piwik no script img

Kommentar EinwanderungWer die Wahl hat, geht woandershin

Der alte deutsche Nützlichkeitsrassismus ist immer noch aktuell: Und zwar solange, bis sich die Bundesregierung vorbehaltlos zur Zuwanderung bekennt.

E s gehört zum Weltbild vieler Konservativer zu glauben, die ganze Welt wolle am liebsten nach Deutschland kommen. Ausländerpolitik hat nach ihrer Auffassung vor allem dafür zu sorgen, dass das nicht passiert. Die Wirklichkeit sieht anders aus: Wer die Wahl hat, geht lieber woandershin.

Nicht ohne Grund. Auch wenn sich Politik und Wirtschaft in den letzten Jahren bewegt haben, gilt Zuwanderung in Deutschland immer noch als zu begründende Abweichung vom Normalzustand. Im Gegensatz zu traditionellen Einwanderungsländern wie den USA heißt es hier: Wenn schon Leute zum Arbeiten kommen, dann nur, wenn sie auch wirklich wieder verschwinden.

So hatte man es sich schon bei den Gastarbeitern gedacht – und obwohl dies mit der Wirklichkeit nicht viel zu tun hatte, hält sich das Dogma, dass Deutschland kein Zuwanderungsland sein dürfe, bis heute.

Bild: privat
Christian Jakob

ist Redakteur im Ressort taz1.

Vor knapp zehn Jahren wagte die Schröder-Fischer-Regierung eine minimale Öffnung und gab ausländischen Computer-Experten die Möglichkeit, befristete Arbeitsvisa zu beantragen. Die Resonanz war, wie nicht anders zu erwarten, gering: Die sogenannten Computer-Inder blieben aus. Seither sanken die bürokratischen Hürden weiter. Doch die Grundhaltung gegenüber Einwanderern ist dieselbe geblieben: Müssen die wirklich kommen?

Das schlägt sich in hohen Anforderungen an Sprachkenntnisse nieder, dem Unwillen deutscher Unternehmen, sich im Ausland um neue Mitarbeiter zu bemühen, oder auch in Neonazi-Gewalt. Dass sich viele potenzielle Einwanderer nicht willkommen fühlen, ist da kein Wunder.

Die wirtschaftliche und demografische Lage zwingt Deutschland mittlerweile, sich um Zuwanderer zu bemühen. Von der Leyens Ankündigung, die Verdienstgrenzen für „Mangelberufe“ abzusenken, ist ein richtiger Schritt. Aber solange es kein vorbehaltloses Bekenntnis der Bundesregierung zur Zuwanderung gibt, bleibt sie nur eine neue Form des alten deutschen Nützlichkeitsrassismus.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Christian Jakob
Reportage & Recherche
Seit 2006 bei der taz, zuerst bei der taz Nord in Bremen, seit 2014 im Ressort Reportage und Recherche. Im Ch. Links Verlag erschien von ihm im September 2023 "Endzeit. Die neue Angst vor dem Untergang und der Kampf um unsere Zukunft". 2022 und 2019 gab er den Atlas der Migration der Rosa-Luxemburg-Stiftung mit heraus. Zuvor schrieb er "Die Bleibenden", eine Geschichte der Flüchtlingsbewegung, "Diktatoren als Türsteher" (mit Simone Schlindwein) und "Angriff auf Europa" (mit M. Gürgen, P. Hecht. S. am Orde und N. Horaczek); alle erschienen im Ch. Links Verlag. Seit 2018 ist er Autor des Atlas der Zivilgesellschaft von Brot für die Welt. 2020/'21 war er als Stipendiat am Max Planck Institut für Völkerrecht in Heidelberg. Auf Bluesky: chrjkb.bsky.social
Christian Jakob
Reportage & Recherche
Seit 2006 bei der taz, zuerst bei der taz Nord in Bremen, seit 2014 im Ressort Reportage und Recherche. Im Ch. Links Verlag erschien von ihm im September 2023 "Endzeit. Die neue Angst vor dem Untergang und der Kampf um unsere Zukunft". 2022 und 2019 gab er den Atlas der Migration der Rosa-Luxemburg-Stiftung mit heraus. Zuvor schrieb er "Die Bleibenden", eine Geschichte der Flüchtlingsbewegung, "Diktatoren als Türsteher" (mit Simone Schlindwein) und "Angriff auf Europa" (mit M. Gürgen, P. Hecht. S. am Orde und N. Horaczek); alle erschienen im Ch. Links Verlag. Seit 2018 ist er Autor des Atlas der Zivilgesellschaft von Brot für die Welt. 2020/'21 war er als Stipendiat am Max Planck Institut für Völkerrecht in Heidelberg. Auf Bluesky: chrjkb.bsky.social
Mehr zum Thema

