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Kommentar Gaza-FlotilleEin seltsamer Hass auf Israel

Kommentar von Susanne Knaul

Es gibt heute, ein Jahr nach der Mavi Marmara, im Gazastreifen nur noch wenig, das es nicht gibt. Die Flotille-Aktivisten lassen das Gespür für das richtige Maß vermissen.

Z u Beginn hieß es, man wolle Hilfsgüter nach Gaza bringen, was sich auch aufgrund der Flotille 1 von vor einem Jahr erübrigt. Es gibt im Gazastreifen nur noch wenig, das es nicht gibt. Der Tod der Aktivisten, die auf der "Mavi Marmara" starben, hat zur Verbesserung der Lage beigetragen.

Dann sollte die Reise der Flotille 2 eine symbolische sein: Solidarität mit dem "Freiluftgefängnis" Gaza, was es seit der Öffnung der Grenze für den Personenverkehr nach Ägypten nun schon seit mehreren Wochen nicht mehr ist. Und dann geht es plötzlich gar nicht mehr um die Gazablockade, sondern um die Mauer im Westjordanland und um gewalttätige Siedler.

Es schließt sich nicht aus, für ein Ende der Besetzung des Westjordanlands und die Beendigung der Seeblockade einzutreten. Genauso denkbar wäre indes, gegen die Erschießungen syrischer Demonstranten zu demonstrieren und gegen die Jungfrauentests unter weiblichen Oppositionellen im Gefängnis von Kairo. Das jedoch scheint nicht ins Konzept der Gruppe zu passen. Spätestens seit dem Sechstagekrieg ist propalästinensisch sexy.

privat
SUSANNE KNAUL

ist Israel-Korrespondentin der taz.

Ob politisch "in" oder nicht: Die Seeblockade muss enden. Nicht um Nahrungsmittel und Medikamente nach Gaza zu transportieren, sondern um palästinensische Produkte herauszuholen. Ohne den Export hat die Wirtschaft im Gazastreifen keine Chance. Die Menschen bleiben zu Armut und Abhängigkeit von internationalen Spenden verdammt.

Den Flotilleaktivisten mangelt es nicht nur an grundlegenden Informationen, sondern vor allem an einem Gespür für vernünftige Proportionen. Dabei verfolgen sie durchaus ein ehrenwertes Ziel. Nur: Gilt ihr Streben nach dem Ende der Besetzung wirklich nur dem unterdrückten Volk, oder spielt auch ein seltsamer Hass auf Israel eine Rolle? Wer einseitig Position bezieht, macht es sich zu leicht.

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Redakteurin Meinung
1961 in Berlin geboren und seit 2021 Redakteurin der Meinungsredaktion. Von 1999 bis 2019 taz-Nahostkorrespondentin in Israel und Palästina.
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31 Kommentare

 / 
  • E
    end.the.occupation

    Es sind Sie Frau Knaul, die über keine grundlegenden Informationen verfügen und dazu ihre unmenschliche Kolonialethik vorführen:

     

    a. Man kann bei OCHA - im Internet - jederzeit feststellen, wieviele Güter in den Gaza-Streifen gelangen. Vor vier Wochen waren es ca. 40% dessen, was vor der Blockade üblich war.

    b. Die Ägypter haben angekündigt an Arbeitstagen bis zu 500 Personen am Tag durchlassen zu wollen. Güter/Waren werden überhaupt nicht durchgelassen. Diese 'Öffnung' ist nicht einmal ein Tropfen auf den 'heissen Stein'.

    c. Die 'Jungfräulichkeitstests' sind Massnahmen von Mubaraks Generalen gegen die Demokratiebwegung in Ägypten. Dies dient - so wie auch deutsche Panzerlieferungen an die Saudis - vor allem anderem israelischen Interessen.

    d. Gaza ist ein Freiluftgefängnis - ohne Anführungszeichen. Wer meint diesen Sachverhalt angesichts von über 1.5 Millionen zusammengepferchten und belagerten Menschen, 70% davon von Israel aus IHREN Dörfern IN ISRAEL vertrieben, in Anführungszeichen setzen zu können - dem fehlt es nicht nur an grundsätzlichen Informationen.

