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Kommentar FlüchtlingsunterkünfteChance wenigstens für einige

Kommentar von Petra Schellen

Die Oldenburger werden Flüchtlinge so nicht mehr als anonyme Masse irgendwo weit draußen erleben, sondern als Individuen mit je einzelnen Schicksalen.

V ielleicht war es Absicht, vielleicht einfach behördliche Schusseligkeit, genau wird man es nie erfahren. Tatsache ist jedenfalls, dass die Stadt Oldenburg versäumt hat, rechtzeitig angemessene Unterkünfte für die zu erwartenden Flüchtlinge zu beschaffen, und nun steht sie unversehens ohne da.

Jetzt soll wenigstens ein kleiner Teil dieser Menschen dezentral untergebracht werden, also nicht vermasst in irgendwelchen ausgedienten, drittklassigen Gebäuden am Stadtrand oder in unwirtlichen Militär- oder Industriebrachen, sondern in kleinen Wohneinheiten mitten in der Stadt.

Genau dies könnte ein gesellschaftspolitisches Exempel wider Willen, vielleicht gar eine grundlegende Wende in der Flüchtlings-Unterbringung werden, die deren Organisationen ja schon lange fordern. Denn das Wohnen in der Stadt, inmitten der örtlichen Bevölkerung, bietet nicht nur für die Flüchtlinge die Chance, sich mit unserer Gesellschaft vertraut zu machen und deren soziale und kulturelle Codes kennenzulernen.

Auch die Oldenburger werden Flüchtlinge so nicht mehr als anonyme Masse irgendwo weit draußen erleben, sondern als Individuen mit je einzelnen Schicksalen.

Das kann und wird - wenn nötig moderiert - die wechselseitige Einfühlung und Integration erleichtern. Vielleicht ist es ein dorniger Weg. Aber er lohnt sich.

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Redakteurin
Seit 2000 Redakteurin der taz am Standort Hamburg. Schwerpunkte: Kultur und -politik, Drittes Reich, Judentum, Religion allgemein.

6 Kommentare

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  • KB
    karin bryant

    egal wo wohnungen fuer fluechtlinge und asyl-anwaerter zur verfuegung gestellt werden es muss vermieden werden ein ghetto zu kreiieren.

    Verteilt die Auslaender ueber die Stadt und zwar so dass sie mit einheimischen kontakte machen muessen.Auf diese weise kann man kulturelle und sprachliche Ghettos vermeiden.Die Daenen machen es so.

  • FB
    Franz Beer

    Diese Menschen kommen nach Europa/Deutschland aus Not ,Hunger ,Tod Verfolgung.Was geschieht hier? Flüchtlingsunterkünfte,Abschiebegefängnisse,Lebensmittelgutscheine,Repressalien des jeweiligen Ausländeramtes.Zum Teil haben diese Menschen eine Gute Ausbildung,haben Kinder die mit der Zeit sich integieren in Deutschland,die Sprache u Kultur kennenlernen.Diese unwürdige Ghetto-risierung und Ausgrenzung von Menschen,die ja keine Straftäter sind und auch nicht als solche behandelt werden sollten,es sollte endlich ein Schlußstrich gezogen werden unter dieser Ausländerpolitik.Wir möchten eine offene tolerante Gesellschaft,aber mit dieser Politik erreichen wir das absolute Gegenteil.

  • J
    Jürgen

    Der Dorn wird wohl der Mangel an freien Sozialwohnungen sein. Oldenburg fehlt es einfach an bezahlbaren Wohnraum. Größte Konkurrenz sind die vielen Studenten, die auch gerne zentral wohnen möchten. Die Lösung wäre dann wohl ein zusätzliches Studentenwohnheim und die Förderung des Sozialen Wohnungsbaus. Aber das verlangt man von einer Stadt, die fast jedes Jahr darum kämpft, seinen Haushaltsplan durchzusetzen. Kommunen mit Geldmangel fällt es halt schwer immer sozial zu handeln. Vielen Dank liebe Bundesregierung.

  • KB
    karin bryant

    egal wo wohnungen fuer fluechtlinge und asyl-anwaerter zur verfuegung gestellt werden es muss vermieden werden ein ghetto zu kreiieren.

    Verteilt die Auslaender ueber die Stadt und zwar so dass sie mit einheimischen kontakte machen muessen.Auf diese weise kann man kulturelle und sprachliche Ghettos vermeiden.Die Daenen machen es so.

  • FB
    Franz Beer

    Diese Menschen kommen nach Europa/Deutschland aus Not ,Hunger ,Tod Verfolgung.Was geschieht hier? Flüchtlingsunterkünfte,Abschiebegefängnisse,Lebensmittelgutscheine,Repressalien des jeweiligen Ausländeramtes.Zum Teil haben diese Menschen eine Gute Ausbildung,haben Kinder die mit der Zeit sich integieren in Deutschland,die Sprache u Kultur kennenlernen.Diese unwürdige Ghetto-risierung und Ausgrenzung von Menschen,die ja keine Straftäter sind und auch nicht als solche behandelt werden sollten,es sollte endlich ein Schlußstrich gezogen werden unter dieser Ausländerpolitik.Wir möchten eine offene tolerante Gesellschaft,aber mit dieser Politik erreichen wir das absolute Gegenteil.

  • J
    Jürgen

    Der Dorn wird wohl der Mangel an freien Sozialwohnungen sein. Oldenburg fehlt es einfach an bezahlbaren Wohnraum. Größte Konkurrenz sind die vielen Studenten, die auch gerne zentral wohnen möchten. Die Lösung wäre dann wohl ein zusätzliches Studentenwohnheim und die Förderung des Sozialen Wohnungsbaus. Aber das verlangt man von einer Stadt, die fast jedes Jahr darum kämpft, seinen Haushaltsplan durchzusetzen. Kommunen mit Geldmangel fällt es halt schwer immer sozial zu handeln. Vielen Dank liebe Bundesregierung.