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Kommentar Castor-TransportVolksverdummung klappt nicht

Malte Kreutzfeldt
Kommentar von Malte Kreutzfeldt

Der geplante Castor-Transport ist ein Beleg, dass von einem Neubeginn bei der Endlagersuche keine Rede sein kann. So wird die Regierung das Thema nicht befriedet kriegen.

E ine Weile sah es so aus, als ob den Anti-Atom-Protesten die Luft ausgeht. Mit dem Abschalten der acht ältesten Reaktoren und der Rücknahme der Laufzeitverlängerung hatte die Bundesregierung in einem zentralen Konflikt nachgegeben.

Und auch bei der ungeklärten Frage der Endlagerung signalisierte der Umweltminister die Bereitschaft zu einem Neubeginn. Doch dieser Versuch, dem bevorstehenden Castor-Transport seine Brisanz zu nehmen, ist gescheitert.

Mehr als zwei Drittel der Deutschen lehnen den Transport ins Zwischenlager Gorleben ab. Und die Mobilisierung der Atomkraftgegner läuft auf Hochtouren. Dafür gibt es gute Gründe. Denn von einem echten Neubeginn bei der Endlagersuche kann keine Rede sein, solange der Salzstock Gorleben trotz erwiesener geologischer Mängel und politischer Mauschelei weiter erkundet wird.

Bild: taz
Malte Kreutzfeldt

ist Redakteur im Parlamentsbüro der taz.

Zudem leuchtet offenbar vielen Menschen ein, dass mit jedem weiteren Castor-Transport ins oberirdische Zwischenlager Gorleben der Druck steigt, den unterirdischen Salzstock Gorleben zum Endlager zu machen. Der nun geplante Transport ist darum ein Beleg, dass von einem Neubeginn bei der Endlagersuche keine Rede sein kann.

Wie entschlossen die Regierung ist, an Gorleben festzuhalten, zeigt sich zudem daran, dass der nächste Castor genehmigt wurde, obwohl nicht endgültig geklärt ist, ob damit nicht die Strahlengrenzwerte am Zwischenlager überschritten werden.

So wird die Regierung das Thema nicht befriedet kriegen. Auch wenn die Castor-Proteste sicher nicht so groß werden wie im vergangenen Jahr, als der Beschluss über die Laufzeitverlängerung gerade gefasst worden war: Viele Menschen werden für ihre Überzeugung auf die Straße gehen. Sie wissen, dass Gorleben als Endlager ungeeignet ist und der "Neubeginn" bisher nur eine leere Phrase.

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Malte Kreutzfeldt
ehemaliger Redakteur
Jahrgang 1971, war bis September 2022 Korrespondent für Wirtschaft und Umwelt im Parlamentsbüro der taz. Er hat in Göttingen und Berkeley Biologie, Politik und Englisch studiert, sich dabei umweltpolitisch und globalisierungskritisch engagiert und später bei der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen in Kassel volontiert.   Für seine Aufdeckung der Rechenfehler von Lungenarzt Dr. Dieter Köhler wurde er 2019 vom Medium Magazin als Journalist des Jahres in der Kategorie Wissenschaft ausgezeichnet. Zudem erhielt er 2019 den Umwelt-Medienpreis der DUH in der Kategorie Print.
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5 Kommentare

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  • HF
    helmut f.

    @Sven K.: Soviele Fehler in vier Zeilen... Es gab ein Moratorium für Gorleben, keinesfalls eines für eine ergebnisoffene, bundesweite Endlagersuche. Die Kriterien dafür wurden vom "AK End", einem von der rot-grünen Bundesregierung eingesetzten Experten-Gremium, entwickelt und wurden z.B. von der Schweiz für ihre erfolgreiche Endlagersuche angewendet. Das Endlagersuchgesetz wurde unter Jürgen Trittin zwar erarbeitet, aber mangels Zeit und Erfolgsaussichten nicht mehr eingebracht. Die Atom-Lobby in den cdu/csu-geführten süddeutschen Bundesländern hat die Untersuchung alternativer Standorte blockiert. Erst nach dem Desaster des Atommüllägers Asse (ein Salzstock wie Gorleben) setzte langsam ein Umdenken ein. Aber da in Gorleben weiterhin Fakten geschaffen werden(durch Erkundung und Zwischenlager, in denen Grenzwerte offenbar nicht mehr eingehalten werden können), ist weiterhin Druck nötig, um diesen ungeeigneten Standort zu verhindern.

  • B
    Branko

    Dem Artikel ist nichts hinzuzufügen, außer daß ich die Prognose auf geringere Proteste in Gorleben nicht zu hoffen wage.

    Leute, macht Stimmung!

    Mit dem Atomdreck werden sich unsere Urururururur...Enkel noch rumschlagen, wenn keiner mehr weiß, was ein Nazi ist.

