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Ist die Wirtschaftskrise auch im Mittelstand angekommenen , wird sich hoffentlich was ändern.
Die gesamte Kapitalisten - Kamarilla wird dann zum
Teufel geschickt. Dann wird ja wohl kaum eine Partei
übrig bleiben.' Lieber ein Ende mit Schrecken, als
ein Schrecken ohne Ende'. Besonders solche Utopisten
wie Westerwelle werden dann fehlen , die glauben jeder Mensch könnte das erreichen , was sie selbst durch Anbiederei und Arschkriecherei erreicht haben. Dabei vergessen
diese Neolibaralisten , dass es auch noch Menschen
mit Idealismus und Moral gibt, die eben für ihre
Überzeugung stehen, die sich nicht bestechen lassen und dafür dem Geldgeber nach dem Mund reden. Das Kapital muss wieder für die Menschen
da sein und nicht anders herum.
Dem Grundton des Kommentars möchte ich mich anschließen.
Interessant ist, dass andere öffentliche Kommentare, wie etwa gestern im Deutschlandradio, davon sprechen, dass die Krise bzw. der Krisenschwerpunkt, in (Groß)Teilen bereits hinter uns liegt.
Grundsätzlich bin ich für Pragmatismus und eine gesunde Portion Optimismus. Beides mit Ausblick, Optimismus unter Vorbehalt, finde ich eher in ihrem Kommentar - als in der gesellschaftlichen Wirklichkeit.
"Wirtschaftskrise" bedeutet "Schlaraffenland", d.h. dass die meisten Menschen gut versorgt sind und es nicht nötig haben, Neues zu kaufen und dafür zu arbeiten. Noch nicht einmal die enorm teuren Verkehrsstaus sind in den letzten Monaten kürzer geworden.
Die ungleiche Verteilung des Wohlstandes in einer sog. Zweidrittel-Gesellschaft darf dabei freilich nicht übersehen werden; den Hartz-IV-Sklaven eine Aufstockung des Einkommens zu verweigern, scheint sittenwidrig zu sein.
"Die Übernahme der Postbank war nicht zu stemmen"
Dann lässt man sich halt kaufen und kriegt den Kaufpreis dazu. Wedeking'sches Modell.
Jetzt fehlt nur Einer, der den Kopf dafür hinhält.
Oder eine Generation, oder mehrere.
Wer, der Regierung, ist denn da mit in dem Boot,
im nächsten Vorstand gar?
5 Euro setz' ich drauf! Das es niemand ist, der sich, mit sozialdemokratischer Dialektik, mit den neuerlichen Wahlumfragen auseinander setzt.
Wenn ich verliere, sollen die 5 euro mit den konto-Gebühren einbehalten werden. Genauso, wie es bei Strom, Gas und Kohle ist.
SPD, Grüne und FDP haben sich mit der Union auf einen nationalen „Veteranentag“ geeinigt. Am Donnerstag berät der Bundestag ihren gemeinsamen Antrag.
Kommentar Deutsche Bank: Der Beginn der Verstaatlichung
Die Banken sind durch die Finanzkrise schon fast pleite – und das bevor die Wirtschaftskrise überhaupt richtig begonnen hat. Davon werden sie sich nie wieder ganz erholen.
Die Finanzkrise geht in die nächste Runde bei den Banken: Auch der Branchenprimus Deutsche Bank muss nun zugeben, schwer angeschlagen zu sein. Allein im vergangenen Quartal wurde ein Verlust von fast 5 Milliarden Euro eingefahren. Die Übernahme der Postbank war da nicht mehr zu stemmen - stattdessen wird nun die Post vorübergehend Miteigentümer der Deutschen Bank. Man kann das eine Teilverstaatlichung nennen, zumindest auf Zeit.
Doch trotz der Rekordverluste macht Bankchef Josef Ackermann weiterhin auf Optimismus: Sogar eine Dividende soll es noch geben. Es sind zwar nur magere 50 Cent, aber es geht ums Symbol: Ackermann will suggerieren, dass die Normalität zurückkehrt. Dazu gehört seine Ankündigung, dass nun alle Risikopositionen abgeschrieben seien.
Doch was ist ein Risiko? In der Finanzkrise ähnelt dieser Begriff einer Wanderdüne: Wo gestern noch kein Risiko war, da kann sich heute schon eines auftun. Es mag ja sein, dass die Deutsche Bank kein einziges toxisches Wertpapier mehr in ihren Bilanzen führt und auch alle Kredite für windige Private-Equity-Übernahmen abgeschrieben hat. Doch das wird nicht reichen. Denn die Finanzkrise ist ja längst in eine Wirtschaftskrise übergegangen - und damit werden nun auch viele Kredite zu Verlustbringern, die eigentlich ganz solide finanziert waren. Ob sie nun für Gewerbeimmobilien waren, die sich jetzt nicht mehr vermieten lassen, oder für bodenständige Firmen, die plötzlich ihre Kunden verlieren.
Die Bundesrepublik rauscht auf die größte Wirtschaftskrise ihrer Geschichte zu - und die Banken sind durch die Finanzkrise schon fast insolvent, bevor ökonomisch das Schlimmste überhaupt begonnen hat. Das kann nicht gutgehen. Die bisherigen Verstaatlichungen waren erst der Beginn, nicht das Ende. Das gilt nicht nur für Deutschland, sondern weltweit.
Von dieser Krise werden sich die Banken wahrscheinlich nie wieder ganz erholen. Es ist nicht zu sehen, wie etwa das Investmentbanking je wieder zum alten Schwung zurückfinden sollte. Aber das ist nicht schlimm: Noch mal werden die toxischen Wertpapiere, die Schrottkredite und die Milliarden-Boni nicht gebraucht.
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Kommentar von
Ulrike Herrmann
Wirtschaftsredakteurin
Der Kapitalismus fasziniert Ulrike schon seit der Schulzeit, als sie kurz vor dem Abitur in Gemeinschaftskunde mit dem Streit zwischen Angebots- und Nachfragetheorie konfrontiert wurde. Der weitere Weg wirkt nur von außen zufällig: Zunächst machte Ulrike eine Banklehre, absolvierte dann die Henri-Nannen-Schule für Journalismus, um anschließend an der FU Berlin Geschichte und Philosophie zu studieren. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin der Körber-Stiftung in Hamburg und Pressesprecherin der Hamburger Gleichstellungssenatorin Krista Sager (Grüne). Seit 2000 ist sie bei der taz und schreibt nebenher Bücher. Ihr neuester Bestseller heißt: "Das Ende des Kapitalismus. Warum Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind - und wie wir in Zukunft leben werden". Von ihr stammen auch die Bestseller „Hurra, wir dürfen zahlen. Der Selbstbetrug der Mittelschicht“ (Piper 2012), „Der Sieg des Kapitals. Wie der Reichtum in die Welt kam: Die Geschichte von Wachstum, Geld und Krisen“ (Piper 2015), "Kein Kapitalismus ist auch keine Lösung. Die Krise der heutigen Ökonomie - oder was wir von Smith, Marx und Keynes lernen können" (Piper 2018) sowie "Deutschland, ein Wirtschaftsmärchen. Warum es kein Wunder ist, dass wir reich geworden sind" (Piper 2022).