25 Kommentare

 / 
  • A
    Annelotte

    Ich bin Schwarze Deutsche, hier geboren und hier aufgewachsen! Es gibt ihn: den alltägliche. Rassismus am Stammtisch! Von Nützlichkeitsrassismus zu reden klingt da verharmlosend! Auf der anderen Seite bin ich Sozialarbeiterin und habe damit leider auch einen defizitorientierten Blick auf unsere Gwsellschaft und muss sagen, dass leider keiner hören will (links der CDU): viele jungendliche Deutsche mit Migrationshintergrund wissen nicht, dass es eine Option "ehrliche Arbeit" und "als gute Arbeitskraft" wertschätzend wahrgenommen zu werden für sie existiert. Walfang das liegt? In den Köpfen der Lehrer und vieler andere schwirrt der alltägliche Rassismus. Das ist ein "großes Wort", Rassismus, aber das Sir es nun mal, wenn ich glaube: Diese/ r SchülerIn geht besser nicht auf die Realschule oder das Gymnasiun, weil von zu Hause nicht die nötige Unterstützung erfolgen kann" . Nach unten ist dann der Weg leider immer offen! Für die männlichen Jugendlichen hat diese empfundene Geringschätzung fatale Folgen! Und so entsteht das , leider in Teilen auch wahre, Bild des misstrauisch beäugten Migranten!

  • S
    Shrike

    Es ist zum Kopfschütteln...

     

    Deutschland hat 3 Millionen Arbeitslose, auch "Fachkräfte". Nicht wenige Akademiker werden altersbedingt nicht eingestellt.

     

    Die Löhne in Deutschland sind nach wie vor zu niedrig.

    Ratet mal, warum sich die Wirtschaft über die Zuwanderung freut.

    Ich dachte, ihr Linken hättet euren Marx gelesen, Stichwort "indutrielle Reservearmee".

     

    "Nützlichkeitsrassismus" ist als Wortschöpfung absoluter Blödsinn, mit Rassismus hat das nichts zu tun, dieser inflationär aufgeblasene Kampfbegriff musste aber offenbar dabei sein.

     

    Erfolgreiche Einwanderungsländer (USA, Kanada, Neuseeland etc.) setzen hohe Hürden, gerade deshalb sind ihre Statistiken so gut.

     

    Die migrationswilligen Fachkräfte anderer Länder kommen ja schon teilweise nach D, aber nie wird D so attraktiv sein wie Kanada oder die Staaten, da wird Englisch gesprochen, was heute fast jeder Akademiker kann.

     

    Für Deutschland wäre es erstmal wichtiger, die Löhne zu erhöhen, ältere Fachkräfte in Lohn und Brot zu bringen und langfristig Familienpolitik und Bildung aufzumöbeln.

     

    Übrigens: Die Fachkräfte, die von woanders hierherziehen, FEHLEN dann dort ihr Schlaumeier.

    Ihr Linken macht euch doch immer Sorgen wegen Ausbeutung anderer, vom "Braindrain" solltet ihr gehört haben.

     

    Es gehen NICHT alle woanders hin, das ist schlicht FALSCH:

     

    http://www.zeit.de/wirtschaft/2012-01/einwanderer-deutschland-einleitung

     

    Artikel aus der "Zeit", von vor einem Jahr:

    "Fast unbemerkt hat sich Deutschland zu einem Sehnsuchtsort für Hochqualifizierte aus aller Welt entwickelt."