     

    Woher Frau Knaul kommt Ihr seltsamer Hass auf die Palästinenser? Und woher Ihre permanenten kognitiven Störungen? Wie schaffen Sie es eigentliche morgens in den Spiegel zu sehen?

  • M
    mehrdad

    @frau knaul:

     

    sie reden von hass auf israel und sind eigentlich selbst ein beispiel hierfür.

     

    ich habe noch nie gesehen, dass sie irgendetwas positives über israel bringen. alle ihre artikel über israel sind völlig einseitig negativ und fangen mit "israel greift an" "israel rüstet auf "israel tötet"....an.

     

    nie liest man bei ihnen etwas über die freiheiten, die selbst feinde israels in israel geniessen. nie.

     

    sie reden vo einseitigkeit und sind selbst eine völlig einseitig eingestellte person im nahost konflikt.

     

    bitte schauen sie im spiegel, bevor sie andere wegen einseitige einstellung gegen israel am pranger stellen.

     

    ihre einstellung nennt man im besten fall israelhass und im schlimmstn fall judenhass.

     

    und bitte um veröffentlichung. wenn man bedenkt, wieviel judenhass manche user hier verbreiten können, dann verdient mein kommentar, welches völlig ohne hass auskommt, auch eine veröffentlichung.

     

    wie sagte ihr idol so schön?

     

    die freiheit ist immer die freiheit des andersdenkenden.

  • H
    Hans

    Ein zwiespältiger Artikel. Manchmal hört es sich nur wie die Meinung der Autorin an, oder wie Agitprop. Zumindest ist das Fazit halbwegs schlüssig.

  • T
    tiger

    Wenn wir jetzt mal alle Moral beieite lassen, die hier wie immer, wenn es Israel und Palästina betrifft, überkocht, bleibt die machtpolitische Dimension: die Türkei wendet sich von Israel und Europa ab und Arabien zu. Das scheint seltsamerweise niemanden zu interessieren, so dass es auch keine Diskussion gibt, wie damit umzugehen sei.

  • HW
    hartmut wagner

    es fragt sich, warum die demonstranten gegen israel und nicht gegen die türkei demonstrieren:

     

    -türkische besatzer halten seit jahren im widerspruch zum völkerrecht eine hälfte cyperns besetzt, fördern die ansiedlung anatolischer türken in cypern, um die mehrheitsverhältnisse auf cypern zugunsten der türken zu verschieben und haben mittlerweile den ostteil der insel dem wirtschaftlichen bankrott nahe gebracht.

    -türkische rassistensoldaten morden seit jahren jeden tag im türkisch besetzten kurdistan.

    -türkische soldaten fallen seit jahren in regelmäßigen abständen entgegen dem völkerrecht im nordosten des iraks ein.

  • I
    Interpretator

    Man würde sich wünschen, dass Erdogan und Konsorten eine gleiche Vehemenz bei Massenmördern wie Assad, Baschir oder Gaddafi an den Tag gelegt haetten. Dass Erdogan noch immer stolz die Menschenrechtsmedaille von Gaddafi verteidigt, dass gegen Assads Regime erst nach etwa 2.000 Toten ein etwas rauherer Ton angeschlagen wird, dass der gesuchte Kriegsverbrecher Baschir mit rotem Teppich empfangen wurde... das alles macht die Empörung um den Tod der neun militanten Islamisten zweifelhaft. Aber lassen wir den Antisemitismus in der Türkei mal beiseite und wenden uns denjenigen zu, die in Deutschland für die Palaestinenser Partei ergreifen: Demonstrieren diese gegen Angriffe auf israelische Zivilisten oder für die Freilassung israelischer Geiseln? Demonstrieren diese gegen die Folter der Hamas, gegen sexuelle Ausbeutung und Unterdrückung, Ehrenmorden, Morden an Schwulen, Repression der Christen in den Gebieten von Hamas und PLO? Wenn sie es taeten, koennte man sie ernstnehmen. Sonst sind sie nichts weiter als naive oder sogar böswillige Opfer palaestinensischer Propaganda. Nebenbei: Man braucht sich nur die nationale Verteilung von Gewaltverbrechen, Drogenhandel, Intensivtaeter in den grossen deutschen Staedten anzusehen, um eine propalaestinensischer Haltung zu überdenken.

