leben.

     

     

     

    Ihre Freude über technologische Vorsprünge ist nicht zu übersehen.

  • R
    Realität

    Die von der israelischen Elite unterstellte Gefährlichkeit des Iran als zweiter Nationalsozialismus mit der Idee und dem Potential zur totalen Endlösung der Judenfrage ist eine Lüge, von mir als Antisemitismus-Lüge kritisiert.

     

    Im Unterschied zu rassistischen Weltanschauungen ist der unbestreitbare Judenhass - der im übrigen auf Gegenseitigkeit beruht - der Erkenntnis geschuldet, dass sich die Juden als Kontroll- und Hegemonialmacht im Nahen Osten behauptet haben, dass sie eine raumgreifende, chauvinistische Politikvorstellung realisieren und dass sie dabei nicht zimperlich mit anderen Ethnien umgehen.

     

    Der arabische und der persische Judenhass hat nichts mit Antisemitismus zu tun, sondern entspricht der anthropologischen Grundkonstante aller Menschen, die - aus welchen Gründen auch immer, sei es aus Angst, aus Verachtung der Unterdrücker, aus Arroganz, aus Eroberungsgelüsten etc - hassen, und zwar weltweit und seit Jahrtausenden.

     

    Gehasst zu werden ist also kein jüdisches Privileg, sondern eine anthropologische Grundkonstante "H", die vor die Klammer der zwischenmenschlichen und zwischenstaatlichen Beziehung gezogen werden kann / muss.

     

    Es geht im iranisch-israelischen Konfliktverhältnis als nicht um die Existenzgefährdung einer der beiden Nationen - dazu imstande wäre sowieso nur die Atommacht Israel - sondern es geht dem Iran darum, durch ein Gleichgewicht des Schreckens den politischen Druck auf Israel ausüben zu können, der erforderlich ist, damit dieses Land sich endlich an die UN-Resolutionen hält und seine Energien dafür verwendet, mit einem Palästinenserstaat an seiner Seite das Prinzip der friedlichen Koexistenz der Völker im Nahen Osten zum Leuchten zu bringen.

  • HS
    Horst Scmitzberger

    Ein schöner Traum, doch es wird immer leichter sein für einen Trottel einen Stein zu werfen, als für den friedvollen sich vor geworfenen Steinen zu schützen...und will ich in einer rundum gepanzerten 100% security unangreifbaren Welt leben?????

    Ich kann mir nicht vorstellen das das ein Ziel sein kann, dem Aggressor einfach machen lassen und sich einigeln, auch wenn´s angehm ist die Gründe für Konflikte nicht zu bennenen,(hier drei mal Krieg geführt und drei mal verloren), zu erkennen (es juckt weder die Araber noch den Rest der Welt wie die Palestinenser mit den kriegsfolgen leben), einen Ausgleich zu suchen (2 Staaten, anerkennung der Rechte beider ect. ) oder den eigenen Wille durchzusetzen......neuer Krieg...

    So traurig wie es ist so ist der Mensch nun mal und ein paar weniger von den "bösen" sind keine schlechte Entwicklung.

    Nach dreißig Jahren waren die Katholiken und Protestanten müde sich weiter zu bekriegen...eine neue gute Festung hätte da nix gebracht....und ein Bunker gegen Hitlers Faschisten wohl auch keinen Polen oder Franzosen gerettet. Maginotlinie läßt grüßen