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Kommentar Clintons NiederlageVerbittert und planlos

Kommentar von Adrienne Woltersdorf

Nun werden sie doch angerechnet, die Wählerstimmen aus Florida und Michigan. Clinton hat das nichts genützt, sie will den Beschluss anfechten. Schlecht für die Demokraten.

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5 Kommentare

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  • A
    Altona

    @Joachim Bovier

     

    1. Es liegt ein gehöriger Unterscheid darin, dass die SPD eine Gegenkandidatin zu der konservativen CDU aufstellt, wobei Clinton und Obama in der selben Partei sind! Ausserdem ist die Wahl für den nächsten Bundespräsidenten erst ende Mai 2009, die Wahl in den USA für den nächsten Präsidenten schon Anfang November 2008, also mehr als ein halbes Jahr vorher. Man sollte diesbezüglich ein Jahr vor der Bundespräsidentenwahl noch etwas Geduld aufbringen, einen Wettkampf zu gewähren, da Schwan ja erst seit kurzem als Kandidatin aufgestellt ist, in den USA aber schon seit über 2 Jahren die Kandidaten feststehen und insofern schon erheblich mehr Eigenwerbung betreiben konnten!

     

    2. Beide Kandidaten der Demokraten, also Obama und Clinton haben unterschrieben, dass die Stimmen der Vorwahlen in Florida erst ab dem 5. Januar 2007 zählen und bei einer verfrühten Wahl als ungültig erklärt werden. Genau dieser Fall ist eingetreten und die Stimmen werden nicht gezählt. Jetzt beschweren Sie sich aber, genauso wie Clinton, dass dies nicht rechtens ist, mit verlaub: Abgesehen von der Abmachung beidererseits, erst, nachdem klar war, dass Clinton bei den Wahlen einen Vorteil erhalten hatte. Dass diese Stimmen jetzt zur Hälfte gewertet werden, nenne ich Betrug, und dies ist nur dazu, Clinton und ihre Anhänger zu beschwichtigen. Aber Clinton beharrt sogar noch auf den Rest der Stimmen...

     

    3. Auch wenn die Medien die Superdelegierten gedrängt haben, sich zu enscheiden um eine schnelle Entscheidung zu fördern, diesejenigen Superdelegierten mussten sich ja nicht entscheiden, haben dies freiwillig getan; auch damit, in diesem Fall Obama, mehr Zeit hat, sich auf seinen wirklichen Gegner MCcain von den Konservativen vorzubereiten!

     

    4. Clinton hat natürlich das Recht, im Rennen zu bleiben, bis sie nicht rechnerisch unterlegen ist. Ob dies aber förderlich für die gesamte demokratische Partei ist und Clinton's andauernde Angriffe auf Obama und die Behauptung, sie sei die bessere kandidatin, habe (inkl. der jetzt zur Hälfte gewerteten Stimmen aus u.A. Florida) mehr Stimmen als Obama, die Wähler der Demokraten nicht entzweit ist, eine andere Sache. Vielleicht sollte sie an das gesamte, also die Partei denken und sich jetzt hinter Obama stellen, und damit für den Erfolg der Demokraten sorgen aber anscheinend ist ihr ihr Ego wichtiger.

     

    mit freundlichen Grüssen, Jonas Dieckmann

     

    PS ich bin der Menung, dass es fatal wäre, wenn MCcain an die Macht käme, als Quasi-Marionette von Bush weiterregieren würde, aber Sie fänden es anscheinend ja toll, wenn ein "Kriegsheld" wie MCcain regieren würde...

  • A
    Achnee

    . . . das ist eben taz-links-manipulativ Stil. Sicher ist mir Obama mit seinen tollen Reden, insbesondere die Sache des Rassismus miteinbeziehend sehr sympathisch und ans Herz gegangen, obwohl ich nie in Amerika war; so sehr sind wir (Anti-)Amerikaner !

    Nur, was hat der Kandidat zum verbreiteten schwarzen Rassismus zu sagen, der auch in Afrika lt. persönlicher Informationen viel mehr wütet als und durch die Presse zu Aug und Ohr kommt ..!

     

    Nur, was sollen die besten innenpolitischen Reden und Vorhaben, wenn er mit Dilettantismus und in der Außen- und Militärpolitik die Nation in größere Gefahr bringt, seine Irak-Islambeschwichtigungspläne wahr macht und die Welt entgültig in ein neues nach-1938 treibt? Dann Gute Nacht, schon bevor sich das mit dem (anti-)Isreal-Wahnsinn eines Jimmy Carter verbindet.

    Vielleicht hat das Durchhaltevermögen von H. Clinton noch einen Grund, der sich vielleicht irre anhört, aber der sich mit der Meldung diverser Clanmitglieder Obama´s schon angekündigt hat und evtl. nur über Usa-Blogs zu erfahren ist:

    Nach der Logik von Koran und Umma gilt auch für lovely Obama : Einmal Moslem - immer Moslem oder tot.

  • L
    L.A.WOMAN

    WOW

    Die strammen Kriegshelden-Anbeter in der taz!!

    Ich hoffe sehr, dass der letzte Satz des Herrn Bovier ironisch gemeint war....