     

    Recherche lohnt sich.

     

    Dazu kommt die Elendsmigration, etwa aus Südosteuropa, da kommen kaum Fachkräfte, die Einwanderung marginalisierter, verarmter Roma könnte ähnlich schief laufen, wie die bildungsferne Zuwanderung, die einen beachtlichen Teil des Zuzugs der letzten 40 Jahre ausgemacht hat.

     

    Aber bei vielen Linken ist es ein Dogma, immer für Zuwanderung zu sein, wenn was schief läuft, sind dann andere Schuld.

  • S
    Shrike

    @Mannistdasdoof:

     

    Gratulation ! Ihr Kommentar enthält 1 Behauptung, 0 Argumente und 1 logischen Fehlschluss.

     

    @alabasta:

     

    "Langsam wird Berlin zu einer Weltstadt ohne Welt - also zum Regionalzentrum Nord-Ost."

     

    Leben Sie in Berlin wie ich ?

    Wie können Sie so einen Quatch schreiben ?

    Berlin ist gerade scchwer angesagt und an Migranten mangelt es dieser Stadt ganz sicher nicht.

     

    "drängende Probleme wie zunehmende Spaltung der Gesellschaften, Armut auch in den Industrieländern, Gewalt usw."

     

    Zuwanderung kann, wenn sie schlecht läuft, GENAU DAS nach sich ziehen. Schauen Sie doch in die sog. "sozialen Brennpunkte" !

     

    @E-P:

     

    "Hier regiert der Reflex. Und die unterschwellige Angst man verliere an Einfluss und Identität. "

     

    Überrascht es Sie, dass viele Deutsche erstens die schlechte Einwanderungspolitik der letzten 40-50 Jahre als solche erkennen und zweitens EIGENE INTERESSEN haben und zu wahren beabsichtigen ?

     

    Was ist daran verwerflich ?

     

    @bouleazero:

     

    "Macht die Grenzen auf und regelt das Miteinander in demokratischem Dialog."

     

    Warum ist unter Linken die sich für aufgeklärt halten die krasse Mischung aus Wunschdenken und Realitätsverweigerung so virulent verbreitet ?

     

    Wenn Ihnen Demokratie wichtig wäre, würden Sie wie ich kritisieren, dass in Ländern wie D und GB die Massenzuwanderung der letzen 50 Jahre zugelassen wurde, ohne ausreichend darüber zu debattieren und abzustimmen, das DEMOKRATIEDEFIZIT war gewaltig !

    Die politische Korrektheit trägt bis heute dazu bei die Meinungsfreiheit zu vergiften.

     

    Hoffentlich etabliert sich in Deutschland eine progressiv-demokratische Partei, aus den Reihen der Linken erwarte ich da aber wenig.

  • B
    bouleazero

    Dieser Artikel ist als "Kommentar" gekennzeichnet, die Kritik fehlender Recherchen geht daher ins Leere. Und auch all die guten Zahlen und Fakten der Kritisierer kann ich nur gelassen sehen. Die Realität ist in der Tat nicht so kuschelig für die, die nach Deutschland kommen, um hier dasselbe zu tun wie Ihr, die Ihr schon lange hier lebt oder gar geboren seid. Sie wollen arbeiten und Geld verdienen und sich und Ihrer Familie ein bisschen Lebensglück gönnen. Denn da, wo sie herkommen, gibt es oft nur ein Elend, von dem Ihr Euch leider gar keine Vorstellung macht. Von mir aus gesehen gibts daher nur eine echte Ausländerpolitik: Macht die Grenzen auf und regelt das Miteinander in demokratischem Dialog. Passt nur bitte auf, dass Euch die 1%, die 80% besitzen, nicht gegeneinander ausspielen, damit sie auch weiterhin nicht mit Euch zu teilen brauchen.

  • P
    PeterWolf

    Herr Jakob,

    glauben Sie wirklich, Sie würden aufgrund ihrer Qualifikation eine GreenCard für Amerika bekommen?

