Kommentar Chronischer Botulismus: Aussitzen und verharmlosen

Die Landesregierung wartet jedoch lieber weiter auf Ergebnisse. Aber durch Aussitzen und Verharmlosen lässt sich das Problem nicht lösen.

Das Auftreten der Landesregierung ist purer Hohn für die betroffenen Landwirte, die mit Lähmungen und Schwächeanfällen zu leben haben und deren berufliche Existenz durch ausbleibende Entschädigungszahlungen bedroht ist. Da hilft auch ein Bericht, der keine neuen Erkenntnisse beinhaltet, nicht weiter. Er zeigt vielmehr die Ratlosigkeit der Regierung.

Es ist unbestritten, dass die Thematik schwierig ist und die Forschungsinstitute Probleme mit der Untersuchung und Auswertung der Befunde haben. Das rechtfertigt aber nicht, dass die schleswig-holsteinische Landesregierung die Gefahr für den Menschen gänzlich abstreitet.

Auch wenn einige Wissenschaftler bezweifeln, dass Menschen überhaupt an chronischem Botulismus erkranken können, müssen die Warnungen der Ärzte und Institute, die eine große Gefahr für Menschen sehen, ernst genommen werden.

Noch immer gibt es viele Landwirte, die nicht wissen, wie sie chronischen Botulismus bei ihren Rindern erkennen und sich selbst schützen können. Das verlangt nach einer flächendeckenden Aufklärung. Die Experten sollten nicht nur über mögliche Krankheitsbilder diskutieren, sondern die Betriebe besuchen, die Landwirte vor den Risiken warnen und Präventions-Hinweise geben.

Die Landesregierung wartet jedoch lieber weiter auf Ergebnisse. Aber durch Aussitzen und Verharmlosen lässt sich das Problem nicht lösen.

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