Kommentar Einsparungen: Räume sind auch wichtig

Für die freie Zeit nach der Schule dagegen sind eigene Räume wichtig – und Bezugspersonen, die einen anderen Blick haben, eine andere Rolle einnehmen und Mut machen.

In Zeiten, in denen Ganztagsschulen ausgebaut werden, müssen auch offene Treffs für Kinder und Jugendliche ihre Angebote daran anpassen. Das ist klar. Aber es sollte nicht den Blick dafür verstellen, dass die Kinder- und Jugendarbeit eine andere Aufgabe hat als die Schule.

In der Schule geht es für die Kinder um den weiteren Lebensweg. Dort gibt es Notendruck, Zensuren und Konflikte. Für die freie Zeit nach der Schule dagegen sind eigene Räume wichtig – und Bezugspersonen, die einen anderen Blick haben, eine andere Rolle einnehmen und Mut machen.

Diese Räume werden bald ganz verschwunden sein, wenn sich die Politik von Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) durchsetzt. Der Sparkurs wird jetzt auf Druck der SPD-Basis ein klein wenig abgemildert. Am groben Kurs ändert sich aber nichts. Doch die Direktive, das alles in die Regelsysteme gepresst werden müsse, hat ihre Grenzen. Schule allein kann nicht der einzige Lebensort für Kinder sein.

Mag sein, dass es im Einzelfall sinnvoll ist, einen Jugendklub aufzugeben und andere dafür zu stärken. Aber als generelle Linie ist diese Art der „Standortoptimierung“ gegenüber den Bedürfnissen von jungen Menschen ignorant – erst recht, wenn es um Mädchentreffs geht.

Da besteht Diskussionsbedarf. Als Geheimsache kann die Politik dies nicht behandeln.

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Jahrgang 1964, seit 1992 Redakteurin der taz am Standort Hamburg für Bildung und Soziales. Schwerpunkte Schulpolitik, Jugendhilfe, Familienpolitik und Alltagsthemen.

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