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Wer sich trotzdem noch für Fracking ausspricht, ist dumm oder gekauft, und sei es mit dem billigen Versprechen von einem bisschen Geld in Form geringerer Heizkosten.
Die Vernichtung der existenziellen Lebensgrundlagen ist vermutlich sogar ein gewünschter Nebeneffekt, denn je je schlechter es den Menschen hier geht, je kritischer die Lage für alle wird, umso repressivere Massnahmen lassen sich durchsetzen, um die letzten Reste von Selbstbesimmung zu eliminieren.
Doku im TV-kürzlich. Das Tema war Fracking in Polen und Pennsylvania.
Risse in Gebäuden und dreckiges Grundwasser war in jedem Fall normale Folge von hydraulischer Brechung der tiefen Bodenschichten.
Alles ganz harmlos, meint FaktenStattFiktion.
Na dann.
Wer sich trotzdem noch für Fracking ausspricht, lebt entweder in Kansas oder ist BASF-Chef?
Nein, er hat sich mit den Fakten beschäftigt und lässt sich weder von der Grün-Lobby noch linken Medien für dumm verkaufen.
Die Asyldebatte verschärft sich. Menschenrechte stehen auf dem Spiel. 32 Prominente sagen: Wir wollen ein offenes Land.
Kommentar Fracking-Gesetz: Im falschen Film
Umweltminister Altmaier (CDU) reagiert auf die Proteste gegen Erdgasförderung. Aber vor einem wirksamen Gesetz drückt er sich.
Erdgasförderung in Pennsylvania. Bild: Foto: reuters
Die Zivilgesellschaft ist in Sachen Umweltschutz deutlich weiter als die schwarz-gelbe Bundesregierung. Immer erst dann, wenn die Abgeordneten vor Ort zu nachdrücklich von Bürgerinitiativen berichten oder die Meinungsumfragen zu eindeutig sind, reagiert Berlin. Das war so bei dem Verbot von gentechnisch verändertem Mais (mit dem die CSU eine Landtagswahl retten wollte), ebenso beim Atomausstieg. Jüngstes Beispiel ist das Gesetz zur Schiefergasförderung, das die Bundesregierung jetzt vorgelegt hat.
Der Widerstand gegen Fracking ist in den betroffenen Gebieten riesig. Und er enthält alle Elemente, die ihn für Regierungen problematisch machen: klare Bedrohungsszenarien (das Grundwasser wird vergiftet, Erdbeben ausgelöst), starke Bilder (zum Beispiel im Dokumentarfilm „Gasland“) und ein eindeutiger Gegner: die ohnehin verrufene Öl- und Gasindustrie. Wer sich trotzdem noch für Fracking ausspricht, lebt entweder in Kansas oder ist BASF-Chef.
Das Fracking-Gesetz ist also nicht vom Willen nach mehr Ressourcenschutz getrieben, sondern von einem guten Schuss Populismus. Sonst würde Schwarz-Gelb nicht ein eigenes Frackinggesetz vorlegen, sondern nähme endlich das undemokratische Bergrecht in Angriff. Trinkwasserschutz und eine Beteiligung der Öffentlichkeit wären dann zukünftig bei jedem Vorhaben, Rohstoffe zu gewinnen, garantiert.
Die Menschen, die rund um den Kali-Bergbau in Thüringen und Hessen leben oder in den Kohlegebieten von Brandenburg und Nordrhein-Westfalen, können ein Lied davon singen, dass sich Landschaften auch ganz ohne Fracking vergiften und zerstören lassen. Ihre Bürgerinitiativen machen bislang offenbar die falsche Öffentlichkeitsarbeit. Oder es fehlt noch der richtige Film.
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Kommentar von
Heike Holdinghausen
Redakteurin für Wirtschaft und Umwelt
Jahrgang 72, schreibt über Rohstoffthemen, Chemie und gerne auch den Wald. (Mit-)Autorin verschiedener Bücher, zuletzt eine Stoffgeschichte über Seltene Erden.
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