  • S
    Suad

    ich lebe in Haifa und verfolge die Nachrichten wie die mehrheit der hiesigen Bevoelkerung regelmaessig. Es gibt eine ernsthafte Diskussion ueber diesen Einsatz und die "Entschuldigung" und nicht nur zwischen Haaretz und die restliche Presse. Die vehemente Verweigerung des Aussenministeriums unter der Fuehrung von Liebermann und Angaenger spricht fuer sich... diese Leute und die radikale Rechte die dieses Land z.Zt. regieren spricht Baende, sie fuehren uns sowohl politisch wie auch wirtschaftlich ins verderben denn ohne Frieden wird es kein sozial gerechtes leben in Israel geben und ich schreibe hier ueber Israel Frau Knaul weil ich hier lebe ... die aktuellen groessten sozialen Proteste seit der Gruendung dieses Staates sprechen fuer sich. Heute wird mit einer Million protestierende Menschen in ganz Israel gerechnet .. ALLE nehmen teil denn 6 Familien haben die hiesige Wirtschaft unter sich aufgeteilt und saugen uns aus, wir koennen von unseren Gehaeltern nicht mehr leben waehrend sie Hochzeiten fuer 8 - 10 Millionen Schekel feiern .. die jungen Leute, untertuetzt von Ihren Eltern, lassen sich nicht mehr durch die Angstmacherei und Propaganda von ALLE HASSEN UNS .. einschuechtern sie sind aufgewacht und Millionen von "Blinden" mit ihnen .. das ist wichtig denn nur mit offenen Augen und mit dem Erkenntnis dass ein Volk nicht nur Opfer sein kann und alle anderen Taeter wird die politische und wirtschaftliche Situation hier aendern ... ich hoffe es sehr ...

  • 3
    !textklar

    @von end.the.occupation:

     

    "..nachdem der bewaffnete Arm Israels neun unbewaffnete Teilnehmer der letzten Gazaflotte umgebracht hat."

     

    wer sagt die Aktivisten auf dem Schiff waren nicht bewaffnet??

    gibt es nicht Beweise, dass die Aktivisten an Board bereit waren mit Waffen Gewalt anzuwenden?

    Die Souveränität gewährleistet dem Staat grundlegende Sicherheit, wenn diese verletzt wird oder gewollt nicht eingehalten wird, muss reagiert werden. Die Flotte hätte sich vorher am Hafen checken lassen könne, was abgelehnt wurde.

    Die Militäraktion war das einzig legitime richtige. Das Menschen gestorben sind, ist sehr bedauerlich. Aber wer einen Soldaten mit einer Waffe angreift, muss mit dem schlimmsten rechnen.. und viele Aktivisten waren bereit diesen weg zu gehen.

  • E
    end.the.occupation

    Der Satz, der Ihre Abgebrühtheit am besten zum Vorschein bringt lautet:

     

    >> Der Tod der Aktivisten, die auf der "Mavi Marmara" starben, hat zur Verbesserung der Lage beigetragen.

     

    Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen:

    Da sitzen 1.5 Millionen Menschen - was c.a. 25% der jüdischen Bevölkerung Israels entspricht - in einem Knast fest, dessen Bedingungen - wenn man Ihnen glaubt - sich ein wenig gebessert hätten, nachdem der bewaffnete Arm Israels neun unbewaffnete Teilnehmer der letzten Gazaflotte umgebracht hat.

     

    Und was fällt Ihnen nun anlässlich der neuen Gazaflotte dazu ein: "Neun Tote haben doch schon das ein oder andere gebracht. Warum denn bloss die ganze Aufregung?"

     

    Antwort: Genau deswegen Frau Knaul. Weil dieser Staat neun Menschen umgebracht hat, die eine Selbstverständlichkeit eingefordert haben - das Ende der Blockade - eben deswegen ist dieser Staat (!) bei jedem Menschen mit einem Funken menschlicher Empathie verhasst.

     

    Nicht diese Menschen sind seltsam - seltsam sind Sie: Denn Sie halten die Opferung von 9 Menschenleben für NORMAL.

    Würden Sie dieselbe Abgebrühtheit vorführen, wenn die Opfer - auf den Schiffen, geschweige denn in Gaza - Juden gewesen wären? Natürlich nicht.