    Freuen Sie sich doch einfach, einen deutschen (europäischen) Pass zu haben.

  • E
    E-P

    Der Versuch reflektiert und so objektiv wie möglich über ein Thema nachzudenken, selbst wenn man der irrigen Meinungen ist, man sei selber davon betroffen, diese Fähigkeit fehlt den Kommentatoren. Das ist mehr als offensichtlich, erschreckend stumpf und peinlich.

    Hier regiert der Reflex. Und die unterschwellige Angst man verliere an Einfluss und Identität.

     

    Ganz wunderbar ist die krude Idee, dass nur die ganz Dummen, die gar nix können außer "ausländisch" sein in Deutschland landen. Fakt ist: es wurde in der Vergangenheit und es werden auch heute noch Ausländern sehr viele Steine in den Weg gelegt, um in Deutschland arbeiten zu können. Wäre es ihnen ohne die aktuellen Hürden gegönnt, sie könnten sofort in die Sozialsysteme einzahlen. Aber ach nee, das hat Deutschland ja nicht nötig.

     

    Und natürlich benötigt die Versorgungssituation in Deutschland eine Generalüberholung, ebenso wie das deutsche Zuwanderungsrecht und die Gesetzeslage hinsichtlich der Arbeitserlaubnis für Ausländer und Asylsuchende.

     

    Diese Kommentare hätte ich hier nicht erwartet. Nicht hier.

  • D
    dillinger

    Natürlich bin ich nicht so cool und kreativ wie Christian Jakob. Und in der Weltmetropole Berlin wohnen - das tue ich auch nicht.

     

    Aber eines möchte ich, spießiger Provinzler, der ich bin, hier gerne sagen: Werden Sie erwachsen, Herr Jakob. Und erweitern Sie Ihren Horizont. Lassen Sie sich doch ausnahmsweise einmal dazu herab, sich mit Menschen zu umgeben, die nicht dem grün-linksliberalen Mileu zugehörig sind, welchem Sie entstammen und innerhalb dessen Sie arbeiten.

  • M
    MikeZ

    Das Problem ist heutzutage auch, dass in vielen Bereichen der Trend in die andere Richtung geht.

     

    Schlussendlich kommt es darauf an, was man einem Land bieten kann. Bin selbst in einem Bereich tätig, in dem sogar ein durchschnittlicher Mitarbeiter im Jahr zu einem fünf- bis sechsstelligen Umsatzplus führt. Wenn man dann noch die nötigen Kontakte hat, direkt eine Arbeitsstelle zu bekommen, werden Kanada und Neuseeland mit jeder weiteren Aktion unserer Regierung noch einladender.

     

    Schröders "Reformen" des Sozialsystems (Bangen bestimmter Bevölkerungsgruppen um Finanzierbarkeit medizinischer Behandlungen) und Arbeitsmarktes (bewusstes Ausufern des Zeitarbeitssektors zum Lohndumping), Innenminister, die am Liebsten die ganze Bevölkerung unter Generalverdacht stellen würden, ...

    Was soll einen da noch groß halten, wenn man eine Option hat?

  • E
    eMCe

    Meines wissens nach sind die "Hürden" in die USA recht groß, nach Australien und Kanada auch, wobei die häufiger "machbare" Berufe verlangen und nach NeuZeeland extrem hoch.

     

    Ich denke ja eher, das konservative immer noch meinen das das einzig wahre Land auf der Welt mit viel zu hohem Einkommen Deutschland wäre und sich Fachkräfte aus ihren angeblichen Cent-Lohn-Ländern doch gefälligst darum reissen sollten hier 10€ verdienen zu dürfen.

     

    In der Realität haben uns bereits viele Ländern Lohn-Technisch überholt und insbesondere die zukunftsträchtigen Fachkräfte verdienen da auch gut und insbesondere in traditionellen Zuwandererländern - mehr(als hier).

     

    Wozu auch nach DE gehen wenn es anderswo das doppelte Netto-Gehalt gibt(inklusive günstigerer Mieten/Häuser und eventuell Sonne)...

