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Kommentar FlüchtlingeVerkauft Drogen, Flüchtlinge!

Jan Kahlcke
Kommentar von Jan Kahlcke

Mit 18 fliegen sie raus - egal, ob Kindersoldaten, Katastrophen-Opfer oder Kriegswaisen.

D ie Perspektive von minderjährigen Flüchtlingen in Deutschland ist einfach: Es gibt keine. Bis sie 18 Jahre alt sind, vegetieren sie in heruntergekommenen Sammelunterkünften, wo sie unter sich bleiben - von den Behörden widerwillig geduldet, weil internationale Abkommen das so verlangen. Dann fliegen sie einfach raus - in ihr Herkunftsland, oder in irgendein anderes, das sich zur "Rücknahme" bereit erklärt. Ganz egal, ob sie desertierte Kindersoldaten sind, Opfer von Katastrophen oder Bürgerkriegswaisen.

Kinder können fast nie die staatliche Verfolgung nachweisen, die einen Asylanspruch begründen würde. Deutschland verweigert ihnen, im Widerspruch zur UN-Kinderrechtskonvention, sogar schon, wenn sie 16 sind, rechtlichen Beistand. Und viele werden von den deutschen Ausländerbehörden als erstes älter "gemacht", als sie sind - in Hamburg trifft das jeden zweiten.

So lange sich an diesen unmenschlichen Verfahren nichts ändert, kann man minderjährigen Flüchtlingen eigentlich nur raten: Verkauft Drogen! Nutzt die paar Jahre in Deutschland, um wenigstens ein bisschen Geld beiseite zu legen - bei eurer Rückkehr werdet ihrs brauchen. Und "ehrlich" arbeiten? Dürft ihr nicht. Deutsch lernen? Zeitverschwendung. Denn, siehe oben: Ihr habt hier keine Perspektive.

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Jan Kahlcke
Redaktionsleiter
Jan Kahlcke, war von 1999 bis 2003 erst Volontär und dann Redakteur bei der taz bremen, danach freier Journalist. 2006 kehrte er als Redaktionsleiter zur taz nord in Hamburg zurück
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