    Die Erklärung dafür lautet: Sie hassen die Palästinenser.

  • E
    end.the.occupation

    Es sind Sie Frau Knaul, die über keine grundlegenden Informationen verfügen und dazu ihre unmenschliche Kolonialethik vorführen:

     

    a. Man kann bei OCHA - im Internet - jederzeit feststellen, wieviele Güter in den Gaza-Streifen gelangen. Vor vier Wochen waren es ca. 40% dessen, was vor der Blockade üblich war.

    b. Die Ägypter haben angekündigt an Arbeitstagen bis zu 500 Personen am Tag durchlassen zu wollen. Güter/Waren werden überhaupt nicht durchgelassen. Diese 'Öffnung' ist nicht einmal ein Tropfen auf den 'heissen Stein'.

    c. Die 'Jungfräulichkeitstests' sind Massnahmen von Mubaraks Generalen gegen die Demokratiebwegung in Ägypten. Dies dient - so wie auch deutsche Panzerlieferungen an die Saudis - vor allem anderem israelischen Interessen.

    d. Gaza ist ein Freiluftgefängnis - ohne Anführungszeichen. Wer meint diesen Sachverhalt angesichts von über 1.5 Millionen zusammengepferchten und belagerten Menschen, 70% davon von Israel aus IHREN Dörfern IN ISRAEL vertrieben, in Anführungszeichen setzen zu können - dem fehlt es nicht nur an grundsätzlichen Informationen.

     

    Woher Frau Knaul kommt Ihr seltsamer Hass auf die Palästinenser? Und woher Ihre permanenten kognitiven Störungen? Wie schaffen Sie es eigentliche morgens in den Spiegel zu sehen?

  • M
    mehrdad

    @frau knaul:

     

    sie reden von hass auf israel und sind eigentlich selbst ein beispiel hierfür.

     

    ich habe noch nie gesehen, dass sie irgendetwas positives über israel bringen. alle ihre artikel über israel sind völlig einseitig negativ und fangen mit "israel greift an" "israel rüstet auf "israel tötet"....an.

     

    nie liest man bei ihnen etwas über die freiheiten, die selbst feinde israels in israel geniessen. nie.

     

    sie reden vo einseitigkeit und sind selbst eine völlig einseitig eingestellte person im nahost konflikt.

     

    bitte schauen sie im spiegel, bevor sie andere wegen einseitige einstellung gegen israel am pranger stellen.

     

    ihre einstellung nennt man im besten fall israelhass und im schlimmstn fall judenhass.

     

    und bitte um veröffentlichung. wenn man bedenkt, wieviel judenhass manche user hier verbreiten können, dann verdient mein kommentar, welches völlig ohne hass auskommt, auch eine veröffentlichung.

     

    wie sagte ihr idol so schön?

     

    die freiheit ist immer die freiheit des andersdenkenden.

  • H
    Hans

    Ein zwiespältiger Artikel. Manchmal hört es sich nur wie die Meinung der Autorin an, oder wie Agitprop. Zumindest ist das Fazit halbwegs schlüssig.

  • B
    Bonobo

    Dieser Artikel hat weder Hand noch Fuß. Einerseits ist das Ziel der Aktivisten unterstützenswert und die Opfer der Mavi-Marmara haben die Lage der Gaza-Bewohner verbessert. Andererseits sind die Aktivisten nach Ansicht von Frau Knaul von einem "seltsamen Hass" geleitet?? Irgendwo steckt hier ein Widerspruch.. Es wäre im Übrigen schön, wenn die taz ENDLICH einmal eine neutrale Berichterstatterin in den Nahen Osten schickt. Frau Knaul ist es nämlich in keiner Weise!

  • DA
    Dümmster anzunehmender User

    Lieber Admin der TAZ,

     

    immer wenn ich

    http://taz.de/1/debatte/kommentar/artikel/kommentarseite/1/ein-seltsamer-hass-auf-israel

    in meinen Webbrowser eingebe, lande ich auf www.achgut.de.

     

    Ist das eine neue Form von Cyber-Terrorismus?

  • RD
    Rainer David W. Früh

    @ "Frank Rademacher":

    Sie haben in der Tat recht, Herr Rademacher: Sie und einige andere Foristen hier haben "die Aufklärung hinter sich gelassen". Und das offensichtlich schon lange!