  • A
    alabasta

    Ein durchaus wichtiger Beitrag von Herrn Jakob. Die nicht zu rechtfertigende Arroganz wird der hiesigen Gesellschaft in einigen Jahren ordentlich auf die Füße fallen. Auch in Berlin ist die argwöhnische bis feindselige Haltung gegenüber 'fremd' aussehenden Menschen im öffentlichen Raum deutlich zu spüren. Langsam wird Berlin zu einer Weltstadt ohne Welt - also zum Regionalzentrum Nord-Ost. Hochmut kommt vor dem Fall. Wer sich allzu sehr auf nationalistische Politik konzentriert, übersieht drängende Probleme wie zunehmende Spaltung der Gesellschaften, Armut auch in den Industrieländern, Gewalt usw.

  • M
    Mannistdasdoof

    Allein die - teilweise doch recht dummen - Kommentare geben dem Artikel Recht.

  • B
    Bub

    Die Demographie ist kein Argument, wenn die Aternative ein zweites Jugoslawien ist oder ein zweiter Libanon.

     

    Schönen Tag noch.

  • D
    D.J.

    "bleibt sie nur eine neue Form des alten deutschen Nützlichkeitsrassismus."

     

    So wie in den klassischen Einwanderungsländern USA, Kanada und Australien? Was für ein unfassbares ideologisches Geschwätz.

  • R
    Realität

    Schlechter Artikel... nur mit "normalen" Menschenverstand und Blick für die Realität sieht man folgende Fakten:

     

    - Millionen Leute sind arbeitslos und da sind nicht nur "Faule" und "Dumme" dabei!

    - Löhne entwickeln sich seit Jahren nicht siknifikant nach OBEN... also kein "Facharbeitermangel" in Deutschland! Und die Gehaltsgrenze für Mangelberufe zu senken ist ein mega WITZ und zeigt das es keinen Mangel gibt sondern Lobbbyarbeit der Extraklasse vorliegt!

    - Auflagen" wie Sprachkenntnisse sind Standard für Einwanderungsländer! Bitte mal die anderen Kriterien ansehen (Alter / Gesundheit / Qualifikation /...) da fängt ja gleich die Diskriminierungsdebatte in Deutschland an...!

     

    Als "KONSERVATIVER" möchte man endlich ein Einwanderungsgesetzt mit relativ klaren Regeln und Vorgaben!

  • N
    Noname

    Was für ein nichtssagender Artikel. Zum einen wird sich positiv auf die Einwanderungsländer USA oder Kanada berufen und dann die Hürden in Deutschland kritisiert, und das obwohl die Hürden in den oben genannten Einwanderungsländern viel höher sind. Etwas weniger Populismus und mehr Nüchternheit würde der Seriosität der TAz gut tun.

  • V
    vic

    Die deutsche Politik hat zum Ziel, dass sich Zuwanderer hier bloß nicht zu wohl fühlen.

    Und es funktioniert.

    Abwanderung übersteigt mittlerweile Zuwanderung.

    Deutschland ist nicht attraktiv, und das kann ich gut verstehen.

  • C
    Cassandra

    Interessiert sich die taz (und u.a. Frau von der Leyen)auch für in Deutschland lebende Kunden der Jobcenter mit Hochschulaschluss plus Berufserfahrung und mit dem offiziellen Vermittlungshemmnis "Alter"?

    Meine Fallmanagerin "kümmert" sich seit Jahresende 2012 speziell um arbeitssuchende Ärzte und Ingenieure. Und parallel dazu schreibt die taz einen Schwerpunkt über Zuwanderung von Fachkräften.

    Deutschland = Absurdistan.

  • RC
    red card

    Der genannte "demografische Zustand" lässt mich grübeln. Wir waren vor dreißig Jahren fast so überaltert wie heute, wo ist das Problem?

    Warum muss wegen simpler Profitgier der Unternehmen ein angeblicher Fachkräftemangel oder ungeeignete hiesige Bewerber herhalten? Wer gebildetes Personal benötigt sollte mal in Bildung und Qualifizierung investieren und nicht auf billigem Weg kostengünstige Absolventen aus wirtschaftsschwachen Ländern fordern.

