piwik no script img

Kommentar "Frühe Hilfen"Auf die Praktiker hören

Kommentar von Marco Carini

Nur durch frühzeitige Hilfe lassen sich Spätfolgen vermeiden.

D er Ansatz ist gut und richtig: Nur wenn problembelasteten Familien frühzeitig geholfen wird, lassen sich Spätfolgen bei den Kindern vermeiden, die in diese Familien hineingeboren werden. Den Erstkontakt schon während der Geburtsvorbereitung herzustellen, Gesundheitsfürsorge und pädagogische Hilfsangebote zu verzahnen: alles sinnvoll, keine Frage. Aber die Warnungen von Praktikern dürfen deshalb nicht ignoriert werden.

Immer wieder hat es in den vergangenen Jahren neue Ansätze gegeben, das System der Familien- und Jugendhilfe umzubauen. Immer wieder auch wurden aufgrund solcher neuen Konzepte bewährte Einrichtungen geschlossen oder in Korsetts gezwungen, die ihnen nicht passten. Eine Folge all dessen: immer neue Töpfe, immer mehr Bürokratie, immer mehr Controlling und Berichtswesen.

Genau dazu aber dürfen die Frühen Hilfen nun nicht führen: Mit dem Geld aus Berlin muss Bewährtes besser vernetzt werden. Die Lücken im bestehenden System müssen durch neue, aufsuchende Angebote wie die Babylotsen geschlossen werden.

Gut ist, wenn nun 300 Menschen aus Gesundheits- und Sozialwesen die Chance erhalten, ihre praktischen Erfahrungen in die Umsetzung des neuen Systems einzubringen. Wenn denn ihre Anregungen und Einwände auch gehört werden.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Hamburg-Redakteur
Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!