Kommentar Flugrouten BBI: Heiße Luft um die Ruhe in der Luft
Die Bürgermeister Potsdams, der Umlandgemeinden und der Berliner Südbezirke haben sich mit einem gemeinsamen Vorschlag zu den BBI-Flugrouten positioniert. Möglichst weit umfliegen, möglichst wenig nachts lautet der Tenor. Sinnvoll ist das nicht.
I n der seit Monaten währenden Diskussion über künftige Flugrouten am Himmel über Berlin und Brandenburg wird es immer schwerer, Neues und Wichtiges herauszufiltern. Nun haben sich die Bürgermeister Potsdams, der Umlandgemeinden und der Berliner Südbezirke mit einem gemeinsamen Vorschlag positioniert. Verständlich ist die Aktion, am Montag tagt die Fluglärmkommission, sie will die Auffächerung der Routen unter anderem über Potsdamer Gebiet beraten. Neu waren die am Freitag verkündeten Nachrichten nicht - sie bildeten eben jenen kleinsten gemeinsamen Nenner, unter den die Gegend zu bringen ist: Möglichst weit umfliegen, möglichst wenig nachts.
Was gleichbedeutend ist mit: So unwirtschaftlich wie möglich. Außerdem fordern die Lokalpolitiker, dass die Airlines erst ab einer späteren Höhe als bislang üblich selbst entscheiden dürfen, wie sie fliegen - das würde den Spielraum von Flugkonzernen weiter einschränken.
Unwirtschaftlich irreal
Angesichts des massiven Wutbürger-Protests im letzten halben Jahr scheint in der Flugrouten-Debatte vieles möglich. Ob allerdings Unternehmen dauerhaft finanzielle Einbußen wegen des umständlichen Fliegens hinnehmen werden, darf bezweifelt werden.
Die Bürgermeister haben ihren Vorschlag nicht zu Ende gedacht, sie sind der Stimmungslage ihrer Wähler gefolgt. Verständlich, wie gesagt - und unnötig. Im Sommer wollen die Umweltexperten des Flughafens erstmals am Schwielowsee messen, wie laut es dort ist und daraus Prognosen ableiten. Es könnte gut sein, dass einige Protestler und Politiker schnell geerdet werden. Bisher wurde dort nicht gemessen, weil die Werte schlicht irrelevant waren.
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