  • G
    großmeister_b

    "Wer die Wahl hat, geht woandershin".

     

    Wer hat denn nicht die Wahl?

    Wahrscheinlich diejenigen, die beruflich so schlecht qualifiziert sind, dass sie woanders keiner will.

    Nur wird hier auch nach qualifierten Facharbeiten gesucht.

     

    Wie bei vielen anderen Kommentaren dieser Sorte frage ich mich, ob der Verfasser sich wirklich gar nicht über die Zulassungskriterien in den klassischen Einwanderungsländern schlau gemacht hat.

    Wie schon von weiter unten in einem anderen Beitrag erwähnt, sind die Hürden in diesen Ländern für die Einwanderung sehr hoch.

     

    Es ist mir ein Rätsel, wie man heutzutage ständig über Globalisierung redet, aber solche grundlegenden Fakten über andere Länder nicht weiß oder recherchiert.

     

    Der Nachteil Deutschlands bezüglich Einwanderung von gut qualifierten Fachkräften ist grundlegend.

    Wir haben eine komplizierte Sprache.

    Wir sind kein Land mit der Lebensqualität wie z.B. Australien oder Kanada.

    Wir sind ein kleines, dicht besiedeltes Land.

    Und es gibt bestimmt noch mehr Gründe.

    Ich sehe da keine sinnvollen Maßnahmen, um Deutschland wesentlich attraktiver zu machen.

     

    Und zu guter Letzt ist doch die Frage, welche Firmen tatsächlich keine Fachkräfte finden und bei welchen es einfach nur Gerede ist, um die Gehälter durch ein Überangebot an Bewerbern immer noch weiter zu drücken.

  • K
    Kerstin

    Geht es nicht eine Nummer kleiner? Muss in der taz jeden Tag mit Aplomb ein Ismus angeprangert werden? Hätte der Autor auch nur oberflächlich recherchiert, so wüsste er, dass die klassischen Einwanderungsländer des 20. Jahrhunderts - Kanada, Australien, USA, Neuseeland - eine ganze Reihe ganz konkreter Kriterien anwenden, um die Zuwanderung zu steuern: selektiert wird u. a. nach Alter, Bildung, Gesundheit, Berufserfahrung, Sprachkenntnissen, Integrationsbereitschaft, Motivation und kulturellem Hintergrund. Ich vermag nicht zu erkennen, was an der so getroffenen Definition der eigenen staatlichen Interessen falsch sein soll.

     

    Im Übrigen kommen die obigen Kriterien auf jedem Arbeitsmarkt zur Anwendung, wie regional, national oder global dieser auch gefasst sein mag. Und wenn ein Land wie Deutschland im Übergang von der Industrie- zur Wissensgesellschaft bevorzugt Menschen ins Land holen will, die hier eher zur Bereicherung denn zur Belastung werden - warum nicht? Ich finde es so dumm wie verträumt, hier von einem "Nützlichkeitsrassismus" zu sprechen. Das, was die taz offenbar für "links" hält, ist in meinen Augen nur das Rechthabenwollen gegenüber der nicht immer kuscheligen Wirklichkeit.

  • J
    J-B

    Der Artikel ist zu kurz gedacht. Denn die Zuwanderung ist in den meisten Fällen nicht die Lösung des Problems. Vielmehr wird dadurch versucht eine möglichst einfache, billige und vor allem kurzfristige Lösung zu erzwingen.

    Das "Menschliche" Kapital ist in Deutschland vorhanden. Nur schafft es die Politik nicht diesen "Schatz" zu heben. Es reicht einfach nicht, den Leuten 350,- EUR in die Hand zu drücken. Es müssen Möglichkeiten her die Menschen zu fördern. Von der Familienpolitik über das Bildungssystem und Sozialabbau bis hin zu „mit 45 Jahren ist man zu alt für den Beruf“ werden Chancen in DE sträflich vernachlässigt. Es besteht ein riesen großer Handlungsbedarf. Dazu kommt die Ungerechtigkeit, die vielen Menschen einfach den Mut nimmt. Alleine im Gesundheitssystem werden zig Milliarden umgesetzt, aber das Fachpersonal (was in DE dringend gebraucht wird und bei dem der Fachkräftemangel besonders hoch ist, insbesondere bei KrankenpflegerIn und AltenpflegerIn) werden miserabel für ihren Knochenjob bezahlt. Während dessen Krankenkassen, Ärzte etc. im Geld schwimmen. Auf Dauer kann das nicht so weiter gehen.