  • S
    SexyHexy

    wann schickt die taz endlich eineN unabhängigen beobachterIn in die region?

     

    der behauptung, spätestens seit dem sechstagekrieg sei es sexy propalästinensisch zu sein kann getrost entgegnet werden, dass vielmehr AUFGRUND des sechstagekrieges israel ein sexy-image in der western world verpasst wurde.

     

    was ist nun widerlicher?

  • D
    dexter

    Also mir sind Palästinenser und die Hippies und Versager, die sich angeblich für sie einsetzen, ziemlich egal.

  • V
    vic

    Ein seltsamer Hass auf Menschen die helfen wollen, Fr. Knaul.

  • H
    hrdlec

    ich habe meine zweifel ob die gaza-bevölkerung vom wohl wirklich alternativlosen export von waren nachhaltig profitieren würde. wohl erst, nachdem die korrupten mächtigen des streifens ihren rachen+ ihre bankkonten vollgestopft+ ihren clan in position gebracht haben....

  • FR
    Frank Rademacher

    ### Israel-Kritik darf nicht sein, immer das gleiche Gesülze, Pfuiii ####

     

    Da kritisiert die Autorin, Menschen die sich für Menschenrechte einsetzten indem sie verkappt Israelhass als Motiv anbringt. Die Aktivisten seien in Wirklichkeit gar nicht für die Menschenrechte der Palästinenser. Im Grunde sind ihnen die Menschenrechte der Palästinenser egal.

    Die Aktivisten demonstrieren gegen Israel nur weil es eben schick ist und die Sonne gerade im Mittelmeer scheint. Würden die Aktivisten redliche Ziele verfolgen, dann würden sie gegen Frauenbeschneidung, Jungfrauentests, gegen die Erschießungen syrischer Demonstranten oder die Tötung der Bevölkerung in Libyen demonstrieren. Aber nein, sie demonstrieren wieder einseitig gegen Israel. Das will uns die Autorin sagen???

    Mit einer solchen Argumentationstechnik könnte man jede Demonstration oder Protest diskreditieren.

    Dem Stuttgart21 – Gegner, sagen wir nächstes mal, sie müssen auch gegen die Bahn in Moskau demonstrieren, weil die schlechten Bahngesellschaften der Welt ein Anrecht auf gleichmäßigen Protest haben.

    Ich dachte wir haben die Aufklärung hinter uns. Demnach ist der Mensch frei. Er kann protestieren wann und gegen wenn er meint.

    Kein Mensch würde Greenpeace in Frage stellen weil sie sich gegen einen Walfang im Atlantik stellen und nicht gleichzeitig woanders gegen die Tötung von Delphinen aktiv sind.

  • L
    Leser

    Immer wieder schliessen KommentatorInnen der taz aus aktivitäten, welche sich für Rechte von Menschen einsetzen, auf 'Hass auf Israel'

    Schon im Artikel 'Israel fliegt Gaza-Aktivisten aus' erscheint folgende Formulierung:

    "Der befürchtete Ansturm anti-israelischer Aktivisten dürfte durch die Kooperation mit europäischen Regierungen und Airlines stark reduziert worden sein."

    Diese Menschen setzen sich ein f ü r die Rechte anderer Menschen, mit ihrer Schreibweise setzt sich Frau Knaul auf die Täterseite, weil sie den Aktivisten etwas unterstellt.

    An die taz: wieso werden Meldungen und Kommentare von ein und derselben Person verfasst, insbesondere wenn diese durch ihre Wortwahl deutlich macht, dass diese alles andere als neutral ist?

  • MF
    Marcel F.

    Na ja das Gaza- Aktivisten sich um den Gaza-Streifen und deren Bewohner einsetzen ist doch normal. Die Deutsche Krebshilfe beschäftigt sich ja auch nur mit Krebs und nicht auch noch um Blindenführhunde.

  • C
    Christine

    Super - ein Artikel in der Taz, die die Flotilla nicht bejubelt. Es bringt nichts den Konflikt zu schüren. Einige der Teilnehmer scheinen dies in Kauf zunehmen oder zu wollen. Die Betonung liegt auf Einige. Was wollen die bewirken, frage ich mich?