    (Das Thema ist auch wichtig - ja richtig. Aber verliert jetzt Gorleben nicht aus den Augen. Wenn das durch ist, Verfassungschutz wieder vorkramen, und wieder mit aller Kraft drauf hauen!)

     

    Wenn Gorleben Endlager wird - was derzeitig nach wie vor versucht wird, als Fakt geschaffen zu werden - dann ist sicher, daß diese Region - und alles was dranhängt und geologisch nachfolgen wird (z.B. ein Meer) - vergiftet und verstrahlt sein wird.

     

     

    Lieber Sven K.

     

    Wenn Sie sich mit der Thematik mal über die Erklärungen der Bundesregierung und der Bild-Zeitung hinaus auseinandergesetzt hätten, dann wüssten Sie, daß dieser Artikel gar nicht einseitig ist, sondern die Kernfakten auf den Punkt bringt:

     

    Gorleben ist als Endlager völlig ungegeeignet.

    Das ist schwarz-auf-weiß belegt und bewiesen.

    Die Gutachten und Belege dazu liegen mitlerweile sogar offiziell offen auf dem Tisch.

     

    Dass nun endlich eine Suche nach einem wirklich brauchbaren Endlager angestrebt wird, ist zwar löblich, aber mehr als nur überfällig.

    Dass nach 30 Jahren Erkundung und der offensichtlichen Faktenlage Gorleben dennoch immer noch nicht als möglicher Endlagerstandort vom Tisch ist, ist bezeichnend für das Verantwortungsbewußtsein dieser Bundesregierung.

    Das die vorige rot-grüne da auch weniger als unzureichende Ergebnisse erzielen konnte, stimmt, da gebe ich Ihnen recht. Die haben aber sogar noch deutlich mehr versaubeutelt als 'nur' die Akte Gorleben nicht zu schließen.

    Kurz:

    Mit CDU oder SPD in der Regierung wird es keinen rechtzeitigen Ausstieg aus der Kernenergie geben - das haben beide Parteien in den letzten vierzig Jahren bewiesen.

     

    Das Problematische an der erneuten Endlagersuche ist aber nicht nur, daß sie offenbar einzig darauf abzielt, Gorleben als "überprüft, aber alternativlos." zu zementieren, sondern vor allem auch, daß sämtliche Alternativen außer dem "ewigen Verbuddeln" völlig ignoriert werden.

    "Scheiße, am Ende könnte sich noch herausstellen, daß Atomenergie eben doch nicht so superbillig sondern doch ziemlich teuer war."

     

    P.S.: Apropos Zwischenlager. Das kann doch im Prinzip sein, wo es will - weil es ist ja nur ein Zwischen- und kein Endlager. Könnte man also voll politische entscheiden, wo man eins hinstellt.

    Und das Zwischenlager Gorleben ist wohl langsam ziemlich voll.

    Nicht, daß da jemand auf die Idee kommt, schonmal vorsorglich ein paar Castoren 'provisorisch' unten zu Lagern.

    Ich schlage Bayern vor.

    Immerhin produzieren die am meisten von dem Dreck und plädieren auch am Lautesten für Kernenergie und profitieren am meisten davon.

    Wäre dorch nur fair und gerecht :-]

  • U
    Uli

    @Sven: Beschwere dich nicht über den "Artikel", denn es ist keiner. Wie schon darüber steht: Es ist ein Kommentar. - Und er ist genau so einseitig, wie es ein Kommentar sein darf. - Sinnlos ist er nicht. Genau so wenig, wie dein Kommentar. Nur den letzten Absatz hättest du dir sparen können.

  • W
    wejo01

    dieser kommentator sollte lieber märchenbücher schreiben den da geht es nicht um wahrheit.

    was interessiert es den malte das deutschland sich verpfichtet hat den müll den wir erzeugt haben zurückzunehmen.

    was geht es malte an das das memorandum von spd und grünen uns 10 jahre erkundung und millionen von euro gekostet hat.

    was weiß malte über die abgebranten brenstäbe die auf weisung von spd und grünen an den atomkraftwerken gelagert werden.

    hat malte überhaubt ahnung von irgendwas oder ist er einfach nur ein atomkraftgegner der wenig geistreiche kommentare schreibt aber die endlagerung des von uns erzeugtem a-mülls an arsch vorbei geht.

    Malte Kreutzfeld erst nachdenken dan schreiben!!!

  • SK
    Sven K.

    Hätten SPS/Grüne nicht während ihrer Regierungszeit dieses Memorandum entschieden, daß jegliche Erkundung von möglichen Endlagerstätten ausgesetzt hat wären wir jetzt viel weiter.

    Danke mal wieder für absolut einseitige und sinnlose Artikel.