  • M
    miri

    "Nützlichkeitsrassismus" ist ein wirklich sehr arrogantes Wort. "Eure Nützlichkeit kotzt mich an" höre ich darin, oder auch "Tüchtigkeit ist für Spießer, ich hab das nicht nötig." Sie gehören also zu denen, die es sich leisten können, darauf zu verzichten, die Nützlichkeit einer Sache oder die Ausbildung einer Person mit in Betracht zu ziehen? Läuft Ihr Laden so gut, dass Sie sich die Havanna mit'm Geldschein anzünden können, ja? Warum haben Sie dann nicht die ganzen Schleckerfrauen eingestellt, nur so, Nützlichkeit ist Ihnen doch egal? War das vielleicht rassistisch von Ihnen?

     

    Jetzt ist es schon Rassismus, wenn ich Pippi Langstrumpf im Original lese oder mich beim Kauf einer Sache frage "Brauch ich das?". Langsam geb ichs echt auf. Bin ich eben Rassistin, wenn ihr mich alle so haben wollt. Mit diesem Wort wird echt Schindluder getrieben!!!

  • R
    Realtitätsfern

    Letztes Jahr sind ca. 1 Million Ausländer nach Deutschland gekommen. So viele wie noch nie. Also ein "niemand will zu uns" sieht für mich anders aus.

  • K
    Kimme

    Mh ausgerechnet die USA als Beispiel anzuführen, halte ich für mißglückt. Diese knüpfen übrigens eine Aufenthaltserlaubnis übrigens an sehr hohe Bedinungen u.a einen Arbeitsvertrag. Läuft dieser aus, ist auch die Aufenthaltserlaubnis futsch. Das kann man natürlich umgehen, in dem man einfach genug Kapital mitbringt.

    Ähnlich streng verhält es sich in Australien und Kanade, den wirklich erfolgreichen Beispielen für geglückte Einwanderung und Integration.

     

    Auch Neo-Nazis gibt es in anderen Ländern. Dort sind sie in den meisten Fällen sogar wesentlich stärker vertreten und auch nicht so stark sozial geächtet wie hier, ja z.T. sogar akzeptiert.

     

    Kein halbwegs intelligenter Mensch kann etwas gegen die Zuwanderung gut qualifizierte und gebildeter Menschen aus Osteuropa, Asien, Afrika oder sonstwoher haben, die sich zu dem Grundgesetz und den Menschenrechten bekennen.

    Das Problem bei der Zuwanderung in Deutschland bzw. ganz Europa liegt darin, dass wir zum einen keine isolierte Lage haben wie Canada und Australien und eben nicht die Qualifizierten ins Land kommen, sondern es sich in den vielen Fällen um Analphabeten oder Menschen ohne Bildung/Ausbildung handelt. Dies wiederum setzt Hürden beim Erlernen der Sprache und beim Lebenserwerb. Die Folge: Viele der Menschen fallen auf der Suche nach einem Auskommen in das soziale Netz oder wenn ihnen das nicht reicht, werden kriminell wie bekannte Beispiel von Clans in Bremen und Hamburg.

     

    Leider kenne ich keine Lösung, die Bundesregierung anscheinend auch nicht. Die SPD und die Linke scheinen genauso ratlos zu sein und nach den Äußerungen von aktuellem und ehemaligem Führungspersonl der Grünen zu urteilen, würden diese am liebsten Deutschland abschaffen und einen Scharia-Staat ausrufen.

  • AR
    alter Rammler

    In Zukunft erst denken, dann schreiben!