Kommentar Atomtransporte: Das Problem ist die Produktion
Atomtransporte zu kritisieren oder Castoren zu blockieren, kann nur Mittel zum Zweck sein. Denn das Grundproblem ist die Produktion von Atommüll, nicht dessen Lagerung.
D as grundlegende Problem ist die Nutzung der Atomenergie an sich. Transporte von strahlendem Abfall sind nur die unvermeidliche Folge. Das nur mal zur Klarstellung des Verursacherprinzips. Atommüll ist nur durch das Abschalten der Reaktoren zu vermeiden - und das ist so notwendig wie überfällig. Dumm nur, dass die Bundesregierung das anders sieht.
In der realen Welt mithin wird es noch lange Zeit Atomtransporte geben, ob zur Wiederaufarbeitung oder zum Verbuddeln in mehr oder minderen unsicheren Salzstöcken. Es wird sie geben ohne Endlager, mit einem wird es sie erst recht geben, weil dann die zahlreichen Zwischenlager an den AKW-Standorten aufgelöst würden.
Und weil das so ist, müssen alle nur erdenklichen Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden. Denn bei einem Unfall mit einem solchen Transport wird es kaum bei Blechschäden bleiben.
Genehmigt werden die Atom-Transporte durch das Bundesamt für Strahlenschutz, wenn alle formalen Voraussetzungen erfüllt sind. Weder Hamburg noch ein anderes Land hat gegen das Atomgesetz des Bundes eine Handhabe. Transporte zu kritisieren oder Castoren zu blockieren, kann nur Mittel zum Zweck sein. Denn das Grundproblem ist die Produktion von Atommüll, nicht dessen Lagerung.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nach Taten in München und Aschaffenburg
Sicherheit, aber menschlich
Streit um tote Geiseln in Israel
Alle haben versagt
Soziologische Wahlforschung
Wie schwarz werden die grünen Milieus?
Nach Absage für Albanese
Die Falsche im Visier
Comeback der Linkspartei
„Bist du Jan van Aken?“
Krieg in der Ukraine
Keine Angst vor Trump und Putin