    Da ich Verwandte in den Staaten habe, ist mir ein ganz guter Einblick in die Vor-Wahlkämpfe möglich.

    Zu Michigan und Florida:

    Beide, Obama und Clinton, haben den Beschluss der Demokraten unterschrieben, die Stimmen bei vorgezogenen Vor-Wahlen n i c h t zu werten.

    Nun, wo die Clinton um 200 Delegierte zurückliegt, hat sie den Antrag auf Wertung mit großem Geschrei gestellt. Schon zuvor hat sie ständig die nicht gültigen Stimmen dort mitgezählt, das sind dann ihre sog. 'popular votes'.

    In Kentucky hat sie nach ihrem bisherigen Rückstand in die Menge geschrien:

    ""If I were in the Rep Party I would be candidate"" (immer bei Mitzählen der ungültigen Stimmen)

    Ok Hillary, go back to your roots!

    Sie war zu Beginn ihrer Karriere ein strammes Mitglied der Republikaner, ihrer reichen Herkunft angemessen und üblich.

     

    Es müsste der Allerdümmste inzwischen gemerkt haben, dass es ihr doch nur um ihr EGO geht, sie kann nun mal nicht verlieren, obwohl Obama den Kampf gegen sie schon längst eingestellt hat und die 'unity' der DP beschwört.

     

    Wie kann eine Kandidatin erst Parteibeschlüsse unterschreiben , und dann , wenn es um ihren Vorteil geht, für null und nichtig erklären??

     

    Wie soll sie dann überhaupt die amerikanische Verfassung repektieren, wenn sie noch nicht einmal die eigene Partei respektiert?

     

    Die Frau ist ein psychopathologischer Fall:

    Obama ist doch für sie nur die Projektionsfläche von Bill Clinton, der sie in widerlicher Weise betrogen und belogen hat.

    Man erinnere sich nur an Ihren Hinweis auf das Attentat auf Robert Kennedy im Juni 68, einen besseren Beweis für ihren pathologischen Vernichtungswunsch konnte sie nicht liefern.

  • N
    Nobilitatis

    Es klingt immer so, als wäre Frau Clinton an allem schuld, als wäre es ihre Pflicht, einfach aufzugeben, obwohl nach allem, was man über die Us-Wahlen weiß, sie größere Chancen gegen John McCain hat, da es ja auf die Swing States ankommt. Und die Wähler in Florida werden schon wieder für dumm verkauft.

    So wie ich das sehe ist Obama nicht in der Lage, seine Partei zusammenzuführen, während Frau Clinton in die Ecke gedrängt wird. ER müsste ja jetzt irgende etwas versöhnendes tun. Macht er aber nicht.

    Die Berichterstattung kann ich nur einseitig und manipulativ nennen.

  • JB
    Joachim Bovier

    Mit Verlaub, Sie schreiben als wäre es unanständig von Frau Clinton, trotz schlechter Chancen um die Präsidentschaft zu kandidieren – offenbar nur weil ihr Gegener Obama heisst und als Farbiger sowie Linksaußen-Senator in Ihr Weltbild passt. Wenn aber dann eine chancenlose Frau Schwahn gegen Bundespräsident Köhler antritt finden Sie das nicht nur richtig, sondern feiern es als demokratischen Akt der Auswahl. Ganz offensichtlich misst die taz doch wohl mit zweierlei Mass.

    Schon eine seltsame Auffassung von Demokratie bei der sogenannten "demokratischen Partei" der USA, sich mit Händen und Füßen gegen eine ehrliche Abstimmung zwischen den Kandidaten Clinton und Obama auf dem gesetzlich dafür vorgesehenen Parteitag zu wehren. Man muss Hillary Clinton nicht mögen um zu erkennen, dass hier zugunsten eines anderen manipuliert werden soll. Einigen Staaten werden Delegierte zunächst einfach aberkannt und dann doch, aber nur zu Hälfte gewertet, was irrsinnigerweise als enormes Entgegenkommenkommen gegenüber Clinton dargestellt wird, die unabhängigen Superdelgierten gedrängt sich im Vorfeled öffentlich festzulegen und damit auf ihr Recht der geheimen Wahl zu verzichten, in einem chaotischen System von Primaries und Caucuses dürfen Nicht-Mitglieder bei der Nominierung des Kandidaten der Partei mitwirken.

    Schon im Interesse von Recht und Anstand muss Frau Clinton bis zum Parteitag im Rennen bleiben, die Delegiertenfrage auf dem Parteitag selbst oder notfalls durch ordentliche Gerichte klären lassen. Man stelle sich vor, welcher Aufschrei durch unser Land ginge, würden wir in Deutschland ähnlich verfahren.

    Die demokratische Partei stellt ihre Regierungsunfähigkeit eindrucksvoll unter Beweis, unabhängig davon für welchen Kandidaten sie sich nun letztendlich entscheidet. Die Verantwortung für den Staat und die freie Welt sollten die Amerikaner besser den Repubikanern über überlassen, deren Kandidat John McCain als erfahrener Senator und Kriegsheld sicher einen guten Präsidenten abgeben wird.