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Kommentar BolivienAllende in den Anden?

Kommentar von Gerhard Dilger

Eine Allianz zwischen den reaktionärsten Teilen der Oberschicht und einer ebenso reaktionären US-Regierung bemüht sich nach Kräften, eine gewählte Linksregierung aus dem Weg zu räumen.

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1 Kommentar

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  • T
    Tom

    Wo bitte sind denn da Hinweise auf einen Putschversuch? Es geht in jeder Beziehung vor allem darum, die (ebenfalls mit gewaltigen Mehrheiten in "Volksentscheiden" beschlossenen) Autonomien der betroffenen Regionen zu vollziehen. Und so weit sich das aus den Medien und den Berichten der amtlichen Nachrichtenagentur entnehmen lässt, besteht die einzige in Richtung auf die Regierungsverhältnisse Gesamtboliviens gerichtete Geste bisher in dem Versuch, den Volksentscheid über den von der Regierung buschstäblich durchgeprügelten Verfassungsentwurf zu unterbinden. Selbsverständlich heißt das in Morales' Diktion "Putsch", aber er hat auch die Verstaatlichung der Erdgasindustrie damit begründet, dass die (bekanntlich seit geraumer Zeit abgewickelte) Enron von dieser aus gegen ihn konspirierte.

     

    Es ist schlimm genug, dass die Autonomiebewegungen mit Gewalt und rassistischen Tönen zu Werke treten. Aber man sollte vielleicht dann doch die Kirche im Dorf lassen und die Dinge für das nehmen, was sie sind, mit weniger Kriesgsgeschrei und mehr Bereitschaft, sich in die Details zu vertiefen.