  • I
    IJoe

    "Der Tod der Aktivisten, die auf der "Mavi Marmara" starben, hat zur Verbesserung der Lage beigetragen."

    Was für eine maßlose Selbstüberschätzung, die kritiklos (bewußt?) übernommen wird & somit die antiisraelische & letzlich antisemitische Haltung der "Hilfsflotillen"-Teilnehmer.

  • L
    Laila

    "...auch ein seltsamer Hass auf Israel..." Mein Allah, Frau Knaul, Sie sollten wirklich einmal ihre Kibuz geprägte Wohnumgebung verlassen und sich mit der Realität auseinandersetzen.War da was mit Abriegelung, Besetzung Palästinas, Besatzungspolitik, Siedlungen, Annektion...? "Wer einseitig Position bezieht, macht es sich zu leicht". Das allerdings hätte ich in Bezug auf Sie nicht besser formulieren können.

  • MS
    Michael Scheier

    Natürlich, Frau Knaul, es kann nur Hass auf Israel sein, wenn man bei der Kritik an der militaristischen Politi des Staates Israel nicht gleichzeitig alle empörende Ungerechtigkeit, die es auf der Welt gibt, mitbeklagt. Vielleicht können Sie ja mal eine entsprechende Vorschlagsliste erstellen, die alles berücksichtigt, was es sonst noch zu beklagen gibt (Panzerexporte an Saudi-Arabien zB, die Sie wahrscheinlich auch noch vor kurzem kritisiert hätte, aber die neuerdings offensichtlich im Interesse Israels sind, sonst würde in der TAZ mehr DAVON geschrieben).

  • AK
    Andreas K.

    Oh, der "es gibt auch noch andere Dinge, gegen die es zu protestieren gilt"-detractor. Allerdings weder neu noch sonderlich originell.

  • M
    manfred

    dass in diesem artikel der schlechte alte antisemitismus jetzt "seltsamer hass" genannt wird, ist doch ein wenig verwunderlich...

  • M
    max

    sehr gehrte frau knaul,

     

    sind nicht sie es, die es sich zu leicht machen, den aktivisten, die sich für eine bestimmte sache ensetzen, vorzuwerfen, dass sie sich nicht für eine andere sache einsetzen? was soll das? wie sie richtig feststellen, gibt es noch viel zu tun, für die rechte der palästinenser und das wird unter einer rechtsaußen-regierung in israel derzeit auch nicht weniger. wieso gleich müssen diejenigen, die das auch finden, aber nicht sie sind, sich den vorwurf des "israel-hasses" anhören?

    die argumente derer, die den palästinensern zu ihren rechten verhelfen wollen werden nicht falscher, dadurch, dass sie nicht in einem atemzug mit allen anderen zu kritisierenden dingen der welt genannt werden und ihre argumente werden nicht besser, indem sie anderen "israel-hass" unterstellen. das wird derzeit wirklich immer schlimmer.

  • S
    Semikolon

    Die taz-korrespondentin widerspricht sich selbst. Erst analysiert sie (zu recht) die desaströsen Konsequenzen der den palästinensern durch israel seit 40 jahren verweigerten Heimat, Staatlichkeit und Wohlstands. (Wohlgemerkt ein klare und massive Verbrechen gegen die Menschlichkeit) Kurz danach scheint sie all das wieder schnell zu vergessen, um ihr Leitmotiv um jeden Preis und gegen jeden gesunden Menschenverstand unterzubringen "Wer Position bezieht hat aber Unrecht".

     

    Der Artikel stammt zweifellos ganz frisch aus der Einheitsdenkfabrik. Es ist schlimm genug wenn wir im ÖR (laut GG zu neutraler Berichterstattung verfplichtet) immer wieder massiv mit militaristischer Propaganda bestrahlt werden. Bei der "unabhängigen" Taz muss das nicht auch noch sein.

  • E
    end.the.occupation

    Danke für diesen guten Kommentar.

     

    Den Aktivisten geht es einzig und allein darum Israel zu provozieren. Im Grunde sind denen die Palästinenser egal, aber die kann man so gut benutzen um Israel schlecht aussehen zu lassen.

     

    AM ISRAEL CHAI!